Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!

geschrieben von - posted by AudioMobil 
Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
17.12.11 12:28
Hallo zusammen,

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an mich, ich war vor längerer Zeit bereits hier im Forum aktiv, damals in erster Linie mit meinen Rowe AMI Boxen, die ich noch immer besitze und die noch auch zuverlässig laufen. Dazugekommen ist inzwischen auch eine Rock Ola 444, die ich erfolgreich wiederbeleben konnte und seitdem auch regelmäßig im Einsatz ist.

Mit meinem Neuzugang habe ich mir den langjährigen Traum von einer 50er Jahre Jukebox mit offener Abspielung erfüllt, jedoch verwandelt sich die Box schon nach wenigen Tagen mehr und mehr zum Sorgenkind, die anfängliche Euphorie und die rosa Brille beim Kauf sind einer eher nüchternen Bestandsaufnahme gewichen.

Es handelt sich um eine Rock Ola 1455D aus deutscher Aufstellung. Erstaunlicherweise war das Gerät (laut Vorbesitzer) bis in die Mitte der 90er Jahre noch bei einem Aufsteller im Bereich der schwäbischen Alb im Einsatz. Anfangs dachte ich, es sei ein gutes Zeichen, wenn eine Box lang gelaufen ist und nicht bereits seit 20-30 Jahren im Keller vor sich hinrostet. Dies ist leider ein Irrtum gewesen. Da die Maschine so lange kommerziell genutzt wurde, musste sie nur eines machen: Funktionieren & Geld einspielen - egal wie! Entsprechend vergeht kein Tag, an dem ich nicht irgendwelche Teile entdecke, an denen irgendwie rumgefrickelt wurde. Momentan bin ich noch am Beseitigen der einfacheren Probleme und habe auch schon einen (immer länger werdenden) "Einkaufszettel" für Stamann's angefangen.

Aktuell habe ich den Verstärker in den Fingern, der natürlich überholungsbedürftig ist und extrem brummt. Ich habe einen Techniker an der Hand, der die ausgetrockneten und defekten Kondensatoren usw. erneuern wird, das ist nicht das Problem. Mir ist allerdings soeben aufgefallen, daß statt den beiden korrekten 6L6GB ein Paar EL34 verbaut waren. Ich frage mich, wie das denn überhaupt funktionieren konnte, da die beiden Typen nach meinem Kenntnisstand von den Daten her nicht kompatibel ist? Hat jemand einen solchen Umbau schon einmal gesehen? Anbei ein paar Bilder, man beachte auch die "spannende Nachrüstung" zusätzlicher Elkos, deren Anschlüsse nur mit (zwischenzeitlich nicht mehr klebenden) Tesafilm umwickelt waren.

Über Antworten würde ich mich freuen und wünsche ein schönes Wochenende!

Keep On Rockin'...
Roland



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.12.11 15:45.


Re: Bin wieder da - mit Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem
17.12.11 14:04
Hallo Roland,
Erst mal Gratulation zu Deinem neuen Spielzeug, auch wenn es noch rumzickt.
Habe selbst eine 1458 und finde diese Art 50er Boxen von RO am schönsten.
Nun zu dem Verstärker: Wie die Bilder zeigen hat sich da mal jemand daran gemacht die Endstufe auf die EL34
umzubauen (waren evtl. günstiger zur Hand als die 6L6). Damit war aber auch ein schon ein relativ großer Eingriff
in die Schaltung (Verdrahtung) notwendig.
Ich denke es gibt nun zwei Möglichkeiten:
1. Das mit den EL 34 so lassen und versuchen den Brumm zu beseitigen ( evtl. Elko´s defekt)
2. Den Verstärker wieder in den Ursprungszustand zu versetzen (alles wieder für die 6L6 schalten) was natürlich schon ein
größerer Aufwand wäre.
Ansonsten scheint ja auch ein Magnet TA System verbaut zu sein weil auf einem Bild ein Entzerrervorverstärker zu sehen ist.
Wenn das System noch gut ist und der Auflagedruck stimmt ist das sicher mit einem besserem Klang der Box vereinbar.
Gruß
Magnus
Re: Bin wieder da - mit Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem
17.12.11 16:52
Hallo Roland

Die EL34 ist pinkompatibel zur 6L6. Ich vermute daher, daß an der Verdrahtung nichts zu ändern ist, wenn Du wieder 6L6 einsetzt. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, denn die EL34 hat einen höheren Anoden- und Schirmgitterstrom und auch einen wesentlich höheren Heizstrom, was zu einer stärkeren Erwärmung der Trafos und damit auf lange Sicht zu Problemen führen kann.

Zur Erläuterung: Die EL34 ist eine Pentode, hat also 3 Gitter (Steuergitter, Schirmgitter und Bremsgitter). Die 6L6 ist eine so genannte Beam - Tetrode. Sie hat nur 2 Gitter (Steuergitter und Schirmgitter), anstelle des 3. Gitters hat sie Bündelbleche, die - vereinfacht dargestellt - die gleiche Aufgabe, nämlich die Verhinderung von Sekundäremission, erfüllen. Während die Bündelbleche bei der 6L6 intern mit der Kathode verbunden sind, ist das g3 bei der EL34 an einen Anschlußpin (Pin1) herausgeführt und muß extern auf Masse- oder Kathodenpotential gelegt werden.

Viele Grüße - charly49
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
18.12.11 15:38
Hallo Magnus & Charly!

