Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?

geschrieben von - posted by Harry_St 
Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
23.05.07 18:12
Hallo, habe mir vor kurzem eine Rock Ola Musikbox gekauft
Diese habe ich in meinem Partyraum stehen, da ich die Musik aber in mehreren Räumen hören möchte,
möchte ich mir selber Lautsprecher bauen.
Da ich technisch leider nicht so versiert bin, hoffe ich auf eure Hilfe.

Danke!

mfg Harry
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
23.05.07 18:52
Über den Selbstbau von Lautsprecherboxen wurden Meterweise Bücher geschrieben. Ob die nun an eine Jukebox oder an eine Hifi-Anlage sollen ist erstmal egal.
Grob gesagt müssen die Lautsprecher in ein passendes Gehäuse, bei Mehrweglautsprechern muß eine entsprechende Weiche vor die Einzelchassis.

Im allgemeinen kann man dann noch sagen das sich ein Selbstbau von normalen Lautsprechern bei den heutigen Preisen kaum noch lohnt.

Beim Anschluss an die Jukebox kommt es übrigens darauf an, welchen Anschluss du nimmst.
Die Boxen haben sowohl 70V Ausgänge als auch normale Ausgänge.
Bei mehreren Lautsprechern kann es sinnvoll sein den 70V Ausgang zu benutzen, dann muß aber in jede Box ein Übertrager eingebaut werden. Das ist dann die gleiche Technik wie sie zur Beschallung von Kaufhäusern o.ä. eingesetzt wird, nur das man in Europa normalerweise mit 100V-Technik arbeitet.

B&K
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
23.05.07 19:57
Hallo Harry!

Die 70V/100Volt Technik war an sich nur zum Überbrücken langer Entfernungen
zum Lautsprecher gedacht und hat klanglich so seine Nachteile , da ein weiterer
Übertrager(Trafo) in die Kette gebracht wurde!
Unbedingt sollte man aber auf die Impedanzen der angeschlossenen
Lautsprecher achten und die Empfehlungen im Manual oder im Schaltbild
beachten ! Sonst kann man (besonders wichtig bei Röhrenverstärkern!)
die Ausgangsstufe /Ausgangsübertrager sehr schnell abfackeln !!
Und das wird immer teuer !!

Gruß Klaus
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
23.05.07 22:06
Hallo Klaus,

da muß ich widersprechen. Röhrenverstärker vertragen eine Fehlanpassung weit besser als Transistorverstärker. Selbst ein Kurzschluß der Lautsprecherleitungen führt nur äußerst selten zu einem Schaden. Nur eines darf man bei Röhrenverstärkern nicht machen: ohne Lautsprecher betreiben und die Lautstärke voll aufdrehen. Das kann zu Spannungsüberschlägen in den Endröhren aun auch in den Ausgangstrafos führen und diese beschädigen.

Viele Grüße aus Österreich

charly49
B&K
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
24.05.07 05:48
Moin Charly !

Das kann gut gehen , muß aber nicht !!
Ich habe hier zwei Rockola Verstärker liegen mit defekten AÜ`s ,
die beide definitiv durch Fehlanpassung hochohmig geworden sind !
Wenn man das kurzzeitig macht , sicher kein Problem !
Aber ständig auf 16 Ohm geschaltet und dann mit zwei 4 Ohm
Jubel-ElektroniK Boxen betrieben , führte hier zum Crash !
Die alten Germanium Endstufen sind sicher , wie Du schreibst , noch
empfindlicher !

Gruß Klaus
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
24.05.07 06:48
Hallo,

schaut euch mal die Stummschaltung der "Fanfare 60" oder "Tonmaster" an. Hierbei wird einfach die Sekundärseite des AÜ kurzgeschlossen!

Im Ruhezustand der Box ist der Ausgang also ständig (ohne Modulation) kurzgschlossen.

Diese Schaltung ist jedoch nicht sehr elegant gelöst, da in diesem niederohmigen Bereich schon kleinste Übergangswiderstände an Schalter /Stecker die Funktion beeinflussen.

Gruß,
Daniel
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
24.05.07 07:54
Hallo Klaus,

ich kann mir nicht vorstellen, daß die Ausgangstrafos durch Fehlanpassung kaputtgegangen sind. Ich habe in den 60er und 70er - Jahren dutzendemale erlebt, daß jemand mehrere Lautsprecher z. B. im Gastgarten montiert hat. Weil es am lautesten ging, wurden die Lautsprecher einfach parallel an den hochohmigsten Anschluß angeschlossen. Der Lautstärkeregler war dabei ziemlich weit aufgedreht, denn aus den eingebauten Lautsprechern kam durch die Überlastung nicht mehr viel, in Extremfallen nur mehr ein heiseres Krächzen. Obwohl solche Anlagen oft monatelang betrieben wurden, kann ich mich an keinen Fall erinnern, bei dem ein Ausgangstrafo kaputtgegangen wäre. Die Endröhren hatten natürlich einen sehr hohen Verschleiß.

