Chantal Verstärker wird immer leiser

Hallo,

Seit kurzem tritt ein komisches Phänomen bei meiner UK Chantal auf. Wenn die Musik längere Zeit läuft, wird der Ton auf einmal immer leiser bis er sich auf einem gwissen, leiseren Niveau als der Anfangspegel einstellt.
Ziehe ich nun den Tonabnehmerstecker ab und stecke ihn erneut auf, so hört man kurz ein Brummen (wie eine Rückkopplung) wenn ich mich der Buchse mit dem Stecker nähere und sobald der Stecker wieder in der Buchse steckt läuft die Musik mit der gleichen (lauten) Lautstärke wie anfangs.
Der Verstärker wurde vor ein paar Jahren überholt und lief bis dato klaglos. Die Röhren habe ich alle schon einmal zu Testzwecken getauscht und ich hatte das Gefühl dass es jetzt länger dauert bis der Effekt auftritt - verschwunden ist er aber nicht.

Hallo Thierry

Hast Du schon versucht, einen anderen Tonabnehmer, bzw. eine andere Tonquelle anzuschließen? Wenn der Fehler damit auch auftritt, müßte der Verstärker genau untersucht werden. Möglicherweise verändert sich ein Arbeitspunkt oder der Verstärker schwingt hochfrequent. Für letzteres spricht, daß die Lautstärke nach Ab- und Anstecken des Tonabnehmers wieder in Ordnung ist.

Viele Grüße - charly49

Moin Thierry,

das ist das erste Mal , das ich ein Schaltbild einer Chantal zu sehen bekomme.
Schöner standardmäßig aufgebauter Amp , sogar mit einer Pentode im Eingang.
Zu Deinem Fehler kann man leider nur sagen , das die Ursache vielfältig sein kann.
Bei diesen " alten" Amps hat man oft das Problem , das Widerstände hochohmig
werden , dadurch Arbeitspunkte verschoben werden und dann passiert genau das Problem.
Das das ab bzw. Anstecken des Tonabnehmersteckers zur kurzzeitigen Beseitigung
des Problems führt , läßt vermuten , das der Fehler in der Vorstufe liegt.
Evtl. haben ja andere Röhrenfreaks noch Erklärungen dafür.
Wenn möglich , solltest Du erstmal die Anodenspannungen messen , um
festzustellen , ob dort eine Veränderung vorliegt , wenn der Amp leiser wird.
Aber Vorsicht 310Volt sind nicht ohne!

Gruß Klaus

Hallo,
wie schon gesagt es könnte an einer Menge Fehler liegen. Ich habe nach Deiner Schilderung direkt an eine kalte Lötstelle gedacht, vielleicht sogar direkt an einer Röhrenfassung. Auch könnte ein Kondensator innerlich eine defekte Kontaktierung zum Wickel haben.
Bei solchen "Wackelkontakten" läst sich der Fehler auch schonmal gut mit Wärme/Kälte finden. Wenn das nix bringt mal die Lötstellen genau (Lupe) nachsehen, im Zweifel einwandfrei nachlöten. usw-
Viele Grüße Tobias.

Hallo ihr drei und danke für die Rückmeldungen!

Der Verstärker hatte noch 2 alte Widerstände mit Drahtwicklung drin welche nicht mehr "vertrauenswürdig" aussahen. Von den Messwerten in kaltem Zustand her waren sie aber OK. Ich habe diese jetzt auf Verdacht getauscht und bislang funktioniert alles wieder wie es soll. Ob es letztendlich an diesen beiden lag oder doch an etwas anderem kann wahrscheinlich nur der Langzeittest zeigen.

Bis bald,
Thierry

Hallo,
was vielleicht noch ganz interressant (nach meiner Erfahrung) bei den Wiederständen wäre,
grundsätzlich kritisch erscheinen mir alte Kohlewiderstände mit hohen Meg-Ohmwerten (Gitterableit-,ect.).
Bei solchen Typen die an den beiden Enden Kappen aufgepresst haben ist Obacht geboten, eine losen Kappe wurde evt.
genau Dein Fehlerbild produzieren.
Bei gewickelten Drahtwiderständen kenne ich nur gut oder durchgebrannt;-)
Falls der Fehler wiederkehr bewege dochmal (vorsichtig!) die Röhren in der Fassung, also nicht rausziehen sondern so
minimal dran "rühren". Falls da der Ton wieder auftaucht, hättest Du schon die Fassung, da dann alle Lötpunkte (inkl. Periferie) und auch die Kontakte in der Fassung genau überprüfen.
Viele Grüße Tobias.