Vielen Dank erstmal für die beiden Antworten! Ich bin auch nocht nicht schlüßig, ob der Verstärker wirklich auf EL34 umgerüstet wurde oder ob ein Vollpfosten da einfach EL34 reingesteckt hat. Ein Umbau hätte eine gewisse Fachkenntnis vorausgesetzt, die ich aber anhand der anderen Basteleien (z.B. die zusätzlich drangefrickelten Elkos mit Tesa usw) nicht erkennen kann. Es wurde auch beispielsweise einer der originalen 16 Ohm Lautsprecher gegen einen 8 Ohm Speaker getauscht - die durch die Parallalschaltung deutlich niedrigere Impedanz kann für den Verstärker auch nicht gut sein - abgesehen von der unterschiedlichen Lautstärke. Auch sehen die Lötstellen am Verstärker alle (bis auf besagte Elkos) alt und original aus, auch sind keine neueren Bauteile erkennbar. Ich werde jetzt wohl mal abwarten müssen, was mein Techniker sagt. Anhand vom Schaltplan wird er hoffentlich sagen können, ob und was verändert wurde.

Bis dahin werde ich mich mal einigen anderen Problemen widmen müssen (von denen reichlich vorhanden sind) Die Titelwalze hakelt und klemmt häufig. Vermutlich weil eines der großen Zahnräder soviel Spiel auf der Achse hat, daß es sich verkantet (so sieht es auf den ersten Blick aus). Wahlen werden erstaunlicherweise gefunden und auch nach dem Abspielen gelöscht, allerdings läuft das Magazin nach der Wahl seit kurzem nicht von alleine los, man muss den Zugmagnet auf der Rückseite des Magazins von Hand betätigen (anfangs hat das noch von alleine funktioniert). Der Tastensatz hat natürlich auch ein paar Übergangswiderstände, allerdings hat mein Versuch die Sache mit (dem normalerweise rückstandsfreien und gut funktionierenden) Kontakt- & Tunerspray von Teslanol in den Griff zu bekommen schwerwiegende Folgen gehabt!

Ich habe die Kontakte eingesprüht und mit einem Pinsel alles etwas verteilt und dann gewartet, bis alles wieder verdunstet und getrocknet war. Allerdings haben sich irgendwie entzündliche Dämpfe entwickelt und auch im Tastenfeld war noch Flüssigkeit drin. Naja, man kann sich denken was dann passiert ist...Wahltaste gedrückt...wuummm....der erste Tastenblock stand in Flammen! Mit auspusten war nix zu erreichen, ich konnte gerade noch mit einem Lappen schlimmeres verhindern...und man kam an die Stelle nicht wirklich gut hin! Das Teil hat wirklich versucht mich umzubringen, sowas ist mir in all den Jahren noch nie passiert! Anbei ein paar Bilder, viel passiert ist wohl nicht, die Plexiglasscheibe fliegt sowieso raus...trotzdem hat das kurze Feuer natürlich die Substanz nicht gerade verbessert...

Bin gerade dabei, die Bestellung bei Stamann fertig zu machen damit ich über Weihnachten etwas zu tun habe! smiling smiley

Keep On Rockin'...
Roland


Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
18.12.11 18:11
Hallo Roland

Wenn ich mir die Verstärkerbilder (ist übrigens ein 1458 / 1465 Verstärker und keiner aus einer 1455 S/D; sind aber baugleich......), Deine Zustandsbeschreibung der Box und auch das Tastenaggregatsegment ansehe und Du über die "Basteleien" der Vorbesitzer dieser Box erzählst, dann frage ich mich, was Du da gerade machst.

Bei einer Box in diesem Zustand käme ich nicht im Traum auf den Gedanken überhaupt den Stecker in die Steckdose zu stecken, geschweige denn "mal zu probieren", ob die Kiste vielleicht doch noch läuft (und das auch noch unter Zuhilfenahme von Kontaktspray).
Die Basteleien scheinen auch bei Dir munter weiterzugehen.......

Eine Box, die 55 Jahre auf dem Buckel hat, sollte fachgerecht zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut werden, so wie es schon viele hier beschrieben haben.
Anderenfalls ruiniert man doch nur noch mehr an einem solch alten Gerät.
Wenn man eine Box bis zur letzten Schraube erlegt, stolpert man fast zwangsläufig über jeden Fehler und muß ihn gar nicht suchen.

Wenn ich von brennenden Tastenaggregaten oder abrauchenden Trafos von Verstärkern lesen muß, bekomme ich Magenschmerzen. Soetwas muß doch nicht sein, oder?
Die armen Boxen........und die Schrauber, die meinen etwas davon zu verstehen.........

Grüße aus Regensburg Axel
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
18.12.11 18:53
> die durch die Parallalschaltung deutlich niedrigere Impedanz kann für den Verstärker auch nicht gut sein

Das ist kein Transistorverstärker sondern ein Röhrenverstärker. Die haben damit kein Problem. Mit zu hoher Impedanz zerstört man sie.
> normalerweise rückstandsfreien und gut funktionierenden) Kontakt- & Tunerspray von Teslanol
Oszillin ist nicht rückstandsfrei, das ist, wie viele andere Kontaktsprays auch, eine Mischung aus diversen Lösungsmitteln und Öl. Wie so oft gilt auch da, weniger ist mehr. Daß das Zeug hochentzündlich ist, steht auf der Dose.

Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
18.12.11 21:53
Hallo Axel

Ich habe schon vor einiger Zeit einen leicht satirischen aber der Realität entsprechenden Beitrag verfasst, aber bis heute noch nicht veröffentlicht, da die Ansichten, ob eine alte Jukebox restauriert oder immer nur wieder repariert (manche sagen geflickt dazu) werden soll, sehr unterschiedlich sind. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso immer nur Tipps zur Behebung von gerade akuten Problemen gegeben werden, aber nur ganz vereinzelt auf das eigentlich grundlegende Problem eingegangen bzw. hingewiesen wird.

Dieser von AudioMobil begonnene Thread und Deine Antwort haben mich aber überzeugt, dass ich mit meiner Darstellung sicher nicht ganz falsch liege. Deshalb gibt es jetzt das Thema "JUKEBOXPROBLEME".

Bin schon gespannt auf die unterschiedlichen Meinungen dazu.

Gruß
Roland
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
18.12.11 21:58
Axel Rosenberger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Roland
>
> Wenn ich mir die Verstärkerbilder (ist übrigens
> ein 1458 / 1465 Verstärker und keiner aus einer
> 1455 S/D; sind aber baugleich......), Deine
> Zustandsbeschreibung der Box und auch das
> Tastenaggregatsegment ansehe und Du über die
> "Basteleien" der Vorbesitzer dieser Box erzählst,
> dann frage ich mich, was Du da gerade machst.
>
> Bei einer Box in diesem Zustand käme ich nicht im
> Traum auf den Gedanken überhaupt den Stecker in
> die Steckdose zu stecken, geschweige denn "mal zu
> probieren", ob die Kiste vielleicht doch noch
> läuft (und das auch noch unter Zuhilfenahme von
> Kontaktspray).
> Die Basteleien scheinen auch bei Dir munter
> weiterzugehen.......

Die Box wurde beim Vorbesitzer in diesem Zustand betrieben
und wurde beim Kauf auch vorgeführt. Insofern hatte ich da
natürlich auch weniger Hemmungen, daß Gerät erneut in Betrieb
zu nehmen. Ich kann dich jedoch beruhigen, dies ist ohne den
vermurksten Röhrenverstärker geschehen, den habe ich sofort
ausgebaut und er kommt wie oben beschrieben zum Service.

> Eine Box, die 55 Jahre auf dem Buckel hat, sollte
> fachgerecht zerlegt, gereinigt und wieder
> zusammengebaut werden, so wie es schon viele hier
> beschrieben haben.
> Anderenfalls ruiniert man doch nur noch mehr an
> einem solch alten Gerät.
> Wenn man eine Box bis zur letzten Schraube erlegt,
> stolpert man fast zwangsläufig über jeden Fehler
> und muß ihn gar nicht suchen.

Auf die Gefahr hin, daß man über mich herfällt gebe ich hier offen
zu, daß ich an meinen anderen Boxen (die alle seit Jahren zuverlässig
laufen und auch nicht abgebrannt sind) immer einzelne Bereiche der
Technik nach und nach abgearbeitet habe. Komplettes Zerlegen bis
zur letzten Schraube übersteigt einfach meine räumlichen, zeitlichen
und technischen Fähigkeiten. Das ist auch nicht anders, als bei alten
Autos. Die einen reißen sofort die ganze Karre auseinander und schütteln
den Kopf über die Leute, die eine "Rolling Restauration" fahren. Im Endeffekt
können beide Parteien zu einem ordentlichen Ergebnis kommen, beim einen
dauert's vielleicht etwas länger als beim anderen und einer kommt vielleicht
damit mit weniger Budget aus als der andere...egal, das sind Dinge bei
denen es immer verschiedene Standpunkte geben wird.

> Wenn ich von brennenden Tastenaggregaten oder
> abrauchenden Trafos von Verstärkern lesen muß,
> bekomme ich Magenschmerzen. Soetwas muß doch nicht
> sein, oder?
> Die armen Boxen........und die Schrauber, die
> meinen etwas davon zu verstehen.........

Von einem abrauchenden Verstärker hatte ich doch nichts geschrieben?
Wie schon gesagt, der wurde bei mir nicht mehr in Betrieb genommen
und kommt erstmal zum Doc. Auch mit dem Oszillin hatte ich schon viele
Jahre nie Probleme, Potis, Relais und andere Kontakte in den unterschiedlichsten
Geräten haben auch nach Jahren nicht gekratzt oder sonstwie gemuckt...im
Gegensatz zu Geräten, die mit Kontakt 60 (vor allem ohne nachträgliches
Ausspülen) oder gar mit WD40 geduscht wurden - solche Fälle habe ich hier
auch schon oft genug auf den Tisch bekommen. Das mit dem Brand war ein
Fehler bei der Anwendung meinerseits und wurde von mir hier nur öffentlich
gemacht, damit vielleicht der eine oder andere Nicht-Profi (von denen es hier
sicherlich auch genügend gibt) entsprechend vorsichtiger mit dem Zeugs umgeht...

Um nochmals auf den Verstärker zurückzukommen: Woran erkennt man genau,
daß der Amp nicht von einer 1455 stammt? Auf im Internet gefundenen Bildern
vom 30625-A konnte ich keine Unterschiede entdecken. Wenn die Verstärker
baugleich sind ist's an sich ja egal, mich würde trotzdem interessieren, woran
man beide Modelle auseinanderhalten kann?

