Rock Ola Tempo II

geschrieben von - posted by kaefer74 
Rock Ola Tempo II
16.05.07 22:34
hallo,

da aus meinen LS ein leichtes brummen kommt, möchte ich meiner box neue kondensatoren spendieren.

evtl. auch noch neue röhren.

wie hoch sind die kosten?

die box ist aus den usa, sie hat also einen trafo vorgeschaltet (wichtig???)

danke + grüße andreas
Re: Rock Ola Tempo II
16.05.07 22:52
Hallo Andreas, die Kondensatoren kannst Du hier zum größten Teil bei Oliver kaufen, die Preise stehen dran, Du mußt Dir nur die Mühe machen, in der Stückliste im Handbuch mal nachzusehen, Kapazitätswert und Spannung sind wichtig. Röhren wie die 6973 sind als Neuauflage wesentlich billiger als NOS, aber auch da sind so ca. 120 Euro fällig. Daß der Netztrafo von 220 auf 117 runtertransformiert, ist wohl unabdingbar ;-). Allerdings gab es von Rock-Ola auch deutsche Netzteile, die auf
220V liefen. Vielleicht findest Du irgendwo auf ner Börse oder bei einem Kollegen eins, dann brauchst Du den Netztrafo nicht mehr und kannst direkt das Netzteil an 220V anschließen. Eventuell brauchst Du auch ein anderes Reibrad am Plattenteller, ich weiß nicht, wie stark die Verzerrung ist. Gruß Markus
Re: Rock Ola Tempo II
17.05.07 05:59
Hallo kaefer74,

ich weiß nicht, ob Du Grundkenntnisse in Elektronik, bzw. Verstärkertechnik und die nötigen handwerklichen Fähigkeiten (z. B. Löten) hast. Ohne diese Fähigkeiten ist es nicht ratsam, Reparaturen an Röhrenverstärkern selbst durchzuführen. Mit dem Austausch der Kondensatoren ist es meist nciht getan. Es müssen Spannungen und Arbeitspunkte kontrolliert werden und gegebenenfalls weitere Bauteile getauscht werden. Die Arbeit ist auch nicht ganz ungefährlich, denn im Verstärker gibt es lebensgefährliche Spannungen bis 300 Volt. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, daß ein Kontakt damit sehr unangenehm ist.

Das leichte Brummen könnte eine andere Ursache haben. Die Gummiaufhängung des Plattentellermotors verhärten mit der Zeit, dadurch werden die Vibrationen des Motors auf den Plattenteller übertragen und vom Tonabnehmer aufgenommen. Du kannst sehr leicht überprüfen, ob das der Fall ist, indem Du den Tonarm mit der Hand von der laufenden Platte hebst. Wenn das Brummen dann weg ist, kannst Du die Verstärkerreparatur - zumindest vorläufig - sparen. Die 3 Gummi gibts bei Bedarf im Shop.

Viele Grüße aus Österreich

charly49
Re: Rock Ola Tempo II
17.05.07 14:23
Hallo Andreas!

Es schadet sicher nicht, wenn bei einem über 45 Jahre alten Verstärker die Kondensatoren getauscht werden. Oft sind damit dann Probleme wie Brumm etc. behoben. Aber nicht immer!!
Und charly49 hat ja bereits auf noch weitere sehr wichtige Punkte hingewiesen!

Ein Grund für den Brumm können Endröhren mit ungleichen Ruheströmen sein. Dadurch heben sich die Brummströme im Ausgangsübertrager nicht mehr gänzlich auf. Das ist häufig auch mit neuen Röhren nicht anders! Die von RO bei diesem Verstärker verwendete Ultralinearschaltung ist hier noch etwas heikler. Die Ruherströme kann man, ohne Änderungen an der Schaltung durchzuführen, nicht abgleichen, da eine automatische Vorspannungserzeugung mittels gemeinsamen Katodenwiderstand verwendet wird. Gematchte Röhren machen aus diesem Grund schon Sinn. Diese sollten aber unter den Betriebsbedingungen des jeweiligen Verstärkers selektiert werden. Das wiederum ist eher selten der Fall.

