AMI Lyric/Continental: Zu langsam & "mute"

geschrieben von - posted by cocteau 
AMI Lyric/Continental: Zu langsam & "mute"
23.01.10 15:23
Hallo Zusammen,
eine grosse Baustelle neigt sich dem Ende zu, es handelt sich um ein absolutes Gebastel, wohl einer Lyric in der Optik einer Conti 2.
Eigentlich läuft (beinahe) alles wie es sollte, jedoch stellen sich mir zwei Fragen:

Der Plattenteller läuft schön und gut, jedoch einfach zu langsam. Als ich die Kiste übernahm, war auf der Motorenachse eine Gummihülse, die diese Achse "verdickte", diese ist jedoch zerfallen. War diese Hülse original, oder ein (weiteres) Gebastel des Vorbesitzers, weil eben sonst was nicht stimmt?

Beim Amp (R 2017 B & L 2156) sind am LS-Terminal zwei Schrauben unbelegt, die mit "MUTE" angeschrieben sind. In meiner Vision stelle ich mir vor, dass dort irgend eine Trennung beim Nichtbetrieb des Tonarmes oder der LS passieren sollte, so dass sich der leise Brumm verabschiedet. Da vieles einmal neu verkabelt wurde (na ja, eben auch nur so halbherzig), befinden sich diverse nicht belegte Kabel in der Kiste. Eigentlich möchte ich dies schon so weit wieder richtig in stand setzen, nur frage ich mich, ob ich bei diesem "MUTE-Teil" auf dem holzweg bin, und dort kommt ev nur der Schalter dran, mit dem man den LS manuell trennen kann (auf der Rückseite), dieser ist im moment einfach direkt in den Signalweg geschlauft.

Besten Dank für Eure Hilfe. C.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.01.10 15:33.
Re: AMI Lyric/Continental: Zu langsam & "mute"
23.01.10 23:30
Also da gibt es ne Feder für die auf die Achse geschoben wird . Die Amerikaner haben ja 60 Hz und damit läuft der Motor schneller da es ja ein Frequenzabhängiger ist . In Deutschland haben wir nur 50 Hz somit wird das über eine dickere Achse ausgeglichen .

Die Box mutet selbstständig über diesen Anschluß sprich wenn keine Platte läuft selbst wenn die eine sucht dann liegt über diesen Anschluß ca. 30 V an . Damit zieht das Relay im Verstärker an und der Verstärker wird Stummgeschaltet . Soviel im groben dazu .
Re: AMI Lyric/Continental: Zu langsam & "mute"
24.01.10 00:08
Die Feder ist hier im Shop erhältlich.
Re: AMI Lyric/Continental: Zu langsam & "mute"
24.01.10 05:32
@Sven,
besten Dank, dann wird diese Feder also besorgt. Für den MUTE-Anschluss, werde ich mal versuchen die richtigen Kabel zu finden.

@Marc, danke, jedoch beinahe vermutet smiling smiley

Gruss



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.01.10 05:40.
Re: AMI Lyric/Continental: Zu langsam & "mute"
24.01.10 10:19
Hallo cocteau

wenn es wie eine Conti 2 aussieht, ist es vermutlich eine Conti 2. Continental und Lyrtic unterscheiden sich nur durch den "Radarschirm" und die Plattenanzahl. Die Lyric hat 50 Platten, die Conti hat 100. Für den amerikanischen Markt wurde auch von der Conti 2 eine Ausführung mit 50 Platten gebaut. Diese tauchen jetzt auch bei uns als Importgeräte auf.

Du schreibst, daß viel daran gebastelt wurde und nicht angeschlossene Kabel herumhängen. Ich würde Dir dringend empfehlen, ein Servicemanual zu besorgen und die Verkabelung zu überprüfen, bzw. wiederherzustellen. Nicht angeschlossene oder falsch angeschlossene Kabel können Bauteile zerstören. Röhrenverstärker dürfen nicht ohne angeschlossene Lautsprecher (bei Stereoverstärkern an beiden Kanälen) betrieben werden.

