Consul 120 Nadelarm bleibt nicht auf Platte.

Moin und grüße aus dem Norden.


Ich habe bereits nach Lösungen im Forum gesucht und auch ein paar nützliche Tipps gefunden. Jedoch blieb das Problem bestehen. Ich hoffe es hat noch jemand eine zündende Idee für mich.

Die Consul sucht souverän die Platte raus, fährt die Platte auf den Teller und läuft einwandfrei an. Dann kommt der Nadelarm dazu und spielt etwa 1-2 Sekunden an, man hört kurz Sound. Der Arm fährt dann aber sofort wieder zurück und die Platte wird einsortiert.
Die Stellschrauben habe ich bereits ausprobiert, jedoch verändert das nichts. Klar, der Arm fährt dadurch sichtbar nach Vorn oder Hinten, aber am Abbruch beim spielen der Platte tut sich nichts. Ist alles gangbar und hab auch schon andere Nadeln versucht.
Wäre dankbar wenn mir da jemand was zu sagen könnte.

Consul 120 aus mir unbekannter Kneipe in Bremerhaven.
Verstärker 70s
Ich kann im Gegenzug Erfahrung mit der Rockola 464 anbieten falls da mal Fragen kommen sollten.

Danke schon mal:)

Moin

Habe das Heft mal selbst in die Hand genommen.

Habe festgestellt, dass die Magnetkupplung nach aufsetzen der Nadel nicht löst. Reinigung und Prüfung ändern leider nichts.
Wenn ich die Schraube am Magnetventil per Hand zurück ziehe während die Nadel aufsetzt, spielt die Schreibe durch.

Der Schalter an der Nocke, Funktioniert optisch und schaltet bei herausziehen auch den Ton durch und unterbricht beim loslassen. Sprich der scheint zu funktionieren.
Woran kann es also liegen, dass der Magnet nicht loslässt nach dem Nadelsetzen?

Sobald die Platte weggelegt wird, schaltet der Magnet aus. Weis jemand wo bzw wie der Magnetschalter das Signal dafür bekommt?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.24 14:41.

Wenn der Kupplungsmagnet loslässt sobald die Platte zurück gelegt wird kann das Laufwerk ja nicht mehr zur nächsten Platte Fahren bzw. zurück rechts an den Anschlag . Somit sollte dein Laufwerk nicht Fahren , Richtig ? Nur widerspricht sich das in dem Punkt mit deinem ersten Beitrag . Daher steh ich ein wenig im Wald , mäd aber nix is schön hier .

Wenn es sich also so verhält wie in deinem zweiten Beitrag Beschrieben wird und ich das also in meiner Ausführung Richtig erfasst habe spricht alles dafür das die Nocke gebrochen und verdreht ist .

Moin Swen,


da habe ich mich im ersten Beitrag nicht aussage kräftig genug ausgedrückt.
Vielen Dank für deinen Tipp mit der Nocke. Tatsächlich ist diese eingerissen aber nicht komplett durch. Ich ging davon aus, da sie noch Fest auf der Welle sitzt, dass diese den Dienst noch tut. Kannst du mir zum Verständnis erläutern, wie diese arbeitet und was genau sie nach dem Bruch/Riss nicht mehr macht?.

Ich würde das Laufwerk in Reparatur geben wollen, hast du da ggf. eine Adresse?

Danke dir

Ari

Im Grunde übernimmt die Nocke zwei Aufgaben . Der größere Teil bedient die Umlenkrollen . Der kleinere für uns viel wichtigere Teil bedient den Kontaktarm des Betriebsartenschalters ( BS ) . Sobald eine Wahl getätigt wurde oder der Fahrschalter links gedrückt wird schließt der Schrittschalter ( SS ) . Dieser versorgt den Laufwerksmotor ( SPM ) mit Spannung und einseitig den Kupplungsmagnet . Die andere Seite des Kupplungsmagneten ( KM ) wird über das Motorrelais ( MR ) geschaltet . Vorsicht , in diesem Bereich liegen mal eben Locker bis zu 110V~ an .

