Wiegands M-40

geschrieben von - posted by hele 
Wiegands M-40
19.05.25 08:44
Hallo liebe Forumsmitglieder,
Ich habe hier eine schöne Wandbox Wiegandt M40 stehen. Wenn ich eine Platte anwähle werden jede Menge zusätzliche Geräusche über den Verstärker zum Lautsprecher übertragen (Knackgeräusche bzw. Schaltgeräusche beim Öffnen oder Schließen der Kontakte). Gibt es hier eine Möglichkeit diese zu unterbinden oder ist das so bei dieser alten Box? Der Verstärker wurde komplett überholt.
Wäre für jede Idee dankbar!
hele
Re: Wiegands M-40
19.05.25 13:50
Hallo Hele, ich kenn die M40 nicht, aber vielleicht gibt es - wie bei der Tonmaster - unter der Mechanikabdeckung vorne rechts ein Kontaktpaket bei dem ein Kontakt den Lautsprecher kurzschliesst. Dieser Kontakt muss sehr niederohmig sein, sonst hört man auch bei geschlossenenm Kontakt noch Störgeräusche. Vor allem wenn aufgrund eines schlechten Tonabnehmers die Lautstärke weit aufgedreht werden muss.
Gruss Jürgen



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.05.25 18:41.
Re: Wiegands M-40
19.05.25 20:28
Hallo Jürgen,
Vielen herzlichen Dank für Deine schnelle Info!
Welche von den Kontaktblöcke meinst Du? Habe leider keine Unterlagen zu dieser Box…So wie ich Dich verstehe, soll der besagte Kontakt auf alle Fälle sauber kontaktieren?
Vg
Hele


Re: Wiegands M-40
20.05.25 08:37
Der im linken Bild. Läuft auch noch über einen Steckverbinder wenn ich mich recht erinnere was die Sache nicht besser macht. Versuch mal die Leitungen zu verfolgen ob welche zum Lautsprecher/Verstärkerausgang gehen. Achtung, an den Kontakten liegt teilweise Netzspannung.
Gruss Jürgen
Re: Wiegands M-40
21.05.25 06:46
Ah, danke… dann werd ich bei diesen Kontakten mal die Drähte verfolgen.
VG hele
Re: Wiegands M-40
22.05.25 19:15
Hallo Jürgen,
Ja, hab den Kontakt gefunden welcher den Lautsprecher abschaltet. Dieser wird über die Kurvenscheibe betätigt… Beim Messen mit dem Ohmmeter ist dieser wenn geschlossen 0 Ohm. Dennoch vernehme ich immer noch die störende Geräusche (möglicherweise tatsächlich vom Tonsystem…?) Also werde ich eine Kabelstrippe an diesen besagtem Kontakt anbringen und den Kontakt zu dem Zeitpunkt, wenn die Platte abgelegt wird, überbrücken. Dann kann ich sicher sein dass dieser Niederohmig ist…
Was mir noch aufgefallen ist… wenn die letzte Platte gespielt wurde und der Motor abgeschaltet wird, höre ich auch noch ein knacksen am Lautsprecher… Meinst Du das hat was mit dem anderen Problem zu tun?

