Frequenzwandler 60/50HZ

Hallo USA Spezialisten!

Was kostet ungefähr ein erschwingbarer Frequenzwandler für USA Boxen? Hatte mal gehört, dass man auch mit einer USV - Anlage auf die gewünschten 60HZ kommen kann. Hat jemand Erfahrung damit? Habe mal im Internet gestöbert und nur sehr teuere spezial Frequenzwandler gefunden. Weiß jemand von euch eine kostengünstige Variante. (ohne den Mechanismus umzubauen), Z.B. für eine Seeburg A sind ja so gut wie keine Zahnradsätze zu bekommen.
Viele Grüße: Willi

minimum 100 euro in Holland auf der Messe. gibt auch teuere.

Hallo Willi,

meine Mills Constellation hat den erwähnten Holland-Wandler, ich habe einen von Nimko Lodewijk. Axel Rosenberger hat auch einen (selber entwickelt?), der kostet aber mehr als doppelt so viel, soll aber sehr stabil laufen.

Gruß Olaf

Hallo Willi
Es gibt verschiedene Frequenzwandler auf dem europäischen Markt.
Die preislich "günstigen" Lösungen arbeiten meist als frequenzbestimmendes Teil mit einem IC (diese Art von Lösung wird z.B. auch in Scheibenwischerintervallschaltern im Auto benutzt).
Das Problem hier ist, daß die Frequenz durch die äußere Beschaltung des IC`s mit Widerstands-Kondensatorkombinationen festgelegt wird und von Toleranzen der Bauteile und von Erwärmung beeinflußt wird.
Als wirklich frequenzstabil würde ich diese Lösungen nicht bezeichnen.
Die so erzeugte Frequenz wird dann bei allen Wandlerlösungen die ich kenne durch eine Brückenschaltung aus 4 Transistoren zu einer Wechselspannung verstärkt.
Dabei handelt es sich nicht um eine sinusförmige Spannung (wäre schaltungstechnisch nur sehr aufwändig zu realisieren und damit teuer), sondern eher um eine trapezförmige Spannung.
Die zwangsläufig bei einem trapezförmigen Spannungsverlauf vorhandenen Gleichspannungsanteile führen zu zwei Nebeneffekten beim Motor:
- der betrieben Motor läuft etwas lauter
- der betrieben Motor wird etwas wärmer

Ein früherer E-Technik Studienkollege und Freund von mir hat vor ca. 15 Jahren auf mein Betreiben hin einen Wandler entwickelt, der gegenüber den "preiswerten Lösungen" folgende Vorteile aufweist:
- absolut frequenzstabil (Schwingquarz mit Frequenzteiler)
- kurzschlußfest am Ausgang
- Motorstrom wird überwacht und bei zu hohem Wert wird der Ausgang abgeschaltet

Die Motoren der meisten 40er Jahre Jukeboxen waren zwar mit einem Bimetallschalter als Wickungsschutz gegen Überhitzung ausgestattet, aber nach 60 Jahren funktioniert diese Schutzeinrichtung häufig nicht mehr zufriedenstellend oder gar nicht mehr.
Da die Motoren richtig Kraft haben (und diese bei den Mechaniken auch benötigen) ist bei sich verklemmender Mechanik (kommt bei schlecht oder gar nicht restaurierten Mechaniken nicht selten vor) ein Durchbrennen der Motorwicklung vorprogrammiert und neu wickeln lassen kostet mehr als 150 €........
Der oben beschrieben Wandler verhindert diesen möglichen Wicklungsschaden zuverlässig.

Es gibt zwei Varianten dieses Wandlers:
- für Motoren, die einen hohen Anlaufstrom benötigen (z.B. die meisten Jukeboxen der 40er Jahre)
- für Motoren, deren Drehrichtung umgeschaltet wird und die durch die Induktion
dabei eine sehr hohe Spannungsspitze erzeugen (z.B. Seeburg der 50er Jahre)


Es ist bei den meisten 40er Jahre Geräten auch ein Umbaus der Zahnradsätze auf 50 Hz möglich. Dies kann aber aufwändig und manchmal nicht ohne Risiko sein. Viele angebotenen Zahnradsätze laufen nicht gleichmäßig und es gibt ja nichts schlimmeres für die Ohren, als "jammernden" Klang von Schallplatten.
Ein Frequenzwandler wird direkt vor den entsprechenden Motor angeschlossen und ist meist in 10 Minuten risikolos eingebaut. Er ersetzt nicht den Vorschalttrafo von 230V auf 115V.

