Wurlitzer 2400 Gripper Schnalzt rein brutal -detto die Platteneinspannung

... ich darf mich wieder mal mit Grippermechanik ärgern ...

jetzt wurde alles verharzte leichtgängig gemacht -- ein Orig.Feder verwendet --oben beim Plattenmotor für die Spannzange ..alles vom alten Öl gereinigt

unten die Federn beim Gripper schauen orig. unberührt aus

der Motor -Technik lauft alles mit normalen Speed

..warum schnalzt das so rein .... denke das das Gripperarm reinschnalzen ..sich auch auf das Platteneinspannen oben auswirkt ...da es ja zur selben Zeit von der selben Zentralachse ausgeht ..

..kennt das schon jemand ... normal würde ich ja Charly49 anrufen ..aber dem geht es ja nicht so gut gesundheitlich

mit lieben Grüssen -best regards
PINDIGI - Guenter Freinberger from Austria/Melk
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...und schauen Sie mal vorbei beim weltgrössten Jukeboxmuseum
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Hallo
bin dem Problem des " Gripper raufschlagen" --das fast die Platte rausfliegt --näher gekommen .

Der Gripper oder die Spanneinrichtung laufen frei --nix spiesst --- aber dieses Mitnehmerrad --da im HERZEN -- des Wurlitzerlaufwerkes --Zentrum (siehe fotos ) das lauft 70 % schön --dann --hackt dieser Mitnehmer aus -- der das antreibt --nach dem REVERSE (Also nach Korbdrehen) ..das verursacht dieses " Springen " ... das ist das Problem

Dieser Mitnehmer ist am Foto mit dem Schraubenzieher angedeutet .

Ich habe das noch nie zerlegt --ist da ein Kugellager drin ...das defekt sein kann ...?

Wer ist Wurlitzer Insider --bei der MECHANIK ?

Hallo Günter

Wenn ich so eine verklebte Mechanik sehe, wird mir ganz schlecht .....
Zerlegen, alle Teile pikobello mit der Zahnbürste putzen, an den notwenigen Stellen neu ölen und das Ding läuft die nächsten Jahre.
Das war und ist meine Herangehensweise.

Aber als Hinweis kann ich Dir schreiben, dass unter dem Zahnrad ein Spannband sitzt, welches als eine Art Rutschkupplung fungiert. Das "Ende" des Spannbandes sitzt in einer Art Hebel ( wichtig bei Vorwärts und Rückwärtslauf der Mechanik ), der sich frei bewegen können sollte.
Vielleicht ist hier "Dein" Problem, denn das Kugellager muss ja an dieser Stelle keine Seitenkräfte aufnehmen und ist meiner Erfahrung nach nie defekt.

Grüße Axel

Hallo Lieber Axel

Danke für die Tipps -- eine Frage habe ich noch --da ich in dieses " Herzen " der Wurlitzermechanik --noch nie eindringen musste :

Zerlegt --baut man das Laufwerk von oben ab oder von unten ?
damit ich zu diesen Rädern komme --da "mittendrin " ?

Da muss ja viel zerlegt werden -- oben die Konsole mit Tonarm und Korb abbauen --oder eher von unten --denn Selektor weg ?

Habe mir von Stamann das neue Buch bestellt -- Wurlitzermechanik --bin neugierig was da drin ist ---zu diesem problem ...?
lg günter

Hallo Günter

Um zu diesem Zahnrad "vorzudringen" muss man meiner Erfahrung nach den "Mechanik - Dönerspieß" von oben nach unten scheibchenweise demontieren.

1. Mechanikbogen abbauen ( 4 Schrauben an den beiden "Füßen" der Mechanik + hinten die Stützstange entfernen
2. das Plattenmagazin nach oben abziehen ( dazu den großen Sicherungsring im Zentrum des Plattenmagazins entfernen )
3. unter dem Plattenmagazin befindet sich ein Mitnehmer für das Magazin, der mit einem Spannstift quer gesichert ist;
Stellung des Mitnehmers ankörnen und Spannstift mit passendem Durchschlag austreiben;
4. die Mechanikplatte abschrauben ( 3 Stützen mit je 2 Schrauben / Lagerbock in der Mitte mit 3 Inbusschrauben von unten )
5. die Hebemechanik für die Schallplatten lösen und nach oben von der Mittelachse abziehen
6 .... scheibenchenweise weiter nach unten vorarbeiten ( die Abfolge der Teile weiß ich jetzt aus dem Gedächtnis nicht mehr so
genau, aber das sieht man ja alles .... )
Auf jeden Fall alle Teile, so wie sie von der Mittelachse nach oben abgenommen wurden auf der Werkbank nacheinander
aufreihen.

Insgesamt würde ich den Zeitaufwand für das Zerlegen bis zu jenem Zahnrad auf vielleicht 30 bis 45 Min. schätzen.

Ich hänge hier und in den nächsten "Beiträgen" je drei Bilder an.
Die Reihenfolge ist "rückwärts", so wie die Schritte bei der Zerlegung der Mechanik erfolgen würden.
Das letzte Bild zeigt die Teile "Zahnrad und darunter liegende Teile"

Viel Erfolg
Axel

Bilder Teil 2 :

Bild Teil 3 :

wau ............
mir bleibt der Mund offen --- tolle Doku und Fotos --- )))

ja -- neuer Level im Pindigiland --da muss ich auch rein ....
mit Fotodoku

Vielen Dank --ich werde berichten .

