Schlechter Klang Ami Continental 2

Hallo zusammen,

ich habe meine Conti 2 komplett restauriert. Dabei wurden auch beide Verstärker R2020 und R2777 von einem Fachmann komplett überholt. Beim Anschluss eines externen Plattenspielers (Phasen verdreht) kommt ein anständiger Sound aus der Musikbox. Wenn allerdings eine Platte über die Musikbox laufen gelassen wird, klingen die meisten Lieder -besonders bei einsetzendem Gesang- teilweise unsauber und ich würde das mal als wimmernd bezeichnen. Dann habe ich einen alternativen Tonabnehmer eingebaut und der Klang war ähnlich schlecht.
Aus den verschiedenen Beiträgen im Forum konnte ich herauslesen, dass dafür das Laufwerk ggf. verantwortlich sein könnte. Ich konnte allerdings kein Lagerspiel im Plattentellermotor feststellen. Ich werde nun trotzdem kommende die Lagerbuchsen tauschen.
Hatte jemand von euch schon mal solch einen Fall?
Habt ihr eine Idee was die Ursache sein könnte?

Danke und Grüße

Björn

Kabel vom Tonarm zum Verstärker erneuert ?

Ich habe das Tonarmkabel bis zu dem Verbindungsstecker erneuert (hier aus dem Shop). Das Kabel vom Verstärker bis zum 7 poligen Stecker hatte ich auch im Verdacht und mit einem anderen Cinchkabel getauscht, leider ohne Erfolg.
Gibt es noch weitere Ideen?

Hallo Björn, "Wimmern" klingt für mich nach schneller Gleichlaufschwankung (Flutter), z.B. verursacht durch eine exzentrisch laufende Motorwelle. Bei der Drehzahl von etwa 1400Upm wird dadurch ein 23Hz Vibrato erzeugt, 1/10 mm entspricht bei 5mm Wellendurchmesser 2%, das kann man bereits deutlich hören, manche hören auch besser. Versuch es mal mit dem Finger zu fühlen. [forum.jukebox-world.de]
Gruss Jürgen

Hallo Jürgen,

vielen Dank für den Hinweis, das ist einleuchtend. Das Lagerspiel schätze ich auf ca.1/10mm. Ich werde nun die Lager im Laufe der Woche mal wechseln und melde mich dann wieder.

Grüße Björn

Hallo Björn,
Lagerspiel würde ich ausschliessen, um eine Geschwindigkeitsänderung zu bewirken muss sich der wirksame Durchmesser innerhalb einer Umdrehung ändern. Ursache könnte eine im Bereich des Zwischenrads minimal gebogene Welle, eine schief aufgedrehte Feder (weiss nich ob es die auch bei AMI gibt), oder wie in meinem Link, ein schlecht zentriertes Aufsteckteil sein. Wir hatten hier auch schon Klebeband, Schrumpfschlauch etc. zur Vergrösserung des Wellenduchtmessers für die Anpassung von 60 auf 50Hz. Alles was "eiert" ist schlecht. Stell mal ein Foto deines Antriebs ein, vielleicht kann man was erkennen. "Fühlen" konntest du nichts ?
Gruss Jürgen

Hallo Björn,

damit Du mit Deinem Problem nicht alleine bist - bei meiner Seeburg V habe ich Ähnliches
Tonproblem(chen). Wie Du beschreibst höre ich auch vor allem bei höheren Frauenstimmen
und Gitarrenintros diese Art Wimmern. Ist bei mir allerdings nicht allzusehr und ertaunlicherweise
nur bei den B-Seiten. Was Jürgen vermutet mit der Welle klingt plausibel.
Am Tonabnehmer. Kabel, Verstärker liegts definitiv nicht.
Mal sehen ob ich dem weiter auf den Grund gehe.

Gruss Fred

Kugellager in der Schwungmasse schon getauscht ?
Gummis in der Schwungmasse noch in Ordnung ?
Gummikupplung zwischen Motor und Schnecke noch weich genug ?
Zahnräder selber getauscht oder sind die Original ?
Wenn selber getauscht dann mit alten Originalen oder mit Repros ?

