Drehwähler Kontaktprobleme durch Tabak-Belag in Rockola 403

Hallo erstmal,

da ich neu bin möchte ich mich erstmal kurz vorstellen:
Ich heiße Armin, wohne am Rand der Eifel ( Zülpich) , bin Elektronik-Bastler und Schallplatten-Fan.
Daher habe ich eine Rockola 403, die aber rumzickt.
Das Gerät ist aus einer Kneipe, und es hat sich ein Belag auf den Kontakten, vor allem am Drehwähler, gebildet.Ich nehme an das dieser Belag vorwiegend aus Teer besteht, das würde erklären, warum
der Schleifer dauernd durchläuft und keinen Kontakt findet, da der Belag isolierend wirkt.
Kontakt 60 mit anschließender Wäsche mit Kontakt WL brachte nur vorrübergehenden Erfolg,
nach einer gewissen Zeit war alles wieder wie vorher, aber zumindest wußte ich woran es liegt.

Frage. Wie entfernt Ihr so einen hartnäckigen Belag auf dem Drehwähler?

Es müßte ein Lösungsmittel sein, welches Teer auflösen kann.

Ich dachte schon mal daran, den Belag mit Waschbenzin zu lösen, und anschließend die Schleifbahnen mit Scheuermilch blank zu reiben, dann alles sauber machen und mit Ballistol einreiben.

(an den Wähltasten liegt es nicht mehr, diese habe ich schon ausgetauscht, aus einer 403 die diesen
Belag nicht hatte)

Ansonsten läuft die 403 Wandbox gut , der Röhrenverstärker ist voll intakt.
Ach ja, das originale Astatik-System war defekt, daher habe ich ein Telefunken-Mister Hit System eingebaut, welches prima läuft.

Gruß

Armin

Hallo Armin,

Abhilfe: alles gut reinigen - hier empfiehlt sich Spiritus. Anschließend die Kupferbahnen mit ein wenig Öl (WD 40 oder Ballistol) einreiben. Bitte nur ein wenig davon auf einen Lappen auftragen und einmal damit Abreiben. Das verhindert erstens Oxidation, zweitens unnötiges Quietschen und drittens schont es auch die Leiterbahnen vor übermäßigen Abrieb.

Du Kannst die Wobbleplate auch gut mit 1000er Schleifpapier saubermachen.

Gruß Ralf

Hallo Armin !
Das was Du als Teer bezeichnest ist Nikotin und läßt sich immer
schwer entfernen ! Für den Selektor solltest Du Dir reinen Alkohol
aus der Apotheke besorgen , das Ganze auf eine Lappen , der nicht fusselt ,
den Raum gut belüften und putzen , putzen , putzen !!!
Und zwar beide Seiten des Selektors ! Danach leicht Ballistol drauf und gut !!!
Kontaktspray war nun das Schlechteste für den Selektor und diese
Warnhinweise durchziehen das ganze Forum !

Gruß Klaus

Hallo Klaus,

da ist bestimmt auch Nikotin bei , aber der Belag besteht hauptsächlich aus Teer(Kondensat).
siehe auch: [de.wikipedia.org]

Gruß

Armin

Warum müsst Ihr alle immer alles 2 x schreiben 1x reicht doch . Teer oder Nikotin? Dreck ist Dreck sauber machen und die Box Wählt wieder.

Hallo Armin,

ich würde die wobbleplate ausbauen und erst einemal den meisten Schmutz mit Waschbenzin oder Bremsenreiniger abwaschen. Der Benzin löst die Nikotinablagerungen nicht gut ab. Daher würde ich das ganze Ding anschließend mit einem pH - neutralen Reiniger (z. B. Bref oder Potzblitz hier aus dem Shop) gründlich reinigen, abspülen und gut trocknen lassen. Danach sind nur mehr Oxyd- und Sulfidschichten von den Kontakten zu entfernen. Dazu hat sich - entgegen vielfacher Warnungen - ein gutes Kontaktspray wie Kontakt 60 seit etwa 40 Jahren bestens bewährt. Die Sprays aus dem Autozubehörhandel (MOS2, WD40, Caramba und ähnliche) sind nicht geeignet, obwohl auch Kontaktspray daraufsteht. Das Kontakt 60 muß natürlich richtig angewandt werden. Man kann nicht erwarten, daß sich die Oxyde und Sulfide, die sich in Jahren oder Jahrzehnten aufgebaut haben, in ein paar Minuten in nichts auflösen. Man muß die Kontakte mehrmals einsprühen, mindestens eine Stunde einwirken lassen und abwischen oder mit Sprühwäsche abspülen. Bei Schleifplatten kann man den Vorgang beschreunigen, indem man die Schleifbahnen mit einem nicht zu weichen Radiergummi reinigt. Wichtig ist, daß die gelösten Schichten nicht draufbleiben, denn dann wäre der nächste Kontaktfehler vorprogrammiert. Zum Schutz der Kontakte kann man abschließend die Kontakte noch ganz dünn mit Kontakt 60 einsprühen und abwischen, damit wirklich nur eine hauchdünne Schicht auf den Kontakten bleibt. Als Schutz ist auch das Ballistol geeignet, wobei ich damit keine Langzeiterfahrung habe, weil ich es erst seit etwa 3 oder 4 Jahren verwende.