Die Conti 2 ist serienmäßig mit einer Automix - Einrichtung ausgestattet, die das Abspielen von Singles mit 45 UpM und EPs mit 33 1/3 UpM ermöglicht. Die Motorwelle hat aus diesem Grund zwei Bereiche mit unterschiedlichen Durchmessern. Zur Geschwindigkeitsumschaltung wird das Gummirad (Idler wheel) angehoben (für Singles) bzw. abgesenkt (für EPs). Unabhängig davon muß - wie Swen schon schrieb - für den Betrieb im europäischen 50 Hz - Stromnetz eine Feder für jede Geschwindigkeit aufgeschoben werden. Die Automix - Einrichtung ist etwas seltsam gebaut. Anders als bei den späteren Geräten ist der stärkere Bereich für 45 UpM am oberen Ende der Motorwelle. Die Motorwelle selbst ist für 33 1/3 UpM bei 60 Hz dimensioniert. Am oberen Ende ist daher eine Hülse montiert, um den Durchmesser zu vergrößern. Leider weiß ich nicht mehr, woraus diese besteht. Du kannst versuchen, zwei Federn übereinander zu montieren, sodaß Du einen Wellendurchmesser von etwa 4,8 mm (für 45 UpM bei 50Hz) erreichst. Wenn Du die Automix - Funktion nicht benötigst, ist es am einfachsten, sie ganz auszuschalten. Dazu werden die Plunger der beiden Spulen in der angezogenen Stellung fixiert.

Viele Grüße - charly49

Re: AMI Lyric/Continental: Zu langsam & "mute"
24.01.10 10:59
Hi Charly,
die Lyric/Conti 1 unterscheiden sich doch von der Conti 2 technisch in Verschiedenem (Stereo, 33/45 RPM-Mix, Verstärker). Es handelt sich wirklich um eine Lyric/Conti 1 in der Optik einer Conti 2. Meine ist eine 200 Selection-Kiste mit Hand-Wheel.

Das Manual habe ich, die Kiste wurde von mir komplett neu aufgebaut. Die Verkabelung wurde von dem Vorbesitzer teilweise neu eingezogen, der originale Kabelbaum ist jedoch noch vorhanden. Einzig wie diese MUTE-Schaltung ordnungsgemäs funktioniert, konnte ich bis jetzt noch nicht blicken, kommt aber auch noch. Alles ist ansonsten korrekt verkabelt, der Amp neu aufgebaut.

Über die Achse gehört wirklich einfach eine Feder, diese wurde durch eine Kunststoffhülle ersetzt. Eine Feder habe ich mir gerade bestellt. Automix ist bei einer Lyric/C1 einfach ja nicht, mit der Flex war es jedoch möglich das originale Conti 2-Plattenteller zu montieren.

Die Geschichte genau dieser Box ist mir so einigermassen bekannt. Die gehörte der Schwester eines Aufstellers, der immer wenn er einen Ersatzteil brauchte, sich hemmungslos bediente. Somit wurde aus einer Lyric, als er den Dome brauchte eine Conti1, als er den Conti-Dome brauchte, machte er wieder einen Lyric-Dome drauf, ohne natürlich die Lichtsituation einmal an zu passen. Nach einer Intervention von der Besitzerin, da ihr die Lyric-Version nicht mehr gefiel, wurden gebrauchte Conti 2-Teile angekarrt. Dieser Umbau wurde dann jedoch nur teilweise ausgeführt, und "morgen" dann fertig gemacht. Somit war die Box dann über zehn Jahre eingekellert.

Mit den ganzen rumliegenden Teilen war es einfach möglich eine weitesgehend passabel wirkende Continental 2 zu konstruieren. Da der Preis so überaus OK war, habe ich dieses Experiment auf mich genommen, im Wissen, dass nicht alles 100% original werden würde.

Besten Dank für deine Hilfe, C.
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