Hallo Günter

Restaurieren heißt für mich alles und zwar wirklich alles bis zur letzten Schraube zu zerlegen, alles so sauber zu reinigen, dass man davon essen könnte und bei diesem Vorgehen stolpert man wirklich über alle versteckten Fehler, weil man ja jedes Teil vor sich liegen hat.
Und dann baut man die Mechanik einfach wieder zusammen und justiert noch diverse Sachen, wofür man dann selten überhaupt eine Anleitung benötigt, weil einem die Funktion jedes Teils der Mechanik ja beim Zerlegen schon klar geworden ist.

Ich habe nie in meinem Leben nur Fehler gesucht und dann irgendwie "behoben", denn dann versteht man meist nicht wie alles zusammenhängt und funktioniert und übersieht auch sich schon anbahnende Fehler.

Die Bilder entstanden, als ich vor vielleicht 15 oder 20 Jahren für einen guten Bekannten mal die technischen Komponenten seiner W 1900 restaurierte als Dokumentation meiner Arbeit.
Das habe ich bei Auftragsarbeiten immer so gemacht.

Meine eigenen Boxen sind alle technisch genauso restauriert, aber die äußere Optik wollte ich noch nie "wie ladenneu" haben sondern möchte originalen Chrom oder Nickel, originalen Lautsprecherstoff, originalen Lack auf dem Gehäuse ( wenn immer möglich ) erhalten. Nur wirkliche Museumsstücke möchte ich in meiner Sammlung haben, wenn immer das realisierbar ist.
Nicht "Masse", sondern "Klasse" ist für mich der Maßstab.


Erst gestern habe ich, Gott sei Dank wohlbehalten mittels Kurierunternehmen, einen für mich sehr attraktiven und auch nicht ganz preisgünstigen englischen Art Deco Radio in meine Sammlung derartiger Geräte aufnehmen dürfen.
Der "Gag" dieses Ekco A 22 ist sein Gehäusedesign und ein Lichtzeiger zur Sendereinstellung hinter der fast kreisrunden Plastikskala. ( erstes Bild )

Auch einen Majestic "Park Avenue" von 1934 habe ich wie ein Verrückter wirklich jahrelang gesucht und letztlich auch einige Tausender dafür ausgegeben, weil mir irgendwann zufällig die optische "Verwandtschaft" zur Seeburg Symphonola D von 1936 aufgefallen war. Da hat Seeburg wohl kräftig "abgekupfert" oder sich "inspirieren" lassen .....
Das Gehäuse des "Park Avenue" hatte ich geschliffen und Julia Gredel hat es wieder in originaler Schönheit erstehen lassen.
Sie kann´s einfach ! ( zweites und drittes Bild )

Viel Erfolg mit der W 2400
Axel

Hallo lieber Axel

...tolle Sachen hast DU da wieder .... Gratuliere
...und hier das grosse DANKESCHÖN -- für Deine tolle Anleitung --wie man ins HERZ eines Wurlitzer Laufwerkes kommt ... und man sich diese Challege auch zumuten darf ...
bewege ich mich da ja - als eher Elektroniker -- in das Reich der Mechanik /bis Schlossertechnik .

zum Fehler :

Heute kam mich ein benachbarter Jukebox Ingenieur "Helmut Hofer " besuchen --und meinte --da muss Er mit dabei sein ....
tja ...zerlegt nach Axels Anweisung ..

und im Bild 1 sieht man das Corpus delecti --- diese ich nenne es "Mitnehmerklaue " war stumpf --womöglich war mal Gewalt dran ..oder 250.000 Spiele ;-) ?
... ich habe von einem Teilespender Laufwerk einen guten Teil gefunden ...
jetzt lauft das wieder rund ... am Foto sind beide Teile nebeneinander ..

Grobtest :Eine Bohrmaschine am Axel (Achse) des Motors aufgesetzt ( Rutschkuppung auf 7 sanft gesetzt ) ...und die Sache lauft rund ... natürlich die Stellungen der Switches immer gecheckt ..
aber diese Methode ...empfehle ich eher ungeübten Nicht !
lg und DANKE

Hallo Günter

Schön zu lesen, dass der Fehler gefunden und behoben werden konnte.

Ich habe schon einige Wurlitzer - Singleplattenlaufwerke zerlegt und restauriert, aber eine derart abgenutzte ( oder abgebrochene ) "Mitnehmerklaue" habe ich noch nie gesehen.
Damit funktioniert die weiter oben erwähnte "Rutschkupplung" für die mechanische Vorwärts - Rückwärtsumschaltung nicht mehr.
Gut, dass Du Ersatz zur Verfügung hattest.

"Again what learned" hätte Lothar Matthäus vielleicht gesagt ....

Alles Gute noch zum neuen Jahr und vielleicht sieht man sich ja wieder mal in Ron´s Museum.
Servus Axel

Das Altteil nicht entsorgen , ein Schweißer kann da genug Material auftragen um da wieder ein brauchbares Teil draus zu machen .

Hallo Swen
..Du bist wie immer praktisch und perfekt .. danke das mach ich
..mein Dr.Seeburg --Helmut Hofer ...hat da eh einen SchweissProfi