Rock Ola 429 Starlet

geschrieben von - posted by igor 
Rock Ola 429 Starlet
28.11.05 21:24
hab mir nun noch eine 429 ohne LS Aufsatz in einem Plattenladen kekauft.
mit bewusstem Fehler,nämlich das sie unanhörbar klingt ( verzerrt ) wie ein radiosender der nicht abgestimmt ist...
nun habe ich den verstärker grundgereinigt ( innen).
habe röhren hin und her getauscht.
mit erfolg 1 kanal läuft nun,doch der andere ist zu leise und noch immer verzerrt.
ich bin der hoffnung das eine der beiden Tubes Typ: 6CY7 ( USA ) einen defekt hat wer hat noch weitere tipps oder besser noch kann mit solchen Röhren dienen?
bin auch für unterlagen ( maschine + bedienung) dankbar.
vielen Dank für alle vorrangegangenen Tipps bezüglich meiner Tonomat Telematic 200.
Diese Welt Gefällt Mir hier!!


Re: Rock Ola 429 Starlet
28.11.05 21:39
die 6cy7 gibts hier bei Stamann für 18,50, du kannst se aber auch hier für geringes Entgelt testen lassen.
Re: Rock Ola 429 Starlet
29.11.05 06:55
Hallo Igor
Röhren hin und her tauschen,das wird es wohl kaum zum Erfolg führen,der Verstärker hat auch noch ein Innenleben was überprüft werden sollte.Ferner könnte auch das Tonsystem,die Nadel oder auch das dazugehörige Kabel nicht in Ordnung sein.Den Verstärker vom Fachmann überprüfen lassen,ggfs auch das Tonsystem ist wohl eher Erfolg versprechend,als mit ein paar Röhren auf gut Glück rum zu experimentieren.Eine finanzielle Investition in diesen Bereich wird dann auch zu einen guten Klang deiner Box führen.
Re: Rock Ola 429 Starlet
29.11.05 07:24
Hallo Igor,

Andreas 1 hat recht. Die Röhren sind robuste Bauteile, die sind selten schuld am schlechten oder gar keinem Ton. Die Röhrensockel können Unterbrechungs-Probleme bereiten, wenn man Röhren zieht und wieder einsteckt, ist oft das Problem für eine zeitlang behoben. Hier gehört aber ordentlich gereinigt, ausgebrannte Röhrensockel ausgewechselt. Die Umgebungsbeschaltung der Röhren besteht aus Kondensatoren und Widerständen. Festwiderstände sind eher unkritisch, Potis verdrecken und machen deswegen Probleme. Die eigentlichen Verschleissteile in einem Röhrenverstärker sind die Kondensatoren.
Darum zum "100. Mal": Wer ordentlichen Klang haben will, der kommt um eine fachgerechte Revision des Verstärkers nicht herum.

Gruss

Helmut

Gruss
Helmut
Re: Rock Ola 429 Starlet
29.11.05 23:49
Hallo!

Da in letzter Zeit immer wieder über das Thema Röhrenverstärker diskutiert wird möchte ich an dieser Stelle einmal meine Erfahrungen posten. Von zahlreichen Verstärkerreparaturen und Revisionen, sowie Restaurationen von Röhrenprüfgeräten (haben die selben Teile verbaut) und der damit verbundenen Überprüfung der Bauteile kann ich sagen, daß die Koppelkondensatoren (meistens Papier-Folienkondensatoren, später Kunststoff-Folienkondensatoren) verhältnismäßig selten wirklich defekt sind. Sogar einen Großteil der Elkos könnte man häufig noch weiterverwenden. Hier liegt auch der Unterschied zwischen einer Reparatur und einer Revision / Überholung. Bei der Reparatur soll ein Gerät mit minimalem Aufwand wieder voll funktionstüchtig gemacht werden. Dabei werden dann nur die tatsächlich defekten Komponenten getauscht. Mit einer Verstärkerrevision soll erreicht werden, daß dieser auf lange Zeit funktionstüchtig bleibt, bzw. technisch annähernd auf Neuzustand gebracht wird. Hier werden dann viele Bauteile auch präventiv getauscht. Obligatorisch ist bei einer Verstärkerüberholung der Tausch sämtlicher Kondensatoren. Aber nicht nur Kondensatoren "altern". Auch die Werte der zur damaligen Zeit verwendeten Kohleschichtwiderstände sind sehr oft außerhalb der Toleranz. Manchmal ist das nicht so von Bedeutung. Wenn aber solche Widerstände für wichtige Parameter wie z.B. die Arbeitspunkteinstellung von Röhren zuständig sind, dann müssen diese Widerstände selbstverständlich ebenfalls getauscht werden. Daher werden bei einer kompromißlosen Verstärkerrevision auch gleich noch alle Kohleschichtwiderstände durch moderne Metallschichtwiderstände ersetzt. Schalter können Kontaktprobleme haben.
Seht euch einmal an wie ein Schiebeschalter nach 30 und mehr Jahren innen aussehen kann (der eine saubere Kontakt wurde natürlich bereits gereinigt). Selten werden Schalter geöffnet und die Kontakte gereinigt. Weiter geht’s mit Trafos, Siebdrosseln und Übertragern. Wer sich mit Seeburg Verstärkern auskennt, weiß wovon ich rede.
Ganz wichtig ist natürlich auch sämtliche Spannungen und wichtigen Ströme zu kontrollieren. Wenn es hier zu große Abweichungen gibt, müssen diese durch entsprechende Maßnahmen auf die vorgeschriebenen Werte gebracht werden. Eine Prüfung aller Röhren ist ebenso selbstverständlich. Es gibt eigentlich keine Teile, welche bei einer Revision gänzlich unberücksichtigt bleiben können.

Es sind sicher noch nicht alle Arbeiten einer Revision angeführt, aber ich denke, jeder wird jetzt verstehen, daß eine solche zeitaufwendig ist und man auch die entsprechenden Kenntnisse und Erfahrung haben sollte. Zudem wird einiges an technischer Ausstattung benötig. Und sich diese für ein oder zwei Verstärkerüberholungen anzuschaffen lohnt sich normalerweise nicht.


Schöne Grüße,
Roland



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