Tonschwankungen Wurlitzer 1700

geschrieben von - posted by soderica 
Tonschwankungen Wurlitzer 1700
07.06.07 16:57
Hallo zusammen
bin wieder mal soweit, respektive meine alte Lady, dass ich Euch um Hilfe ersuche, denn sie kränkelt schon wieder. Ziemlich genau 1 Monat hat sie täglich an die 2 Stunden schön brav vor sich hingespielt und gestern ist mir dann aufgefallen, das sich mehrmals Tonschwankungen einstellten. Heute wiederholte sich die Geschichte mehrmals und vor allem, je länger die Box in Betrieb ist. Motorseitig läuft alles normal es sind also keine Rundlaufschwankungen sondern teilweise aprupte Tonaussetzer, von der vollen Lautstärke zurück zu ganz leise.
Woran kann das liegen? Verstärker, Röhren oder so was in der Richtung?

Wer kann mir da weiterhelfen, weis Rat?

liebe Grüsse soderica

durch diesen Umstand gerät zwangsläufig mein Handbuch bei mini wiki ins Hintertreffen, Sorry deshalb.

WLM
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
08.06.07 13:01
Hallo soderica,

wenn ich dich richtig verstehe, dann meinst du <b>Lautstärkeschwankungen</b> und nicht Gleichlaufschwankungen (Leiern).

Dann würde ich zu nächst in die drei Komponenten Lautsprecher - Verstärker - Tonabnehmersystem unterteilen, um die Fehlerursache einzugrenzen.

Also z.B. das Tonabnehmerkabel (ich vermute mal ein Kristallsystem) an den Aux Eingang deiner HiFi Anlage anschließen ( nicht an den Phono Eingang, wenn die JukeBox kein Magnet System hat).

Bleibt die Lautstärke gleich, dann müsste der Fehler eher beim Verstärker oder den Lautsprechern zu suchen sein. Also dann die Jukebox-Lautsprecher mal an die Hifi Anlage anschließen.

gruß WLM
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
08.06.07 18:04
hi WLM

danke für Deine Antwort, leider bringt mich das nicht weiter, dass Picup-Nadel habe ich ersetzt und es hat nichts gebracht. Das mit den Lautsprechern kann man ganz vergessen, denn die haben eine Impendanz von 500 Ohm, denke auch ,es liegt nicht an den Lautsprechern.

Was übrig bleibt wäre der Verstärker, nur davon hab ich keine Ahnung. Kann zwar mit Lötkolben und Messgerät umgehen, aber das reicht bei weitem nicht für die Behebung des Problems.

Wer kann mir Bitte weiterhelfen bei der Behebung des Fehlers?

Danke Euch schon im Voraus für die Hilfe

Gruss soderica
WLM
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
08.06.07 21:05
Es wäre halt trotzdem nötig, das Tonabnehmersystem an einer anderen Anlage zu prüfen um es als Fehlerquelle ausschließen zu können. Ein blóßer Wechsel der Abtastnadel trägt zur Fehlereingrenzung leider nicht viel bei.

Lautsprecher mit 500 Ohm dürften an einer HiFi Anlage, die in der Regel auf Lautsprecher mit 8 Ohm ausgelegt ist zwar recht leise klingen, aber andererseits auch keinen Schaden nehmen. Ein Test um sie als Fehlerquelle auszuschließen und den anderen Forumsmitgliedern somit überhaupt eine Chance zu geben, den Fehler zu erahnen, sollte alle mal drin sein. Auch wenns Arbeit macht *grins*

Gruß WLM



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.06.07 21:09.
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
08.06.07 21:20
Hallo,
Ist dein Pot (Lautstaerken regler) bei der Revidierung ersetzt worden? Da wuerde ich mal anfangen..

Der witz mit dem Schweizer in Rente....Super! :)
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
08.06.07 23:56
Hallo soderica,

der Fehlerbeschreibung nach würde ich entweder auf einen Kontaktfehler oder auf eine defekte Röhre tippen. Als erstes solltest Du alle Steckverbindungen und alle Röhren (vorsicht bei den Endröhren - diese werden sehr heiß) am Verstärker bewegen, während eine Platte spielt. Wenn beim Bewegen eines Steckers bzw. Röhre der Fehler auftritt, hast Du die Fehlerquelle wahrscheinlich gefunden. Zum Beheben des Fehlers genügt es meist, den Stecker, bzw. die Röhre so lange weiterzubewegen (bei laufendem Gerät) bis dabei kein Geräusch mehr entsteht oder mehrmals aus- und einzustecken (bei abgeschaltetem Gerät). In hartnäckigen Fällen kann es nötig sein, die Stifte mit einer feinen Messingdrahtbürste zu reinigen oder mit KONTAKT 60 oder ähnlichem zu behandeln. Bitte keinesfalls mit einem "Kontaktspray" von der Tankstelle!

