Rock-Ola Starlet 429, Single wird kurz nach Abspielbeginn "eingeklemmt"

Hallo liebe Leute! Ich begrüsse alle hier im Forum, und hoffe jemand kann mir weiterhelfen.. Ich habe das Forum mal ein wenig durchgekämmt, aber keinen ähnlichen Beitrag gefunden (wenn einer existiert, bitte zeigen =))

Ich besitze eine Rock-Ola Starlet 429 von 1965, mit der ich schon ne Menge musikalischen Spass hatte.. bis eines Tages Little Richards "Good Golly Miss Molly" in der Hälfte durch ein da unpässliches "Blob" beendet wurde...

Ich öffnete den Deckel und sah schon: der Greifmechanismus war betätigt, d.h. die Platte war eingeklemmt und stand still, während der Plattenteller darunter noch drehte. Dann drückte ich den Reject-Knopf hinten an der Box, um den Song abzubrechen, und den nächsten zu holen. Tonabnehmer fuhr weg, Platte wurde in den Korb zurückgelegt, und NICHT losgelassen, Korb drehte weiter!!!!! Wie ihr euch vorstellen könnt, waren schon vier Singles dahin, bis ich den "off" Schalter erreicht hatte.. -.-

Habe dann den Korb mal geleert, und die Wechselmechanik untersucht... Wenn ich nun die Kiste leer laufen lasse, funktioniert alles normal, ("Platte" wird gesucht, gegriffen, auf die richtige Seite gedreht, aufgelegt, gelöst, Verstärker schaltet auf) doch dann wird sie unmittelbar nach dem Lösen wieder eingeklemmt.

Wenn ich dann erneut den Reject-Knopf drücke, versucht der Greifer die Platte anzuheben (eingeklemmt ist sie ja bereiz), um sie zum Korb zu führen, doch dies kann er nicht, weil die beiden Zahnräder am Drehpunkt des Wechselmechanismus sperren. Der Elektromotor wird ziemlich unschön "abgewürgt".

Ich habe dann besagte Zahnräder vorsichtig demontiert, den Mechanismus in die richtige Position gebracht, und die Zahnräder entsprechend neu montiert. Das Ganze klappte wunderbar, die Kiste lief vorerst wieder wie gewohnt. Bis sie zum ersten mal eine Single von der B-Seite spielen sollte, und nun habe ich wieder das selbe Problem-

Mir scheint, der Elektromotor, der den Wechselmechanismus antreibt, dreht beim Auflegen einer B-Seite zu weit, sodass der Greifer an dem Punkt vorbei geht, an dem die Platte gelöst wäre. Doch warum? Wird die Zeit der Bestromung bzw. der Weg den der Motor dabei macht, durch einen Schalter begrenzt? Und wenn ja, lässt sich diese Dauer einstellen? (Mechanik ist nicht beschädigt)

Danke und Grüsse, Mani

Für das abschalten des Motors, das abbremsen des Motors beim Auflegen des Tonarms usw. sind diec drei Mikroschalter hinten zuständig. Die Einstellung ist im Handbuch beschrieben.
Ob A- oder B-Seite ist dabei egal, der Ablauf ist der gleiche.

Hallo Mani

Das ist ein sehr ungewöhnlicher Fehler. Die genaue mechanische Funktion des Greifers ist in einem Archivbeitrag beschrieben [www.jukebox-world.de] (letztes Kapitel des Betrags).

Du schreibst, daß die Platte nach dem Lösen wieder eingeklemmt wird. Das ist mechanisch nur möglich, wenn der Greifermotor nach dem Auflegen wieder ein Stück zurücklaufen würde. Die Exzenterwelle kann nicht über die "geöffnet" - Stellung hinwegdrehen, der Weg ist konstruktionsbedingt begrenzt. Wenn es trotzdem so ist, daß der Motor NICHT zurückläuft, der Greifer aber trotzdem erst öffnet und dann schließt, dann muß ein größerer mechanischer Schaden vorliegen. Es könnte sein, daß einer oder mehrere Zähne des äußeren Zahnrads oder des Gegenstücks auf der unteren Welle abgenützt oder abgebrochen sind, sodaß sie die Exzenterwelle zurückdrehen kann. Denkbar wäre auch, daß die Exzenterwelle gebrochen ist. Dann könnte das Zahnrad in der richtigen Position sein, aber der Greifer trotzdem schließen.