Vor dem Zusammenbau sind noch die Kontakte zu reinigen. Dazu kann man Schleifpapier (Körnung >800) verwenden. Zum Reinigen der Schleifplatten ist das Schleifpapier nicht zu empfehlen.

Viele Grüße - charly49

Langzeit Erfahrungen :

Kontakt 60 :

Wenn es im Notensystem die 7 gäbe hätte es Kontakt 60 verdient diese Note zu bekommen als Kontakt Schutz . Das taugt rein gar nichts im Gegenteil es beinflußt je nach Feuchtigkeitseinwirkung die Oxydation Positiv .

Hallo Swen,

ich kann die schlechte Beurteilungen und Warnungen vor Kontakt 60 nicht nachvollziehen, weil sie meinen Erfahrungen total widersprechen. Ich verwende dieses Spray (und ähnliche z. B. von Philips und von Cramolin) seit meiner Lehrzeit in den frühen 60er Jahren und konnte noch nie die beschriebenen schlechten Ergebnisse beobachten. Das Produkt hat sich in dieser Zeit etwas verändert, die Wirkung ist etwas langsamer geworden, weil bestimmte Stoffe nicht mehr verwendet werden dürfen. Bei richtiger Anwendung ist das Ergebnis aber trotzdem ausgezeichnet. Oder habe ich vielleicht besondere magische Kräfte, sodaß die Geräte trotz miesem Kontaktspray noch immer funktionieren?

Wie bereits gesagt, kann man nicht erwarten, daß sich jahrzehntealte Oxydschichten in einigen Sekunden auflösen und noch dazu ohne Rückstände zu hinterlassen. Man muß also Geduld haben und das Mittel einwirken lassen. Besonders bei Kontakten, die oft monatelang nicht betätigt werden, ist es sehr wichtig, daß man die angelösten Schichten sorgfältig entfernt. Tut man das nicht, werden die Rückstände durch die Schleifkontakte verteilt, legen sich wieder auf das Metall und verfestigen sich. Normalerweise genügt das Abspülen mit Kontakt WL - Sprühwäsche. An unzugänglichen Stellen (z. B. Tastaturkontakte) ist es die einzige Möglichkeit, die gelösten ablagerungen zu entfernen. Bei Schleifplatten, besonders unter Zeitdruck bei einer Reparatur vor Ort, kann man die angelösten Schichten mit einem Radiergummi entfernen. Man könnte auch einen Glasfaser - Radierstift verwenden, aber der Radiergummi nimmt kein Metall weg und ist daher auch für versilberte Leiterbahnen geeignet.

Kontaktsprays sind nicht besonders gut geeignet zum Lösen von bestimmten Fetten und Nikotinablagerungen. Diese Ablagerungen müssen mit anderen Mitteln entfernt werden.

Nicht zu empfehlen ist ein Kontaktspray für Relaiskontakte, die reinigt man besser - vor allem, wenn die Kontaktflächen eingebrannt sind - mit einem feinen Schleifpapier. Empfehlenswert ist eine Nachbehandlung mit einer extrafeinen Kontaktfeile (wie diese [ssl.kundenserver.de] ).

Als Schutz gegen neuerliche Oxydation ist Kontakt 60 nur zu verwenden, wenn vorher die alten Ablagerungen entfernt wurden.

