Furnier Wurlitzer

geschrieben von - posted by Lothar 
Furnier Wurlitzer
18.08.08 07:51
Hallo
weiß einer, welche Holzart für das Furnier der Seitenwände (Deckfurnier) z.B. für die W 1900 oder W 2000 er
in den 50er Jahren verwendet wurde...?
Oder welches Furnier kommt dem Original ziemlich nahe....?
MfG
Lothar
Uwe
Re: Furnier Wurlitzer
18.08.08 11:28
Sie Suchfunktion und das Archiv sind eine super Sache!!

[www.jukebox-world.de]

Gruß
Uwe



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.08.08 13:36.
Re: Furnier Wurlitzer
18.08.08 14:58
Uwe schrieb:
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> Sie Suchfunktion und das Archiv sind eine super
> Sache!!
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> Gruß
> Uwe
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> 1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.08.08 15:36.


Hallo Uwe, vielen Dank für deinen Kommentar
nur hier geht es nicht um die Farbgebung
sondern um das Furnier (Art des Holzes) was verwendet worden ist.
Viele Grüsse
Lothar
Re: Furnier Wurlitzer
18.08.08 23:58
That's the Point ! Da ist kein Funier drauf das ist ein Druck .
Re: Furnier Wurlitzer
19.08.08 05:32
Hallo Lothar,

ich denke mal, dass die Platten zur damaligen Zeit schon sowas wie ein Verbundwerkstoff, sprich ne Sperrholzplatte waren, denn ein Funier ist ja immer nur eine sehr dünne Holzschicht und da würde die Maserung nicht so tief durchkommen..

Ich denke daher mal das es eine weich Holzart war, schau dir mal im Baumarkt die Sperrholzplatten in der Bastelabteilung an, dann wirst du die Maserung wiedererkennen.

Gruß Ralf
Re: Furnier Wurlitzer
19.08.08 09:53
Hallo

Wenn Lothar nach der Holzart vom Furnier fragt ist das schon berechtigt.

Dass da kein Furnier drauf ist, ist nicht ganz richtig. Es ist nur kein hochwertiges Edelfurnier drauf.
Jede Stabsperrholzplatte (Tischlerplatte) hat Absperrfurniere, und hier gibt es auch verschiedene Holzarten.
Übrigens spricht auch Axel Rosenberger in seiner bebilderten Anleitung von Furnier.

[de.wikipedia.org]

[de.wikipedia.org]

@ Lothar

Oft sind Gehäuse überlackiert, gestrichen oder mit Klebefolien überzogen. Darunter ist fast immer noch das originale Material vorhanden. Und darauf kann nach dem Entfernen der alten Deckschichten mit dem Aufbau einer neuen originalgetreuen Deckschicht begonnen werden.
Das kann wie beim 1900/2000er Wurlitzer Gehäuse und vielen RO Gehäusen eine Lackierung mit Hervorhebung der Holzmaserung sein. Bei anderen Boxen (z.B. Seeburg) ist eine spezielle Maserierungstechnik auf einem komplett glatten Untergrund (gefüllert und geschliffen) erforderlich, da diese Maserungen bei der Produktion der Box, wie von Swen angesprochen, mittels Druckverfahren hergestellt wurden. Es gibt auch Boxen wie z.B. die RO Capri oder Rhapsody die eine glatte Oberfläche (einfärbig lackiert, ohne Maserung) haben. Ob bei den Wurlitzer 1900/2000er Modellen auch ein Druck verwendet wurde weiß ich nicht. Nach der Anleitung von Axel Rosenberger - der ein absoluter Wurlitzer Spezialist ist - zu schließen, dürften die Gehäuse aber nicht bedruckt gewesen sein.

Gruß,
Roland
Re: Furnier Wurlitzer
20.08.08 21:43
Hallo zusammen
aus meiner Erfahrung kenne ich die Boxen 1700, 1800, 1900 und die 2104. Bin aber noch nicht so lange im " Buisness " wie ein Axel Rosenberger, übrigens ein Fachmann und Freak was die perfekte und detaillgetreue Restauration von Musikboxen anbelangt. Ich stimme jedoch zu, dass oben erwähnte Gehäuseteile mit einem Furnier beplankt wurden. Erkennbar daran, dass an den Rundungen, oder Ansatzteilen, die Furnierschicht erkennbar wird, wenn sie angeschliffen wird. Auch möchte ich hier mal einfach behaupten, dass das Furnier in einer Stärke von o, 4 bis o, 5 mm aufgeleimt wurde. Eure bertechtigte Frage, woher ich das weis? Bei uns in der Schweiz legt man bei der persönlichen Gestaltung nicht unbedingt soviel Wert auf den perfekten Originalzustand, sondern es haben hier Faktoren wie persönlicher Geschmack oder Anpassung an das vorhandene Enterieur eine grössere Bedeutung. So habe ich alsao oben erwähnte Boxen in den gewünschten Farben lackiert, was mit der Entfernung der alten Lackschichten den Anfang nahm. Viele Boxen sind im Laufe der Zeit auch der Feuchtigkeit ausgesetz worden und die verwendeten " Tischlerplatten" dankten dies mit dem Verwurf des Holzes. Damit eine einigermassen passable Oberfläche enteht, müssen diese Teile also Plan geschliffen werden. Axel möge mir dies verzeihen, aber der Kunde ist König und wer zahlt, bestimmt. Wer aber Wert legt auf die Erhaltung des Original Furniers, sollte unter keinen Umständen mit einer Schleifmaschine ans Werk gehen, sondern nur in reiner Handarbeit, am besten eignen sich hier Schleiffliese. Die Furniere sind übrigens mit Spiritusbeizen zusätzlich abgetönt und anschliessende mit Schellack, in jüngeren Epochen dann mit Nitrocellulose Lacken vesiegelt worden.