Nach meiner Erfahrung sterben die meisten AÜ durch defekte Endröhren, defekte Koppelkondensatoren, fehlende Gittervorspannung oder Betrieb ohne Sekundärlast (ist mir selbst einmal passiert). Eine weitere Ursache kann sein - besonders bei sehr alten Geräten, die jahrelang in einem Keller gelagert waren - daß Feuchtigkeit in die Wicklung gekommen ist und partielle Windungsschlüsse verursacht. Dann ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis der Trafo stirbt. Das gleiche kann passieren, wenn man der Verstärker möglichst schön reinigen will und dabei Wasser oder irgend ein Reinigungsmittel in die Wicklung eindringt. Das gilt übrigens nicht nur für Ausgangstrafos, sondern auch für Netztrafos, Drosseln, Relaisspulen, Solenoiden und Motoren.

Trafos mit eingedrungener Feuchtigkeit kann man in vielen Fällen noch retten, indem man das Gerät nicht einschaltet, sondern die Deckel von den Trafos abschraubt und den Verstärker für 6 - 8 Stunden (bei großen Trafos auch länger) im Backrohr bei 70 - 80°C trocknen läßt. Auf diese Weise haben wir sogar einige Hochwasserschäden wieder zum Leben erweckt.

Viele Grüße - charly49
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
24.05.07 11:15
Hallo Klaus

Ich denke Daniel und charly49 haben da sicher recht.
Selbst Rock Ola hat die von Daniel beschrieben Art der Stummschaltung verwendet.
Z.B. bei den Verstärkern der Wandboxen (1484/94, 403, 430)

Und hier noch was wichtiges zu dem Thema (Text aus frihu.com)

Was bei transistorierten Verstärker kein Problem ist, kann für einen Röhrenverstärker tödlich sein. Das Problem bei Eintakt- und Gegentaktendstufen ist ja, dass an dem Ausgangsübertrager immer eine definierte Last hängen muss. Es ist dabei unerheblich ob es sich dabei um ein HiFi-, HighEnd oder um einen Gitarren-Röhrenverstärker handelt. Fehlt diese Last, besteht die Gefahr, dass die induzierte Spannung hochläuft und sich einen (meist) ungeeigneten Ort sucht, sich zu entladen. Grund für dieses Phänomen ist ein Schwingen des Übertragers bzw. der gesamten elektronischen Röhrenschaltung.

Solange die Entladung an den Röhrenfassungen stattfindet, ist das zwar ärgerlich, aber nicht weiter kritisch, wenn man denn schnell genug reagiert und den Verstärker ausschaltet. Bedenklich wird es, wenn es innerhalb der Röhre funkt. Und teuer wird es, wenn es innerhalb des Übertragers zu Spannungsüberschlägen kommt, denn dann ist er hin - der Übertrager.


Gruß,
Roland

PS: Aus Unachtsamkeit habe ich auch mal 2 6L6 durch Schwingen in den vorzeitigen Tod geschickt. Passiert mir sicher nie wieder. Also immer Last ran an einen Röhrenverstärker!
B&K
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
24.05.07 17:53
Hallo Daniel / charly / und Roland !

Ich lasse mich gern belehren , das sowas nicht zum Tod der AÜ`S
führt ! Ich habe allerdings schon zweimal andere Erfahrungen gemacht !
Wie charly schreibt , die Endröhren werden stark belastet , die 6973
sind Mimosen und was dann letzlich den Trafo killt ist unerheblich !
Meine beiden AÜ`S sind jedenfalls hochohmig , was immer auch der Grund war !
Das mit dem Backofen habe ich selbst schon gemacht um einen im Bier ertrunkenen
Verstärker wieder zu richten und der riecht zwar immernoch , aber funktioniert bis heute !!

Grüße an Alle und schöne Pfingsten
Klaus
Re: Wie baue ich externe Lautsprecher für eine Rock Ola Musikbox?
24.05.07 18:58
Hallo Klaus,

wie Roland und Charly schon geschrieben haben, haben es Ausgangstrafos nicht gerne, wenn sie sekundärseitig unbelastet betrieben werden. Das ist jedoch nur kritisch, wenn z.B. am Eingang ein Signal anliegt.

Oft sieht man (eher im Radiobereich) Kondensatoren um ca. 5nF, die parallel zur Primärseite des AÜ, oder von der Anode nach Masse liegen. Diese sollen den Trafo vor solchem schützen, sind aber heute eher Zeitbomben, die beim Durchschlagen den Übertrager bzw. das Netzteil zerstören können.

Gruß,
Daniel
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