Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!

geschrieben von - posted by AudioMobil 
Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
19.10.08 21:56
Hallo zusammen,

nachdem meine AMI RI-1G immer noch einwandfrei läuft (wird über den Winter noch auf den bereits besorgten
originalen Röhrenverstärker zurückgerüstet) darf ich seit heute eine weitere Jukebox mein Eigen nennen.

Mir wurde günstig eine 1973er Lyric angeboten, die zwar leider defekt aber immerhin vollständig ist. Deshalb
habe ich es einfach mal riskiert und zugeschlagen. Der Verkäufer hat die Box kurz in Betrieb genommen, dabei
zeigte sich folgendes Fehlerbild:

Der Tastenmagnet gibt ohrenbetäubenden Lärm von sich (lautes Surren) und der Plattenteller dreht ständig.
Eine Wahl wird angenommen (solange hört das lautstarke Surren auch kurzzeitig auf), der Plattenkranz läuft
allerdings nicht los. Über Serviceschalter kann der Greifer zum Leben erweckt werden. Mehr konnte und wollte
ich nicht auf die Schnelle testen, schon alleine um weitere Schäden zu vermeiden. Die beiden rechten
Feinsicherungen sind auch defekt und brennen laut Verkäufer sofort wieder durch wenn sie erneuert werden.

Werde mich voraussichtlich erst morgen Abend näher mit der Box beschäftigen können, da ich sie alleine nicht
aus dem Auto bekommen habe. Vielleicht kann jemand anhand der obigen Beschreibung einen Tip geben, wo
ich am besten anfange. Hätte aus dem Bauch heraus irgendwo ein Spannungsproblem bzw. ausgetrocknete
Elkos vermutet, aber das ist bisher nur Spekulation.

Bilder von dem guten Stück reiche ich selbstverständlich noch nach!

Würde mich über ein paar Antworten sehr freuen, in diesem Sinne...

Viele Grüße aus dem wilden Süden,
Roland



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.08 17:42.
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Korbmotor und andere Probleme!
20.10.08 21:39
Leider gibt es hier noch keine Antworten auf meine Fragen, ich habe mich heute Abend etwas näher mit der Box
befasst und habe nun folgendes in Erfahrung bringen können. Kredit wird aufgebucht, Kreditlampe leuchtet,
Wahl wird angenommen und eingeschrieben, Kredit wird abgebucht...Feierabend! sad smiley

Das alles wird begleitet von dem lauten Summen und Surren des Tastenmagnets und anderen Magnetschaltern.

Ich habe zuerst den Verstärker bzw. das Netzteil unter die Lupe genommen, auf Verdacht die beiden 2200µF
Elkos sowie den Gleichrichter getauscht und die Sicherungen 2 und 3 ersetzt. Auch wenn der Verstärker alleine
im ausgebauten Zustand in Betrieb genommen wird brennen die beiden Sicherungen sofort wieder durch. Mein
nächster Schritt wäre nun die 4 2N3055 Transistoren zu tauschen, müssten bei mir auf Arbeit fast noch
sackweise rumliegen...oder hat noch jemand einen anderen Ratschlag parat?

Außerdem ist der Plattenkorbmotor wohl Schrott, hierzu habe ich jedoch einen bereits bestehenden Thread wiederbelebt:

[www.jbw-forum.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.10.08 21:46.
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Sicherungen, Korbmotor und andere Probleme!
20.10.08 21:40
Hier noch ein paar Bilder...


Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Korbmotor und andere Probleme!
20.10.08 21:47
...und noch ein paar Bilder, habe hier leider momentan nur Modem, ist daher alles etwas mühsam.


Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Sicherungen, Korbmotor und andere Probleme!
21.10.08 07:18
Hallo Roland

ich halte nichts von Rundumschlägen, also alles austauschen, was irgendwann irgendwo einmal defekt war. Nicht selten werden dabei zusätzliche neue fehler eingebaut. Für eine sinnvolle Fehlersuche brauchst Du ein Servicemanual und ein Multimeter und natürlich einige Grundkenntnisse in Elekronik.

Auf dem Typenschild ist zu sehen, daß die Box auf 110 Volt umschaltbar ist. Der laut brummende Tastenmagnet und anderer Teile, sowie die durchbrennenden Sicherungen könnten ein Indiz dafür sein, daß die Box irrtümlich auf 110 Volt umgeschaltet ist. Das würde ich als erstes überprüfen.

