Seeburg B

geschrieben von - posted by Willi 
Seeburg B
18.01.08 17:27
Hallo Seeburg Experten!

Habe mir eine Seeburg B für meine Sammlung geleistet. Meine Fragen an euch welche Holzmaserung (Farbe ) hatte die B an den Seiten und an der Rückwand? Meine B hat 2 Aufkleber am Dom:"This Machine plays 33/ Stereo Records" Konnte die B tatsächlich schon 33er Singels abspielen? Weiteres würde mich interessieren welche Farbe die Laufwerksabdeckung Original hatte. Meine ist Met.Blau. Gab es Seeburg B auch mit dieser Abdeckung, oder wurde schon mal drüber gepinselt?
Danke für euere Mühe.
Gruß: Willi
Re: Seeburg B
18.01.08 19:38
Hallo Willi,

wie die 100B auf den Markt kam, da spielten andere noch Schellacks ab.
Die 100B war die erste Box für 45er Singles!

Die erste Box die 45er und 33er Singles abspielen konnte gab es erst ein Jahrzehnt später.
Das war die Seeburg Q von 1960.

Gruß,
Roland
Re: Seeburg B
18.01.08 21:56
Hallo Willi, hallo Roland
Soweit ich weiß, ich bin kein Plattenexperte, besaßen die ersten 33er Vinylplatten, die Columbia (richtig?) ab 1948 auf den Markt brachte 10 inch Durchmesser, genauso, wie die Schellackplatten der 40er Jahre.
Ein paar 33er Platten mit 10 inch Durchmesser besitze ich.

Eine Wurlitzer 1250 / 1400 konnte auf jeden Fall auch mit 33er Platten mit 10 inch Durchmesser betrieben werden. Dazu mußte natürlich der Antrieb angepaßt werden.
Vielleicht war es auch bei einer Seeburg A möglich mit entsprechender Zahnraduntersetzung 33er Platten abzuspielen? Vielleicht weiß jemand mehr darüber........
Eine Seeburg B war meines Wissens aber schon mit einem reinen "Singleplattenmagazin" ausgerüstet, in das eine 10 Inch Platte nicht mehr hineinpaßte.

Die Mini-LPs mit 7 inch Durchmesser und 33 Umdrehungen kamen, wie Roland schreibt, erst Ende der 50er Jahre auf den Markt. Ab den Jukeboxmodellen des Jahrganges 1960 wurde diesen Mini-LPs mit einer 33 / 45 Tourenumschaltung (Rock-Ola Regis / Empress optional; AMI Conti 2 serienmäßig) Rechnung getragen.

Servus Axel
Re: Seeburg B
18.01.08 22:20
Hallo allerseits

Der gebürtige Ungar Peter Goldmark verwendete im Jahr 1948 erstmals Polyvinylchlorid (PVC) mit Beimengung von Ruß (zur Verringerung der Nadelreibung), um damit Schallplatten herzustellen. Die bekannte Firma Columbia stellte damit die ersten Vinylplatten her und das waren LPs mit 33 1/3 RPM. Erst ein Jahr später führte RCA die bekannte Single mit 45 RPM ein. Es kam zu einem mehrere Jahre dauernden Wettstreit der Systeme, denn einige große Produzenten wollten auch noch die Schellackplatten beibehalten.

Seeburg war seit der Einführung der M100A Marktleader und hatte daher auch einigen Einfluß, weil ein großer Teil der produzierten Schallplatten in Musikboxen verwendet wurde. Durch das kompromisslose Eintreten von Seeburg konnte der Wettstreit realtiv rasch zu Gunsten der Single entschieden werden. Seeburg produzierte ab 1950 nur mehr Single - Boxen. Die anderen großen Erzeuger waren nicht so risikofreudig und produzierten mehrere Jahre Modelle für Singles und für Schellacks.

Seeburg war zu dieser Zeit wahrscheinlich der innovativste Erzeuger und immer zu Neuem bereit. Es gab auch seit 1947 den Vorläufer der M100A, das Seeburg Industrial Commercial Music - System SICM, das 10" und 12" Schellacks (auch gemischt) abspielen konnte. Dieses konnte sehr leicht auf 33 RPM umgebaut werden. Ich halte es daher für durchaus möglich, daß es Sondermodelle für 33er LPs gab.

Viele Grüße - charly49

PS.: Das bekannte Aufnahme- und Wiedergabeverfahren für Stereoschallplatten wurde bereits 1931 von Blumlein entwickelt. Schellack war für eine befriedigende Klangqualität allerdings zu grobkörnig und die Entwicklung konnte erst 2 Jahrzehnte später verwendet werden. Im gleichen Jahr stellten die Bell Labs und die Victor Company ein Schellack - LP mit 33 RPM vor. Auch diese Entwicklung mußte bis zur Einführung von PVC auf den Einsatz warten.
Re: Seeburg B
19.01.08 16:46
Hallo!
Sondermodelle für 33er LPs gabe es von Seeburg, jedoch nur für den Gebrauch zu Hause. Das Laufwerk kommt dem einer M100A ähnlich.
Die M100A kann auch beide Größen abspielen, auch gemischt einsortiert erkennt die Mechanik die Größe der Schellackplatte. Wie das ganze funktioniert kann nur sehr schwer hier beschrieben werden, ist aber halb so kompliziert wie es sich anhört.
33er LPs können natürlich auch darin Abgespielt werden. Kleine Veränderungen am Laufwerk und natürlich Nadel und Geschwindigkeit muss man ändern. Einen Zahnradsatz für 33UpM für die M100A zu finden ist mehr als unwahrscheinlich daher tendiere ich zu einem Frequenzwandler. Eine solche Umrüstung könnte ich mir jedoch nie verzeihen, daher Original lassen oder zurückrüsten auf 78 UpM. Die Rückrrüstung ist langwierig, kompliziert und macht (mir) riesen Spaß.

- by the way: Ich habe gerade wieder ein Laufwerk meiner M100A komplett restauriert und immer bleibt je nach Drehrichtung das Seitenrelais unten angezogen - auch im Standbybetrieb. Während des Spielens und Fahrens muss es anziehen, damit der Motor in die gewünschte Richtung dreht. Aber wenn der Motor nach dem Abspiel steht, bleibt es angezogen. Ist das normal?

Viele Grüße aus Oberfranken,
Peter









In diesem Forum dürfen nur registrierte Mitglieder schreiben.
Zum Einloggen oder Registrieren folgen Sie LogIn - Registration.

Sorry, only registered user may post in this forum.
To login or getting registered please follow LogIn - Registration.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen - Click here to log in