Du solltest also beobachten, ob der Motor nach dem Auflegen ein Stück zurück läuft und ob die Zahnräder unbeschädigt sind. Wenn der Motor ein Stück zurück läuft, ist es ein elektrisches Problem. Wenn nicht, solltest Du den Greifer zerlegen.

Viele Grüße - charly49

Danke euch beiden!
@ Marc, hab die Mikroschalter gefunden!

@ charly49

"Das ist mechanisch nur möglich, wenn der Greifermotor nach dem Auflegen wieder ein Stück zurücklaufen würde. Die Exzenterwelle kann nicht über die "geöffnet" - Stellung hinwegdrehen, der Weg ist konstruktionsbedingt begrenzt."

Da hast du natürlich recht! Wenn der Motor immer formschlüssig (über die Zahnräder) mit der Exzenterwelle verbunden wäre, dann könnte diese sich nur dann bewegen, wenn sich auch der Motor bewegt. Klar. Aber da dieser Zahnradsatz komplexer ist, ist es tatsächlich möglich. Der Satz besteht ja im Prinzip aus drei Elementen. Eines davon ist über eine Untersetzung direkt mit dem Motor gekoppelt. Ein anderes ist fest mit dem Greifer, und das dritte bewegt die Exzenterwelle. Die beiden letzteren greifen beide aber nur teilweise ins Erste ein.
Das problem besteht darin, dass wenn sich das erste Zahnelement zu weit dreht, dreht es bis zur Lücke, (Bild) und das Zahnrad der Exzenterwelle kann sich in ebenjener Lücke gegen Federkraft der Greifmechanik zurückdrehen, und die Platte wird gegriffen- Die Zahnräder habe ich nochmals untersucht, und keine Stelle gefunden, an der ein zahn fehlen würde.

Auf den ersten Blick würde ich sagen, der Greifer ist falsch zusammengebaut, da gibt es normalerweise keine Lücken in die sich das Rad zurückdrehen könnte. In Spielstellung hat das Zahnrad wenige Millimeter Spiel in denen sich der Greifer noch minimal weiter öffnen lässt. In der anderen Richtung liegt des Zahnrad an und lässt sich nicht weiter bewegen.
Außerdem fehlt die Schraube die das ganze zusammenhält.

Hallo Mani

Ich habe leider zur Zeit keine Rock-Ola zur Hand, um das Bild vergleichen zu können. Es scheint so, als ob am unteren Zahnrad ein Zahn fehlen würde. Das obere, äußere Zahnrad muß ständig im Eingriff mit dem unteren sein. Das untere Zahnrad hat an der rechten Hälfte am Anfang und am Ende jeweils um zwei Zähne mehr als an der linken Hälfte.

Wichtig ist die Positionierung der oberen Zahnräder. Am besten schraubst Du dazu den Greifermotor los, sodaß Du den Mechanismus händisch betätigen kannst. Dann steckst Du erst einmal nur das innere, obere Zahnrad auf und betätigst den Mechanismus händisch in beide Endstellungen. Wenn das Zahnrad um einen Zahn versetzt ist, funktioniert das nicht. Wenn Du das innere Zahnrad richtig positioniert hast, wird das äußere Zahnrad aufgesteckt. Dazu stellst Du den Greifer in eine Mittelstellung und kontrollierst, ob der Greifer ganz geschlossen ist. Das äußere Zahnrad hat einen Teil ohne Zähne. Dieser Teil muß genau mittig gegenüber dem Stift, der zum Greifergelenk geht, stehen. Dann sollte der Greifer richtig arbeiten (aus und eingehen, öffnen und schließen).

