Alte Schellackplatten für Wurlitzer 1100

geschrieben von - posted by Mesa 
Alte Schellackplatten für Wurlitzer 1100
15.07.13 13:50
Hallo Leute,

ich habe eine Frage zur Verwendung von alten Schellackplatten in meiner W1100.

Bisher war meine Box ausschließlich mit Nachpressungen von Rhino bestückt. Eine originale Schellackplatte von Anfang der 50er Jahre läuft auch einwandfrei. Jetzt habe ich mir für teures Geld zwei alte Vorkriegsplatten von den Comedian Harmonists (His Master’s Voice) gekauft. Beide Scheiben klingen extrem leise, Schleifgeräusche sind zu hören und am Anfang springt die Rille über, sind also für die Box nicht zu gebrauchen.

Kann mich jemand aufklären, das also Vorkriegs Schellackplatten für Musikboxen eventuell nicht zu gebrauchen sind ? Waren das andere Pressungen?

Danke für die Hilfe.
Michael
Re: Alte Schellackplatten für Wurlitzer 1100
15.07.13 18:37
Hallo

ich hatte dieses Problem auch. Diese alten Platten sind schon aleine von der Tonqualität schlecht zu gebrauchen. Die Schellackplatten der 40er und 50er sind die besten. Die vor dem Krieg kann man in einer Jukebox vergessen.

Gruß Denis Keck
Re: Alte Schellackplatten für Wurlitzer 1100
15.07.13 20:16
Dies kann ich nicht unbedingt bestätigen. Ich habe sehr viele Platten aus den 30er, 40er und 50er Jahren, und die meisten laufen klaglos in all meinen Schellackboxen. Man merkt schon einen deutlichen Lautstärkeunterschied zwischen Platten aus den 30er und Platten aus den 50er Jahren. So schlimm dass man beide aber nicht zusammen in eine Box stecken könnte aber auf keinen Fall.
Viele alte Platten (einschliesslich vieler Comedian Harmonists Pressungen) haben keine Einlaufrille. Hier muss man den Aufsetzpunkt der Nadel dann sehr genau justieren und dem Tonarm (bei Wurlitzer) durch das zum Zentrum der Platte hin drückende Gewicht etwas in seiner Bewegung forcieren.

Bis bald,
Thierry
Re: Alte Schellackplatten für Wurlitzer 1100
15.07.13 20:59
Vorkriegs-und Kriegspressungen sind in den allermeisten Fällen auf Grammophonen abgespielt worden und deutlich stärker verschlissen als Nachkriegspressungen, die dann ja vermehrt auf elektrischen Plattenspielern mit immer leichter werdenden Tonabehmern abgespielt wurden.
Gleichzeitig wurden die Platten immer lauter, wobei die Comedian Harmonists Platten bereits elektrische Aufnahmen sind, die Plattenfirma heißt nicht grundlos Electrola. Die Matritzen für deine HMV-Pressung werden aus Deutschland stammen.
Ein gewisses Rauschen ist Abnutzungs- und Materialbedingt. Die Rhinopressungen sind nicht aus Schellack, und daher deutlich rauschärmer.
Ein wichtiger Punkt ist aber auch die verwendete Nadel. Für die Reproplatten oder 50er Jahre Pressungen reicht eine dünnere Nadel aus, für ältere Pressungen brauchst du eine etwas dickere. Die dünne gräbt nur den Dreck am Rillenboden um.

Vorkriegsplatten müssen keinesfalls schlecht klingen. Korrekt abgespielt können sie sogar sehr gut klingen. Viele der restaurierten Fassungen auf CDs geben nicht das wieder, was wirklich möglich wäre. Durch starkes filtern des Rauschens gehen da oft die Höhen verloren.
Hier mal ein Beispiel wie, nach etwas Nachbearbeitung, eine Platte nach über 70 Jahren klingen kann.
[soundcloud.com]
Re: Alte Schellackplatten für Wurlitzer 1100
16.07.13 11:00
Hallo,

ersteinmal Dank an Alle für die Einschätzungen.

Vielleicht sollte ich es doch einmal mir einer anderen Nadel probieren. Ich habe mich hier im Shop umgesehen, weiss aber nicht, welche ich nun nehmen soll.

Die Nadel sollte ja auch meine Rhino-Vinyl-Platten korrekt abspielen und nicht beschädigen.

Danke für die Hilfe.
Michael
Re: Alte Schellackplatten für Wurlitzer 1100
16.07.13 11:48
Servus Michael,

Ich würde Repro-Platten nicht mit originalen Schellackplatten mischen. Für Schellackplatten sollte eine 3mil Nadel verwendet werden, für Vinyl-Platten eine 0.7mil Nadel. Es gibt zwar Nadeln mit 2mil, die sowohl für Schellackplatten, als auch für Vinylplatten verwendet werden können, sind aber meiner Meinung nach eher ein Kompromiss.

Wie sieht denn die Titelstreifenabdeckung bei Deiner W1100 aus? Gestreift oder glatt? Ich hatte vor ein paar Tagen einen Eintrag dazu gepostet, da mir aufgefallen ist, dass bei späten W1100ern die Titelstreifenabdeckung anders ausschaut als bei frühren Seriennummern der W1100.
[www.jbw-forum.de]
Ich würde mich freuen, wenn Du (und natürlich alle anderen W1100-Besitzer) die Ausführung ihrer Titelstreifenabdeckung und die dazugehörige Seriennummer posten könnten. Vielleicht wird so klar, ab welcher Seriennummer ein Wechsel des Designs stattgefunden hat.

Viele Grüße,
JukeboxChrisi tongue sticking out smiley

[www.juke-para.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.07.13 11:52.
Re: Alte Schellackplatten für Wurlitzer 1100
16.07.13 11:52
Ich schliesse mich der Meinung von Chrisi an; entweder oder. Alles andere ist nur ein mittelmässiger Kompromiss...

Besten Gruss,
Thierry
www.jukebox.lu
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