Auch wenn der Abend sich bereits dem Ende zuneigt wünsche ich noch einen schönen 4. Advent!

Keep On Rockin'...
Roland



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.12.11 22:05.
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
18.12.11 22:16
> Das ist kein Transistorverstärker sondern ein
> Röhrenverstärker. Die haben damit kein Problem.
> Mit zu hoher Impedanz zerstört man sie.

Das war mir schon bekannt, bei Gitarrenverstärkern
ist das ja oft sogar ein "klangliches Spielmittel" z.B.
mit Lautsprechern niedrigerer Impedanz zu arbeiten
um den Charakter etwas zu beeinflussen. Wenn ein
Lautsprecher jedoch die doppelte Impedanz des
anderen hat werden beide doch zumindest von der
Lautstärke her unterschiedlich spielen? Sprich der
niederohmigere Lautsprecher spielt lauter? Habe
ich hier einen Denkfehler drin?


> Oszillin ist nicht rückstandsfrei, das ist, wie
> viele andere Kontaktsprays auch, eine Mischung aus
> diversen Lösungsmitteln und Öl. Wie so oft gilt
> auch da, weniger ist mehr. Daß das Zeug
> hochentzündlich ist, steht auf der Dose.

Ja, das musste ich gestern auch erfahren, hatte
auch wirklich recht lange gewartet und die Teile
etwas abtrocknen lassen. Ob's nun an den in
der "Mulde" der Türe gesammelten Dämpfe waren
oder die Tasten doch noch feucht waren kann
man nicht sagen. Der Tastensatz kommt sowieso
noch raus, da es ja mehrere kleinere Sätze sind
sollten die Teile auch in mein Ultraschallbad passen,
das sollte eigentlich eine saubere und gefahrlose
Möglichkeit zur Reinigung sein?





Keep On Rockin'...
Roland
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
18.12.11 22:42
Hallo Roland

Von einem abgerauchenden Verstärkertrafo habe ich in diesem Forum in einem früheren Beitrag gelesen.

Ich fahre auch einen Oldtimer, der nie komplett restauriert wurde, sondern von mir nur an bestimmten Punkten überholt wurde bzw. den ich in bestimmten Punkten überholen ließ. Aber dieses Fahrzeug ist immer benutzt und auch gepflegt worden. Außer einem falschen Hauptbremszylinder sind alle Teile "matching numbers" und das Fahrzeug hat nach 51 Jahren jetzt knapp über 66.000 Meilen (nachweislich) auf dem Tacho. Ich hatte das Fahrzeug mit knapp 40.000 Originalmeilen vor 16 Jahren gekauft (komplette Historie vorhanden).

Wenn man eine derart gepflegte und immer gewartete Jukebox findet, dann muß man sie wahrscheinlich nicht komplett restaurieren. Aber mir ist so eine Jukebox in 27 Jahren des Sammelns und des Restaurierens noch nicht untergekommen.
Selbst äußerlich sehr gut erhaltene Exemplare hatten staubtrockene Lagerstellen in der Mechanik und den Motoren und besaßen unrestaurierte oder unfachmännisch überholte Verstärker.

Zum Verstärker der 1455 :
Die Verstärker der 1458 / 1465 und der 1455 waren, soweit ich weiß, baugleich (Michael Sommer kann wahrscheinlich aus dem Gedächtnis sagen, wenn es Schaltungsunterschiede gegeben hat).
Der Verstärker der 1455 besaß unter dem Bereich des Baß- und Höhenreglers und der Schiebeschalter eine polierte Aluplatte. Ich habe ein Bild aus dem 1455 Manual angehängt, weil meine eigene 1455-D in einem Lagerraum und nicht hier im Haus steht.

Alles Gute für die Überholung der 1455.
Axel



Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
18.12.11 23:10
Hallo Axel,

auf die Aluplatte habe ich noch garnicht geachtet. Ich hatte nur den Aufbau und die Röhrenbestückung verglichen. Jetzt fällt es
mir natürlich auch auf. Vielen Dank für den Hinweis, ich werde mal die 1458 eines Freundes unter die Lupe nehmen, der Verstärker
von ihm sollte dann mit meinem identisch sein. (außer es wäre bei ihm ein Nova-Verstärker verbaut, Box stammt aus deutscher Aufstellung).

darf man denn fragen, was für ein automobiles Schmuckstück du da hast? Auch wenn's off topic ist, ich besitze seit einigen
Jahren einen 58er Plymouth, der in den USA in recht "abgerockten" Zustand eine oberflächliche US-Restauration bekommen hat.
Entsprechend schlecht war der Zustand beim Kauf, der Preis war jedoch entsprechend fair angesetzt. Ich habe den Wagen
(schon alleine aus finanziellen Mitteln) nicht komplett "frame off" auseinandernehmen können, habe jedoch die Technik nach und
nach auf Vordermann gebracht, viele Teile ersetzt und bin mit meiner "Rolling Restauration" seitdem viele 1000km pannenfrei
gefahren. Auch optisch wird das gute Stück nach und nach immer besser, so wie es die Mittel und Möglichkeiten erlauben...

...ungefähr so wird das mit der 1455 hoffentlich auch laufen. Nach und nach werde ich mich dann auch mal an die
anspruchsvolleren "Strafarbeiten" wagen. Deinen Beitrag z.B. über die Reinigung des Magazins habe ich auch bereits interessiert
gelesen. Da werde ich wohl auch mal ran müssen, in meinen Fall weniger wegen Rost als wegen dem tiefsitzenden Dreck...

