Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine

geschrieben von - posted by Katzeautomaten 
Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine
12.07.11 20:28
Hallo Musikboxfreunde ,
ich habe eine Seeburg KD 200 und Probleme mit der Endverstärkerplatine ( Type 25 PAU-1 ) .
Wenn ich die Steckverbindung J 258 trenne und eine Sinusspannung von 0,85 V auf Pin 7 der 12 AX 7 Röhre lege ,
müßte ich doch an der Anode der 6 L 6 Röhre Pin 3 eine Sinusspannung von 160 V messen .Ist aber nicht der
Fall und die Sinusspannung ist eingebrochen .Erst wenn ich den Funktionsgenerator auf eine Eingangsspannung von
0,4 V einstelle , ist eine Sinusspannung von ca. 80 V vorhanden . Signale gemessen mit einem Oszillografen .
Betriebsspannungen von 410 V DC , 400 V DC und 315 V DC sind vorhanden und habe alle Kondensatoren und
Widerstände erneuert .
Meine Vermutung ist Windungsschluß des Ausgangtrafos . Ferner hat die Box auch keine Bässe .

Ich würde mich freuen , wenn Ihr mir eine Lösung nennen köntet .

Dank im Voraus

Katzeautomaten.
Re: Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine
13.07.11 06:46
Hallo Katzeautomaten

Ich nehme an, mit "die Sinusspannung ist eingebrochen" meinst Du, daß die Spannung an den Anoden der 6L6 verformt ist, wenn Du die Eingangsspannung über 0,4V erhöhst. Wenn die Verzerrung vom Ausgangstrafo kommt müßte sie geringer werden, wenn Du die Gegenkopplung (C258/R259) probeweise abhängst.

Du kannst auch probeweise den Ausgangstrafo von einem anderen Verstärker (mit 6L6 Endröhren) anschließen. Wenn Du keinen Verstärker mit Ultralinear - Schaltung (Schirmgitterspannung über den Ausgangstrafo) hast, kannst Du einen "normalen" Trafo verwenden und die Schirmgitterspannung über einen Widerstand (etwa 1 - 2 Kiloohm) zuführen. Der Original - AT muß natürlich abgeschlossen werden. An dem Probevertärker brauchst Du nichts zu ändern, er muß nur ein Lautsprecher angeschlossen sein und natürlich Leitungen zur Mittelanzapfung des Trafos und zu den Anoden der Endröhren und eventuell zu den Schirmgittern. Die Gegenkopplung ist zum Ausprobieren nicht notwendig.

Viele Grüße - charly49
Re: Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine
13.07.11 19:17
Hallo Charly ,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort .
Es ist richtig das die Sinusspannung verformt ist .Aber wie kommt es , daß ich an der Anode der 6 L 6 keine Sinusspannung von 160 V messe , wie im Schaltbild angegeben .

Einen Trafo für eine 6 L 6 habe ich leider nicht , muß ich erst besorgen .

Viele Grüße

Katzeautomaten
Re: Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine
14.07.11 07:29
Hallo Katzeautomaten

Ich weiß nicht, ob die Messung der Sinusspannung mit dem Oszilloskop zielführend ist. Laut Schaltplan sollte die Spannung mit einem Röhrenvoltmeter mit 0,5 MOhm Eingangswiderstand gemessen werden. Die Kurvenform ist an den Anoden meistens etwas verzerrt, weil der Arbeitswiderstand induktiv ist und daher die Spannung nicht genau dem Anodenstrom entspricht. Der Anodenstrom ist aber maßgebend für das, was am Lautsprecherausgang herauskommt. Ich sehe mir daher das Ausgangssignal auf der Sekundärseite des Trafos an, um Verzerrungen festzustellen. Wichtig ist, daß die Spannung am g1 der beiden 6L6 gleich groß und unverzerrt ist. Natürlich sollten auch die Anodenströme gleich sein. Das ist normalerweise der Fall, wenn man neue Röhren aus der gleichen Serie verwendet. Wenn man ganz sicher sein will, kann man gematchte Paare bestellen.

Ich weiß nicht, woher Du die 0,85 V Eingangsspannung hast, bei der die 160 V an den Anoden zu messen sein sollen. Bei den meisten Verstärkern liegt am Eingang der Treiberröhre etwa 1V Singalspannung. Wenn man die Eingangsspannung erhöht und dabei die Spannung am Lautsprecherausgang beobachtet, sollten ab etwa 1,5 - 2 V die Endröhren in die Begrenzung kommen und das Sinussignal möglichst gleichmäßig an der positiven und negativen Halbwelle abgeflacht werden. Wichtig ist nicht die Höhe der Eingangsspannung (die ist bei jedem Verstärker anders), sondern, daß die Begrenzhung gleichmäßig für positive und negative Halbwelle einsetzt. Zu beachten ist, daß die Kurvenform auch durch komplexe Belastung durch die verwendeten Lautsprecher beeinflußt wird. Ein ganz schönes Sinussignal erreicht man nur, wenn man den Lautsprecher durch einen Festwiderstand ersetzt.

