Fragen zu AMI K200M

Hallo liebes Forum!

Ich habe mitbekommen, dass der Nachbar meiner Eltern eine AMI K200M (also Mono und manuelles Wahlrad) im Keller stehen hat, die dort mehr oder weniger verrottet. Ich habe riesige Lust auf so ein Projekt (diverse Erfahrungen mit Tubeampreparaturen, Holzarbeiten u.a. habe ich, obwohl ich (leider) keine handwerklichen Beruf erlernt habe). Aber so eine verstaubte Jukebox Leben wieder zum Leben zu erwecken, darin liegt ja gerade der Reiz…

Elektronisch muss definitiv der Röhrenamp überholt werden. Auch der Stepdowntrafo hat ein brüchiges Kabel, aber das sollte sich am Wicklungsanfang direkt mit einem neuen Stromkabel beheben lassen oder? Ich vermute, dass einige andere stromführende Kabel auch raus müssen.

Mechanisch soll sie zuletzt funktioniert haben, aber dann nicht mehr genutzt worden sein, weil der Amp ausfiel. So ganz glauben tue ich das nicht. Was mich stutzig macht ist das Wahlrad: fehlt da ein Teil oder muss das komplette Innenleben weiter nach vorne, damit der Stift in die Führung passt? Siehe Bild:

Preis: 800 € (fest, hab schon gehandelt).

Nun noch die Frage des Transports. Praktischerweise hat sie Rollen und Tragegriffe. Sie muss erstmal aus dem Keller 10 Stufen hoch. Geht das zu zweit? Zu dritt? Ich kann‘s gar nicht einschätzen. Sie ist 250 meter vom (Kleinstadtbahnhof) entfernt. Prinzipiell wäre es das stressfreiste, wenn ich sie einfach zum Bahnhof rolle und mit dem Zug 3 Stationen fahre. Liegend Transport im Zafira B wäre auch ne Option, aber das könnte auch knapp werden mit den Maßen… eine andere Idee wäre noch (um die Rücken meiner Freunde zu schonen das Innenleben komplett auszubauen und in zwei Touren zu transportieren. Was meint ihr dazu?

Freue mich über den ein oder anderen Tipp (vorallem bezüglich Wahlrad und Transport). Danke Euch!

Viele Grüße

Julius

Du hast eine persönliche Nachricht bekommen.

Achja und ein Service Manual suche ich auch für die AMI K...

Also 800€ ist ein Schnäppchen Preis .

Gut , es ist ein wenig was kaputt und es fehlt auch was . Hälfte der Maschinen Abdeckung fehlt . Röhren auf dem Verstärker fehlen , Sicherrungskappen auf dem Netzteil fehlen auch ( gibt es nach zu kaufen ) somit kann die so nicht gelaufen haben . Die Linke Glassscheibe neben dem Wahlrad hat ne Ecke ab , ich meine das Stamann die als einziger in Deutsch anbietet also kaufen solange noch verfügbar . Manual bekommst du da auch .

Es sieht so aus als ob die Blende vor den Zahlen / Buchstaben Rädern fehlt . Das könnte schwer werden die zu bekommen . Der Zapfen vom Selektor kommt in die Führung auf deinem ersten Foto . In sofern ganz recht die Maschine sitzt zu weit hinten .

Man kann so eine Box auf dem Rücken liegend Transportieren man sollte aber die Platten rausnehmen , den TT runter nehmen und den Tonarm Sichern . Ist bei AMI besonders wichtig da sonst je nach Mechanik eine kleine Lagerkugel raus fällt . Desweiteren sollte man die Box nach losen Teilen absuchen und Prüfen ob der Umspanntrafo Richtig festgeschraubt ist . Das wichtigste ist aber die Maschinenschrauben anzuziehen bzw. überhaupt einzusetzen . Platten raus nehmen kann aber ein Problem werden da ja die Sicherungen fehlen und eben halt Thema nächster Absatz . Im Zweifelsfall muss man da halt was abbauen um da ran zu kommen oder eben halt einen Plattencrash in kaufen nehmen .

Grundprinzipiel haben alle AMI Boxen früher oder später Probleme mit den 117V Leitungen . Also das Dümmste was man machen kann ist die Box so einzustecken geschweige denn so zu Betreiben . Man sucht ja auch kein Leck in ner Gasleitung mit nem Feuerzeug .