Keep On Rockin'...
Roland



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.12.11 23:12.
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
19.12.11 00:15
Hallo Roland

Wenn Du dauerhaft Freude an Deiner 1455D (und kein Sorgenkind) haben willst, kann ich Dir nur empfehlen die Technik komplett zu überholen. Sonst wird das nur ein Patchwork mit einem Problem hier und dem nächsten dort. Und das Thema der finanziellen Mittel die Du bei Deinem Plymouth angesprochen hast, gibt es bei der 1455 in dieser Form nicht. Da geht es hauptsächlich um den Zeitaufwand. Zusätzliche Kosten könnten jedoch entstehen, wenn Du die Box so wie sie ist betreibst. Dadurch könnte etwas was derzeit noch funktioniert kaputt gehen.

Also bitte gib der Box die jetzt bald 55 Jahre auf dem Buckel (Gehäuse) hat das was sie verdient.
Eine komplette Überholung.


Verstärker 1455 / 1458

Der 1455 Verstärker hat die Ersatzteil Nr. 30655-A, der von der 1458 31451-A

Außer der von Axel erwähnten Aluplatte sind auch einige Bauteile anders angeordnet.
Der Verstärker von der 1455 hat an der Innenseite (unterhalb vom Netztrafo) einen isolierten Becherelko mit 2 x 20µF 475 Volt.
Der ist nicht zu übersehen. Weiters ist beim 1455 Verstärker die 6BA6 knapp oberhalb der Schalter für Noise Suppresion und AVC. Beim Verstärker von der 1455 ist ca. an der selben Stelle ein stehender Lastwiderstand und die 6BA6 über diesem.

Der Verstärker in Deiner Box ist definitiv von der 1458.

Schöne Grüße

Roland
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
19.12.11 00:32
Hallo Roland

Als ich noch ein kleiner Junge war, haben mich die Fahrzeuge meines Vaters wohl schon geprägt.........
Ab 1957 fuhr mein Vater eine 190 SL (ich bin 1957 geboren und kenne "unseren" 190 SL nur von Bilder), ab 1963 dann den 230 SL "Pagode", Mitte der 60er Jahre dann einen roten Jaguar E-Type. All diese Fahrzuge sind in meinem Kopf abgespeichert und haben mein Bild von einem "schönen Sportwagen" wohl festgelegt.
Ab meinem 17. Lebensjahr war der 190 SL ein Traum.
Zur Bundeswehrzeit, mit 19 Jahren, hätte ich einen 190 SL mit einem Jahr TÜV für 7000 DM kaufen können, hatte aber nach der Schule fehlte mir dafür natürlich das Geld. Meine Mutter meinte, ich solle erst einmal "was arbeiten gehen"......

Durch die Freundschaft mit Michael Sommer, den ich 1977 kennenlernte, wurde ich dann richtig vom Oldtimerfieber gepackt und als ich 1981 erstmals in den USA war und in Las Vegas eine "Endfünfziger" Corvette stehen sah, war klar, was (m)ein Traum wäre.
14 Jahre später hatte ich dann die Gelegenheit mir diesen Jugendtraum zu erfüllen.

Die Form dieses Autos kann meiner Meinung nach nicht verbessert werden.....nur fließende, wohl proportionierte Linien.
Tauschen würde ich dieses Auto nur gegen einen Alfa Romeo 8C 2300 aus dem Beginn der 30er Jahre (das wäre mein zweites Traumauto, aber das ist unbezahlbar).

Servus Axel



Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
19.12.11 01:03
Gunaaamd (so sagten die Mainzelmännchen im ZDF immer),

zum Unterschied Verstärker 1455 und 1458/65 wurde schon alles gesagt, sie unterscheiden sich nicht nur optisch und im äußeren Aufbau, auch die Schaltung ist in einigen Details geändert, aber trotzdem sind diese beiden untereinander tauschbar und funktionieren jeweils .
Das eingangs gezeigte Exemplar ist unberührt, vom reingebastelten Elko abgesehen, und die EL 34 wurden wohl nur reingesteckt. Das Gerät "geht" zwar damit, aber es paßt technisch nicht.
Nach fachgerechter Überholung sollte er mit seinen 6L6 wieder gut laufen.

Viele Grüße
Michael Sommer
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
19.12.11 01:10
Hallo Roland,

danke für die Bestätigung von dem was Axel vorher schon geschrieben hatte.
Dann werde ich meinem Techniker natürlich auch den Schaltplan des 1458
Verstärkers mitgeben. Ist glücklicherweise auch kein Problem, da (wie bereits
erwähnt) ein Freund von mir eine 1458 samt Unterlagen besitzt.

Bisher habe ich noch keinen genauen Plan, mit was ich zuerst anfangen sollte.
Als erstes widme ich (bzw. mein befreundeter Radio- / Fernsehtechniker) dem
Verstärker, wegen den unterschiedlichen Lautsprechern bin ich parallel am
Schauen und ansonsten bin ich gerade noch am Säubern, entstauben und
rücke nun allen Kontakten mit Glasradierer etc. zu Leibe. Dann geht's wohl
erstmal mit allem was sich mechanisch bewegt und schwergängig bzw.
verharzt sein könnte weiter...so grob bisher die Richtung...hoffe das wird alles.