Viele Grüße - charly49
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Sicherungen, Korbmotor und andere Probleme!
21.10.08 10:37
Hallo,

der Spannungswähler der Box steht auf 220V, insofern ist hier alles korrekt. Die Kondensatoren kann man doch
praktisch nur auf Verdacht tauschen, da ich niemanden kenne, der ein Kapazitätsmessgerät daheim rumliegen
hat. Die transistoren würde ich schon durchmessen vor dem Tauschen, hatte daheim gestern Abend
nur kein wirklich zuverlässig funktionierendes Multimeter zur Hand. Schaltpläne waren bei dem Gerät dabei, das
Servicemanual würde ich bei Bedarf noch zusätzlich ordern, allerdings muss erstmal etwas Geld in die Jukebox
Kaffeekasse, nachdem ich sie für die Wurlitzer komplett leergeräumt habe. Da diese Box im Gegensatz zu
meiner AMI keinen Röhrenverstärker hat traue ich mich da schon eher ran, bin kein Profi aber Grundkenntnisse
gepaart mit über 10 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet sind durchaus vorhanden.

Ich bin kein Held im Schaltplan lesen aber wenn ich das richtig sehe ist der Verstärker mit den Sicherungen
2 und 3 abgesichert, von hier geht's über den Gleichrichter und die beiden Siebelkos direkt zum Verstärker.
Scheint also im Verstärker schonmal ein Hund begraben zu sein. die 2N3055 Endstufentransistoren hab' ich
übrigens gerade durchgemessen, die sind alle in Ordnung und das Multimeter gibt auch diesselben Werte raus.
Muss ich mich mal weiter auf die Suche machen...soviel zum ersten Fehler. (Ausschnitt des Schaltplans im Anhang)

Das Summen der Magnetschalter ist wohl wieder ein anderer Fehler, ist eine separate Spannungsversorgung.
Könnte eine der beiden Dioden sein, mit denen die Spannung gerichtet wird, wenn da eine tot ist kommt u.U.
nur eine Halbwelle an, das könnte durchaus das Verhalten der Relais und Magnetschalter verursachen...

*EDIT*

Also die beiden Dioden Gr 2 und Gr 3 sind ebenfalls in Ordnung, der Kondensator C23 hat auch noch die
1µF, die er haben sollte. Habe nämlich gerade gesehen, daß hier noch ein Multimeter mit Kapazitätsmessung rumliegt... smiling smiley

Werde nach der Mittagspause mal ein paar Betriebsspannungen auf korrektes Vorhandensein überprüfen
und dann nochmals nach dem Kurzschluß im Verstärker suchen...solange ich hier nicht mit meinem Latein
völlig am Ende bin ist noch Hoffnung vorhanden. Wenn alle elektrischen / elektronischen Fehler gefunden
sind zeigt sich, ob die Mechanik noch das tut was sie sollte...falls nicht -> Service Manual bestellen und abwarten!

Hier gibt's übrigens noch weitere Bilder der Box bzw. des Innenlebens...

[s524.photobucket.com]



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.08 11:18.


Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Sicherungen, Korbmotor und andere Probleme!
21.10.08 17:38
So, der Fehler im Verstärker wurde lokalisiert!

Das Treiberpaar des linken Kanals (BC141 / BC161) ist durch und macht einen vollen Kurzschluss.
Jetzt heißt es im Keller suchen oder nach entsprechenden Vergleichstypen Ausschau halten...
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
21.10.08 19:47
Kleines Update:

Nachdem ich den Verstärker ebenso wie den defekten Korbmotor abgeklemmt habe flogen die beiden Sicherungen
des Verstärkers natürlich nicht mehr, außerdem war das Summen und Brummen der Magnetschalter und
Relais verschwunden. Vermute, daß es etwas mit dem blockierten Korbmotor zu tun hat, der nun abgeklemmt
ist.

Wenn man eine Platte wählt und den Korb dann entsprechend von Hand bewegt rastet die klinke am Korb bei
der entsprechenden Platte und sie wird aufgelegt. Allerdings kommt hier der nächste Fehler zum Vorschein:

Der Tonarm setzt nicht richtig auf und läuft auch nur wenige cm nach innen, dann ist es als ob man ihn gegen
die Kraft einer Feder bewegen würde und er springt zurück. Die Endabschaltung funktioniert auch nicht, man
muss das Spiel mit der Cancel Taste beenden. Dann wird die Platte auch ordnungsgemäß zurückgeräumt.