Hallo zusammen.

in der Tat lässt sich am Schaft eine kleine Unwucht mit dem Finger feststellen. Man kann auch ein Rattern des Motors hören. Ich konnte aber noch nicht herausfinden was die Ursache dafür ist. Es lässt sich optisch nach dem Ausbau nichts erkennen. Die aufgedrehte Feder für die unterschiedliche Freuenz ist nicht die Ursache. Wenn ich diese abschraube ist es annähernd unverändert. Darunter liegt allerdings noch eine Feder, wie auf dem Bild zu erkennen ist.
Die Messing-Lagerbuchsen habe ich ausgewechselt, aber wie vermutet ohne Erfolg.
Ich hoffe nicht, dass die Welle eine leichte Biegung hat. In diesem Fall bleibt wahrscheinlich nur noch die Möglichkeit einen guten gebrauchten Motor irgendwo zu bekommen. Wenn jemand einen passenden übrig hat bitte melden.

Ich werde aber auch noch weiter testen und versuchen die Ursache zu finden.
Im Anhang noch 2 Fotos von dem Aufbau.
Grüße Björn

Hallo Björn,

das Wellenende mit den Federn muß exakt den Gummiring berühren.
Das Zwischenrad sieht aus, als wäre ein abgedrehter oder abgeschliffener O-Ring verwendet worden.
Ggfs. diesen Gummi bzw. das Rad einmal auf Rundlauf prüfen.
Läuft das Rad oben frei? Oder berüht der Clip das Aluminium vom Rad?

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo Oliver,

danke für deine Tipps.
Das Rad läuft rund und stößt nirgens an. Ich habe übrigens exakt 45rpm! Die aufgedreht Feder berührt den Gummiring vollständig, auch wenn es hier vielleicht nicht danach aussieht.
Die Welle des Motors läuft meines Erachtens leicht unrund. Ich schätze das hier der Fehler liegt.
Gibt es irgendwo Ersatzwellen? Oder macht es am meisten Sinn nach einem Ersatzmotor zu suchen?

Grüße Björn

Hallo Björn,
Wenn zu fühlen ist, dass das obere Wellenende nicht zentrisch läuft, würde ich versuchen, das zu richten.
Vorher würde ich aber noch mal alle Federn entfernen, und nur das Wellenende selber beobachten bzw. "befühlen".
Auch würde ich versuchen, die Ursache für das "Rattern" zu finden. Aus der Ferne kann ich mir nicht vorstellen, was hier solche Geräusche und damit evtl. auch ungewollte Schwingungen erzeugt.
Es sei denn, die Welle ist stark verbogen, oder es liegt ein anderer mechanischer Fehler vor.
Der versuchsweise Einbau eines anderen Motors grenzt die möglichen Ursachen natürlich schnell ein.
Jeder andere AMI oder Rock-Ola Motor aus den 60ern und neuer tut es hier.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo Oliver,

ich habe die 50Hz Feder entfernt. Die darunterliegende Feder lässt sich nicht zerstörungsfrei abziehen, daher habe ich es noch dabei belassen. Ist dazu ein Ersatz verfügbar oder bleibt dann nur übrig eine passende Hülse zu drehen?
Ich habe gerstern versucht die Ursache für das Rattern zu finden. Eine mechanische Kollision konnte ich nicht feststellen. Kann es vielleicht sein, dass der Rotor sofern er nicht konzentrisch im Stator sitzt dieses Schwingen verursacht? Oder vielleicht ist es der Lagersitz der das Geräusch verursacht.
Ich werde heute dazu noch ein paar Versuche fahren.
Grüße Björn

Hallo Björn,
wir hatten einmal versucht, eine Feder fertigen zu lassen, die den Durchmesser direkt von 3 auf 5 mm bringt, das ist uns aber nicht gelungen. Vielleicht sollen Sie die erste Feder besser doch nicht entfernen.
Das ist zwar möglich, es besteht aber die Gefahr, dass sie vermurkst.
Die letzte Möglichkeit ist dann immer eine passende Hülse drehen zu lassen.
So richtig schief lassen sich diese kleinen Motoren eigentlich nicht zusammenbauen. Mit etwas Geschick und Erfahrung ist eine saubere Montage gut möglich.
Wenn man den ausgebauten Motor in den Händen hält, und die Motorenwelle dreht, merkt man eigentlich sofort, ob alles mechanisch i.O. ist.
Ein Lager müßte schon sehr viel Spiel haben, wenn es den Rotor zum Rattern bringt.
Einige Motoren haben Lüfterflügel auf dem Rotor, die sich schon mal lösen können.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo,

ich habe den bestehenden Motor nicht auswuchten können und habe daher einen guten gebrauchten Motor bestellt und eingebaut. Die Klangprobleme sind nun behoben, der Sound ist ganz ordentlich. In meinem Fall war also allein der Motor bzw, der Antriebsschaft der Übeltäter.

Grüße

Björn