Tempo II Verstärkerproblem

geschrieben von - posted by Christian 
Tempo II Verstärkerproblem
13.09.06 16:32
Hallo
Habe Probleme mit meiner TempoII

Sobald das PlayControlRelays anzieht hab ich ein Brummen in den Zusatzlautsprechern. Ich hab den Plattentellermotor und den Korbmotor ausgesteckt, ebenso Beleuchtung. Erfolglos. Sobald ich den Serviceschalter auf SCAN stelle, oder auf OPERATE und eine Wahl tätige, brummt es. Aber nur in den Zusatzlautsprechern, nicht in den Lautsprechern der Box. Es ist mir aufgefallen das dabei 2 Rohren 6973 kurz blau aufleuchten.

Noch eine Frage: Sollen die Zusatzlautsprecher In der Stellung MONAURAL mitspielen oder nicht?



Christian
Re: Tempo II Verstärkerproblem
13.09.06 20:52
Hallo Christian,
die zusätzlich an den Klemmleisten angeschlossenen Außenlautsprecher sind in Betriebsart Monaral auch in Betrieb, aber nur in Mono.
Zum Brummproblem:
Verändert sich der Brumm mit dem Betätigen des Lautstärkereglers?
Verändert sich der Brumm, wenn der Muting-Stecker (3poliger Plastikstecker) gezogen wird ?
Verändert sich der Brumm, wenn der Input-Stecker gezogen wird ?

Ich vermute ja, daß der Brumm aus der Anodenspannungsversorgung kommt...
und daß der Brumm dann bei den (Mono-)Gerätelautsprechern nicht zutage tritt, würde sich mit der Eigenheit des Tempo-II-Verstärkers erklären:
Um im Hybrid-Betrieb Stereo an den Außenlautsprechern und gleichzeitig rückwirkungsfrei Mono an den Gerätelautsprechern wiederzugeben, wird für die Gerätelautsprecher der rechte und der linke Kanal sozusagen summiert. Die Eigenheit des Tempo-II-Verstärkers besteht nun darin, daß für diese Summenbildung das Signal eines Kanales invertiert vorliegen muß (deswegen muß bei der T-II ein Kanal am Tonsystem phasenvertauscht angeschlossen sein; dies ist nur bei T-II so, ab der Regis wurde das geändert !). Das heißt aber, daß ein phasengleich in beiden Kanälen vorliegendes Signal sich an den Gerätelautsprechern schaltungsbedingt aufhebt, jedoch in den Außenlautsprechern hörbar bleibt (wenn es auch wegen der Phasenlage der Außenlautsprecher etwas "seltsam" klingen kann).
Alles klar smiling smiley ?
Grüße
Michael



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.09.06 20:53.
Re: Tempo II Verstärkerproblem
13.09.06 22:36
Hallo Michael!

Siehst Du das auch so, daß dieser Schaltplan vom Tempo 2 Verstärker Fehler hat? Die Stereo-Mono-Hybrid Schaltung ( S1 A + S1 B ) wie sie in diesem Plan eingezeichnet wird so wohl nicht stimmen bzw. wie von Dir beschrieben funktionieren. Auch die Mute-Schaltung vom rechten Kanal ist falsch. Gehört wie beim linken Kanal ausgeführt.


Gruß,
Roland


Re: Tempo II Verstärkerproblem
14.09.06 18:03
Hallo Michael

> Verändert sich der Brumm mit dem Betätigen des Lautstärkereglers?
> Verändert sich der Brumm, wenn der Muting-Stecker (3poliger Plastikstecker) gezogen wird ?
> Verändert sich der Brumm, wenn der Input-Stecker gezogen wird ?

3 mal nein, und außerdem leuchten nicht 2 sondern alle 4 6973 Röhren blau auf.

Ich bin kein Verstärkerprofi, aber ja, ich hab das so einigermaßen kapiert mit der phasenvertauschten Eigenheit des Tempo2 Verstärkers. Es ist ein Garrard System drinnen, das hat 4 Anschlüsse, folgendermaßen beschriftet

L R
+ -
- +

Also hab ich die beiden Pluskabel (Rot und Grün) oben angeschlossen, und das Minuskabel (Schwarz) an die beiden unteren gebrückt. Sollte so stimmen, hat aber mit dem Brumm überhaupt nichts zu tun.

Ich hab an dem Verstärker níchts verändert, aber da hat glaub ich vor einiger Zeit jemand dran rumgedocktert. Es wurden fast alle Kondensatoren getauscht, die Gerätelautsprecher wurden an den Zusatzverstärkeranschluß angeschlossen. Wohl um Stereo zu bekommen, was aber daran scheiterte das im Verstärker direkt beim Inputstecker die beiden Kanäle gebrückt wurden.
Diese beiden Sachen hab ich rückgängig gemacht, und wieder original angeschlossen.





Christian
Re: Tempo II Verstärkerproblem
14.09.06 19:46
Hallo,
ich antworte mal der Reihe nach...
@Roland:
Hallo Roland,
da hast Du recht, Deinem (abgebildeten) Plan nach !
In meinem Plan (kopiert vom "großen" Gesamtschaltplan) stellt es sich so dar:
Das Signal kommt vom Verbindungspunkt 47K und Balanceregler, und geht über 0,01 zum Klangregelnetzwerk. (In Deinem Plan sind da 0,022 dimensioniert).
Schalter S1A und S1B:
In Stellung Stereo überbrückt er den 0,01.
In Stellung Mono bleibt der 0,01 im Signalweg, eine Brückung der Kanäle findet nicht statt (wäre bei einem invertierten Kanal auch unsinnig; aber "echtes" Mono ist das dann nicht...)
In Stellung Hybrid wird dem 0,01 noch ein 0,01 parallelgeschaltet.
Die Gerätelautsprecher werden über S1C und S1D geschaltet, bei Stereo sind sie abgeschaltet, bei Mono und Hybrid in Betrieb.
Nicht ganz logisch, das mit der "Mono"-Position, aber ab der Regis wurde dies verbessert.