Mir ist aufgefallen, daß der im angehängten Bild sichtbare Widerstand nach kürzerster Zeit sehr heiß wird,
habe meine Experimente daher sicherheitshalber vorerst mal wieder beendet um weiteren Schaden zu vermeiden.
Habe meine Schaltpläne auf Arbeit vergessen, welche Funktion hat der Widerstand und weshalb wird er so
glühend heiß? Was hat es mit dem oben beschriebenen Fehler des Tonarms auf sich?





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.08 19:54.


Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
22.10.08 19:22
Hallo Roland

BC141 / 161 sollten problemlos in jedem Elektronikladen zu bekommen sein.

Beim Tonarm könnte das Tonabnehmerkabel schlecht verlegt sein, sodaß es den Tonarm zurückzieht oder es könnte steif geworden sein. Es könnte auch der Auflagedruck nicht stimmen oder die Nadelspitze könnte abgebrochen sein. Für die Endabschaltung gibt es, soweit ich mich erinnere, einen Mikroschalter unter dem Tonarm, der möglicherweise schlecht justiert ist.

Zu dem Widerstand kann ich nicht viel sagen, da mußt Du wohl den Schaltplan zur Rate ziehen. Derartige Widerstände sind aber in der Regel dafür da, überschüssige Leistung zu verbraten und sie werden daher in den meisten Fällen ziemlich heiß.

Viele Grüße - charly49
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
23.10.08 08:56
Hallo Charly,

danke für die Antwort, die Transistoren habe ich mir bereits gestern in einem lokalen Elektronikladen besorgt
und getauscht. Bin gerade noch dabei alle Elkos zu tauschen - auch wenn der Verstärker noch keine 50 Jahre
alt ist und die Werte momentan noch stimmen möchte ich das gleich erledigen um langfristig Ruhe zu haben.
Viel ist an dem Verstärker ja nicht dran und die meisten Teile (bis auf die Transistoren und ein paar der Elkos)
habe ich sowieso schon in meinem Sortiment. Sobald der Verstärker läuft werde ich mich mal genauer dem
Tonarm-Problem widmen, das Kabel zum Tonabnehmer ist frei und auch sonst war auf den ersten Blick nichts
zu sehen. Der Lastwiderstand darf ja warm werden (deshalb ist's ja auch ein Lastwiderstand *g*) aber nach
wenigen Minuten Betrieb "riecht" man die Wärme bereits. Ich muss nachher nochmal im Schaltplan
nachschauen aber das Teil hängt wohl irgendwie am Greifermotor dran - werde mal überprüfen, ob hier alles
leichtgängig ist. Wenn die Mechanik schwergängig ist wäre das durchaus auch eine Erklärung.

Bisher bin ich ja schon froh, daß ich an dem Gerät Stück für Stück vorankomme und auch alles recht gut
erreichbar und übersichtlich ist. Könnte man glatt als "wartungsfreundlich" betrachten. Wenn da nur nicht die
Sache mit dem defekten Korbmotor wäre...

Mal sehen wie weit ich heute abend komme, weitere Tipps und Ratschläge sind immer willkommen! smiling smiley

Viele Grüße,
Roland
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
23.10.08 09:40
Soeben erreicht mich eine sehr freundliche Mail [Achtung Ironie] eines gewissen D.S.
(der mir nicht bekannt ist). Dieser Herr ist offensichtlich nicht in der Lage, seine Meinung öffentlich
in diesem Forum kundzutun, ich möchte diese Mail den restlichen Forennutzern jedoch nicht vorenthalten:

Quote

Moin
ich lese seit einiger Zeit ihre schriftlichen Darbietungen bei Stamanns.
Ich finde Ihr Verhalten mehr als unverschämt.
Da kauft man sich für lau ne Schrottbox, verlangt, da selber von nix Ahnung, das die Forumsmitglieder in
ihrer Gutmütigkeit die Jukebox quasi reparieren und ist dann noch zu Knickerig, 60 Tacken für sonen Motor auszugeben.
Hauptsache, ne große Klappe.
Eine Rückantwort ist nicht erforderlich und wird sowieso ungelesen gelöscht.

