Rock-Ola 426 - Tonarmkabel

Hallo Jukeboxfreunde,

nach Monaten des passiven "Mitlesens" hier wage ich nun auch mal den Schritt ins aktive Forum-Leben. ;o))

Zur Person: ich bin fast 44 Jahre alt und Musikboxfan seit einem Familienurlaub Anfang der 70er (die Rock-Ola 429 eines örtlichen Speiselokales und "Ich und Rocky Waschbär" von Mischa waren eine unwiderstehliche Kombination für mich).

Im Familienbesitz haben wir eine Rock-Ola 424, und als "Pflegekind" gibt es da noch die Rock-Ola 426 (Grand Prix 2) in meinem Stammtischlokal...

Und mit der gibt es nun ein kleines Problemchen: das Tonarmkabel ist mittlerweile so überaltert, dass es quasi zerbröselt. Die Reste habe ich heute teilweise ausgebaut, aber da ist wohl nicht mehr viel zu retten.

Leider habe ich hier unter den Ersatzteilen kein "einbaufertiges" Tonarmkabel finden können, also muss ich wohl was basteln... Ich habe mir das ganze mal angeschaut und ein paar Fragen dazu:

1. Ist es korrekt, dass bei der 426 nur drei Kabel zum System gehen (rot, weiss, schwarz) und nicht vier, wie bei einem "normalen" Plattenspieler?

2. Wie kann ich den runden, schwarzen Stecker zum Verstärker (zwei unterschiedlich dicke Pins und ein Metallring in einem Plastikgehäuse) zerlegen, um neue Kabel anzulöten, ohne ihn zu demolieren? Das Teil ist anscheinend irgendwie verpresst oder vergossen... Und ausser der Stoffummantelung ist von den alten Kabeln nicht mehr viel da...

3. Welche Tonkopfsteckerchen würde ich benötigen, die für 1mm oder die für 1,2 mm Pins?

... und

4. Hat vielleicht jemand so ein Kabel in brauchbarem Zustand übrig, das er abgeben würde? Ich bin mit dem Lötkolben nämlich eher ein Grobmotoriker...

Vielen Dank!

Grüße aus dem Rheinland
Holgi

Hallo Holgi,

auch wenn es nicht richtig ist, ich habe das Tonarmkabel vor dem Stecker mit zwei kleinen Steroklinkensteckern verbunden, der Orginal-Stecker ist vergossen, der geht nicht auf. Der Stereoklinkenstecker hat ja 3-Pole, dann passt das schon. Bei den Pins kannst du das doch ausmessen, oder du bestellst einfach beide Grössen, das sind ja nur Centartikel und gehen nicht ins Geld.

Gruß Ralf

Hallo Ralf,

das mit dem Klinkenstecker ist eine gute Idee, vielen Dank! Ich hoffe nur, dass irgendwo unter der Stoffummantelung noch ein paar Zentimeter Draht übrig sind, die stabil genug sind, dass ich den Stecker anlöten kann.

Die "Originalität" darf in diesem Falle ruhig ein wenig zugunsten der Funktionstüchtigkeit vernachlässigt werden. Hauptsache, das Ding macht wieder Lärm. Ein Stammtisch ohne Bata Illic - da fehlt irgendwie etwas... ;o))

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, die Buchse am Verstärker gegen eine DIN-Buchse auszutauschen. Die findet sich sicher noch in der Grabbelkiste, und die passenden Stecker lassen sich wenigstens bei Bedarf zerlegen...

... was nicht heisst, dass ich die Hoffnung aufgebe, an ein "originales" Ersatzkabel zu kommen!

@ Stamanns: Ich gehe mal davon aus, dass dieses Kabel in diversen Rock-Ola-Modellen der Zeit verbaut war. Wäre das daher nicht mal ein Artikel, bei dem sich eine Nachfertigung lohnen würde? Oder ist das Problem dafür (noch) nicht verbreitet genug?

Grüße aus dem Rheinland
Holgi

Hallo Holgi,

nach den runden dreipoligen Stereo-Steckern für diverse R.O. Verstärker werden wir häufig gefragt.
Diesen Stecker nachbauen zu lassen, wäre sehr aufwendig und teuer. Ich empfehle i.d.R. das beschädigte Kabel zu reparieren oder ein neues Kabel an den Resten des originalen Steckers sauber anzulöten und gut zu isolieren. Wenn das alles nicht mehr geht, gibt es diverse Einbaubuchsen und Stecker im Handel, die sich alternativ einbauen lassen. Wir haben sog. Miniatur-XLR Einbaubuchsen und Stecker für diesen Zweck im Programm. Wir wollen jetzt noch Adapterplatten fertigen lassen, so daß die originale Buchse ausgebaut und eine neue an der selben Stelle eingesetzt werden kann, ohne die Bohrungen im Verstärker zu verändern.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo zusammen,

nur so als Tipp ...
bei den Röhrenverstärkern 42845A ist unten rechts eine 9-polige
Novalbuchse vorhanden. Hier könnte mit einem passenden Stecker
(gab es z.B. mal bei Pollin) der Tonabmehmer auch angeschlossen werden.
Pin-1 (BLK) Masse, Pin-8(WHT-BLK) links, Pin-2(RED-BLK) rechts.
Standardmäßig ist ein Stecker mit zwei Brücken 2/4 und 6/8 eingesteckt.
Vorsicht! Auf Pin-5 liegt die Anodenspannung von ca. 230V (über 47k R)!
Buchse war vermutlich für einen externen Entzerrervorverstärker gedacht!

Grüsse
Alfred



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.08.07 13:41.

Hallo Alfredo,

danke für die Anregung - und die sicher nicht unberechtigte Warnung vor Stromschlag... ;o))

"Unsere" 426 hat aber leider einen Transistorverstärker, keine Ahnung, ob das so original ist...

Ich habe erst mal einen Meter Tonarmkabel und die Steckerchen für das System bei Stamanns bestellt, und versuche mich demnächst als Filigranlöter... Na, hoffentlich klappt das ...

Grüße aus dem Rheinland
Holgi

Hallo Holgi,

in der Ruhe liegt die Kraft, das klappt schon mit der Löterei ...
das richtige Werkzeug vorausgesetzt ;-)!

Viel Erfolg
Alfred

So filligran sind die Stecker ja auch nicht, sofern der Lötkolben nicht zum löten von Dachrinnen oder Tiffanylampen gedacht ist, klappt das schon.
Eine große Hilfe kann dabei die "dritte Hand" sein. [ssl.kundenserver.de]

Die Beschreibung zu dem Artikel muß ich allerdings bemängeln, es ist keine gute Idee direkt am Tonkopf zu löten oder ihn als Halter für die Steckerchen zu mißbrauchen. Die Hitze kann den Tonkopf schnell zerstören.

Hallo Marc,

vielen Dank für den Hinweis und das aufmerksame Lesen - die Kritik ist berechtigt.
Die Beschreibung ist schon geändert.

Viele Grüße - Hildegard Stamann

Sodele, nach Einbau eines Kabelstücks aus einem toten Schneider-Plattenspieler und Anwendung der Klinkenstecker-Lösung von Ralf funzt die 426 seit gestern wieder... Mal schauen, wie lange... ;o))

Danke an alle für die guten Hinweise!

Viele Grüße
Holgi