VG
Hele
Re: Wiegands M-40
23.05.25 08:14
Hallo Hele,
miss den Widerstand am Lautsprecher. Bei geschlossenem Kontakt soll der Lautsprecher kurzgeschlossen werden. Falls noch ein Steckverbinder dazwischen ist, reinige auch diese Kontakte. Je kleiner der Gesamtwiderstand desto besser. Ganz zu Null wird das nicht, deshalb hört man immer noch etwas. Mit Kabeln würde ich am Schalter nicht im laufenden Betrieb rumfummeln. Die Kontakte sind alle sehr nahe aneinander und an manchen liegt Netzspannung. Um die Wirkung der Stummschaltung zu testen habe ich ein externes Signal am Verstärker eingespeist und mit einem Holzstäbchen den Kontakt geöffnet und geschlossen. Der Verstärker wird bei der Tonmaster im Ruhezustand nicht abgeschaltet da funktioniert das so am einfachsten.
Das Knacksen kommt von Spannungsspitzen die beim Abschalten von Induktivitäten entstehen, also Spulen, Relais, Motoren - das wird auch beim Abschalten des Motors die gleiche Ursache sein. Solange die Stummschaltung aktiv ist, sollte das nicht zu hören sein oder zumindest so leise dass es nicht auffällt. Wenn man aufgrund eines defekte Tonabnehmers die Lautstärke schon sehr weit aufdrehen muss, dann hört man natürlich auch die Störgeräusche während der Stummschaltung lauter. Wahlspulen und Spulen im Kreditwerk sind meistens zusätzlich entstört weil die ja auch bei laufender Platte betätigt werden können. Saubere Schaltkontakte tragen hier auch dazu bei die Störgeräusche zu reduzieren.
Wie das jetzt genau bei der M40 aussieht kann ich dir auch nicht sagen, da wirst du einen Plan brauchen. Manche Entstörmassnahmen wurden aber auch nachträglich ergänzt und stehen nicht in den Plänen.
Gruss Jürgen
Re: Wiegands M-40
01.06.25 09:08
Hallo Jürgen,
War eine Zeit außer Gefecht…
Gestern hab ich den Widerstand gemessen und dieser passt ca. 0,2 Ohm. Dann hab ich von einem Tablett den Kopfhöhrerausgang mit dem Eingang des Verstärkers verbunden und Musik abgespielt. Mehrere Platten gewählt und tatsächlich die Störgeräusche waren weg.
Jetzt bin ich auch der Meinung es könnte am Tonsystem liegen, da ich den Regler schon weit aufdrehen muss… im Gegensatz mit externen Signal.
Wird wahrscheinlich schwer sein solch ein Tonsystem noch zu kriegen… Hab hier im Forum schon gelesen das man es vielleicht reparieren kann… oder ich überlege mir eine kleine Schaltung wo ich den Lautsprecher wegschalte bis der Tonarm aufgelegt hat…
Leider hab ich jetzt noch ein weiteres Problem entdeckt. Wenn der Antriebsmotor verfährt und z.B. am unteren Ende ankommt und wieder in die andere Richtung fahren soll hört man ein rattern als wenn die Kette über das Ritzel springt… aber ich kann das nicht so genau verfolgen. Auch beim oberen Wechsel ist dies, jedoch wesentlich kürzer und leiser. Ist da eine Rutschkupplung im Spiel?

VG Hele
Re: Wiegands M-40
02.06.25 19:26
Hallo Hele,
wenn ich mich recht erinnere gibts da keine Kupplung, nur einen Schalter der am oberen und unteren Fahrweg die
Drehrichtung des Motors umschaltet. (Tonmaster)
Vorsicht Netzspannung auch an diesen Schalter.
Gruss Jürgen
Re: Wiegands M-40
05.06.25 21:59
Hallo Jürgen,
Danke für die Info :) Hab jetzt mal nach den Schaltern gesucht… Die habe ich leider nicht sichten können. Aber so wie es bei der M40 aussieht ist es der Kontaktblock vom rechten Bild, was ich am 19.5. geschickt hatte…
Hier bewegt ein mechanisches Gestänge diesen Kontaktblock und der Motor läuft in die andere Richtung.
Jetzt komm ich nicht wirklich weiter wegen den Störgeräuschen, aber ich könnte mir eine kleine Schaltung überlegen und einbauen welche den Lautsprecher erst dann einschaltet, wenn die Platte angefahren ist und der Tonarm aufgelegt wurde. Leider ist dann die Originalität nicht mehr gegeben, aber der Zweck heiligt die Mittel…