Sobald der Greifer mechanisch richtig arbeitet, kann man den Nockenschalter justieren und den Motor wieder montieren. Dazu wird der Greifer über das Magazin gestellt und geöffnet. Der Hebel des Camswitch #1 (der hintere Nockenschalter) sollte nun in der Kerbe des Nockenrades liegen. Wenn das nicht der Fall ist, sind die Inbusschrauben zu öffnen und das Nockenrad in diese Position zu drehen. Danach wird der Motor wieder montiert und die Funktion geprüft. Zur Sicherheit kann man noch überprüfen, ob der Motor im Betrieb nicht gegen den Anschlag fährt. Dazu läßt man eine Platte auflegen und versucht, den Motor noch weiterzudrehen. Es sollten noch mindestens zwei Umdrehungen an der Motorwelle möglich sein, bevor der Anschlag erreicht ist. Das gleiche macht man, wenn die Platte zurückgelegt wird (natürlich in der anderen Drehrichtung). Wenn in einer Position weniger als zwei Umdrehungen möglich sind, verstellt man das Nockenrad noch geringfügig.

Viele Grüße - charly49

Hello,

Sometimes you can have this problem when on the gripperhousing the "arret" or "stop" is broken. That pin prevent that the gripperarm is turning to far and the gears are going into a bad position. The attachment make this more clear.

regards Piet

@ Marc: Danke dir nochmals. Der Greifer ist richtig zusammengebaut! Das Problem hat mir gerade Piet geschildert: Es ist tatsächlich dieser Nocken abgebrochen! (Die Schraube, die das Ganze zusammenhält, habe natürlich ich demontiert...)

@ charly49: dir auch nochmals vielen Dank! Die Zahnräder sind aber wirklich okai!

@ Piet: Thank you a lot! You just found my problem! I really searched for over eight hours or something, but I haven't seen, that this "stop" is broken, 'cause it's behind the wheel!

Danke euch allen, dann werde ich wohl da in mein Gripperhousing ein Loch bohren müssen, en Gewinde schneiden, und ein Stück Gewindebolzen reindrehen. Problem gelöst!

Grüsse Mani

Hallo Leute! Habe die Kiste jetz gereinigt, frisch geölt und gefettet. Mechanisch ist jetzt nichts mehr daran auszusetzen- Habe dafür ein neues Problem:
Wenn jetzt die Platte aufegelgt wird, beginnt der Teller nicht zu drehen, und die Platte wird kaum ist sie aufgelegt, schon wieder gegriffen und ins Magazin zurück gelegt. Wenn ich den Motor, der den Teller antreibt ausstecke, funktioniert alles, d.h. die Platte wird gegriffen, aufgelegt, und der Tonarm angesetzt. Wenn ich diesen nun händisch bis zum Ende der Platte bewege, wird sie auch feinsäuberlich wieder zurückgeordnet. Nur der Teller dreht eben nicht...?!

Anbei noch ein Foto meiner Reparatur des Greiferbockes..

Der Plattentellermotor und der Greifer haben nichts miteinander zu tun. Der Plattentellermotor bekommt 115V aus der Krediteinheit, geschaltet über das Playrelais, zusammen mit dem Verstärker.
Zum testen kannst du den US-Netzstecker auch in die Steckdose der Beleuchtung stecken.
Für das abschalten kommt u.a. der Endkontakt am Tonarm in Frage. Hast du die Mikroschalter neu justiert?

Hallo Marc!

Ich habe den Fehler gefunden. Ich habe fälschlicherweise (peinlich, peinlich!!!) den Stecker des Tellermotors an den des Mikroschalters für das vorzeitige Beenden einer Single gesteckt. Stecker und Kabellänge passen halt gut zusammen... *schäm*
Danke dir aber vielmals für deine Hilfe! Jetzt kanns wieder losgehen mit tanzen...

Hallo
Ich habe mir gerade eine defekte Rock-Ola Starlet gekauft, kann mir jemand vielleicht mit einem Handbuch weiterhelfen.
Danke im Voraus Uwe

Hallo Uwe

Dir kann geholfen werden. Die Stamanns haben so viele davon, daß sie diese sogar verkaufen müssen. Siehe [ssl.kundenserver.de]

Viele Grüße - charly49

Danke dir
Gruß Uwe