Vielleicht sollten solche Leute mal daran denken, daß hier nicht nur Profis unterwegs sind und jeder mal
irgendwann mit diesem Hobby klein begonnen hat und nicht jeder in der Lage ist, 4-stellige Beträge für eine
schöne 50er-60er Jahre Box und hunderte Euro für Ersatzteile auszugeben? Wenn etwas unverschämt ist,
dann sind es meiner Meinung nach solche Mails! Für jemanden, der eine große Klappe und von nix Ahnung
hat, bin ich zumindest mit dem Verstärker / Netzteil auch größtenteils ohne fremde Hilfe schon weiter
gekommen als manch andere Jukebox-Neulinge hier im Forum. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die
sich mit Hilfe eines Forums ihren Schrott zusammenbasteln, um ihn dann gewinnbringend bei Ebay zu
verkaufen...sowas habe ich nämlich auch schon oft genug gesehen! Sollte die obige Mail wirklich die
Meinung eines größeren Teils der Nutzer hier widerspiegeln, werde ich meine Konsequenzen ziehen und
mich aus diesem Forum verabschieden.

Ich hätte die Mail des Herrn S. wohl besser dort gelassen, wo sie ursprünglich gelandet ist:
Im Spamfilter...dann hätte sie mir nicht bereits am Vormittag meine sonst recht gute Laune versaut! sad smiley



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.08 22:11.
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
23.10.08 13:13
Na guck da isser wieder unser charlybrown . Ich hab ja schon vor längerem gesagt das der noch sein Unwesen treibt . Egal ob via e-Bay oder Forum es hat sich nichts geändert . Gott sei Dank schreibt der nicht mehr auf dem Forum . Aber wenn man seine e-Mail Adresse offen hinterlegt dann muß man halt damit Rechnen von ihm nen Blöden Spruch zu bekommen . Denk dir da nichts bei , allerdings kommt beim lesen deiner Postings schon irgendwo diese Geiz ist geil Mentalität durch und die wird in der Tat nicht gerne gesehen ( aus den von dir gennanten Gründen ). Du hast ganz Recht nicht jeder kann mit Geld um sich werfen oder möchte das aber wenn bestimmte Fehler hier von verschiedenen Stellen als Standard und Normal Bezeichnet werden dann sollte man als Newbie das auch mal Akzeptieren . Wenn einer ne günstigere Lösung wüßte dann bekommt man die auch gesagt . So damit das auch klar Rüberkommt ist nicht BÖSE gemeint !!!

Im übrigen hast du die Symetrie und vor allem den Ruhestrom eingestellt ? Sonnst kannst du nämlich deinen Verstärker bald wieder Reparieren dann machen das die BC 141 und 161 nicht lange mit evt. reißt es dann auch mal nen 2N 3055 von der Platte .
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
23.10.08 13:36
Hallo Swen,

ich habe den Verstärker noch nicht in Betrieb genommen, habe vorher erst die letzten Elkos getauscht und
alles soweit fertiggemacht. Ich habe die Vorstufen beider Kanäle getauscht, da man mir im Elektronikladen
BC141-16 / 161-16 verkauft hat und bisher BC141-10 / 161-10 verbaut waren. Ich bin mir nicht sicher, was die
letzte Ziffer genau bedeutet (Spannungsfestigkeit? Unterschiedliche Verstärkung), daher wollte ich auf Nummer
sicher gehen und habe beide Kanälen mit den neuen Teilen bestückt. An den Ruhestrom hatte ich zwar auch
schon gedacht aber das hätte ich im Eifer des Gefechts fast vergessen und das Ding einfach angeworfen...ups!

Daher vielen Dank für den Tip, das Einstellen des Ruhestroms usw. ist glücklicherweise im Schaltplan beschrieben:

Quote

A = Arbeitspunkt T1-T2; V = Verstärkung (Balance); R20 = Symetrie Endstufe, auf Null V- am Ausgang
einstellen (ohne jede Last); R26 = Ruhestrom T7-T8, auf 10mV am Emitter einstellen (R32 und R33).
B&K
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
23.10.08 16:51
Hallo Roland !

Das mit den Transistoren sollte hier kein Problem sein , solange Du höhere Werte einbaust !
Der Unterschied ist der hFE = Gleichstromverstärkung !

Wie Swen schon erwähnte : unbedingt Ruhestrom einstellen !