In der Box waren teilweise Titelstreifen mit Songs von ca. 1995. Zu dieser Zeit
waren manche ihrer gleichaltrigen "Kolleginnen" bereits Liebhabergeräte während
sie noch in einer rauchigen Dorfwirtschaft weiterhin anschaffen musste... ;-)

(Laut Vorbesitzer gehörte die Box nicht einem Wirt sondern wurde wirklich bis
in die 90er Jahre von einem Aufsteller auf der schwäbischen Alb eingesetzt,
ich habe aber keine Ahnung wer noch solange mit Plattenboxen gearbeitet hat).




Keep On Rockin'...
Roland
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
19.12.11 01:21
Hallo nochmals,

@ Axel

Deine Corvette ist wirklich ein Traum! Sowas sieht man selbst auf US-Car und Oldtimertreffen hier in der Region wirklich
nur selten. Mir ist hier im Ulmer Raum nur eine 50er Jahre Corvette bekannt, müsste eine 58er sein...in rot-weiß

@ Michael

Danke, das hilft mir wirklich weiter. Denn den Verstärker zu überholen sollte mein Techniker ohne weiteres hinkriegen, wenn er
jedoch anhand des Schaltplans irgendwelche schaltungstechnischen Veränderungen suchen müsste würde er vermutlich sehr
heftig fluchen. Denn am schwierigsten sind immer die Fehler, die einem andere Leute eingebaut haben! smiling smiley

Ich frage mich schon, wie man auf die Idee kommt, einfach EL34 Röhren in einen solchen Verstärker zu stecken. Vermutlich
sind deshalb auch die "Haltebleche" abgeknabbert worden, da sonst die EL34 nicht richtig in den Sockel gepasst hätten...wird
hoffentlich auch ohne die Bleche gehen...

Keep On Rockin'...
Roland



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.11 01:26.
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
19.12.11 22:33
Hallo zusammen,

habe heute bei Stamann erst einmal beide Manuals sowie Ersatz für defekte und fehlende Kleinteile, Lagergummis usw. bestellt.
In der Zwischenzeit habe ich mich mit der Frage beschäftigt, ob ich die Box später auf ein originales Kristallsystem (KST103?)
umbauen soll oder ein moderneres Magnetsystem beibehalten soll. Magnus hatte am Anfang des Threads dieses Thema bereits
angesprochen. Wie auf einem der Bilder zu sehen ist wurde einfach ein Phono-Entzerrer und ein Shure M75 (oder womöglich
sogar nur ein Nachbau davon) nachgerüstet. Die Halterung des M75 ist eine recht windige Blechkonstruktion und in meinen
Augen passt der Winkel der Nadel nicht und der Arm ist auch viel zu schwer für das System. Aktuell hängt der Tonarm sowieso
recht windschief da und hat zuviel Spiel - was jedoch wohl auf die praktisch nur noch fragmentartig vorhandenen Lagergummis
zurückzuführen ist (die wie bereits erwähnt bestellt wurden). In Bezug auf das TA-System würde mich u.a. folgendes interessieren:

Wenn schon ein Umbau auf ein Magnetsystem, welches bietet sich hier an? Ich hätte beispielsweise noch ein altes, originales
Shure M44, welches ja auch in meiner RO444 und meinen ganzen AMI Rowe Boxen verbaut ist. Würde das System auch für die
1455 in Frage kommen? Falls nicht, welche Alternativen machen Sinn? Kann das Auflagegewicht des Tonarms bei diesen Boxen
überhaupt eingestellt werden?

Kann ich mit dem Signal des nachgerüsteten Phono-Preamps überhaupt direkt auf den (wenn er wieder läuft) Röhrenverstärker
der Box fahren? Ist das nicht eine "Fehlanpassung" durch den Phono-Entzerrer? Sind irgendwelche klanglichen Einbußen oder
Probleme zu erwarten?

Keep On Rockin'...
Roland


Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
19.12.11 23:48
********************* Nachtrag ***********************

Also das M44 scheint wohl irgendwie nicht in Frage zu kommen. Dadurch, daß das System sehr hoch aufbaut steht der Tonarm
fast schon mehr als wagrecht und der Winkel der Nadel passt genausowenig, außerdem würde es bei dem kleinsten
Höhenschlag auf der Platte streifen. Ich wüsste nicht, wie ich den Winkel korrigieren könnte, muss ich mir wohl was anderes
überlegen. Schade, optisch wäre das alte und "wuchtige" M44 garnicht so daneben gewesen...

Keep On Rockin'...
Roland



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.11 00:46.


Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 08:42
Hallo Roland

Bei Kristallsystemen wie dem KST 103 besteht der Wandler aus einem Salz und wird im Lauf der Zeit durch die Luftfeuchtigkeit zerstört. Das KST103 wird schon seit vielen Jahren nicht mehr produziert und es gibt nicht mehr viele viele gut funktionierende (auch NOS sind davon betroffen). Die wenigen noch funktionierenden können auch schon geschädigt sein und bald tot sein. Auf ein KST103 würde ich daher nicht umrüsten. Eine gute Alternative wäre das Pfanstiehl P132D, das hier im Shop erhältlich ist.

