ola lautsprecher aus holz

geschrieben von - posted by petio 
ola lautsprecher aus holz
25.10.09 00:36
Ich bin in Montreal Kanada wohnhaft und habe endlich einmal Zeit diesen Lautsprecher in einem Forum anzusprechen. Er ist aus massivem Holz (Mahagony) und sieht eigentlich aus wie eine alte Zimmertoilette oder so. Er ist rund und hat an der Seite eine kleine viereckige Oeffnung, die wenn man dort hineinspricht, den Klang durch einen Kanal wie ein Schneckenhaus weiterleitet und unwahrscheinlich verstaerkt aus dem Loch in der Mitte herauskommt. Auf der Rueckseite ist ein sehr alter Aufkleber oder Druck auf dem steht:

OLA LAUTSPRECHER

..O
OLA
..A

PATENT APPLIED FOR D.G.M.






2 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.09 03:29.
B&K
Re: ola lautsprecher aus holz
25.10.09 07:23

Moin !

Stell doch einmal ein Bild ein !

Gruß Klaus
Re: ola lautsprecher aus holz
25.10.09 12:32
Das wird wohl eher ein Hornlautsprecher für Radios aus den 20er Jahren sein. Rock-Ola wird die wohl kaum auf deutsch beschriftet haben.
Sicher das da "D.G.M." und nicht "D.R.G.M." steht?
Re: ola lautsprecher aus holz
25.10.09 14:24

Ja da steht links sowas wie D.G.M und rechts steht D.R.G.M..
Es steht auf deutsch "OLA LAUTSPRECHER" drauf.
Ein Hornlautsprecher fuer Radios? Gibt es denn Bilder davon? Hat dieses Stueck denn irgendwelchen Wert?



Re: ola lautsprecher aus holz
25.10.09 15:10
Da fehlt noch was ganz wichtiges, nämlich der Lautsprecher selbst. Das komplette Teil dürfte so ausgesehen haben wie auf dem Aufkleber.

[www.radiomuseum.org]
[www.radiomuseum.org]
Re: ola lautsprecher aus holz
25.10.09 19:43
Icxh denke nicht, daß da ein (elektromechanischer) Lautsprecher fehlt. Das Ding sieht aus, als würde es aus der Zeit stammen würde, als es noch keine elektrischen Tonabnehmer, keine elektrischen Verstärker und auch keine elektrischen Lautsprecher gab. Auf der Radiomuseum Homepage wird die Erzeugerfirma auf 1925 - 26 datiert. Das würde übereinstimmen, denn 1925/26 wurde der Tonabnehmer, Verstärker und Lautsprecher (von Western Electric) erfunden. Vor dieser Zeit konnte aufgezeichnete Musik nur mit rein mechanischen "Lautsprechern" wiedergegeben werden.

Eines der bekanntesten Beispiele war das "Regina Hexophone", ein "coin operated Cylinder Phonograph" [www.ourbackyardmuseum.com] . Der "Lautsprecher" darauf sieht doch ziemlich ähnlich aus wie der OLA Lautsprecher. Es gab auch bereits 1906 einen Musikautomaten mit Schellackplatten und rein mechanischer Wiedergabe, den "Automatic Entertainer" des aus Österreich stammenden John Gabel. Das erste Modell hatte einen Schalltrichter mit über einem Meter Durchmesser aufgebaut. Der Automatic Entertainer wurde bis 1934 gebaut und soll einen ausgezeichneten Klang und eine erstaunlich hohe Lautstärke gehabt haben.

Das Ding ist auf jeden Fall ein Beispiel dafür, daß man nicht immer viele hundert Watt Verstärkerleistung braucht, um eine hohe Lautstärke zu erzielen. Ich denke, daß die fast unbegrenzte Verfügbarkeit an industriell gefertigtem High Tech Equipment oftmals den echten Erfindergeist behindert. Es zahlt sich einfach nicht mehr aus, etwas einfaches zu erfinden...

