USB-Schnittstelle an Jukebox möglich?

Liebe Jukeboxfreunde, ich besitze eine Rockola Tempo (I) und komme gerade auf eine - für viele Puristen sicher grauenvolle Idee - nämlich irgendwie eine Schnittstelle via Chinch oder im Idealfall -USB an den Verstärker anzuschließen. Mal von den moralischen Bedenken abgesehen - ist sowas technisch möglich?
Hat jemand schon eine derartige Schnittstelle an seiner Box vorgenommen und kann kurz beschreiben was zu beachten ist?

Zum Hintergrund: Ich habe u.a. sehr viele Livemitschnitte aus 50iger Jahre Radioshows, welche digitalisiert vorliegen und auf jedem PC und/oder CD-Spieler laufen. Leider dann auch in der bekannt schlechten Tonqualität. Ich verspreche mir aber viel von einer Wiedergabe über den alten Röhrenverstärker einen echten Hörgenuss.

Dabei käme es mir nicht darauf an, dass sich der Plattenteller auch tatsächlich dreht, sondern einfach nur die Lautsprecher den Klang der "neuen" Tonquelle wiedergibt. Hilfreiche Infos bitte gerne mailen!

Danke, amazon.

Hallo amazon

USB wird nicht möglich sein, aber ein Eingang für eine externe Musikquelle dürfte kein allzu großes Problem sein. Daran könnte man natürlich auch den Ausgang der PC - Soundkarte oder einen CD - Player anschließen. Die Tempo hat original ein Magnetsystem (GE VRII) eingebaut. Der Tonabnehmereingang ist also nicht geeignet. Er hat nämlich eine Empfindlichkeit von 5 - 10 Millivolt für Vollaussteuerung und es gibt eine RIAA - Entzerrung, die das Klangbild für eine andere Tonquelle stark verändern würde. Verstärker für Kristall- oder Keramiksysteme wären ohne Modifikation geeignet.

Es dürfte für einen Techniker kein großes Problem sein, einen Eingang mit einer Empfindlichkeit von etwa 700 Millivolt bis 1 Volt nachzurüsten. Der Techniker sollte mit der Röhrentechnik einigermaßen vertraut sein und auch die Grundlagen der Verstärkertechnik beherrschen (Vermeidung von Masseschleifen etc.). Für den Betrieb mit einer externen Musikquelle braucht dann nur noch die Stummschaltung deaktiviert zu werden (ich denke, MUTE - Stecker abstecken genügt).

Im Übrigen hast Du recht, es ist eine ganz grauenvolle Idee...

Viele Grüße - charly49

An der schlechten Qualität der Aufnahme kann aber auch der Röhrenverstärker nichts ändern.

Bei Privataufnahmen aus dieser Zeit muß man bedenken das oft noch auf Mittelwelle gesendet wurde, die Aufnahmen sind daher oft von schlechter Qualität. Beim digitalisieren der Tonbänder gibt es darüberhinaus das Problem das sich die Bänder teilweise auflösen und die Köpfe nach wenigen Minuten regelrecht zuschmieren

Danke für den Hinweis. Aber mir geht es ja nicht um eine Diskussion um die Qualität der Tonaufnahmen, sondern um die Schaffung einer Schnittstelle für Externe Datenquellen.

Viele Grüße

amazon

Hallo Charly49!

Danke für die Ausführungen. Das hört sich nach meinem "Bastlerverständnis" eher wie ein klares NEIN - es ist nicht mit einfachen Mitteln möglich, einen Bypass für andere Datenquellen an die Jukebox zu legen.
Möchte mir ja auch nicht meinen Verstärker zerstören, da stünde der Nutzen in keinem Verhältnis zum Risiko.

Viele Grüße

amazon

Hallo amazon

es ist kein klares "nein". Die Nachrüstung einer Anschlußmöglichkeit ist möglich, ohne die normale Funktion des Verstärkers zu beeinträchtigen. Es sind nur einige zusätzliche Bauteile nötig. Allerdings müßte die Arbeit durch einen erfahrenen Fachmann durchgeführt werden, damit alles richtig funktioniert und die normale Funktion nicht gestört wird.

Viele Grüße - charly49

Hallo!
In London habe ich eine W 1900 mit Mp3-Player gesehen. Um Musik aus dem Mp3-Player über die Musikbox hören zu können, muss jedoch ein leeres Plattenfach angewählt werden um die Mute-Funktion abzuschalten. Der Plattenmotor dreht sich dann während man Mp3 hört immerzu.

Geschmacksache...Ersatzmotor bereithalten.

Viele Grüße,
Peter

Hallo Peter

Ich glaube nicht, daß man einen Ersatzmotor braucht. Die TT - Motoren sind für Dauerbetrieb ausgelegt, sie mußten früher auch täglich viele Stunden laufen. Für die Motoren sind wochen- oder monatelange Betriebspausen wesentlich schädlicher.

Ich glaube auch nicht, daß die 1800 - Karikatur so gemacht wurde, damit die Muting - Schaltung deaktiviert wird. Dafür gäbe es sicher einfachere Lösungen. Es dürfte so gemacht worden sein, um zumindest einen kleinen Rest von Jukebox - Feeling zu erhalten. Ob es gelungen ist, möchte ich lieber nicht beurteilen.

Viele Grüße - charly49