Viele Grüße - charly49
Re: Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine
15.07.11 18:48
Hallo Charly ,
die 0,85 V / AC Spannung am Pin 7 der 12 AX 7 und die 160 V / AC an der Anode der 6 L 6 , habe ich aus
einer amerikanischen Seeburgbeschreibung Type : SELECT _ O _ MATIC " 200 " MODELS KS 200 u. KD 200
Seite 1287 .Außerdem stehen im Seeburg - Handbuch von Löwen - Automaten unter Modell 200 KD Seite 18
die gleichen Angaben .

Ich habe an der Box leider noch nicht weiter arbeiten können und werde nach dem Urlaub Deine Vorschläge
erproben und Dich über die Ergebnisse informieren .

Mit freundlichem Gruß

Katzeautomaten
Re: Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine
13.08.11 18:34
Hallo Charly , Habe meinen Urlaub beendet und wieder an der KD 200 gearbeitet .Ich habe auf Pin 7 der Röhre
12AX7 eine Sinusspannung von 0,5 V gelegt und an G1 der beiden 6L6 das Signal gemessen .Es kam ein un-
verfälschtes Sinussignal an beiden G1 der 6L6 von 10 V dabei raus . Allerdings an Röhre 1 von + 10 v und
- 9 V und an Röhre 2 + 8 V und - 10 V also eine Unsemetry .
Ferner habe ich noch die Kathodenspannung der 6L6 gemessen ergab 30V DC und die Anodenspannung der beiden
6L6 ergab 398 V .Söwie die Rückkopplungsspannung ergab 0,2 V Sinus .

Ich glaube immer noch das es am Ausgangstrafo liegt und habe mal die Ohm,schen Widerstände gemessen .
Habe die Steckverbindung J 251 von der Verstärkerplatine entfernt und die Primerwicklung des Ausgangstrafos
durchgemessen.. Kontakt Nr. Steckerleiste von 2 nach 11 = 16,9 ohm
" 2 " 8 = 11,9 "
2 " 7 = 4,3 "
2 " 10 = 4,1 "

Kannst Du mir sagen ob diese Werte stimmen .

Dank im voraus

Katzeautomaten



Re: Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine
14.08.11 11:11
Hallo Katzeautomaten

Ich habe leider keine KD für Vergleichsmessungen zur Hand. Die Messung des ohm'schen Widerstandes sagt auch nicht viel aus. Es besteht immer ein Unterschied zwischen den Primärwicklungen, weil bei der innenliegenden Wicklung der Draht kürzer ist als bei den außenliegenden, bei gleicher Windungsanzahl. Wie groß der Unterschied ist, hängt davon ab, wie die Wicklungen angelegt sind. In Deinem Fall ist der Unterschied relativ groß und könnte ein Hinweis darauf sein, daß ein Windungsschluß vorliegt.

Wenn Du keinen AT zur Verfügung hast, den Du probeweise anschließen könntest, gibt es eine Möglichkeit, den vorhandenen Trafo zu prüfen. Als erstes wird die Gegenkopplung abgeschlossen. Dann wird ein Sinussignal an die 12AX7 gelegt (wie in Deiner Beschreibung). Nun entfernst Du abwechselnd eine der Endröhren und siehst mit dem Oszilloskop das Signal auf der Sekundärseite des Trafos (am besten am Lautsprecherausgang) an Das Signal ist auf jeden Fall nicht schön sinusförmig, aber es sollte in beiden Fällen annähernd die gleiche Kurvenform haben, nur gegenphasig. Wenn das der Fall ist, ist der AT mit großer Wahrscheinlichkeit in Ordnung. Wenn es große Unterschiede in der Amplitude oder starke Eindellungen oder Verformungen auf einer Seite gibt, ist der Trafo auf jeden Fall defekt.

Für die leichte Asymmetrie der Signale auf den g1 der Endröhren gibt es zwei Möglichkeiten. Es kann an den Koppelkondensatoren liegen, oder die Endröhren ziehen etwas Gitterstrom (durch mangelhaftes Vakuum). Die Asymmetrie ist allerdings nicht so groß, daß Du Dir deswegen Sorgen machen solltest.

Viele Grüße - charly49
Re: Seeburg KD 200 Endverstärkerplatine
14.11.11 20:04
Hallo Charly 49 , endlich haben wir für unsere Seeburg KD 200 in England einen orginal Ausgangstrafo bekommen .
Habe den Trafo eingebaut und siehe da , die Box hat wieder volle Lautstärke und einen super Klank .Meine Vermutung
das es am Ausgangstrafo liegt , war doch goldrichtig und jetzt bin ich auch Experte für Seeburg KD 200 .

Ich bedanke mich für Deine Mitarbeit und hoffe auf weitere gute Zusammenarbeit .

Mit freundlichen Grüßen

Katzeautomaten
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