Gruß Klaus
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
23.10.08 20:33
Kleine Info noch von mir:

Bei dem 47Ohm Lastwiderstand handelt es sich um den Bremswiderstand für den Getriebemotor.
Der muss im Betrieb knapp 20W aushalten und wird dabei in der Tat sehr heiß.

Im Notfall einfach mal nachmessen, ob er noch den richtigen Wert hat.

C U
Catboy (Kai)
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
23.10.08 21:54
Hallo zusammen...zu später Stunde! winking smiley

Ich komme gerade aus meinem Schrauberkeller und habe Neuigkeiten zu berichten:

@Klaus

Den Verstärker konnte ich noch nicht erfolgreich in Betrieb nehmen, wollte den Ruhestrom einstellen aber
die Potis sind dermaßen festgegammelt, daß man sie kaum verstellen kann ohne etwas abzubrechen.
Den aktuellen Ruhestrom habe ich kurz gemessen, ist in der Tat deutlich höher als er sein sollte. Muss
wahrscheinlich erstmal neue Potis besorgen und dann wohl besser alles nochmal zur Sicherheit zusammen
mit einem befreundeten Radio-Fernsehtechniker kurz durchchecken.

@Kai

Ich werde den Widerstand mal nachmessen, wird aber tatsächlich nur extrem heiß und "stinkig", wenn man
beim Testen etliche Male hintereinander Platten auflegen läßt bzw. sofort wieder mit dem Cancel-Schalter
abbricht. Im normalen Betrieb hat der Widerstand schließlich immer ein paar Minuten Pause zum Abkühlen...


Da ich am Verstärker nicht weitermachen konnte habe ich mich mit dem Problem des nicht korrekt
aufsetzenden bzw. festhängenden Tonarms beschäftigt. Es machte irgendwie den Eindruck, als ob der
Vorgang beim Auflegen zu früh stoppen würde...also habe ich mir die Mikroschalter und das entsprechende
Nockenrad mal näher angeschaut und den Fehler gefunden (siehe Bild). Das Rad ist an der Nabe gerissen
und hat daher auf der Welle etwas Spiel. Deshalb stimmt der komplette Ablauf nicht mehr und der
Greifermotor bzw. was sonst noch damit angetrieben wird stoppt zu früh. Nun stellt sich die Frage, ob man
das Teil erfolgreich kleben kann oder ich mich nach entsprechendem Ersatz umschauen muss?

Ich habe in einem anderen Thread folgendes gefunden:

[www.jbw-forum.de]

Ist diese sogenannte "Rastscheibe" das bei meiner Box ebenfalls gerissene Teil? Wäre ja klasse, wenn
dieses Rad neu für recht schmales Geld zu bekommen wäre. Bei Stamanns im Shop hab ich leider nichts
gefunden oder habe ich's nur übersehen?

Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle an alle Nutzer hier, die sich die Zeit nehmen hier auf meine Fragen
zu antworten. Manche Frage mag für den Profi banal klingen aber ich arbeite mich immerhin Stück für Stück
in die Sache rein und komme langsam aber sicher voran....Danke! smiling smiley

*EDIT*

Ich wurde übrigens von oben bereits zitierten Nutzer nochmals ungefragt angemailt und darauf hingewiesen,
daß man keine Mails fremder Leute veröffentlicht und daß dies ein klarer Verstoß gegen die Forumsregeln
hier wäre. Ich habe daraufhin seinen Namen aus der obigen Mail entfernt, sehe aber nicht ein weshalb ich
das Zitat komplett entfernen sollte. Ich habe schließlich in keinster Weise darum gebeten von diesem Herrn
angeschrieben zu werden. Scheint ja wohl kein Einzelfall zu sein, daß dieser Nutzer hier Leute privat anmailt
und schräg von der Seite anrülpst. Da frage ich mich schon fast was hier das schlimmere "NO GO" ist. Eine
Antwort per private Mail wollte er ja schließlich auch nicht haben (s.o. "wird ungelesen gelöscht")... sad smiley




9 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.08 23:02.


Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
24.10.08 13:28
Also die Potis sind nicht zwangsläufig vergammelt . Die haben bei Wurlitzer nur reichlich Schraubensicherungslack drauf gehauen . Am besten mal mit nem passenden Kreuzer drehen .Und erst Symetrie dann Ruhestrom . Symetrie ohne Eingangssignal und ohne Last am Ausgang .