Zum Trafo , kann man wahrscheinlich so machen aber ich würde erst Prüfen ob der überhaupt noch die Richtige Spannung liefert . Gern waren die damals schon drüber und heute mit den rund 235V~ sind es die meisten eh . Will sagen ggf. muss der eh neu sofern der sich nicht umstellen lässt .

Viele der Fragen lassen sich schon via Forumssuche beantworten so auch die des Transportes . Ich persönlich würde heute immer eine Box teilzerlegen . Die Zeiten wo ich mir Kamikaze mäßig sowas angetan habe sind vorbei . Maschine , Verstärker , Netzteil , Umspanntrafo raus , bei der Box kann man auch noch einfach die Fronttür aushängen , jedes Kilo zählt . Außerdem ist die Box sehr hoch und die Transportgriffe ungünstig angebracht . Da bekommt man ganz schön lange Arme . Ich würde die Box nicht per Bahn Transportieren . Zum einen gibt das Theater bei der Kontrolle zum anderen muss man die Leute ständig vom am Chrom Lecken abhalten . Außerdem sind Dachlatten auch noch so teuer geworden und das ständige zuhauen geht auf die Arme , die brauch man aber noch zum Schleppen . Du merkst keine wirklich gute Idee , Umweltbilanz hin oder her . Maschine für den Transport übrigens wieder einbauen . Die sitzt nirgens Sicherer als in der Box mit angezogenen Transportsicherungen .

Noch ein Tipp zum Schluss du brauchst noch zwei Bier oder Cola Kisten . Wozu ? Na für die Maschine die kann man Prima darauf abstellen . Links und rechts eine Kiste drunter und man zerdellt sich beim Absetzen nicht den Korb oder beschädigt was . Bei vollen Kisten freut das dazu auch noch die Helfer .

Swen hat schon alles gesagt.

Zum Transport ist hier auch eine Zusammenfassung einiger Punkte: [www.jukebox-world.de]

Das linke Instruktionsglas ist nicht original. Ggfs. hat da jemand selbst etwas erstellt.

Viele Grüße - Hildegard Stamann

Hallo! Vielen lieben Dank für Eure Antworten und die vielen Tipps.
Ich habe die Maschine nun bei mir stehen. Dafür waren zwei Autofahrten notwendig. Ich habe mir ein provisorisches Gestell aus zwei Getränkekisten und einer Holzleiste zusammengeschraubt und die Maschine dort reingelegt.




Diese habe ich dann mitsamt Gestell auf die Rücksitzbank gehievt. Wenn ihr alleine seid, denkt immer an 4 Getränkekisten, dann kann man auch mal absetzen, wenn man nicht gerade das ganze Gestell mittragen möchte. Röhrenamp, Trafo, Speaker und Haube habe ich ausgebaut, damit das Gehäuse so leicht wie möglich wird. Am nächsten Tag habe ich dann das Gehäuse mit einem Freund aus dem Keller getragen und bei mir in den zweiten Stock geschafft. Davor habe ich jedoch noch eifrig im vollgestellten Keller nach der fehlenden Maschinenabdeckung, der Rückseite und den Schlüsseln gesucht. Bis auf die Schlüssel scheint die Jukebox nun weitgehend komplett zu sein. Den Generalschlüssel werde ich mir im Shop bestellen, aber was mache ich mit dem Kassenschlüssel? Auf dem Schloss steht B9A. Es gibt in den USA einen Service der mit der Nummer den Schlüssel nachmachen kann, aber das lohnt sich finanziell nicht für mich. Hat jemand noch eine Idee um an einen passenden Schlüssel zu kommen? Einzige Alternative wäre Schloss aufbohren oder lockpicken, richtig?