VG
Hele
Re: Wiegands M-40
06.06.25 20:47
Hallo Hele,
hier ein Bild des Drehrichtungsumschlalters in der Tonamster. Der obere und untere Umschaltpunkt wird durch Verschieben der beiden Muffen eingestellt. Wenn das bei der M40 anders ist, kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen.
Zu den Störgeräuschen:
Ich hab mir das mal angehört, bei mir ist der Widerstand am Lautsprecher bei geschlossemem Stummschalter ebenfalls etwa 0.2-0.3Ohm. Das Motorgeräusch während der Fahrt (klingt wie ein Schaben) hört man nur bei voll aufgedrehtem Verstärker, an den Umschaltpunkten der Drehrichtung und beim Anziehen des Kupplungsmagneten (kurz vor dem Spreizen des Plattenstapels) gibt es ein gut hörbares Knacksen etwa ab halber Lautstärke. Es ist aber deutlich leiser als das Aufsetzgeräusch der Nadel, hier ist der Kontakt bei mir aber bereits geöffnet. Die Lautstärke der Musik ist dann im "oberen Partybereich".
In diesem Beitrag gibt es Infos zur do-it-yourself Überholung des TA`s sowie einen Link zu einer Firma die so etwas anbietet. [forum.jukebox-world.de]. Ich habe zwischenzeitlich einige dieser TA´s nach dieser Methode gemacht, nur bei den Schrauben bin ich von M2 auf M1 mit Mutter umgestiegen da das mit dem Gewindeschneiden im spröden Plastikmaterial nicht immer klappt.
Ansonsten kannst du noch evtl. vorhandene Entstörkodnensatoren prüfen/tauschen und kontrollieren ob das TA Kabel ordentlich geschirmt und richtig angeschlossen ist.
Gruss Jürgen


Re: Wiegands M-40
07.06.25 08:24
Vielen Dank Jürgen für Deine umfangreiche Erklärung! Dann werde ich mich mal wieder dahinterklemmen und dann berichten.

VG
Hele
Re: Wiegands M-40
08.06.25 15:09
Hallo Jürgen,
Eine Frage hätte ich noch: Darf ich bei dieser Box mit Röhrenverstärker den Lautsprecher probeweise abklemmen und dafür einen Lastwiderstand einbauen? Wie groß müsste der den sein und welche Leistung müsste der denn haben?
Wenn ich nämlich mit der Entstörung nicht weiter komme, könnte ich eventuell eine kleine Schaltung bauen, welche den Lautsprecher bis zum Auflegen wegschaltet…

VG
Hele
Re: Wiegands M-40
13.06.25 13:45
Hallo Hele, PP Röhrenendstufen sind kurzschlussfest aber nicht leerlauffest. Du könntest auch ohne Widerstand mit einem Relais (1-poliger Umschalter) zwischen Lautsprecher und Kurzschluss umschalten. Der Stummschalter in der Box schaltet dann das Relais. Eigentlich sollte es aber möglich sein die Störgeräusche auch ohne Änderung der Stummschaltung wegzunekommen.
Gruss Jürgen
Re: Wiegands M-40
13.06.25 19:05
Hallo Jürgen,
Vielen Dank für diese Info! Mir war schon klar dass ein Röhrenverstärker nicht ohne Last betrieben werden sollte… aber dass er kurzschlussfest ist, war mir nicht bekannt. Da ergibt sich ja tatsächlich eine Möglichkeit das Geräusch wegzubringen. Ich habe festgestellt dass die Magnetspule, bei den 2 Bildern, welche ich weiter oben reingestellt hatte, anscheinend das Geräusch verursacht…
Zuerst dachte ich es könnte ein RC-Glied parallel zur Spule hier helfen…es wurde zwar etwas besser, aber leider nicht das was ich mir erhofft hatte. Jetzt versuche ich mal einen Varistor parallel zur Spule…Wenn das auch nichts bringt, versuche ich tatsächlich die Lösung mit dem Kurzschluss am Lautsprecher.
Danach berichte ich wieder
VG
Hele
Re: Wiegands M-40
14.06.25 08:16
Hallo Hele,
hast du eigentlich zwischenzeitlich einen Schaltplan für die M40 ?
Ich hab mir nochmal den Plan der Tonmaster angesehen, der Stummschalter ist ein Umschalter bei dem ein Anschluss frei ist. Man könnte also durch Umverdrahten den Lautsprecher auch ohne Relais abschalten. Abe wie schon gesagt, es sollte eigentlich auch ohne Umbau gehen, die Magentspule ist bei mir gar nicht entstört. Vielleicht solltest du doch nochmal den Widerstand am Lautsprecher bei geschlossenem Schalter nachmessen. Ich hatte nicht erwänht dass man dazu den Stecker des Verstärkers abziehen sollte sonst wird der Ausgangsübertrager mitgemessen. Bei mir wie gesagt, 0.3Ohm bei geschlossenem Schalter und etwa bei 2 Ohm (2x 5Ohm Lautsprecher parallel) bei offenem Schalter.
Der Umschalter ist offenbar ein "Überbleibsel" aus der Version mit 1321 Verstärker, in dieser Version wurde mit dem Schalter die Anodenspannung abgeschaltet - siehe Bild.
Gruss Jürgen