Was die Wurlitzer Getriebe Motoren anbelangt . Sauber machen geht gut mit Lectroclean von Teslanol vor allem auch VORSICHTIG zwischen den einzellnen Kupfer Platten (wo die Kohlen laufen) die Rillen mit einem guten Teppich Messer freikratzen evt. das ganze dann noch mit 1000er Schleifpapier an den Kanten leicht brechen also 3-4 mal drüber ziehen langt schon .
Die Rastscheibe gibt es noch neu , nicht vergessen die passenden Schrauben dazu zu Bestellen da die neuen etwas anders sind . Brauchst ohnehin noch nen neuen Antreibsriemen und nen neuen Riemen für den Korbantrieb den der ist auch meistens einseitig Platt und dann läuft der Korb unter umstäden nicht mejr an oder bleibt stehen . Im Idealfall sollte sich der Korb mit Platten bestückt beim Drehen so gut wie nicht anhalten lassen bzw. das nur mit hörbaren Theater des Antriebsrades .
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
25.10.08 11:04
Hallo Swen,

vielen Dank für die Infos, mit den Potis hattest du recht, die waren nur mit Lack gesichert und sind nun wieder
beweglich. jetzt muss ich aber nochmal etwas genauer wegen der Ruhestrom- und Symetrieeinstellung
nachhaken. Ich bin aus der recht knapp formulierten Einstellanweisung im Schaltplan nicht richtig schlau
geworden, selbst ein befreundeter Radio- Fernsehtechniker (wirklich ein fähiger Mann mit 20 Jahren
Berufserfahrung) war sich da auch nicht wirklich sicher. Ich habe oben ja bereits die Anleitung aus dem
Schaltplan zitiert, nur kamen mir mit den Werten nicht mal ansatzweise hin. Da steht doch:

Quote

"R26 = Ruhestrom T7-T8, auf 10mV am Emitter einstellen (R32 und R33)"

Ok, soweit so gut....aber gegen was wird da gemessen? Masse (sprich Chassis)? Oder ist nur der
Spannungsfall an den Emitterwiderständen R32 und R33 gemeint (dort wären es annähernd 10mv gewesen).
Der Experte mag über die Frage lachen, aber ich bin mir da nicht so ganz sicher. Ich habe den Verstärker
auch immer nur kurzzeitig zum Messen unter Spannung gesetzt, ist nichts weiter aufgefallen oder sonderlich
warm geworden...als das Teil aber mal doch etwas länger an war wurde plötzlich T4 vom rechten Kanal (der
ursprünglich defekt war) auffallend warm und kurz darauf sind T5 und T6 erneut gestorben! sad smiley

Scheint wohl doch noch irgendwo ein Hund begraben zu liegen...

Ein Auszug aus dem Schaltplan füge ich diesem Beitrag bei, vielleicht kann mir hier ja jemand weiterhelfen.

Die Rastscheibe werde ich mir dann auf alle Fälle besorgen, mal bei Stamann fragen oder gibt's die nur
bei Wurlitzer direkt? Die Riemen werde ich dann auch gleich holen, der Antrieb für den Korb ist doch
das Gummirad unter dem Korb (siehe angehängtes Bild)? Ein neuwertiger Korbmotor wurde mir
glücklicherweise auch inzwischen angeboten, die anderen Motoren werde ich dann auch mal nach und
nach wie von dir beschrieben reinigen. Wenn die gröbsten Fehler behoben sind und die Box prinzipiell mal
läuft muss ich sowieso das Teil systematisch reinigen und optisch auf Vordermann bringen.

Jetzt muss dann erstmal 'ne Teilebestellung getätigt werden. Nadel muss sowieso auch noch neu aber erst
muss ich mal hören, ob das System an sich noch heile ist...ist soweit ich mich entsinne noch ein Kristallsystem?

In diesem Sinne nochmals vielen Dank für alle Antworten und ein schönes Wochenende!

Fortsetzung folgt... winking smiley

Keep On Rockin'...
Roland


Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
25.10.08 13:50
Also ich meine nur den einen Getriebmotor am Hauptgetriebe die anderen braucht man nicht zu reinigen .
Genau das Antriebsrad unter dem Korb meine ich . Der Korb ansich lässt sich ja sehr gut nach oben Abnehmen und somit auch von unten sauber machen . Also Sprich entfetten damit der Antreib nicht durchdreht .

