Conti2: Ausfall eines Kanals

Hallo,

Stephans Conti hat irgendwie vor mich zu ärgern...
Nachdem von der mechanischen Seite her jetzt alles tadellos klappt, so zickt jetzt der Verstärker rum.
Ich habe, wie ich es seit Jahren immer mache, alle Kondensatoren und Elkos gewechselt. Der Verstärker klingt danach auch (fast) tadellos - nur ist einer der beiden Kanäle (Channel 2) stumm.
Am "fidelity equalizer" und am Tonsystem kanns wohl nicht liegen da ich den Verstärker meiner Conti in seine eingebaut habe und damit lief alles tadellos.
Beide Verstärker habe ich selbst gemacht und absolut nach demselben Schema; mit dem Unterschied dass seiner rumzickt...
Hat vielleicht einer einen Tipp ob man im Verstärker (R-2777) vielleicht ein Teil hat was mit seinem Ableben den Ausfall eines ganzen Kanals bewirken könnte?
Die Röhrensätze hatte ich auch schon mal von meinem auf seinen Verstärker "getauscht" (obwohl ich sie alle ausgemessen hatt ;-) ); leider auch ohne Erfolg...

Einen schönen Gruss,
Thierry



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.03.13 07:26.

Hallo Thierry

Verstärker sollten repariert und nicht vergewaltigt werden. Das Tauschen von Bauteilen, die noch tadellos in Ordnung sind, ist nicht nur sinnlos (weil es unnötig Geld kostet), sondern führt auch oft dazu, daß der Verstärker danach nicht mehr so funktioniert, wie er nach einer fachgerechten Reparatur funktionieren sollte. Die meisten Verstärker geben zwar noch Töne von sich, klingen aber nicht mehr so gut, wie wenn nur die defekten Teile getauscht worden wären.

Ich hatte schon viele solche Verstärker, die nach so einer "Reparatur" nicht mehr richtig funktionierten. Dann mußte ich überprüfen, ob die neu eingebauten Teile richtig sind und ob sie richtig eingebaut wurden. Teilweise waren ungeeignete Teile verwendet worden, manchmal waren sie falsch eingebaut worden. Jedenfalls war ein Mehraufwand von 2 -3 Stunden erforderlich.

Viele Grüße - charly49

Hallo Charly,

Anfangs habe ich immer alle Kondensatoren und Elkos ausgelötet und ausgemessen und wenn OK wieder eingebaut. Die Rate an Bauteilen die ausserhalb der Toleranzgrenzen waren war aber so hoch dass ich mich dazu entschieden habe diese komplett zu ersetzen. Da die Instandsetzung der Boxen meine "Passion" ist will ich , wenn nur irgendwie möglich, so wenig ausser Haus geben wie nur möglich. Nicht aus Kostengründen sondern weils mir gefällt Dinge selbst zu machen. Du als alter Hase siehst die Sache mit den Verstärkern da anders und ich gebe dir völlig Recht. Leider verfüge ich nicht über dein Wissen und deine Erfahrung und habe auch absolut keine Ausbildung im technischen Bereich genossen sondern mir alles was ich bislang kann durch lesen und "learning by doing" angeeignet; sonst würde ich die Verstärkervergewaltigung womöglich anders angehen ;-)

Stephans Verstärker war aber vorher schon mal in den USA komplett neu bestückt worden. Wenn du gesehen hättest wie die Bauteile eingebaut waren dann hättest auch du sie rausgeschmissen oder zumindest neu eingebaut. Die "orange drops" Kondensatoren zB waren mit der kompletten Länge ihrer Beinchen verbaut worden. Der Verstärker sah aus wie ein Kondensatoren-Urwald. Danach wurden sie alle platt in den amp reingedrückt und konnten alle möglichen Stellen Berühren da die Beinchen natürlich nicht isoliert waren...
Dass ich beim Ersetzen dieser Teile etwas falsch angeschlossen habe kann ich natürlich nicht ausschliessen; das Risiko ist aber sehr gering da ich immer nur ein Teil nach dem anderen ausbaue und es anschliessend ersetze - eben um solche Fehler zu vermeiden...

Bis bald,
Thierry

Hallo Thierry,

ich stimme unserem Urgestein Charly zu 100% zu. Auch ich habe am Anfang eher zu viel
getauscht. So tausche ich heute zumindest bei den Rockola Amps , die ich häufiger repariere ,
nie die Koppelkondensatoren. Die sind meiner Meinung unkaputtbar.
Ein " beliebter" Fehler bei solchen Instandsetzungen ist das Verwechseln von Anschlüßen an
Röhrensockeln. Das ist mir auch schon passiert. Einfach ein Bauteil um ein Pin versetzt
angelötet und schon sagt dieser Kanal nichts mehr.
Muß nicht die Ursache sein , kann aber !?

Gruß aus dem Norden
Klaus

Hi Klaus,

Wo ihr Recht habt habt ihr Recht; verschiedene Modelle sind unkaputtbarer als andere; dies habe ich auch schon bemerkt...
Ich werde heute abend nochmal alle "neuen" Bauteile mit meinem Verstärker vergleichen da ich die komischen Bäumchen vom Vorbesitzer nur gewechselt habe wie er sie eingebaut hatte. Wenn ein Fehler vorlag ist er auch jetzt noch vorhanden...
Bis bald,
Thierry

Hallo,

So, jetzt laufen beide Kanäle wieder.
Alle von mir eingebauten Teile habe ich überprüft und alle sassen an der richtigen Stelle.
Nach der Überprüfung der Verkabelung des output transformers des "toten" Kanales ist mir dann aufgefallen dass der Vorbesitzer (oder Ami?) eines der Kabel zwar schön zum Anschluss fertig abisoliert hatte, dann aber mit den anderen Kabeln verdrallt so dass man fast nicht sah dass er nirgendwo angeschlossen war.
Nachdem er jetzt wieder dort angeschlossen wurde wo er hin soll funktioniert alles wunderbar!

Besten Gruss,
Thierry