Da kommen wir auch schon zur Grundfrage: Wie viel restaurieren? Nach dem ersten Entstauben, scheint mir die Jukebox doch in gar nicht so einem schlechten Zustand zu sein, wie ich eigentlich vermutet oder erwartet hatte. Sie stand im Keller, aber sie riecht immerhin nicht nach Rauch. Das Chrom hat Pickel, aber ein kurzer Versuch mit Rot-Weiß-Polierpaste wirkt vielversprechend. Die Haube hat außen Roststellen, die nicht schön sind, da bleibt mir vermutlich nichts anderes übrig als neu zu lackieren. Die Farbe an den Seiten ist noch ok, die Rückseite ist nicht mehr so schön. Das Vinyl ist an kleineren Stellen beschädigt und sehr verdreckt, aber eine erste Reinigung macht schon einen Unterschied. Ich habe Fotos gesehen, wo das Vinyl komplett entfernt und das Gehäuse stattdessen farblich einheitlich gemacht wurde. Vielleicht ein paar Inspirationen von denen, die es öfters machen: Wie würdet ihr es machen? Meine Tendenz ist im Moment so viel erhalten zu wollen wie möglich.




Das Innenleben:





Die Maschine:



Amp und Spannungsversorgung:





Das Manual habe ich mir besorgt und werde ich jetzt mal ausgiebig studieren, um die Maschine erstmal kennenzulernen.
Über Beiträge, Tipps, Inspirationen jeglicher Art würde ich mich sehr freuen!

Viele Grüße

Julius

Wie ich schon sagte die 110V Kabel also alles was schwarze 2 adrige US Netzleitung ist muss neu . Einen Teil hat man schon durch Flach Unterputzleitung ersetzt . 8 Punkte für die Kreativität .

Netzteil ist der Trafo abgeraucht daher dieses komische Trafo Konstrukt . Da gibt es schöneres für als Ersatz . Ebenso würde ich dies ganze Gleichrichter Kondensator Geraffel ersetzen .

Du bekommst keine Original Schlösser mehr . Klar kann man da nen China Schloss für 5€ einbauen aber auf der einen Seite willst du Restaurieren um möglichst viel Original zu erhalten und da machste so einen krummen Kompromiss ? Ich bin momentan sowieso ein bisschen am Schlüssel sortieren mal schauen ob ich nen Muster am Rowe AMI Bund habe dann kannste ne Kopie von mir bekommen .

Wo sind die Verstärker Röhren ?

Verstärker erst überholen dann in Betrieb nehmen .

Im übrigen sieht es so aus als ob hinten rechts eine Maschinenfeder fehlt .

Vinyl um die Tastatur wenn es nicht völlig zerstört ist so lassen . Ein paar Macken dürfen sein , der Chrom ist ja auch nicht 100% . Man darf der Box das gelebte ruhig ansehen .

Im großen und ganzen wenn du dir mit was nicht Sicher bist Fragen und nicht einfach drauf los machen . Das schont unterm Strich das Reparatur Budget .

P.S. Die roten Platten sind Roger Whitaker , oder ?

Moin!

Ja, da war jemand wirklich sehr kreativ mit den Stromleitungen...

Für die Junction Box plane ich eine Revision mit verschraubbarem Brückengleichrichter und Steckkontakten.

Die Röhren waren nicht beiliegend, aber ich habe von Gleichrichterröhre bis Vor- und Endstufenröhre glücklicherweise alles vorrätig.

Die Maschinenfedern sind alle vorhanden. Was jedoch fehlt ist der Buchstaben-Zahlen-Kranz für den Popularitätszähler.

Ein billiges Schloss möchte ich gar nicht verbauen. Für einen nachgemachten Schlüssel zahle ich bei dem Dienstleister in den USA allerdings mehrere hundert Dollar wegen des Mindestbestellwerts. Das steht für mich nicht in Relation. Im Idealfall kann man den Schlüssel irgendwie, irgendwo auch hier nachmachen. Jemand eine Idee? Oder hat jemand eine Kopie? B9A ist die Schlossnummer...

Nach knapp 25000 Spielen, müssen da die Motorkohlen schon getauscht werden? Wie ist da eure Erfahrung?

Ich suche also aktuell insbesondere folgendes (natürlich auch gebraucht):
-Junction-Box oder Trafo für die Junction-Box
-Buchstaben/Zahlen Kranz für den Popularitätszähler

Viele Grüße

Julius

Geduld du haben must junger Padawan .

Ersatzteilsuche Bitte in den Anzeigenmarkt .

Trafo guckst du hier : [www.jukebox-revival.eu]

Zum Spielezähler sag ich nix , Rechne dir das selber aus und Überdenke ob die Zahl hin kommt .

Das mit dem Mindestbestellwert Lese ich auch erst jetzt . So langsam dreht der Planet am Rad .