Symetrie it dir klar geworden ? Sprich keine Gleich Spannung am Ausgang du must aber darauf achten das die Ausgänge nicht gekoppelt sind . Dafür ist der kleien runde schwarze Schalter auf dem Chassis drauf von 110 und 220 V drauf stehn der ist nämlich nicht für die Betreibsspannung sondern für die Wahl des Lautsprecher Betriebes . Normalerweise ist da ein Aufkleber drauf aber nach 35 Jahren . Die Eingangs Spannung für das Netzteil / Verstärker stellt man nur am Sicherungshalter ein bzw. bei den Moderneren dann wieder am Trafo durch Umlöten der Anschlüsse .

Ruhestrom ebenfalls kein Eingangs Signal keine Last am Ausgang und gemessen wir Parallel zu einem der Widerstände .

Zum System sag ich nur erst Prüffen dann Ersatzteile ordern . Denn die sind meistens auch hin da ist ne neue Nadel für zu Kaufen eigentlich Geld Verschwendung weil Spätestens wenn du die wechselst bricht das Teil hinten an der Nadelhalterung ab .

Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
25.10.08 16:35
Hallo Roland

für die Reparatur eines Verstärkers sollte man die Schaltung ziemlich genau verstehen. Speziell diese direkt gekoppelten Treiber- und Endstufen haben so ihre Tücken und es ist auch einige Erfahrung nötig, um die fehlerhaften Teile zu finden. Kaputte Treiber - Transistoren haben meistens eine Ursache, die gefunden werden muß, bevor man neue einbaut. Außerdem kommt es häufig vor, daß durch den Kurzschluß in den Transistoren weitere Bauteile in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch diese müssen gefunden und ersetzt werden, bevor man den Verstärker mit den neuen Transistoren wieder in Betrieb nimmt

Es kann natürlich sein, daß die Symmetrie - Einstellung schuld am Tod der neu eingebauten Treibertransistoren ist, wie Swen vermutet. Ich befürchte aber, daß es noch weitere Fehler gibt und die nächsten Transistoren wieder nach kurzer Zeit zerstört werden. Ich würde Dir raten, einen erfahrenen Techniker zur Rate zu ziehen oder die Reparatur durch einen Fachmann durchführen zu lassen.

Viele Grüße - charly49
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
25.10.08 19:00
Mit der Symetrie hast du mich falsch verstanden charly . Ich meinte nicht das die Symetrie Einstellung schuld am erneuten Tod des Treibers ist . Ich ha da ne ganz andere Vermutung werde die aber nicht auf dem Forum Bekannt geben hier wird mir mittlerweile zuviel Erfahrungswissen geklaut und als eigenes verkauft . Das unterstütze ich nicht weiter .
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
26.10.08 16:28
Hallo zusammen,

das mit der Symetrie wäre in der Tat meine nächste Frage gewesen, wobei da mein "Haustechniker" wohl schon
richtig vermutet hatte. Ich habe zwischenzeitlich noch was am Verstärker gefunden, bin aber nicht sicher, ob
das in Zusammenhang mit dem schnellen Tod der Treiber steht. Werde mir jedenfalls nochmal 'nen Satz Treiber
besorgen und dann nochmal alles Stück für Stück durchgehen und wenn ich nicht wirklich was entdecker werde
ich den Verstärker wohl besser zur Reparatur geben bevor noch mehr Halbleiter unschuldig sterben müssen. smiling smiley

Wie's aussieht habe ich zumindest schon in Sachen Korbmotor Ersatz gefunden, die Rastscheibe,
Antriebsriemen usw. werde ich dann im Laufe der Woche mal ordern, dann geht hoffentlich zumidest
mechanisch wieder was voran.... winking smiley

Wünsche allen noch einen schönen Sonntagabend!