Das MR Relais wiederum ist die ganze Zeit angezogen weil es über den BS mit Spannung versorgt wird . Der BS ist also die ganze Zeit geschlossen . Jetzt fährt das Laufwerk von rechts aus der Parkposition los und sucht die gewählte Platte . Hast es diese gefunden so wird der Auslösemagnet ( LM ) kurz aktiv und verriegelt das Laufwerk mechanisch . Gleichzeitig wird mechanisch auch die Umschaltung vom Fahrbetrieb in den "Platte einlege Betrieb" vorgenommen . Dadurch beginnt sich die Hauptnockenwelle zu Drehen . Das ganze geht so lange bis die Plasticknocke welche bei dir gebrochen ist an der kleinen Erhöhung auf der dünnen Stelle angekommen ist . Dort wird der Kontaktarm des BS angehoben und der BS Kontakt geöffnet . Dadurch fällt das MR ab und der KM trennt die Verbindung zwischen Motor und Schneckenrad . Durch diese mechanische Trennung kann sich die Hauptnockenwelle nicht mehr weiter Drehen und der SPM muss jetzt nur noch die Schwungmasse Bewegen . NSM hat um den Motor zu entlasten das MR so beschaltet das der zweite Kontaktsatz daran den Motor von 110V auf 80V runterschaltet . Das schont den Motor und die Kraft braucht der ja nicht mehr weil er jetzt ja nur noch die Schwungmasse antreiben braucht .

Damit das ganze jetzt wieder Anlaufen kann muss das MR Relais wieder anziehen um die Spannung zum KM frei zu geben . Das passiert über einen von drei Kontakten . Kontakt 1 wäre der Reed ( Magnet ) Kontakt hinter dem Tonarm . Ist also die Nadel in der Endrille angekommen wird dieser betätigt . MR zieht an , aktiviert KM und dieser Kuppelt den Motor wieder an die Schnecke und diese lässt letztlich die Nockenwelle Drehen . Jetzt dreht sich auch unsere Plasticknocke weiter und der BS Kontakt wird wieder geschlossen da er ja seine Öffnung Position überläuft . Somit bleibt der Stromkreis jetzt über BS geschlossen und es macht nichts wenn den Tonarm jetzt wegschwenkt und der Reed Kontakt wieder öffnet . Sozusagen eine Selbsthaltung über BS .

Die anderen beiden Kontakte die das Auslösen können ist je nach Box der Cancel oder Abbruch Taster hinter an der Box in der nähe des Netzschalters und der Abbruch Taster am Lautstärkeregler . Die machen Exakt das selbe wie der Reed Kontakt . Betätigt man diese aber zu kurz oder ist die Auslaufrille der Platte ungünstig geschnitten kannes sein das die Zeit nicht ausreicht wo sich die Nockenwelle weiter dreht und manchmal wird dann der BS Kontakt noch nicht wieder geschlossen . Dann setzt die Musik evt. nochmal ein und die Box kämpft sich dahin bis dieser Zehntel mm Laufweg überwunden ist . Ist die Nocke jetzt schlecht aufgepresst oder der Kontakt schlecht justiert kann es passieren das die Nadel von der Platte schon abhebt aber der BS noch nicht geschlossen ist . Dann wird es natürlich Blöd weil in dem Fall das weglegen nicht mehr Automatisch funktionieren wird .