Alle oben erwähnten Boxen haben eine Furnierschicht, aus echtem Holz, nach Beurteilung eines Möbelschreiners handelt es sich wahrscheinlich um Nussbaum evtl. auch um afrikanische Pappel. Von der Härte her jedoch eher um Nussbaum, hier könnte uns vielleicht Charly 49 mehr erzählen, da er doch sehr viel Material über die Boxen zusammen getragen hat.

Bei den Seeburg Boxen und teilweise auch Rock-Olas wurden anstelle der Furniere, bedruckte Papiere auf die Tischlerplatten geklebt und anschliessend lackiert.

hoffe, das bringt etwas Licht ins dunkel, alle Angaben jedoch ohne Gewä(e)hr ( damit nicht wieder sinnlos auf Spatzen geschossen wird )

Gruss soderica
Re: Furnier Wurlitzer
21.08.08 23:28
Hallo zusammen

D E R Wurlitzer-Spezialist bin ich auch nicht, aber ich habe schon viele Boxen dieser Marke repariert und sammle bevorzug Wurlitzer-Geräte aus den 30er bis 50er Jahren. Dadurch kenne ich viele Wurlitzermodelle schon ganz gut.


Aber nun zum Gehäuse der 50er Jahre Modelle:

Ich bin mir nicht sicher, ob die Gehäuse der 1700 bis zur 2104 nicht ab Werk bedruckt waren.
Diese Technik haben auch andere Hersteller in jenen Jahren angewendet.
Wenn die originale oberste Farbschicht (lackiert oder gedruckt) abgegriffen ist, dann kommt eine helle Schicht zum Vorschein.
Schleift man diese helle Schicht auch noch ab, dann habe ich darunter immer ein mittelbraunes Furnier vorgefunden.
Ich denke schon, daß die Holzplatten des Gehäuses furniert waren, denn eine Tischlerplatte hat meiner Meinung nach keine optisch ansprechende Oberfläche ("Billig"hölzer).

Manche Restauratoren lackieren diese braune Furnieroberfläche nur mit Klarlack. Das sind dann die Wurlitzerboxen mit "braunem" Gehäuse, die man manchmal auf Verkaufsausstellungen sieht.

Ich wollte meine W 2000 optisch möglichst nahe dem Original restaurieren und da ich kein Freund von Folien auf Jukeboxgehäusen bin, habe ich mich entschlossen durch Hervorhebung der Maserung dem originalen Eindruck nahe zu kommen.
Ein W 1900 Gehäuse habe ich auch schon einmal grau lasiert, was dem originalen optischen Eindruck ebenfalls sehr nahe kam (Bild im Archiv unter "deutsche W 1900).

Ich denke es gibt also mehere Varainten sich der originalen Gehäuseoberfläche optisch anzunähern.
Am besten wäre natürlich ein gutes Originalgehäuse........
Meine W 2000 war dazu leider nicht gut genug erhalten, meine W 2100 allerdings ist original und optisch fast perfekt.

Grüße aus Laaber
Axel


Re: Furnier Wurlitzer
22.08.08 08:15
Guten Morgen an alle,

über die Bestandteile der Gehäuseoberfläche meiner W1800 schwarz kann ich folgendes sagen:

Wir mussten den falschen, später zusätzlich aufgebrachten Lack entfernen. Darunter kam der originale, schwarze Lack zum Vorschein, ein Lack auf Nitro-Basis. Darunter befand sich eine dünne, porenfüllende Lackschicht in einem mittleren grau, der sozusagen als Füller gedient haben dürfte. Darunter befindet sich ein ca. 2 mm dickes Absperrfurnier, dass natürlich auf beiden Seiten der Holzplattens aufgebracht ist.

Grüße...Markus
Re: Furnier Wurlitzer
22.08.08 09:41
Hallo miteinander
Ich würde beim furnieren Materialstärken um die 0,8 - 1 mm bevorzugen
Bei dünnen Furnieren ist die Gefahr des durchschleifens und des leimdurchlages sehr groß
Der Leim sollte bei bestimmten Furniersorten entsprechend der Farbe eingefärbt werden
Beim furnieren mit Nußbaum zb Wurlitzer 1100 würde ich das Furnier für ein optimales Bild stürzen
Beim furnieren und anschließenden beizen Furnier generell schieben um Farbunterschiede zu vermeiden
Vor dem Beizen und dem letzten Feinschliff hat wässern nie geschadet
Beim zusammensetzen dünnerer Furniere bereitet der Leimfaden bei modernen Klebemaschienen manchmal Probleme ( wird manchmal erst beim Lackieren sichtbar ).
Also nehmt das gute alte Klebepapier welches auf der Vorderseite angebracht wird und nach dem aushärten des Leims mit Wasser gut lösbar ist
Bei deckenden Lackierungen immer geschlossenpoorige Furniere zb. Buche
Falls offenporige Oberflächen mit anschließender Ausbürstung und Einfärbung der Poren zb. Rock-Ola
gewünscht werden offenporige Furniersorten wählen zb. Ramin oder Abachi deren Poren mittelgroß grob und zerstreut sind
Markstrahlen sind bei diesen Holzsorten fast nicht sichtbar

Viele Grüße
Franz

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