Das Mutingrelais greift bei mir jeweils an den Verbindungspunkten 47K und Balanceregler, also so wie bei Deinem Plan im linken Kanal.
Ich habe mal einen ausschnitt meines Planes unten angefügt.

Wenn ich meinen Plan mit der tatsächlichen Schaltung vergleiche (hab grade einen Verst. da), so ist die Verschaltung von S1A auch "andersherum" als wie im Plan, die Variante wie in (meinem) Plan würde aber genauso funktionieren.
Wie ich schon oft feststellte, sind in den Plänen oft Fehler, von fehlenden Verbindungsknödeln (wie bei "Dir" im rechten Kanal), über falsche Wert-Angaben bis hin zu fehlenden Bauteilen (mal in einem 1455-Plan).

@Christian
Hallo Christian,
Dein System ist so richtig angeschlossen (und wenn man genau ist, müßte Rot am linken Kanal sein). Und wie Du schon sagst, hat dies mit dem Brumm nix zu tun.

Nachdem du alle 3 Fragen mit nein beantwortest, stärkt das meine o.g. Theorie (Anodenspannungsversorgung)... noch dazu, weil diese Verstärker mit dem Alter gern Masseprobleme haben !
Das mit den Modifikationen und unsachgemäßen Änderungen ist auch so ne Sache- da kommen oft mehrere unabhängig getroffene Maßnahmen zusammen, die in der Summe erst das Problem ergeben !
Original ist immer noch eine gute Lösung- hast Du denn die Frequenzweiche und das Hochtonhorn in Betrieb?
Zum blauen Leuchten: das ist durchaus normal, wenn es so ein schönes Blau ist, es ist im Inneren des Anodenbleches zu sehen (manchmal leuchtet auch das Glas innen leicht blau) und es verändert sich mit der Musik.
Schlecht wäre ein hellrosa-hellviolettes Leuchten, und auch ein Glühen der Anode oder des Schirmgitters. Glühen darf nur der Heizfaden und die Kathode.

Grüße
Michael





Re: Tempo II Verstärkerproblem
15.09.06 09:52
Hallo Michael

Frequenzweiche und Hochtonhorn sind in Betrieb und OK
Das leuchten ist ein schönes blau
Aber was mach ich jetzt weiter? Ich hab zwar ein großes Technisches Verständnis, aber was ich nicht gelernt habe kann ich nicht. Und das mir hier jetzt wer genau erklärt was ich wo messen muß, setzte ich nicht voraus. Wird wohl zu aufwendig sein, oder?

Wahrscheinlich ist es notwendig das mir ein Fachmann den Verstärker genau durchmißt.



Christian
Uwe
Re: Tempo II Verstärkerproblem
15.09.06 11:13
Hallo Christian,

ich denke mit durchmessen ist es wohl nicht getan und nur reparieren ist Flickwerk. Investiere lieber mal so +/- 200 Euro und lass den Verstärker vom Fachmann überholen. Ggf. hat ja einer der Leute aus dem
Threat Zeit und Lust dazu.

Gruß
Uwe
Re: Tempo II Verstärkerproblem
15.09.06 12:06
Hallo Christian!

Das Problem ist garantiert wie von Michael genau beschrieben die Anodenspannungsversorgung. Die Glättung für die Spannung der Endstufe ist bei fast allen Jukebox Röhrenverstärkern aus dieser Zeit sehr bescheiden! Über 3 V RMS Brummspannung auch mit neuen Kondensatoren ist eigentlich normal.
Theoretisch macht das auch nichts, da sich die Spannungen in den 2 Primärwicklungshälften vom Ausgangsübertrager aufheben. Voraussetzung hierfür sind aber Röhren mit gleichen Werten. Meine Erfahrung ist, daß Endstufen mit Ultralinearschaltung wie bei Deiner Tempo 2 in dieser Hinsicht noch empfindlicher sind.
Mögliche Abhilfe sind:

a) Röhren mit gleichen Werten, entweder gematcht oder fast besser, durch Probieren im Verstärker ermittelt. Dazu sind unter Umständen aber ein Dutzend 6973 und einige Zeit nötig. Ich selektiere die Röhren mit einem Röhrenprüfgerät mit Anodenstrommessung grob vor.

b) Bessere Glättung der Anodenspannung der Endstufenröhren (z.B. Siebdrossel)

c) Änderung der Schaltung, um die Ruheströme einstellen zu können (Problem Originalität!?)

a + b habe ich vor Kurzem bei einem Tempo 2 Verstärker durchgeführt. Die Siebdrossel habe ich im Verstärker untergebracht, natürlich ohne das Gehäuse anzubohren (wäre ja ein Verbrechen). Es sind u. U. aber noch weitere Anpassungen nötig, da sich durch den Spannungsabfall an der Siebdrossel die Anodenspannung verringert.

Was Du selbst machen kannst, ist durch systematisches Tauschen der 4 6973 vom Verstärker zumindest auf einem Kanal ein besseres Ergebnis zu erzielen. Dann weist Du ob es bei Deinem Verstärker auch wirklich so ist wie von mir beschrieben.

Ich würde Dir aber empfehlen, den Verstärker einem Fachmann zu geben.

Gruß,
Roland

PS: Wenn der Brumm sehr (extrem) laut ist, ist vermutlich, wie auch schon von Michael erwähnt, ein Masseproblem wahrscheinlich. Die Ursache(n) zu finden ist dann oft gar nicht so einfach.
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