Keep On Rockin'...
Roland
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
07.05.09 08:19
Hallo zusammen,

es ist schon eine Weile her, daß ich hier im Forum unterwegs war. Bin zur Zeit beruflich und anderweitig
recht eingespannt und habe über den Sommer nicht soviel Zeit mich mit meinen Jukeboxen zu befassen.
An der Lyric bin ich aktuell jedoch wieder dran, da das Gerät nun ein Geburtstagsgeschenk für einen guten
Freund werden soll. Mein bereits oben erwähnter Radio- / Fernsehtechniker hat mittlerweilse tatsächlich die
Zeit gefunden, den Verstärker zu reparieren. Ruhestrom und Symetrie sind auch nach Anweisung eingestellt.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für die obigen Ratschläge recht herzlich bedanken, ich bin mir nicht
sicher, ob mein Kollege den Verstärker ohne Tipps auch wieder hinbekommen hätte...oder wie lange er ohne
korrekten Abgleich gelaufen wäre.

Das das Netzteil ebenfalls im Verstärker integriert ist (und das Teil schließlich ewig zur Reparatur war) konnte
ich bisher an der Box nicht weitermachen. Nach dem Einbau des Verstärkers und eines funktionierenden
Magazinmotors (den ich dank des Kleinanzeigenmarkts gefunden habe) stand aber einem erneuten Test nichts
im Wege. Das Ergebnis: Die Wurlitzer spielt zumindest schonmal recht ordentlich!

Ich benötige noch eine neue Rastscheibe (diese verdreht sich mit der Zeit, da die Nabe einen Riss hat) sowie ein
Antriebsrad für's Magazin (dreht sich etwas halblebig) aber sonst sieht die Sache garnicht schlecht aus. Es
werden zwar viele Wahlen erst nach mehreren Versuchen gefunden, hier werde ich erstmal die
entsprechenden Schleiferbahnen reinigen und hoffen, daß das Problem sich damit lösen läßt.

Wollte einfach kurz bescheid geben, wie der Stand der Dinge ist...oft bekommt man in Foren ja leider kein
Feedback, ob die ganzen Ratschläge denn nun auch zur Lösung der Probleme beigetragen haben und das
gute Stück wieder läuft. In diesem Fall kann ich schonmal sagen: Danke, ihr habt mir wirklich sehr geholfen!

Jetzt werde ich erstmal eine Teilebestellung fertigmachen.... winking smiley

Keep On Rockin'...
Roland
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
07.05.09 10:36
Hallo Roland,

die Rastscheibe gibts noch bei Wurlitzer, in einem anderen Breitag ist über die Suche eine mailadresse findbar...

Gruß Ralf
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
07.05.09 12:51
Hallo Ralf,

danke für den Tip, da ich sowieso bei Stamann's ein paar Teile bestellt habe und die Scheibe nur unwesentlich
teurer ist habe ich sie dort gleich mitbestellt. Der Gummiring für den Magazinantrieb ist dort ebenfalls für kleines
Geld erhältlich. Das ist halt einer der Vorteile, da diese Laufwerke praktisch noch heute bei Wurlitzer verwendet
werden gibt's auch noch Teile ohne größere Probleme?

Keep On Rockin'...
Roland
Re: Wurlitzer Lyric Bj. 1973 - Verstärker, Korbmotor und andere Probleme!
19.06.09 09:20
Ich wollte euch nochmal ein kurzes Feedback geben...

Die Lyric läuft inzwischen einwandfrei und steht nun wieder in ihrer "natürlichen Umgebung", in einer kleinen
Dorfkneipe eines Kumpels (deren Mobilar mindestens so alt ist wie die Wulitzer). Habe die Box mit 'ner
Ladung "Partyknallern" und Rock-Klassikern bestückt, ist nun das Highlight jedes Stammtisch-Abends.

Nachdem der reparierte Verstärker eingebaut war, der defekte Magazinmotor ersetzt und die Antriebsriemen
bzw. Räder erneuert waren waren nur noch einige Reinigungs-, Schmier- und Einstellarbeiten nötig, seitdem
läuft das gute Stück. Der Münzprüfer ist etwas wählerisch (es liegen genug DM-Münzen bereit) und manchmal
werden ein paar Wahlen "ignoriert" aber damit hat im "Rössle" niemand ein Problem. Werde bei Gegelenheit
noch ein paar bessere Bilder nachreichen...



Vielen Dank nochmals und bis zur nächsten Baustelle... grinning smiley

Keep On Rockin'...
Roland
In diesem Forum dürfen nur registrierte Mitglieder schreiben.
Zum Einloggen oder Registrieren folgen Sie LogIn - Registration.

Sorry, only registered user may post in this forum.
To login or getting registered please follow LogIn - Registration.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen - Click here to log in