Tonarm fängt nach etwa zwei Minuten an zu springen

Hallo zusammen,

nachdem mein Verstärker nun wieder funktionstüchtig ist und ich die ersten Klänge aus meiner Jukebox (Rowe AMI JEL 200A) genießen wollte, trat nunmehr das nächste Problem auf.
Die Nadel fängt nach ca. zwei Minuten an zu "springen" und fängt sich dann auch nicht mehr.
Ich habe nun mittlerweile mehrere Platten ausprobiert, um den Fehler evtl. etwas eingrenzen zu können, aber das Problem tritt bei jeder auf.
Ist es womöglich "normal", wenn die Tracks tendenziell länger gehen, wie z.B. bei Prince mit Purple Rain oder bei den Amiga Quartett Platten?
Oder habe ich einfach nur etwas übersehen?


Viele Grüße,
Sebastian

> Die Nadel fängt nach ca. zwei Minuten an zu "springen" und fängt sich dann auch nicht mehr.

Du schreibst springen in Anführungszeichen. Meinst du denn wirklich springen, oder meinst du ein hängen?
Werden Teile des Stücks wiederholt oder übersprungen?

> Ist es womöglich "normal", wenn die Tracks tendenziell länger gehen, wie z.B. bei Prince mit Purple Rain oder bei den Amiga Quartett Platten?
Normal ist das natürlich nicht, eine Platte muß, sofern sie nicht beschädigt ist, durchlaufen.
An der Form der Rille ändert sich ja nichts, die bleibt gleich tief und hat die gleiche Form. Bei Platten mit längerer Spielzeit ist der Abstand kleiner und die Lautstärke und Dynamik komprimiert. Dadurch springen sie sogar weniger.
Die Nadel springt eher bei lauten Platten weil sie dann wirklich aus der Rille herausgeworfen wird. Das passiert z.B, bei einigen sehr lauten Maxisingles. Bei normalen Singles eher selten da die benötigte Spielzeit keine extreme Dynamik oder extrem lauten Schnitte zulässt.
Mögliche weitere Ursachen sind verhärtete Aufhängungen im Tonabnehmer, falsches Auflagegewicht, eine verschmutzte oder abgenutzte Nadel.

Hängenbleiben kann, neben Plattenfehlern, durch schwergängige Tonarmlager oder ein irgendwo hängendes Tonarmkabel verursacht werden.

Hello Sebastian,

I tend to agree with Marc, I think your problem will be down to tone arm cables catching, damaged stylus or that the lubrication in the tone arm bearing is gummed up.

You need to move the tone arm by hand to check out what is catching.

Regards
Alan

Alan Hood
ami-man
UK

Davon ab, "Purple Rain" ist mit 4:02 gerade mal 2 Sekunden länger als die 4 Minuten, die man als normal mögliche Spielzeit einer Single mit Popmusik ansieht.
Bei weniger Lautstärke, wenig Dynamik oder leisen Stellen im Stück, das dann halt weniger Platz braucht, geht mehr, wesentlich mehr. Bei "Hey Jude" von den Beatles hat man 7:11 auf eine Single bekommen.
Die Amiga-Quartett liegen, je nach Laufzeit der beiden Einzeltitel, so bei 5-7 Minuten.

Vielen Dank für eure zahlreichen Hinweise.
Ich werde morgen gleich mal schauen, ob ich das Problem beheben kann, indem ich alles sorgfältig kontrolliere.

@Marc

Stimmt, die 7" Vinyl Single von Prince ist wirklich nicht so lang, wie ich annahm. ;-)
...aber ich habe ja noch Singles mit längerer Spieldauer á la "The Eagles - Hotel California" oder "Guns 'n Roses - November Rain". :-D


Viele Grüße aus Rostock,
Sebastian

Hallo Sebastian!
Warum schaust du dir nicht einmal die Tonarmlagerung an vielleicht hast du im Schwenkbereich vom
Tonarm eine Stelle wo der Arm schwerer geht oder irgendwo hakt vielleicht an einem Kabel.
MfG Willi!

Hallo Sebastian

Du schreibst: "Die Nadel fängt nach ca. zwei Minuten an zu "springen" und fängt sich dann auch nicht mehr." Ich nehme an, das bedeutet, daß der Anfang dar Platte richtig gespielt wird, aber nach etwa zwei Minuten die Nadel immer wieder zurückspringt, sodaß ein Abschnitt immer wiederholt wird. Für ein solches Verhalten gibt es eine bekannte Fehlerursache, abgesehen von den bereits erwähnten Möglichkeiten, wie Auflagedruck, Tonarmlager, Tonarmkabel usw.

Links vom Tonarm ist ein Hebel, der auf der Nocke für den Tonarm aufliegt. Dieser Hebel drückt auf das halbkreisförmige Teil am hinteren Ende des Tonarms und hebt den Tonarm an. Wenn die Platte aufgelegt ist, wird der Hebel durch die Nocke angehoben und der Tonarm senkt sich ab. Es kommt vor, daß die Nocke an der Stelle, wo der Hebel aufliegt, eingelaufen ist und der Hebel dadurch nicht mehr weit genug angehoben wird. Der Fehler entsteht nun dadurch, daß der halbkreisförmige Teil nicht ganz exakt gebogen ist, sodaß der Abstand zu dem Hebel über den Schwenkbereich des Tonarms nicht gleich ist. In Deinem Fall dürfte es nach etwa zwei Minuten Spielzeit zu einer Berührung kommen.

Wenn die Nocke nicht eingelaufen ist, kann es auch sein, daß der Tonarm überhaupt zu weit angehoben wird.

Es ist auch möglich, daß die Nocke nicht weit genug dreht. Das kann an der Einstellung der Nocke liegen. Es kann aber auch sein, daß der Zapfen auf dem Transfermotor, der über die Schubstange und das Zahnradsegment den Greifer betätigt, locker ist. Dadurch wird die Nocke nicht mehr weit genug gedreht.

Viele Grüße - charly49