Conti 2 Umrüstung

Hallo,
wir sind gerade dabei eine Conti 2 auf 50Hz umzurüsten.
Die Anpassungsfeder für 45rpm wurde soeben montiert und funktioniert einwandfrei.
Nun stellt sich mir jedoch die Frage was ich mit der 33rpm Umschaltung mache.
Meiner Kenntnis nach gibt es keine käuflich zu erwerbende Feder für die 50Hz Umrüstung.
Oder liege ich da falsch?
Ich bin für jede Anregung dankbar.
Schöne Grüße
Stephan

Guten Morgen,
leider bin ich wegen der Umrüstung der 33rpm Abspielung noch nicht weiter. Im Augenblick muss die Funktion wohl stillgelegt werden, was ja vom Prinzip eher schade ist.
Zustätzlich habe ich mir die Feder für die 45rpm Umrüstung hier im Shop bestellt. Garnicht so einfach eine Feder über eine bestehende Feder zu ziehen. Hat hier evtl. jemand schon einmal die bestehende US-Feder komplett entfernt und gegen eine einzelne dicke Feder getauscht? Die Conti Versionen für den europäischen Markt hatten hier bereits eine einzelne dicke Feder aufgezogen. Evtl. gibt es ja hierfür auch Ersatz. Ich bin für alle Anregungen dankbar.
Schöne Grüße
Stephan

Hallo Stephan

Ich glaube nicht, daß es einen Ersatz zu kaufen gibt. Die Federn kann man aber mit einiger Mühe selbst anfertigen. Man kann auch die vorhandene 45 UPM - Feder durch eine stärkere ersetzten.

Als Ausgangsmaterial braucht man eine Feder aus etwas dickerem Draht, die sich auf die Welle aufdrehen läßt. Falls keine passende zur Hand ist, kann man auch selbst eine wickeln. Federdraht gibt es in verschiedenen Stärken in gut sortierten Werkzeugmärkten. Notfalls kann man auch eine alte Feder mit passendem Drahtdurchmesser abwickeln. Dann sucht man einen Dorn, der um 1 -2 Zehntel Millimeter dünner ist als die Motorwelle. Ich verwende immer einen passenden Bohrerschaft (Bohrer gibt es in Zehntel Millimeter - Abstufung und der Schaft ist absolut zylindrisch). Der Dorn (bzw. Bohrer) wird in einen schraubstock gespannt, sodaß das Ende etwa 2 cm herausragt. Dann biegt man den Federdraht etwa 2 cm vom Anfang entfernt mit Hilfe einer Rundzange in U - Form (etwa in der Stärke des Dorns). Das 2 cm - Ende wird in einem 90° - Winkel nach außen gebogen. Dann wird der U - Bogen auf den Dorn gelegt, sodaß das abgebogene Ende neben dem Dorn zwischen den Schraubstock - Backen liegt. Nun kann man beginnen, die Feder über den Dorn zu wickeln. Ich verwende dazu eine Kombizange, die ich mit leichtem Druck auf den U-förmig gebogenen Draht lege und die Zange rundherum führe. Wichtig ist, daß der Draht so nahe wie möglich an dem Dorn gebogen wird, sonst wird die Feder zu locker. Es ist auch wichtig, daß die einzelnen Windungen ganz nahe nebeneinander liegen. Der Anfang ist etwas mühsam, besonders, wenn man es zum ersten Mal macht, aber dann geht es wie von selbst.Man wickelt die Feder etwas länger als benötigt und zwickt sie später auf die richtige Länge ab.

Wenn die Feder auf der Motorwelle montiert ist, ist sie vermutlich etwas zu dick. Daher montiert man erst einmal den Plattenteller und zählt die Umdrehungen während einer Minute. Der Umfang der Feder ist maßgebend für die Geschwindigkeit. Da der Umfang proportional zum Durchmesser ist, kann man den benötigten Durchmesser relativ leicht berechnen. Wenn die Geschwindigkeit z. B. um 5% zu hoch ist, muß der Durchmesser der Feder um 5% verringert werden. Das macht man am besten, indem man sie mit dem Dremel (zylindrischer Schleifstift) bei laufendem Motor abschleift. Es ist darauf zu achten, daß die Motorwelle und der Schleifstift parallel geführt werden, sodaß die Feder nicht konisch wird. Am besten überprüft man zwischendurch mehrmals mit einer Schiebelehre (besser wäre ein Mikrometer), ob der Durchmesser über die ganze Länge der Feder gleich ist. Man sollte auch kurz bevor das errechnete Maß erreicht ist, die Geschwindigkeit des Plattentellers kontrollieren. Wegschleifen kann man immer noch etwas, aber wenn die Geschwindigkeit zu klein wird, muß die Feder neu gemacht werden.

Auf diese Weise mache ich auch Federn für die frühen Rock-Ola - Modelle mit der geschliffenen dicken Feder.

Ich hoffe, daß die Beschreibung einigermaßen verständlich ist. Es kann sein, daß die ersten Federn nicht auf Anhieb gelingen. Davon darf man sich nicht entmutigen lassen, es wird von Mal zu Mal besser

Viele Grüße - charly49

Hallo,

vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Beschreibung der Herstellung einer entsprechenden Feder.
Gerne nehme ich Deinen Hinweis auf.
Sollte ich dazu Neuigkeiten haben melde ich mich wieder.

Schöne Grüße
Stephan