Für welche Jukebox soll der Wandler denn sein?

Grüße aus Regensburg
Axel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.06 09:47.

Hallo Heinzelmännchen, Axel und Olaf!

Vielen Dank für euere Beiträge. Der Frequenzwandler sollte für eine Seeburg Box (J) sein. Denke auch mal an die Anschaffung einer Seeburg A für 78 Touren. Habe meine erste Seeburg in meiner Sammlung mit dem Zahnradsatz von Stamann umgebaut. Für eine Seeburg A soll ja so ein Umbausatz nicht oder schwehr zu bekommen sein. Wo kann ich so einen Wandler beziehen. Um die 100 Euro finde ich nicht zu teuer, sollte er optimal funktionieren. Welchen würdet ihr empfehlen, den "Hollandwandler"? Er sollte natürlich nicht zu der von Axel beschriebenen Motorerwärmung führen.
Danke nochmals an euch, Grüße: Willi

Hallo WIlli,

wie Du schreibst willst Du ´was zuverlässiges. Ich denke dann hat sich Deine Frage doch bereits selbst beantwortet oder? Qualität hat Ihren Preis und ich denke Axel hat das Für und Wieder der einzelnen Wandler recht wertfrei analysiert und erklärt.

Gruß
Uwe

Nimm den aus Holland für die Seeburg reicht der vollkommen aus. Musst nur aufpassen das du nicht den kleinen erwischt . Axels Wandler ist, wenn man will besser für die 40er Jahre geignet. Da hat der Holländische nichts drin zu suchen. Schließe den dann nur an den Plattentellermotor an und fertig. Kannst natürlich auch ein Zahnradsatz tauschen.

Hallo Willi
Ich hatte in meinem obigen Beitrag versucht zu erklären, daß auf Grund der Arbeitsweise (Frequenzerzeugung und anschließende Verstärkung durch eine Brückenschaltiung am Ausgang) jedes mir bekannten "Wandlers aus der Jukeboxszene" keine sinusförmige Spannung erzeugt werden kann. Also resultiert aus der einfacheren, oben dargestellten Konstruktionsweise immer eine trapezförmige Spannung. Das ist bei "meinem" Wandler so und auch bei den holländischen Modellen.
Und eine trapezförmige Spannung mit entsprechenden Gleichspannungsanteilen führt zu einer etwas größeren Erwärmung (nicht Überhitzung !!! und keinesfalls Zerstörung) des Motors.
Der Motor nimmt keinerlei Schaden durch diese "Betriebsart".

Will man diese zusätzliche Erwärmung unbedingt vermeiden, dann muß man einen Sinuswandler kaufen, der aber entsprechendes Geld kostet.

Viele Grüße aus Regensburg
Axel

Hallo Willi,

dieses Wandlerproblem hatte ich auch bei meiner kleinen Wurlitzer 61, da ich keinen neuen Zahnradsatz verbauen wollte.

Nach einem Wandler habe ich die "ganze Welt" abgesucht - ich habe zahlreiche Anfragen an Firmen gesendet, die Industriewandler bauen usw. Fazit: Es gibt keine in Relation stehende Lösung außer Axels, die sehr gut funktioniert. Die großen Wandler, die durch exakte Umrichtung genaue 60 Hz sinusförmig erzeugen und entsprechend Leistung haben, und dabei geht es nicht um den normalen Lauf des Motors, sondern um den Einschaltstrom von bis zu 8 A, kosten ab € 3.000 aufwärts.

Dann kann man gleich einen Generator in den Keller stellen oder das Gerät dann mit 5000 W für etwa € 4.800 kaufen und 10 Boxen dranhängen...

Es gibt noch eine "große" Lösung, die aber vernünftigerweise in keine Box gehört: Ein stabiles Gleichstromnetzteil (und das liegt schon bei ca. € 150) auf 12 V und dann einen Transformer von 12 V auf 110 V Wechselstrom 60 Hz. Dieses gibt es z. B. für amerikanische Wohnmobile oder Camping und kann bis 350 W aushalten. Meiner Meinung nach nicht günstiger und viel zu aufwendig.

Übrigens wird der Motor bei mir nicht merklich heißer, als mit 50 Hz und damit sogar mit weniger Drehzahl betrieben. Und der rauhere Lauf fällt nicht ins Gewicht. Zu Axels Lösung kann ich Dir nur raten!

Mal ganz ehrlich: Die Suche nach einem Wandler um € 100 oder auch € 150 kannst Du Dir wirklich sparen, das wird nichts.

Grüße...Markus