Du hast 5U4GB und 6973 Vorrätig ? Dann musst du ja schon länger in Sachen Jukeboxen unterwegs sein . Gerade 6973 sind in Deutschland ja nu wirklich nicht gängig .

Den Trafo gibt es auch direkt beim Hersteller.
[shop.piemme-elektra.it]

Er ist hier zwar EUR 2,50 teurer, bei einem Kauf dort unterstützen Sie aber das Unternehmen, was Einsatz und Risiko trägt.
___

Einfuhren / Internetbestellungen aus Drittländern (hier USA) in die EU mit einem geringen Warenwert sind durchaus noch möglich.
Der Verkäufer hat allerdings etwas mehr Arbeit bei Bestellungen unter der Schwelle von EUR 150.
Für Interessierte:
[www.zoll.de]


Viele Grüße - Oliver Stamann

So nachgeschaut habe ich aber die kleinste Schlüsselnummer die ich habe ist die 14 .

Hallo!

Gleichrichterröhren brauche ich auch für ein paar Gitarrenamps daher habe ich davon was als Ersatz. Die 6973 habe ich mir schon geordert, die hatte ich nicht Zuhause. Kannte ich zuvor auch gar nicht.

Die Box war seit Mitte der 80er im privaten Besitz. Davor soll sie in einer Kaserne gestanden haben. Ich vermute, dass sie die letzten 20 Jahre nicht benutzt wurde. Meint ihr 25000 Spiele in den 63 Jahren sind unrealistisch?!

Schade! Vielen Dank fürs Nachschauen Swen!

Liebe Grüße

Rechne doch mal nach . Wenn immer der Höchstpreis eingeworfen wurde von 20 Pfg was ja Unrealistisch ist da man bei 50 Pfg und 1 DM Einwurf ja mehr Spiele bekommt dann hätte die Box also bestenfalls 5000 DM eingespielt . Ich hab jetzt keine Preisliste zur Hand wo ich nachschauen könnte was eine K neu gekostet hat aber Rechne noch die Platten als ständig zu erneuerndes Betriebsmaterial dazu und die GEMA Gebühr sowie eine Beteiligung des Wirtes dann hat die Kiste niemals den Gewinnbereich erreicht . IN sofern halte ich 125000 für Realistischer .

Letztlich können das schon die fünften Kohlen sein und dann ? Im Grunde Hilft nur nachschauen , der Motor sollte sowieso überholt werden . Du kannst doch garnicht sagen ob der Anker nicht völlig eingelaufen ist und kurz vor seinem Ende steht oder nicht . Genauso kann der Motor ja auch schonmal getauscht worden sein . Dann sind die Zahlen vom Spielzähler auch für die Katz selbst wenn du die Lebensdauer der Kohlen kennst . In sofern zuviel Theorie .

Die AMI JDK-200 (manuelle Wahl, mono) wurde 1960 wohl für knapp 6000 DM angeboten.
Die Schallplatten, wie Swen schreibt, waren seinerzeit auch ein ziemliche Investition.
Daher stimme ich zu - 25000 Spiele sind zu wenig.

Service Manual: [www.jukebox-world.de]

Viele Grüße - Hildegard Stamann

Achso, das macht Sinn, da habe ich in die komplett andere Richtung gedacht.

Sagt mal, wie sieht das mit Asbest in den alten Kisten aus? Das braune Netzanschlusskabel (für den Spannunswandler-Trafo) war wirklich sehr starr und extrem brüchig und die Innenseite der äußeren Isolation sah faserig aus. Habe leider kein Foto mehr davon.

Die Schutzschilde für die Leuchtstofflampen waren oft asbesthaltig.
Die Kabel selbst nicht, meine ich. Aber da weiß sicher noch jemand anders etwas dazu.

Viele Grüße - Hildegard Stamann

Stepdowntrafo ist durchgebrannt. Den muss ich auch ersetzen.

Plattenteller läuft (aber laut!):
[www.youtube.com]

Grippermotor läuft (auch laut!):
[www.youtube.com]

Grippermotor ist noch Leise , Problem ist da meistens das die Zahnräder durchdrehen wenn da Last drauf kommt .

TT Motor solltest du mit Vorwiderstand Betreiben wegen 60Hz . Das klappern könnte verschwinden wenn der Idler an der Welle Druck ausübt .

Also den Gripper- und Plattentellermotor erstmal so lassen?