Nachdem Du einen Entzerrer - Vorverstärker eingebaut hast, kannst Du natürlich auch ein Magnetsystem verwenden. Das Ausgangssignal des Vorverstärkers entspricht dem Ausgangssignal eines Kristallsystems (etwa 800 , 1000mV) und er kann daher problemlos angeschlossen werden. Das Shure M44C ist sehr robust und ich denke, es kann auch den Auflagedruck verkraften, den man braucht, um den relativ schweren und schwergängigen Tonarm in der Spur zu halten. Allerdings hat es eine sehr große Bauhöhe, der Tonarm steht dadurch sehr hoch über der Platte. In jüngeren Rock-Olas wird eine Sonderausführung des M44C verwendet. Das System selbst ist gleich, aber die Befestigung ist so modifiziert, daß es etwa 1 cm versenkt werden kann.

Den Auflagedruck kann man durch Verbiegen der Blattfeder unter dem Tonarm einstellen.

Viele Grüße - charly49
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 09:53
Hallo!

Ein Bekannter von mir hat neulich eine Spät-70er Jahre Rock Ola ausgeschlachtet. Ich hoffe das TA-System ist noch vorhanden,
sollte ja dann eines der von dir beschriebenen versenkten M44 sein? Aufgrund der besseren Verfügbarkeit der Nadeln und der
klanglich positiven Erfahrungen würde ich gerne ein M44 auf der 1455 verwenden. Dann hätten auch (bis auf die kleine NSM Hit
120 im Keller) alle meine Boxen einheitliche Systeme - da kann ich dann die Ersatznadeln gleich im 10er Pack kaufen! :)

Zum korrekten Einstellen der Auflagekraft sollte ich mir dann wohl über kurz oder lang eine Tonarmwaage besorgen?

Keep On Rockin'...
Roland
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 10:25
Hallo Roland,
für mich ist das M44 eines der Magnetsysteme, das sich sehr gut für Musikboxen eignet.
Ihr vorhandenes System läßt sich mit wenig Aufwand in den alten R.O. Tonarm "versenken".
Dann sieht es vernünftig aus und die Platten werden sauber abgespielt.
In der Anlage Bilder dazu.

Viele Grüße - Oliver Stamann


Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 10:45
Hallo Roland

Laut RO-Manual hatte die 1455 ein Electro-Voice Typ 84 Keramiksystem mit Saphirnadel welches sicher gut klingen wird, wenn Schallplatten aus der damaligen Zeit (1957) abgespielt werden.
Selbst gehört habe ich das System aber nicht.

Da bei Deiner Box das EV System ohnehin nicht vorhanden ist, würde ich die Auswahl vom Tonsystem an Hand der verwendeten Platten vornehmen. Wenn Du hauptsächlich "moderne" Stereoplatten aus den 70er und 80er Jahren verwendest ist das Shure M 44 sicher ein gute Wahl.
Es gibt aber auch Leute, die das Shure M44 für den schweren Tonarm und dessen Lagerung nicht für geeignet halten. Nachdem Du so ein System ohnehin hast würde ich es einfach mal probieren.
Allerdings musst Du darauf achten, dass das Auflagegewicht passt. Auf Deinem Foto scheint das im Moment nicht der Fall zu sein. Die von Charly beschriebene Einstellung des Auflagedrucks durch Verbiegen der Blattfeder unter dem Tonarm ist die Hardcore Methode – eigentlich es gibt hierfür eine Einstellschraube (Inbus) die auf die Blattfeder einwirkt (so steht es auch im Manual).

Wenn Du die Umrüstung technisch ganz korrekt machen willst, sollte auch der Eingangswiderstand vom Verstärker an den Ausgangswiderstand vom Vorverstärker angepasst werden.
Den derzeit eingebauten Monacor SPR-4 könntest Du verwenden. Er hat folgende Daten:
Eingangsspannung : 5mV / 1000Hz
Ausgangsspannung : 250mV / 100 k-Ohm
Frequenzkurve : nach RIAA entzerrt
Signal/Rauschverh. : >50dB

Wenn Du die Box aber überwiegend mit Platten aus den 50er bis Mitte 60er Jahren (meistens noch mono, obwohl 1958 die Stereoplatte vorgestellt wurde) "fütterst" kann ich Dir das Astatic 51 (Mono), welches in der 1458 verwendet wurde, oder das in den jüngeren RO-Modellen eingesetzte Astatic 15 (Stereo) empfehlen. Siehe dazu auch: h[www.jukebox-world.de]
Das P132 ist für mich nicht die erste Wahl.

Ich habe übrigens erst vor kurzem einige der gängigesten Tonsysteme die in Jukeboxen verwendet werden (Seeburg Redhead Mono und Stereo, Astatic 51 und 15, GE VR, Shure M44 und M75, Zenith Cobra und weitere) in Headshells eingebaut um diese mit einem Plattenspieler abspielen zu können. Ich verwende die Systeme dann zum abschließenden Test nach Verstärkerreparaturen und Überholungen und um Tonnadeln zu testen. Speziell beim Seeburg Mono Redhead waren die Unterschiede der einzelnen Nadeln extrem und das obwohl alle Nadeln neu waren (Nachbau und originale von Seeburg)!
Bei diesem System lag die obere Wiedergabegrenze je nach Nadel zwischen knapp 10 KHz und 15 KHz, wobei der überwiegende Teil bei ca. 12 KHz lag. 15 KHz schaffte eine Nadel von 10 Stück. Daraus sieht man, wie viel Anteil eine Tonnadel an einer guten Tonwiedergabe hat. (In Hi-Fi und Hi-End Foren ist das auch nachzulesen). Die geringsten Unterschiede habe ich bei den Shure Systemen M44 und 75 festgestellt.

