5U4G Röhre glüht

Guten Morgen!

Ich bastle da gerade an einer Wurlitzer 2300.
Folgendes Problem: Die 5U4G Röhre glüht, eine ist schon abgebrannt.
Sonst funktioniert die Box.

An meiner 2300er funktioniert der Netzteil, alles normal.
Nur zusammen mit dem eigenen Verstärker, also an der Rep. Box. gibts Probleme.

Hat jemand eine Idee, wo man den Fehler eingrenzen kann, er zu finden ist?

Danke schon mal im Vorraus, Reini.





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.13 10:11.

Hallo Reini,

das Röhren "glühen" ist durchaus normal, das gehört zum Funktionsprinzip - Glühemission. Was glüht denn so stark genau:
Die großen Bleche eher aussen oder der Heizfaden im Inneren, was ja normal ist außer wenn sehr hellweiß.

Ich hab natürlich nicht den konkreten Verstärker der 2300 im Kopf, aber mal einen einer 2250 auf dem Tisch gehabt. Soviel Unterschied dürfte die Monoversion der 2300 da dann nicht haben. Was mich etwas stutzig macht: Netzteil und Verstärker müssten da zusammen verbaut sein. Die 5U4 stellt die Gleichspannung für den Verstärker zur Verfügung.

Warum glüht eine Röhre zu stark: Heizspannung/ -strom pass nicht oder der Anodenstrom ist zu hoch/ Überlast (Röhre defekt geht natürlich noch). Nachdem Du sagst, in einer anderen Box geht der Verstärker, kommt eigentlich nur Überlast durch eine andere Peripherie (angeschlossene Bauteile) in Frage. Da sind Lautsprecher und Cobra Tonabnehmer im Rennen. Der Rest der Stecker am Verstärker bezieht sich eher auf die Niedervolt Gleichspannung. Prüf mal Lautsprecher und Cobra Tonabnehmer auf Kurzschluß bzw. ob der Verstärker richtig in der Aufnahme sitzt und nicht ein Draht an das Chassis stößt.

Und wie alle bei Verstärkern sagen: ACHTUNG Hochspannung - Lebensgefahr. Im Zweifel einen Fachmann einbeziehen.

Gruß Jens

Hallo Jens!

Danke für die rasche Antwort.

Verzeih, hab mich nicht deutlich ausgedrückt.

Nicht das normale glühen, sondern ein überhitzen, rotglühen der Bleche von der Gleichrichterröhre.
Ich kennn das von anderen Röhren, wo eine mehr Heizspannung saugt, als die andere (so sagte man mir)
Da hilft schon ein Austauschen.
Von der Gleichrichterröhre kenn ich das noch nicht.

Vermutlich ist's in der Peripherie, im Verstärker selber.
Die Widerstände vor der 5u4g sind in Ordnung.

Komplette Restaurierung wird wohl die einzige Lösung sein.

P.s.: Ja das ist so bei den meisten Wurlitzer die ich kenne (2300er - 2600er), daß die 5U4G am Netzteil >sitzt<.

Hallo Reini!
Wahrscheinlich ist einer der Ladeelkos defekt. Das sind die Elkos die gleich nach der 5U4
die Gleichspannung stabilisieren. Messe doch einmal die Spannung die aus der 5U4 kommt,
stimmt sie mit den Angaben am Schaltplan überein? Ziehe beim Testen alle Röhren ausser
der 5U4 ab.
mfg Willi!

Servus Willi!

Zunächst hockt da ein fetter Leistungswiederstand...der ok ist.
Hab Verstärker und Netzteil einmal gereinigt, liegt jetzt am Balkon zum trocknen, muss noch warten.
Und meinen Überbrückungsstecker (den statt der Junktion-Box Pin 1-5, 3-8) suchen.

p.s.: hab heute auch ein Thema eröffnet, wo man Kondensatoren am besten einkauft.
(Tipp gerne, wegen Werbung u.s.w. gerne auch per Privatnachricht) ;-)

Schöne Grüße, Reini!