Wir gehen jetzt mal davon aus das alles so funktioniert wie es soll . Die Nockenwelle dreht jetzt also so lange bis alle Einstellungen zurück gefahren sind und die Einrastung vom Laufwerk zurück gesetzt ist . Es wird also wieder vom Kuppel in den Fahrbetrieb umgeschaltet auf mechanischer Ebene . Nun setzt das Laufwerk seine Fahrt fort . Bis zum linken Anschlag dort wird die Drehrichtung des Motors geändert und das Laufwerk läuft wieder zurück an den rechten Anschlag . Funktioniert jetzt alles so wie es soll dann Stopt es nach einer Wahl dort aber nicht sondern macht diesen Weg ein zweites mal zur Sicherheit das auch keine Wahl vergessen wurde . Wenn es nun ein zweites mal an den rechten Anschlag kommt ist der Schrittschalter ( SS ) so weit zurück gestellt das beim Anschlagen des Laufwerks rechts dieser gänzlich öffnet . Damit wird die Spannung zum KM unterbrochen und fällt ab . Da ja auch SPM daran hängt schaltet dieser auch nun ab und das Laufwerk ist jetzt in Grund oder Parkstellung und wartet bis der nächste Geld einwirft und eine Wahl tätigt .

Verwirrung komplett ? Gut , dann bin ich beruhigt .

Zu deiner Frage des machens . Man kann das selber machen wenn man sich das Zutraut . Ist ja kein Space Shuttle , wobei abheben könne die Dinger auch aber das ist ein anderes Thema . Es sind halt schon ein paar Sachen zu beachten . Die Nocke gibt es hier im Shop nebst Anleitung wenn ich nicht schwer Irre . Man muss sich aber über eins im klaren sein . Die wenigen Könner die es gibt sind bis über beide Ohren zugestopft mit Arbeit . Wenn man also selber an so ein Lauifwerk geht und das nicht wieder zusammen bekommt und die Einzelteile zur Reparatur schickt kann es sein das die Reparatur abgelehnt wird . Muss nicht , kann aber !
Ich empfehle seit Jahren Daniel Reuß . Der hat sich auf NSM Spezialisiert . Ich kenn seine Arbeit und kenne seine Ansprüche an sich selbst . Das Problem ist halt er ist eine One Man Show und somit dauert das bei ihm oft sehr lange . Sollest du ihm das Laufwerk schicken wollen sprich unbedingt vorher mit ihm, auch wenn es eine Kunst ist ihn ans Telefon zu bekommen ( der Mann hängt halt den ganze Tag in Musikboxen ) . Es gibt immer wieder Leute die Laufwerke nicht gut genug Verpacken . Oft bricht dann der Tonkopf ab und das war es dann . Ersatz ist mittlerweile schwierig zu bekommen und auch nicht für ne Mark Fünfzig zu haben .

Super Erklärung, Top

Vielen Dank dafür, ist ja alles kein Hexenwerk wenn man es mal erklärt bekommt:)

Verwirrt bin ich eigentlich nicht, eher stellt sich mir die Frage ob der MS defekt sein könnte und nicht mehr richtig schaltet?

Vielen Dank für deinen Tipp bezüglich Herrn Reuß, werde mich bei Ihm melden.

Nach Recherche kosten ein Überholtes Laufwerk 380€ Eine Reparatur 280€ für den Hunni würde sich aus meiner Sicht dann eher ein 2tes mehr lohnen. Ich überleg mir mal ob ich genug Zeit für die Nocke habe, werde auf jeden Fall berichten wie es weitergeht.

Danke dir Swen.

Du meinst Sicher den BS . Wenn sich die Plastiknocke auf der Metallachse zwar mitdreht aber verstellt ist dann schaltet das ganze natürlich auch nicht an der Richtigen Stelle . Ist in etwa so wie beim Auto wenn der Zahnriemen überspringt . Dann stimmen die Steuerzeiten von Einlass und Auslassventil zum Kolben nicht mehr . Nur das es bei den meisten Motoren dann das Ende für den Motor bedeutet da idr. Kolben und Ventile sich den selben Raum aber zu Unterschiedlichen Zeiten teilen . In sofern sei Froh das es ne Musikbox ist und kein Motor .

Sieh mir nach das ich zu deiner Aussage mit dem Überholten / Reparierten Laufwerk keinen Kommentar abgebe .