W1900 Antriebsmotor-Probleme

Hallo Forum,

immer wieder muß ich feststellen, daß mein Hauptantriebsmotor an meiner W1900 (für Plattenkorb und die gesamte Mechanik), ein Gleichstrommotor, der im Betrieb einmal rechts- und einmal linksrum laufen muß, Probleme bereitet. Wenn die gewählte Platte abgespielt ist, und die Prozedur zum Zurückschieben des Hebelarms anlaufen soll, um die Platte in den Korb zurückzuschieben, bleibt der Motor stehen. Und zwar dann, wenn auf der Nockenscheibe auf der senkrechten "MechanikHauptwelle" die Nocke kommt, die dafür zuständig ist, daß über einen Hebel und eine Umenkrolle das Seil, welches letztlich den Tonarm wieder zurückzieht, angezogen wird. (Vielleicht etws umständlich beschrieben, aber die Freaks wissen, was ich meine).
Hilft man von Hand am Motorwellenausgang ein wenig nach, dreht der Motor über die schwerste Stelle drüber, und der Rest läuft wie gehabt weiter. Die Seilspannung ist nicht zu straff, Mechanik wurde zerlegt, geölt und geschmiert, auf leichtgängigkeit geprüft und wieder zusammengesetzt. Mein Verdacht: Der Hauptmotor ist einfach zu schwach, und bringt nicht mehr genug Leistung. Wie kann ich das überpüfen, bzw. testen (Netzgerät für Gleichstrom ist vorhanden). Gibt es ähnliche Erfahrungen, die Ihr mit den Antriebsmotoren gemacht habt. Können neue Kohlen Abhilfe schaffen?, oder muß der Motor überholt werden (welche Anzeichen dafür gibt es).
Übrigens: Habe bemerkt, daß z. Bsp an der 1900er eines Freundes der Plattenkorb deutlich schneller dreht als bei meiner, und auch die gesamte Mechanik etwas zügiger läuft. Kann es vielleicht auch was damit zu tun haben, daß die Spannungsversorgung vom Verstärker nicht mehr i. O. ist?
Bin für jeden Tip dankbar.
Gruß
Martin

Hallo Martin
Hatte bei meiner Rock-Ola das gleiche Problem. Hatte den Motor überholt, (Reinigung, neue Kohlen, neue Lager, frisches Fett) danach hatte er wieder genug Kraft.
Gruß Roland

Hallo Martin
Hast Du den Gleichrichter im Verstärker mal geprüft und gegebenfalls gewechselt?
Probleme können auch die offenen Kontaktsätze hinten mittig rechts in der Nähe des Motors und auch der Resetknopf im Verstärker bereiten.
Hier könnte mal die Kontaktübergangswiderstände messen.

Wenn die Mechanik überholt wurde, gehe ich mal davon aus, daß auch der Motor zerlegt, gereinigt und getestet wurde.

Servus Axel

Hallo Axel,

danke für den Tip.
Wie kann ich den Gleichrichter im Verstärker am Besten überprüfen?
Offene Kontakte oben wurden gereinigt, Reset-Knopf noch nicht.

Gruß
Martin

Hallo Martin
Führe doch mal eine Messung der Gleichspannung am Gleicrichter in unbelastetem (Motor läuft nicht / abgesteckt) und im belasteten Zustand (Motor läuft) durch und vergleiche die Spannungswerte.
Unter Last sollte die Spannung nicht um mehrere Volt zusammenbrechen.

Servus Axel

Hallo Axel,

hat etwas gedauert, aber nun hab ichs gemessen:
Unter normaler Last, also wenn der Motor nur den Korb dreht, messe ich etwa 29,7 Volt, unter voller Last, also wenn die Nocke kommt, die den Motor zu höchster Leistung zwingt, messe ich aber immer noch ca. 25,8 Volt. Kann es möglich sein, daß dieser "geringe" Spannungsabfall zu Motorstillständen führt, also der Gleichrichter die Wurzel des Übels sein soll? Oder was kanns sonst noch sein? Verzweifle langsam ein wenig..., aber nur ein wenig.

