Neue Cobrasysteme knistern, alte nicht bei W1800

Hallo,

Nach der Fehlerbeseitigung in der W1800 Mechanik dachte ich eigentlich die Box wäre fertig; ich hatte aber die Rechnung ohne das Cobra-System gemacht.

-Benutze ich eine gebrauchte Nadel, so ist der Klang gedämpfter, ich höre aber keine parasitären Geräusche
-Benutze ich aber hingegen ein neues Cobrasystem oder ein NOS System von Astatic aus den 60ern, so ist der Klang phänomenal, leider aber mit einem leisen Knistern im Hintergrund, welches sich so anhört wie das Knistern einer extrem zerschrammten Schallplatte. Dieses Knistern ändert seine Lautstärke proportionell zur eingestellten Lautstärke.

Ich habe den ebenfalls überholten Verstärker meiner zweiten W1800 eingesetzt mit dem Ergebnis dass der Fehler hier nicht auftritt und die Box einfach nur grandios klingt.

Cobrasysteme sind ja bekanntlich nicht sehr beliebt, ich möchte die Box aber unbedingt mit Cobra laufen lassen, da dieser etwas basslastigere Sound mir gut gefällt.
Was könnte eine Ursache für solch ein Knistern bei einem Cobrasystem sein. Der Fehler muss ja im Verstärker zu Suchen sein da er nur mit dem ersten der beiden Verstärker auftritt.
Den ganzen Röhrensatz habe ich auch schon getauscht - leider ohne Erfolg....

Besten Gruss,
Thierry

Hallo Thierry

Möglicherweise hast Du zu viel Verstärkung. Du kannst versuchen, den Einsatzpunkt der AVC etwas nachzustellen. Das Potentiometer dafür ist - wenn ich mich richtig erinnere - durch ein kleines Loch zwischen den Bass- und Treble - Schaltern zu erreichen.

Viele Grüße - charly49

Hallo Charly,

Momentan kann ich mir den W528 Verstärker nicht anschauen da ich auf der Arbeit bin, ich erinnere mich aber nicht an ein Poti für den Einsatzpunkt des AVC. Hier [www.ebay.com] der link auf eine Auktion die kürzlich ausgelaufen ist mit ein paar Bildern eines W1800 VErstärkers
Was könnte denn bei einem Cobrasystem denn noch solches Knistern verursachen? Ich habe gestern Abend noch von Problemen mit den RCA Buchsen gelesen, dies muss ich noch nachprüfen. Welches andere Glied in der Cobra Schaltung käme eventuell weiter in Frage?

Einen schönen Gruss,
Thierry

Hallo Thierry

Das Poti befindet sich genau zwischen den Schaltern. Auf der Oberseite siehst Du nur ein kleines Loch (für einen Schraubenzieher), auf der Innenansicht ist das Poti deutlich zuerkennen.

Die Cinch - Buchse ist auch eine Fehlermöglichkeit. Kontaktfehler damit machen sich deutlich bemerkbar, wenn man den Stecker bzw. das Kabel bewegt. Das gleiche gilt auch für die Röhrenfassungen. Auch diverse Widerstände und Kondensatoren können ein Knistern verursachen. Diese Fehler sollten aber unabhängig von der verwendeten Nadel auftreten.

Ein Fehlermöglichkeit fällt mir noch eine. Bei manchen Cobra - Nadeln sind die Kontakte zu locker, sodaß sie keinen guten Kontakt in der Fassung haben.

Viele Grüße - charly49

Hi Charly,

Ein Drehen am Poti brachte leider keinen Erfolg.
Die Cobra-Leitung im Tonarm habe ich erneuert (wenn ich den Arm bewegte hatte ich das Gefühl dass das Problem vermehrt auftrat. Desweiteren brachte der Klopftest der Röhren hervor dass eine 6SJ7 die auf dem Hickock Röhrentester als gut durchging sehr empfindlich reagierte und Riesen-Störgeräusche verursachte. Nachdem ich nun diese Röhre ersetzt habe und die Leitung erneuert habe ist das Problem weg

Schöne Feiertage und vielen Dank für deine zahlreichen hilfreichen Tipps hier im Forum!!!!!

Thierry

Hallo Thierry

das bestätigt meine Meinung, daß ein Röhrenprüfgerät nicht alle Fehler feststellen kann. Das beste Röhrenprüfgerät ist nach wie vor der Verstärker, in dem sie betrieben wird.

Viele Grüße und ebenfalls schöne Feiertage - charly49

Hi Charly,

Wo du Recht hast hast du Recht ;-)
Mir ist zwar immer wohler wenn ich die alten Verstärkerröhren vor dem Testen auf dem Verstärker vorher einem Test auf dem Prüfgerät unterziehe aber über die endgültige "Qualität" der Röhre in der Schaltung sagt ein positiver Röhrentest wohl nicht alles aus!

Besten Gruss,
Thierry

Hallo Thierry
Charly hat mit seiner Aussage völlig recht.
Das beste Röhrenprüfgerät ist die Schaltung in der die Röhre verwendet wird.
Ich sammle seit über einem Jahrzehnt Röhrenprüfgeräte (im Moment habe ich fast 60 dieser “Kisten“). Mich interessierten dabei hauptsächlich die unterschiedlichen Schaltungen.
Tatsache ist, dass gewisse Fehler einer Röhre auch mit dem besten und teuersten Röhrenprüfgerät nicht ermittelt werden können. Mit einfachen Geräten (Emissionsprüfer) erreicht man ca. 90 % und mit ganz hochwertigen Geräten (die Steilheit prüfen) max. 98 %. Bleiben also selbst da noch 2% unerkannte Fehler.
Zu diesen 2% gehören Fehler die besser hörbar sind, andere sind schneller und leichter am Oszilloskop zu erkennen.
Deshalb ist für mich die Reparatur eines Verstärkers ohne Verwendung eines Oszilloskops nicht vorstellbar.
Anbei noch ein paar Fotos wie fehlerhafte Röhren auf einem Oszilloskop aussehen.
Beim einen oder dem anderen Bild könnte man auf den ersten Blick meinen, dass es sich um einen falsch eingestellten Arbeitspunkt handelt, aber die Ursache bei allen Fotos sind definitiv fehlerhafte Röhren. Teilweise sogar ganz neue!

Gruß
Roland

Und hier noch ein paar seltsame Kurven!