Du kannst die auch neu kaufen sofern du das neu bekommst aber zumindest beim Gripper Motor wird das nichts an der Geräuschkulisse ändern . Der macht Bauratbedingt so einen Krach . Ich kenn keinen Multi Motor der Leiser läuft .

Beim TT würde ich das ausprobieren . Es kann gut sein das die Lager Spiel haben aber wenn da von einer Seite Druck drauf ausgeübt wird kann es ebenso gut sein das dies aussreicht das die Welle ruhiger läuft .

In kleinen Schritten baue ich die Maschine nun auseinander und dokumentiere alles so gut es geht, aber ans Record Magazin traue ich mich noch nicht ran. Das ist aber auch ziemlich eingestaubt und verdreckt, sodass ich wohl nicht drumrumkomme. Jemand einen Tipp, was ich beachten sollte?


Mir ging es um darum, ob bzw. wie ich die Motoren warten bzw. überholen kann, wenn ich schon mal dran bin.

Die Schlüssel habe ich nun in den USA geordert. Über myus habe ich nun eine Versandadresse in den USA. Das Paket wird dann an mich weitergeleitet. Ist für den ein oder anderen bestimmt auch ne Option.

Viele Grüße

Hallo Julius,

es macht Spaß, bei diesem schönen und spannenden Projekt mitzulesen. Ich denke, mit Deiner strukturierten Vorgehensweise hast Du gute Chancen, die Box wieder zum Laufen zu bekommen.

Ausgehend von meinen Erfahrungen mit Motoren für Reibrad-Plattenspieler aus dieser Zeit kann ich empfehlen, den TT Motor wie folgt zu warten:

1. Reinigen
2. (so vorhanden) ggf. eingelaufenen Lagerspiegel umdrehen oder - je nach Bauart - Lagerkugel erneuern
3. Schmieren

Über die Jahrzehnte des Betriebs haben sich üblicherweise Materialabrieb und zusätzlich Verschmutzungen durch alte Schmiermittel gebildet, die entfernt werden sollten. Sind Sinterlager vorhanden, sind diese mit entsprechendem Sinterlageröl nachzufüllen. Die untere Lagerung des Rotors (ob Lagerspiegel oder -kugel) ist meistens verschlissen und führt zwangsläufig zu Laufgeräuschen.

Diese Maßnahmen haben bei mir immer zu Erfolg und gleichmäßig ruhig laufenden Motoren geführt, auch wenn sie vorher noch so sehr gerattert haben.

Viele Grüße und weiter so
Stefan

Hey! Danke für die Rückmeldung. Ich hoffe, dass dieser Thread nicht zu durcheinander ist. Das ist auch damit begründet, dass ich erstmal planen will und nicht für jedes kleine Teil Versandkosten zahlen kann / möchte. Das Projekt habe ich logischerweise in vier Hauptbereiche eingeteilt: Überholung der Maschine, Überholung der Elektronik (insbesondere unter Sicherheitsaspekten wie korrekte Erdung), Überholung des Tubeamps und Überholung bzw. in erster Linie Reinigung und Polieren des Gehäuses.

Zurück zum TT Motor: Ich hatte ihn schon auf. Ich fand, dass er nicht sonderlich verdreckt war, so dass ich da (anders wie manche im Internet vorschlagen) von aggressiven Chemikalien (wie Bremsenreiniger) absehen würde. Der Kommutator hat kleinere Stellen der Abnutzung. Auf meiner Bestellliste steht schon eine neue Lagerbuchse. Ich denke, ich werde diese dann direkt erneuern. Eine Lagerkugel habe ich nicht gesehen. Kann das sein? Wegen der Schmierung: Der Kommutator soll nicht geschmiert / geölt werden, richtig? Bei diesem Motor nur die Lagerbuchse oder? Mit was schmiere ich diese am besten?
Motormodell hier zu sehen: [www.jukebox-world.de]

Den Magazin- und Grippermotor muss ich erstmal verstehen. Das ist nochmal eine andere Baustelle. Tipps nehme ich aber gerne entgegen. Vor allem wie ich zunächst beim Grippermotor die Motorkohle begutachten bzw. tauschen kann.