Gruß
Martin

Dieser Spannungsabfall ist O.K. Wie ich schon sagte, würde ich mir mal den Motor vornehmen.

Gruß Roland

Hallo Roland,

danke für deine Nachricht. Werde mich wohl dem Motor widmen müssen, obwohl bereits komplett zerlegt und gereinigt, frisches Fett, Lager sauber usw...,

Gruß
Martin

Sorry, aber ich empfinde einen Spannungabfall von 4 Volt zu hoch.

Es muss ja nicht zwingend der Gleichrichter sein. Wenn der Motor - aus welchen Gründen auch immer - eine zu hohe Stromaufnahme hat, dann bricht irgendwann auch die Spannung am Trafo zusammen.

C U
Catboy (Kai)

ich würd mal die Kohlebürsten in Augenschein nehmen

Wenn der Motor zum Sillstand kommt, ist seine Stromaufnahme um ein Mehrfaches höher, also schreckt mich der Spannungsabfall eigentlich nicht, nur würde ich außer den Kohlebürsten auch noch den Kollektor kontrollieren! Ist er sauber? Sind alle Lamellen in Ordnung, oder gar ein paar ausgelötet? Allerdings wäre es noch ratsam, die Trafospannung vor dem Gleichrichter zu messen, um festzustellen, wie hoch der Spannungsabfall am Gleichrichter wirklich ist!
mfg
Hans

Wenn die Wicklungen sehr warm werden, erhöht sich auch der Widerstand, bitte mitberechnen.

Hallo alle zusammen
Ich würde den Motor mal im ausgebauten zustand an einem Netzgerät anschliesen 24V und dabei die Stromaufnahme mit einem Amperemeter messen. wenn die Stromaufnahme sehr am schwanken ist kann man davon ausgehen das der Kollektor verschlissen ist, es werden eben nicht mehr alle Spulen vom Anker mit Spannung versorgt. Man Hört es auch schon an dem ungleichmäsigen Lauf (Leiern)
Die Kohlen sollten natürlich auch I.O. sein.
Gruß Roland



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.01.07 18:33.

Hallo Martin,
wie Roland schon schreibt, gibt eine Strommessung am Besten darüber Aufschluss, ob der Motor noch i.O. ist.
Falls keine Möglichkeit zum Strommessung vorhanden ist, kannst Du auch einmal eine 1 A Sicherung an Stelle der 2 A Sicherung einsetzen. Ein guter Motor kommt mit ca. 1 A Stromaufnahme auch unter Belastung zurecht. Sollte die 1 A Sicherung nicht halten, liegt vermutlich ein Defekt vor (z.B. Windungsschluß oder ein stark verschlissener Kollektor).
Wenn Du nicht weiterkommst, kannst Du uns den Motor auch einmal zum Überprüfen schicken.
Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo Oliver,

danke für den Tipp, danke auch an alle anderen Forumsteilnehmer für die Hilfe. Bin zwischenzeitlich auch etwas weiter gekommen. Das Problem ist definitiv der Motor und nicht das Netzteil davor oder der Gleichrichter. Ich habe meinen Motor bei einem Bekannten in eine 1900er eingebaut. Der Motor des Bekannten läuft in seiner Box gut und schnell, und verliert auch nicht an Kraft, wenn die Motorbelastung am Stärksten ist. Als ich dann meinen Motor in diese Box einbaute, lief er genauso langsam und bleib letztlich auch stehen an der Stelle der höchsten Belastung. Ich werde nun den Motor nochmal an mein Netzgerät hängen, und unter Last die Stromaufnahme messen.
Gruß
Martin

P.S:: Hallo Forum,

alles klar:
War heute bei einem alten Motoren-Guru, der seit vielen Jahren eine kleine Ankerwicklerei im Keller betreibt.
Diagnose: Windungsschluss, also Anker muß neu gewickelt werden. Wird gemacht, in 3 Wochen hab ich einen wie-neuen Motor.

Gruß Martin



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.07 17:33.