Viele Grüße - charly49

Viele Grüße - charly49

Was soll ich sagen . Ich habe nie behauptet das Kontakt 60 ein Teufelszeug ist ganz im Gegenteil . Richtig angewendet ist das Zeug genial das einige zu Blöd sind die Handhabungs Anweisung zu lesen ist nicht mein Problem . Wie du schon Mehrfach geschrieben hast ist das kein Wundermittel aber Richtig angewendet und das wichtigste auch wieder entfernt so wie es auf der Dose steht sind die Ergebnisse je nach Art des Falles super bis mäßig . Wie ich es auch schon mehrfach geschrieben habe und auch schon mehrfach erlebt habe ist Kontakt 60 auf Kontaktflächen dauerhaft der Tod dieser . Ich habe EXTRA !!! was von Feuchtigkeitseinwirkung geschrieben da das für mich als nicht Chemiker das die einzigste Erklärung dafür ist warum eine Kupferfläche nach einigen Jahren auf einmal Grün Oxydiert ist wenn diese nur mit Kontakt 60 behandelt wurde dagen eine Fläche mit ordinärem Öl behandelt immer noch einwandfrei ist . Hier im Ruhrgebiet stehen viele Boxen im Keller die nicht immer so Pulvertrocken sind wie man es gern hätte egal ob nun Alt oder Neubau . Folgendes Zenario : Die Box steht in einem Partyraum der selten nur benutzt wird somit nicht dauerhaft beheizt wird und von der regelmäßigen Belüftung mal ganz zu schweigen toll ist das noch wenn gleich nebenan der Trockenkeller ist . Behandele da mal eine Box mit deiner Methode nach einigen Jahren kannste da das Ergebnis sehen überall grüner Schmand . Ich habe das oft genug gesehen . Noch schlimmer ist das in der Tastatur da kann man dann ein bis zwei Tage lang sämtliche Kontakte ausbohren und neue einsetzen aber wem es Spaß macht bitte sehr . Aus dieser Erfahrung heraus sag ich Kontakt 60 hat dauerhaft nichts auf Kontaktbahnen oder Flächen zu suchen . Nimm diesen Rat an oder lass es sein mehr als warnen kann ich nicht .

Hallo Swen,

die feuchten Partykeller gibt es bei uns auch. Grünspanige Kontakte habe ich nur einmal beobachten können. Da war aber nicht Kontakt 60 schuld, sondern ein Kontaktfett, mit dem wir Schaltwerke in Flippern behandelt haben. Der Effekt trat bereits - unabhängig von Feuchtigkeit - nach einigen Monaten auf, aber nicht an allen Kontakten. Es war wohl von der Legierung des Kontaktmaterials abhängig. Auf jeden Fall wußte ich, warum das Kontaktfett so preisgünstig gewesen war und habe es umgehend entsorgt.

Von der Feuchtigkeit allein kann der beschriebene Effekt nicht kommen, denn wir verwenden Kontakt 60 auch für Schalter und Steckverbindungen in Espressomaschinen, Gläserspülmaschinen und Küchengeräten, in denen immer eine feuchtes Klima vorhanden ist. Ich kann mir nur vorstellen, daß es an einer Kombination mit anderen Reinigungsmitteln liegt, die von Dir oder einem Vorgänger verwendet wurden.

Das Ballistol ist übrigens als Schmiermittel einsame Spitze. Als Kontaktpflegemittel habe ich es schon mehrmals eingesetzt. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden. Das einzige, was mich etwas stört ist, daß Staub besser an den Kontakten haftet, was möglicherweise nach mehreren Jahren zu Problemen führen kann. Bei privat eingesetzten Boxen ist das aber wahrscheinlich kein Thema.

Viele Grüße - charly49

Hallo

danke für Eure Hinweise und Anregungen, wie man das Teufelszeug los wird.
Demnächst probiere ich es mal aus und berichte dann über den Erfolg oder Mißerfolg.
Gruß
Armin

Hi,

Die 403 läuft wieder.
Das Laufwerk ausgebaut, und dann die Kontaktbahnen saubergemacht, mit Sidolin Backofenreiniger Spray-Schaum. Hat gut geklappt, der Schaum hat den gelben Belag gut aufgelöst.
Dann alles saubergewischt und mit Ballistol eingerieben.
So jetzt brauch ich eine Leuchtstoffröhre 587mm...
Gruß Armin

Hi Armin

Röhren gibt es hier im Shop.

[ssl.kundenserver.de]

Gruß,
Roland

Das ist ne Standard 60 cm Röhre gibts im Baumarkt für ein paar Euro .