Viele Grüße - charly49
Re: ola lautsprecher aus holz
25.10.09 20:12
Lautsprecher gab es 1926 schon, auch Verstärker. Der verlinkte Lautsprecher hat sogar einen eingebaut.
1923 startete der Rundfunk in Deutschland. Da gab es sowohl Verstärker, sonst hätte man den Sender nicht bauen können, als auch Tonabnehmer für Schallplattenspieler. Was zu dem Zeitpunkt auf den Markt kam, war die elektrische Aufnahme von Schallplatten. Vorher war das ein rein mechanischer Vorgang, der Interpret mußte möglichst laut in den Trichter singen. Durch die elektrische Aufnahme verbesserte sich der Klang extrem, was auch auf den Labels groß erwähnt wurde (Elektrische Aufnahme).
Den Begriff "Lautsprecher" hat man bei Grammophonen nicht verwendet, da war das schlicht und einfach das Horn. Der eigentliche Ton wurde von der Membran der Schalldose erzeugt. Die Lautstärke wählte man über den Nadeltyp.
1925 wurde von Western Electric der heute übliche dynamische Lautsprecher entwickelt. Andere Typen gab es schon deutlich davor, sonst wäre die Erfindung des Telefons nicht möglich gewesen.
Re: ola lautsprecher aus holz
26.10.09 03:35
Danke fuer all die Eintraege in so kurzer Zeit.
Ich Glaube das der Marc da etwas richtiges gefunden hat.
Wenn man sich den Aufkleber anguckt sieht man das Geraet als Ganzes. Gerne wuerde ich mehr darueber Wissen. Z.B. wie es komplett aussieht und wie es funktionierte. War da ein kleiner richtiger Lautsprecher der mit diesem Lautsprecher verstaerkt wurde? Gibt es funktionierende Exemplare?
B&K
Re: ola lautsprecher aus holz
26.10.09 06:44
Moin !

Da solltest Du Dich besser an diesen Link wenden !
Mit dem seltenem Teil bist Du mit Fragen oder Ähnlichem dort wesentlich besser aufgehoben !

Gruß Klaus


[www.radiomuseum.org]
Re: ola lautsprecher aus holz
26.10.09 11:17
Ich weiß nicht von welchen Quellen die Angaben in den Beiträgen von charly49 und Marc stammen, aber der dynamische Lautsprecher wurde 1923 bis 1925 von Edward W. Kellog und Chester W. Rice im Forschungslabor von General Electric entwickelt. Aufgrund eines Patentaustauschabkommens mit General Electric wurde der Lautsprecher in Deutschland durch die AEG zum Patent angemeldet und ab 1927 vermarktet.

Siehe [de.wikipedia.org]

Edward Kellog und Chester Rice entwickelten 1926 (1927/28 Serienreife) ein Verfahren mit welchem mechanische Schwingungen in elektrische Impulse umgesetzt wurden - den ''Pick-Up''. Er bestand aus einem Elektro-Magneten in dessen Spulenkern der magnetische Fluss durch die Schwingungen der Grammophon-Nadel gesteuert wurden. Nach diesem Prinzip wurden "Schalldosen" gebaut, die man an den Verstärker eines Radios anschließen kann. Diese elektrische Verstärkung ermöglichte eine nochmals verbesserte Wiedergabe und es entstanden ab 1929 die ersten "Radio/Plattenspieler-Kombinationen".
aus [www.tonaufzeichnung.de])

Übrigens kam diese Erfindung wieder an AEG bzw. Telefunken!
Telefunken brachte 1928 eine "kompakte" Verstärkeranlage für die Schallplattenwiedergabe auf den Markt, die aus Plattenspieler, Vorverstärker, Endverstärker und magnetischem Lautsprecher bestand.


Beides stimmt auch mit den Angaben im Buch "Schaltungen historischer Audiogeräte" von Rainer zur Linde überein. Allen die an der Historik der Audiotechnik und insbesondere der Technikgeschichte der Röhre interessiert sind, kann ich dieses Buch empfehlen.

Gruß
Roland
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