Hallo Reini,

den Tipp von Willi solltest Du in der Tat mal prüfen. Der Lade- Elko wäre auch mein erster Kandidat gewesen. Wenn der defekt ist bzw. einen zu großen Leckstrom hat kommt die 5u4 schnell ans schwitzen. Prüfe auch den Wert des Elkos an sich. Manche Experten setzen da einen viel größeren Wert ein, um das Brummen zu minimieren. Das kann aber auch schief gehen, da der Ladestrom dann schnell zu groß wird und ebenfalls der 5u4 zu schaffen macht.
Was aber immer noch nicht erklärt, dass es in der einen Box anders ist, als in der Anderen. Daher habe ich noch eine Idee: Stimmt die 110V Anpassung, denn das ist auch Peripherie.

Außerdem: Ich hoffe nicht, dass Du den Verstärker samt Netzteil gebadet hast. Da hat Wasser nix zu suchen. Der dürfte jetzt dem Elektrohimmel sehr nah sein....

Gruß und viel Erfolg! Jens



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.13 12:19.

Hab die vorhandenden Elkos im Netzteil überprüft, sind eh nur 2 (abgesehen von dem beim Relais).

Laden und entladen sich mit dem Ohmmeter.
Einer (von dem fetten silbernen) wurde schon mal ersetzt statt 30 mf / 500 V auf 47 mf 450 Volt.

Werd aber die Spannung bei der 5U4G messen, ob die Heizspannung höher als 5V ist, bzw. finde so vielleicht den Fehler.
Kann ja auch sein, daß vom Trafo zu viel rauskommt...?

Hallo Reini

Wenn die Anodenbleche der 5U4 glühen, hat das nichts mit der Heizung zu tun, Es wird einfach zu viel Anodenstrom entnommen. Eigentlich müßte in diesem Fall die 2A - Verstärkersicherung abbrennen. Vermutlich ist eine zu starke drinnen. Jedenfalls solltst Du den Verstärker so nicht mehr betreiben. Es könnte sehr leicht ein größerer schaden entstehen, z. B. könnte der Netztrafo abbrennen. Fehlermöglichkeiten gibt es reichlich. Die einzige, die Du selbst beheben könntest, wäre eine defekte Endröhre. Du kannst probeweise einmal alle 4 Endröhren (6973) herausnehmen und sehen, ob die 5U4 weiterhin glüht. Falls nicht, sollte es mit 4 neuen 6973 wieder funktionieren. Vorausgesetzt natürlich, daß nicht noch weitere Fehler vorhanden sind.

Falls die 5U4 weiterhin glüht, solltest Du den Verstärker zu einem Fachmann geben. Reparaturversuche ohne ausreichende Fachkanntnisse führen oft dazu, daß der Verstärker nicht mehr richtig funktioniert, auch wenn er wieder Töne von sich gibt. Sehr oft werden dabei noch zusätzliche Bauteile zerstört. Wenn man einen unsachgemäß reparierten Verstärker wieder auf Vordermann bringen will, ist ein wesentlich höherer Arbeitsaufwand erforderlich, weil man die getauschten Bauteile überprüfen und in vielen Fällen erneut tauschen muß.

Das gilt übrigens auch für das Austauschen von Kondensatoren, besonders, wenn - wie es manche machen - alle Kondensatoren erneuert werden. Dadurch können sich die Eigenschften des Verstärker so sehr verändern, daß er nahezu unbrauchbar wird. Eine Wiederherstellung ist dann nur mit größtem Aufwand möglich.

@Jens: die Peipherie würde ich ausschließen. Einem Röhrenverstärker macht es nichts aus, wenn die Lautsprecherleitungen kurzgeschlossen werden, nur der Betrtieb ohne Last kann hohe unbedämpfte Spannungsspitzen zur Zerstörung der Endröhren oder des Ausgangstrafos führen. Bei einigen Rock-Ola Verstärkern wird sogar serienmäßig der Lautsprecherausgang zur Stummschaltung kurzgeschlossen. Auf dem Cobra System liegt im Betrieb eine Hochfrequenzspannung (etwa 250 KHz) von einigen Volt. Ein Kurzschluß dieser Leitung hat also keine Einfluß auf den Gesamt - Anodenstrom. Abgesehen davon hat die Box ein Sonotone Kristtallsystem. Zur Erklärung: Wurlitzer - Monoverstärker haben den Netzteil eingebaut, Stereo - Röhrenverstärker haben ein eigenes Chassis für das Netzteil. Nachdem Reini das Netzteil in einer anderen Box probiert hat, muß es sich um eine Stereobox (also eine 2300-S) handeln.

Viele Grüße - charly49

Der 47/450 ist nicht zufällig ein F&T aus Ende der 80ziger Jahre ?