Jemand noch einen Tipp für das Auseinanderbauen der Maschine? Muss ich was beachten damit die Kalibrierung nach dem Zusammenbauen nicht zu kompliziert wird? Weiß jemand von einer (Bild-)Dokumentation der Restauration einer 960 Maschine, muss ja dafür nicht zwangsläufig eine AMI K200 sein...

Für den Tubeamp bin ich an Elkos und Widerstände rausschreiben. Die Papierkondensatoren haue ich natürlich alle raus, aber was mache ich mit den Becherelkos? Die Werte, die ich an den Becherelkos gemessen habe, sind erstaunlicherweise noch im Rahmen. Da b in ich mir unsicher, schließlich hatte ich noch nie einen so alten Amp auf dem Tisch.

Der Spartrafo (2XX V auf 110 V) ist ja durchgebrannt (ich messe lediglich 3 V AC). Womit ersetze ich diesen am besten? Eine mehr oder weniger geschlossene Bauweise fände ich schon schön. Am besten in schwarz wie das Original. Die offenen Trafos mit schraub- oder klemmbaren Kontaktpunkten finde ich aus sicherheitsaspekten und aus optischen Gründen nicht ideal.

Das Chrom hat ja Pickel. Mein Laienwissen würde sagen, dass die Pickel komplett zu entfernen im Sinne die Ebene eben zu bekommen, keine gute Idee ist, da ich da ja mehr Material abnehme und die Oberfläche noch mehr zerstöre. Oder habe ich da einen Denkfehler? Was ihr für Tipps bzgl. der Chromaufbereitung und -pflege?

Schönes Wochenende!

Julius

Grippermotor :

Der Grippermotor ist bei der Box ein Kohlenloser Motor . Auch kann man den normal nicht öffnen um das Klebefett zu wechseln . Dazu müsste man die Rohrnieten Aufbohren dort ein Gewinde reinschneiden und wieder mir Senkkopfschrauben verschließen . Sofern man das Elegant machen möchte . Ich würde es auch empfehlen da die Messing Rohrnieten dadurch das sie sehr Stramm sitzen das ganze auch passgenau Zusammenhalten . Nur der Korbmotor hat hier Kohlen .

Tubeamp / Becherekos :

Ich würde die ersetzen , wenn man schonmal dran ist .

Umspanntrafo :

Auf genug Leistung achten . Du kannst z.B. bei AMI I den Trafo bei den Lautsprechern einbauen . Dafür gibt es bei der I extra rechts neben dem Verstärker eine eigene Klappe . War zwar nicht dafür gedacht konnte man aber Prima dafür nutzen . Würde ich auch bei K so machen auch wenn die diese Klappe evt. nicht hat so kommt man doch recht gut an den Lautsprecherraum wenn man den Lautsprecher raus nimmt . Da ist es dann mit den Schraubklemmen auch egal . Außerdem hat in der Box keiner was zu Suchen da gibt es ganz andere Punkte von wegen Sicherheit die wichtiger sind .

Chrom :

Entweder so lassen und damit Leben oder neu Verchromen . Alles was mit Chrompolitur ( ich nehm da gern Autosol ) nicht weggeht ist halt drin . Wenn es ganz hart kommt kann man auch mit Stahlwolle 000 oder noch feiner Arbeiten . Nur sauber muss der Chrom halt sein .

Noch was zur Netzteilschaltung . Die Schaltung ist ziemlich dämlich gemacht . Der Netzschalter an der Juction Box schaltet nämlich nicht alles ab . Zum eine schaltet er sowieso nicht den Umspanner ab. Das geht Schaltungstechnisch auch nur mit erheblichen Aufwand . Von daher würde ich den Originalen Netzschalter erst garnicht wieder benutzen . Die Gefahr das der Umspanner Tagelang im Leerlauf werkelt ist doch sehr Hoch . Ich hab da zwar weniger Angst wegen Brandgefahr aber das Problem der Stromkosten für nichts ist nicht von der Hand zu weisen . Von daher Netzschalter am Schukostecker oder immer Netzstecker ziehen deswegen internen Netzschalter Tot legen .

Hallo Julius,

ist ja super, dass Stamann die Lagerbuchsen einzeln anbietet. Also konsequent BEIDE Buchsen (unten/oben) erneuern.
Geschmiert werden nur diese (Sinterbronze) Lagerungen des Rotors mit Sinterlageröl, das dann von den Buchsen aufgesogen wird und für eine langfristige Schmierung sorgt. Am besten tröpfchenweise mit einer Kanüle in das Material einbringen.