Wenn das alles nicht zum Erfolg führt, dürfte eine Röhre dabei sein, zu sterben. Röhren, die einen derartigen Fehler verursachen, sind fast immer klopfempfindlich. Es ist am besten, wenn Du auf jede einzelne Röhre mehrmals mit dem Kunststoffheft eines mittelgroßen Schraubenziehers klopfst. Damit die Röhre dabei nicht aus der Fassung geklopft wird, solltest Du mit einem Finger dagegenhalten. Das gilt hauptsächlich für die "kleinen" Vorstufenröhren. Die drei großen Röhren (2 x 6L6 und 5U4) sind selten klopfempfindlich, aber sie verursachen bei einem Defekt meistens ein anderes Fehlerbild. Die Eingangsröhre 6J5 verursacht beim Abklopfen ein Geräusch, ähnlich wie wenn man gegen ein Mikrofon klopft. Das ist kein Fehler, die Fassung der Röhre ist aus diesem Grund in Gummi gelagert.

Eine Möglichkeit wäre noch der Tonabnehmer. Der Tip von WLM funktioniert leider nicht, weil Wurlitzer ein Cobra - System verwendet. Dieses ist mit keinem "normalen" Verstärker funktionsfähig. Auf dem Nadeleinschub befinden sich zwei Kontaktfederpaare. Diese sind manchmal auch bei neuen Nadeleinschüben etwas verbogen und der Einschub läßt sich nicht ganz einschieben oder hat schlechten Kontakt. Dieser Fehler ist allerdings unwahrscheinlich, weil das Gerät mit der alten Nadel den gleichen Fehler machte, wenn ich richtig verstanden habe.

Als letzte Möglichkeit gibt es noch die Tonabnehmerleitung. Für das Cobra - System ist eine besondere Leitung notwendig, die relativ empfindlich ist. Sie besteht aus zwei Teilen, ein dünner Teil zum Tonarm und ein etwas stärkerer Teil zum Verstärker. Die Leitungen dürfen nicht gequetscht oder mechanisch beschäfigt werden. Zum Überprüfen der Leitungen und der Steckverbindungen gehst Du am besten folgendermaßen vor: Als erstes nimmst Du den Nadeleinschub aus dem Tonarm und mißt Du mit dem Ohmmeter den Innenwiderstand an den Kontaktfedern. Dann baust Du den Nadeleinschub wieder ein und mißt den Widerstand am Input - Stecker zwischen dem Steckerstift und der Abschirmung. Es muß sich der gleiche Wert messen lassen und der Wert darf sich auch nicht verändern, wenn Du die Leitung bewegst oder am Nadeleinschub wackelst.

Und nun viel Spaß - Arbeit hast Du ja vorerst genug ;-)

Viele Grüße - charly49
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
09.06.07 06:49
hallo zusammen
Danke Euch recht herzlich für Eure geschätzten Tipps, werde mich also dahinter klemmen und schauen was es sein kann. Ich habe wie gesagt sehr wenig Ahnung von der Elektronik und deshalb gehe ich immer mit Respekt an solche Arbeiten, denn ich will nicht unnötig mehr kaputt machen durch meine Unkenntnis.

wie ich verstanden habe, kann mann also die Röhren auch während des Betriebs ersetzen.

Also auf ein schönes Wochenende

und Danke nochmals allen

Soderica
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
09.06.07 10:33
Hallo zusammen
Problem gelöst!! Dank Eurer Hilfe, Wie von charly49 beschrieben, mit dem Heft des Schraubenzieher systematisch alle Röhren abgeklopft und dann bei der 12AX7, Exitus. Box ausgeschaltet und meine letzte 12AX7 eingsteckt und alles ist OK. Wieder was dazugelernt und etwas für die wiki Seite.
Kleine Ursache, grosse Wirkung und als Laie kann man nur Dankbar auf Eure Hilfe sein die Ihr hier im Forum bietet.

Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und nochmals herzlichen Dank

soderica
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
09.06.07 12:16
Hallo soderica,

es freut mich, daß Du den Fehler gefunden hast.

Das Herausziehen von Röhren im laufenden Betrieb ist sicher kein Problem. Einsetzen solltest Du sie aber nur, wenn Du absolut sicher bist, daß Du sie richtig, das heißt nicht verdreht ansetzen kannst. Das geht bei Oktalröhren (z. B. 6L6) leicht, weil sie einen Zapfen mit Führung haben. Bei Noval - Rohren (z. B. 12AX7) solltest Du es nur machen, wenn Du genau auf die Stifte und die Fassung sehen kannst. Andernfalls ist es besser, den Verstärker vorher abzuschalten.

Viele Grüße - charly49
WLM
Re: Tonschwankungen Wurlitzer 1700
09.06.07 14:35
Hallo soderica,

charly hat sicher recht: Beim geübten "Profi", der weiß wo er sich gerade in seiner Box bewegt, sicher keine Problem die Röhren auch im Betrieb zu wechseln. Dem "behertzten Amateur", der eigentlich auch seine 230V-Glühlampen nicht laufenden Betrieb wechselt, würde ich lieber abraten wollen:
* Röhren werden mit noch höhreren Spannungen betrieben als Haushalts-Glühlampen
* Das Einstecken in die Fassungen/Steckverbindung der Röhren erfordert ein noch ruhigeres Händchen als die von Glühlampen, um keine Kurzschlüsse zu schaffen.
* in der JukeBox können sich auch noch andere Spannungsführende Teile befinden, an die man aus Versehen stoßen könnte.

Gruß WLM
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