Du kannst dazu einen ganz einfachen Test machen:
Entferne eine der zwei 6973 pro Kanal, zieh den Stecker vom System am Verstärker ab und betreibe diesen so. Dann lässt Du eine Platte auflegen und hebst den Tonarm ab, damit Du auch den leisen direkten Ton den das System abgibt nicht mehr hörst. Du kannst auch eine Platte aus dem Magazin nehmen und diese anwählen. Dadurch wird der Tonarm neben dem Plattenteller aufgelegt. Achtung! Manche Systeme bzw. deren Halterung können ohne Platte am Rand vom Plattenteller streifen. Jetzt achtest Du auf den Brumm und steckst die zweiten 6973 während dem Betrieb wieder ein. Jetzt sollte nach kurzer Zeit der Brumm weniger werden. ist das nicht der Fall, dann trifft das mit den Ruheströmen schon mal zu.

Ich habe in letzter Zeit unter anderem einige RO Tempo II Verstärker zur Überholung gehabt und festgestellt, dass diese auch nach einer sehr gewissenhaften Überholung (inkl. gematchter Röhren) noch immer einen mehr oder weniger starken Brumm gehabt haben.

Der Grund ist eine Anodenspannung (ca. 360V!) mit einer sehr hohen Restwelligkeit (Brummspannung) von teilweise bis zu 5V RMS (trotz neuer Siebelkos), aufgrund einer sehr einfachen Siebschaltung. Dieses "Problem" haben übrigens die meisten Jukebox Röhrenverstärker. Eine sehr effektive und preiswerte Abhilfe ist die Verbesserung der Siebung durch Einbau einer zusätzlichen Siebkette bestehend aus einer Siebdrossel (1,5 H) und einem Elko (100 uF / 450V). Dadurch wird die Brummspannung auf unter 100 mV gebracht! Beides lässt sich von außen nicht sichtbar im Verstärker unterbringen, wenn der große originale Elko getauscht wurde, da die heutigen Elkos um ein vielfaches kleiner sind. Auch bei den meisten anderen Verstärkern ist dafür Platz vorhanden. Aber Achtung! Auch hier muss man wissen was man tut und hat zu beachten wie die Spannungserzeugung erfolgt.

Zu den Röhren:
Mit den mittlerweile recht preiswert erhältlichen russischen Röhren (6973, 7868, 7199 usw.) habe ich sehr schlechte Erfahrung gemacht. Teilweise waren diese schon bei der Lieferung defekt oder nach kürzester Zeit. Ich verwende diese jedenfalls - wenn irgendwie möglich - nicht mehr. Ein sehr guter Ersatz für die 6973 ist die 6CZ5. Bei RO Verstärkern muss dazu an der Fassung eine Brücke zwischen Pin 1 und 8 eingelötet werden. Die 6CZ5 sind als amerikanische NOS Röhren gelegentlich noch günstig zu bekommen.

Fazit:
Ohne die entsprechenden Kenntnisse und den erforderlichen Geräten rate auch ich vor einer Reparatur von Röhrenverstärkern in Eigenregie ab. Wer sich aber doch dran versuchen will, der sollte als Grundausstattung zumindest einen Tongenerator, ein Oszilloskop und ein brauchbares DMM zur Verfügung haben. Ein Röhrenprüfgerät mit Steilheitsmessung, empfindlichem Gas / Grid-Emission Test sowie hohen Anoden und Schirmgitterspannungen (> 250V, besser 400 - 500V) ist auch oft sehr hilfreich. Wenn man (Frau) dann öfters Verstärker repariert, kommt weiteres Equipment zwangsläufig dazu.

Gruß,
Roland

PS: Und hier nochmals der Hinweis wegen den sehr hohen und somit lebensgefährlichen Spannungen mit denen die meisten Röhrenverstärker arbeiten.
Re: Rock Ola Tempo II
17.05.07 14:24
ich habe neue 6973's und die kosten nur 75 euro fur 4

ich habe auch al die andere Röhren.

Danke, Nimko
Re: Rock Ola Tempo II
17.05.07 19:46
hallo,

vielen dank für die ausfühliche mail!!!!!!!!!!!

was würde mich denn eine überholung des verstärkers kosten?

ist wohl auch besser wenn ein profi den part übernimmt.

wobei das löten kein problem darstellt. der rest aber dann schon.

grüße andreas
Re: Rock Ola Tempo II
18.05.07 08:15
Hallo Andreas,

sieh mal bei Deinen privaten Nachrichten nach.

Gruß,
Roland
Re: Rock Ola Tempo II
19.05.07 07:46
hallo,

es kam keine nachricht.

gruß andreas
Re: Rock Ola Tempo II
19.05.07 11:04
Hallo Andreas,

jetzt sollte es geklappt haben.

Gruß,
Roland
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