Viele Grüße
Stefan

Hallo! Ein kurzes Update. Meine beiden (C440A und B9A) in den USA bestellten Schlüssel sind heute schon angekommen. Mega wie schnell das ging. Ich habe dafür nun knapp 75 € bezahlt, aber dafür musste ich nichts aufbohren und erhalte die Originalschlösser. 25 € die Schlüssel inkl. Versand innerhalb der USA, 25 € für den Versand nach Deutschland und den Service, 25 € Einfuhrabgaben und pauschale Servicekosten von DHL. Der B9A hat auf Anhieb gepasst. Den C440A musste ich erstmal nachfeilen, aber jetzt passt er auch sauber rein. Mit den Markstücken muss ich morgen erstmal zur Bank…

Was willst du mit den Markstücken bei der Bank ? Doch wohl nicht eintauschen , oder ?

Das war ein Witz

Hallo und frohes neues Jahr,

es geht in kleinen Schritten voran. Die Junction Box habe ich nun überholt. Diese war ja ziemlich ramponiert (falscher Trafo, defekte Zuleitung, für die Gleichrichtung noch der originale Elko, Lastwiderstand und Selengleichrichter). Ergebnis ist neuer Trafo, Brückengleichrichter mit Steckkontakten, neuer Elko, neuer Lastwiderstand, gecrimpter Schutzleiter). Ohne Last bekomme ich nach der Gleichrichtung 30 V DC. Ist das noch im Rahmen oder zu weit drüber?

Vorher:


Nachher:






Ich habe hier noch den Grippermotor bei dem die 110 Volt Zuleitung sehr kurz abgeknipst wurde. Habt ihr Ideen wie ich diese schön und gleichzeitig sauber und sicher verlängere?



Viele Grüße aus Bremen

Hallo Julius,

Saubere Arbeit. So hält alles wieder die nächsten 50 Jahre.
Beim Tausch des Selen Gleichrichters durch einen Brückengleichrichters gewinnst du natürlich ein paar Volt dazu. Ich bin jetzt nicht sicher, wie die Sollspannung sein soll - liege ich mit 27Volt richtig? Wenn ja, dann sollten 30Volt noch im Toleranzbereich sein. Relativ einfach und günstig kannst du 2..3 Volt leistungsarm „vernichten“, indem du z.B. Dioden in Durchlassrichtung in Reihe schaltest. Über jeder Diode fallen ziemlich genau 0,7Volt ab - macht bei 3 Dioden 2,1V. Als Dioden eignen sich einfache Wald und Wiesen Gleichrichter Dioden mit der entsprechenden Leistung.
Die Kabelenden am Motor sind lt. Foto noch komfortabel lang. Vielleicht noch 1-2 mm abisolieren und neue Kabel anlöten. Dann Schrumpfschlauch drüber, von mir aus auch 2mal, dann passt es wieder. Beim Verlängern vielleicht aufpassen, alles nicht zu sehr zu erhitzen. Also nicht den 500Watt Lötkolben vom Spengler nehmen

Gruß Jens

Hallo,
AMi hat bei dieser Bauart des Netzteiles keinen Selengleichrichter und keine Brückenschaltung, sondern eine Zweiweg-Gleichrichtung verwendet. Ein Ersatz durch eine Brückengleichrichter-Schaltung ist nicht anzuraten.

Man kann jedoch aus Verdrahtungsgründen einen fertigen Si-Brückengleichrichter verwenden, indem man nur zwei seiner Dioden benutzt (der vorhandene Minus-Anschluß bleibt damit unbeschaltet).
Dies wurde hier korrekt umgesetzt!

Der originale Gleichrichter, oben im zweiten Bild zu sehen, ist der Zweiweg-Gleichrichter aus der Typreihe 4JA211 von General Electric mit zwei Ge-Dioden, die in die quadratischen Bleche eingenietet sind zur Kühlung.

Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, ist das kein Selen-Gleichrichter.
Er wäre also nur bei einem Defekt zu ersetzen.

Die mit Si-Dioden erzeugte Gleichspannung passt daher gut, man muß sich also keine Gedanken über erhöhte Spannung wie beim Selen-Ersatz machen.

Viele Grüße, Michael