Anbei ein Foto von einem M44 in Sonderform. Ich habe das gerade bei so einem Tonarm probiert und es passt. Du kannst aber die 2 Befestigungsstege von Deinem System kürzen. Habe einige Systeme bei denen das schon mal jemand gemacht hat.
Das System selbst ist ja wesentlich kleiner (siehe Foto). Es kann aus dem Kunststoffteil genommen werden. Dann kann man auch individuelle Halterung bauen.

Gruß
Roland



Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 10:47
Oliver war schneller!
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 11:31
Mahlzeit! :)

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten! Die Box wird sicherlich zum großen Teil mit alten 50er / 60er Jahre Platten bestückt,
ich habe jedoch auch viele Neupressungen mit Rock 'n' Roll Oldies und dergleichen. Mein oben bereits erwähnter Kumpel mit der
1458 hat z.B. mit seinem Originalsystem bei neueren Platten teilweise Probleme. Insofern tendiere ich momentan zum M44, vor
allem nachdem ich hier die Bilder mit den hilfreichen Tips zur Anpassung gesehen habe! Ich werde in den nächsten Tagen mal
schauen, ob ich das vorher erwähnte M44 aus der Schlachtbox bekomme. Das gestern zu Versuchszwecken montierte M44MB
stammt aus einer alten Braun-Hifianlage, das möchte ich nicht unbedingt passend schnitzen. Ansonsten kann ich noch auf ein
M44 aus einer zerlegten und unvollständigen AMI Rowe RI-1G zurückgreifen, sprich Alternativen habe ich auf jeden Fall mal!

Heute Abend kommt mein Techniker und holt den Röhrenverstärker der 1455, bin gespannt was dabei rauskommt. Wie bekommt
man eigentlich ein recht vergammeltes Verstärkerchassis wieder sauber - ohne unbedingt das komplette Innenleben ausbauen zu müssen?

Vielen Dank nochmals und bis zum nächsten "Update"...

PS: Hier im Archiv steht bei der 1455 nur das Elac KST103 für Europa, sonst ist kein System angegeben.
Vielleicht könnte man die Seite ja bei Gelegenheit noch um das von Roland erwähnte EV-System ergänzen?

Keep On Rockin'...
Roland
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 16:46
Hallo Roland,

die Systembezeichnung ist nun im Archiv.
[www.jukebox-world.de]

Bisher wußte ich nur, wie die Tonnadel aussieht, nicht aber wie System und Nadel heißen.
Obwohl es eine deutsche Anleitung zum Wechseln der Tonnadel gibt - dort wird es als Kristallsystem angegeben - habe ich dieses System noch nie gesehen. Wir haben bisher auch noch keinen Kunden gehabt, der es wirklich in seiner 1455 eingebaut hatte. Es waren immer entweder das Astatic 51-1 oder das Elac KST 103.

Dank Roland weiß ich nun, wie das originär verwendete System heißt. Interessant ist, daß es zwei Electro-Voice 84 Systeme gibt, die unterschiedlich aussehen und auch verschiedene Nadeln haben.
Wie das für die 1455 aussieht, weiß ich immer noch nicht. Das andere sieht wie ein Schumann Merula SK461 aus, welches u.a. in der Tonmaster verwendet wurde.

Viele Grüße - Hildegard Stamann



Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 16:59
Nachtrag: ich habe das System aus der Teileliste eingescannt, d.h. wie es im Tonarm eingebaut ist.
So bekommt man wenigstens eine Idee davon.

[www.jukebox-world.de]


Viele Grüße - Hildegard Stamann



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.11 17:00.
Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
20.12.11 22:03
Guten Abend allerseits!

Ich habe vorher mal den Tonarm ausgebaut, der Einbau des neuen Systems geht im ausgebauten Zustand wesentlich einfacher
und bei der Gelegenheit habe ich den Arm ein Ultraschallbad spendiert und danach etwas von Hand drüberpoliert. Klar, man
könnte das Teil sicherlich auf Hochglanz polieren oder neu lackieren, möchte ich aber garnicht. Gefällt mir so schon viel besser
als vorher! Die Gummilager des Tonarms waren wie erwartet so knusprig, wie Mutters Weihnachtsgebäck!

Jetzt brauche ich halt noch die neuen Lagergummis und das andere TA-System. Verstärker wurde heute zur Überholung
gegeben, allerdings hat mich der Kollege etwas ungläubig angeschaut und meinte man könne ja einfach 'nen Transistorverstärker
unten versteckt in's Gehäuse bauen, die Röhren halt der Optik halber heizen lassen...blablabla... Daraufhin bekam er von mir ein
klares NEIN zu hören! Der Verstärker wird überholt, basta! Hoffe der gute Mann ist damit nicht überfordert... smiling smiley


Keep On Rockin'...
Roland



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.11 22:21.


Re: Bin wieder da - Rock Ola 1455D - Verstärkerproblem und mehr!
22.12.11 11:40
Weihnachten ist dieses Jahr schon 2 Tage früher! smiling smiley

Heute kam meine Ersatzteil- & Manual-Bestellung an. Vielen Dank an Hildegard & Oliver für die schnelle Lieferung!

Werde mal heute Abend anfangen die Unterlagen zu studieren...

Keep On Rockin'...
Roland
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