Re: Wiegands M-40
27.06.25 20:39
Hallo Jürgen,
Bin mir nicht sicher ob dieser Plan der richtige ist… Leider kann ich diesen nicht schärfer darstellen, da nur 150k Bildmaterial erlaubt sind… Bei diesem Gerät sind beim Stummschalter jedoch alle Kontakte belegt… 2x Tonarmkabeln und einmal Masse? Komischerweise ist diese Box eine Monobox mit nur einem Lautsprecher verbaut. Wird dann eventuell der andere Anschluss nicht gebraucht?
Mein Plan wäre jetzt tatsächlich das Tonsystem zu ertüchtigen…
VG
Hele


Re: Wiegands M-40
28.06.25 08:29
Hallo Hele,
falls das der richtige Plan ist, dann wird bei dir der Verstärkereingang bzw der TA Ausgang über den Stummschalter kurzschgeschlossen. Leider kann man nicht sehr viel erkennen, zeig mal bitte nur den Ausschnitt auf dem Verstärker, TA und Stummschalter zu sehen sind. Gehen zum Stummschalter geschirmte Leitungen? (sieht auf deinem Foto nicht so aus) Das wäre auf jeden Fall erforderlich, trotzdem problematisch weil ja dein Hauptstörer (Kupplungsmagent) direkt neben dem Schalter liegt. Das wäre aber auch eine gute Erklärung warum die Störung bei Einspeisung von einem Kopförerausgang weg war - der Ausgang ist niederohmig und dämpft dadurch die eingekoppelte Störung.
Gruss Jürgen
Re: Wiegands M-40
02.07.25 08:16
Kurzes update für alle die miträtseln wollen wie die Störgeräusche beseitigt werden können.

1) Der Plan ist der richtige für die M40, die Stummschaltung funktioniert durch Kurzschliessen des Verstärker Eingangs an einer Abzweigung des TA Kabels zum Verstärker. Also nicht vergleichbar mit der Tonmaster. (Kannte ich bisher eigentlich nur bei alten Wurlitzern)
2) Die Schaltung beinhaltet eine Option mit Stereo TA und zweiten Verstärker, hier ist aber ein Mono TA (SK461) und nur ein Verstärker (VE1330) eingebaut. Die "heisse" Leitung des TA geht zum 1Meg Spannungsteiler ! wie im Plan eingezeichnet, an dessen Ende oben am Stummschalter auch noch ein 5nF Kondensator nach Masse eingezeichnet ist. Der ist aber bei Hele nicht vorhanden. Da er direkt am Schalter eingezeichnet ist, könnte der zur Stördrückung dienen, würde aber gleichzeitig über den 1Meg Widerstand auch die Höhen komplett killen. Irgendwie ergibt das für mich gerade keinen Sinn.
Die zweite "heisse" Leitung für den Stereo TA ist über den Verstärkereingang auf Masse gelegt. Umverdrahtung des TA´s auf diesen Kanal hat die Störung nicht beseitigt.
3) Die beiden Leitungen zum Stummschalter sind geschirmt und relativ lang direkt neben der Kupplungsspule am Schalter angelötet. Vielleicht erfolgt hier die Einkopplung von der Kupplungsspule induktiv trotz geschlossenen Stummschaltern?
4) Der TA liefert aktuell wenig Signal (misst 150pF) - deshalb ist die Lautstärke relativ weit aufgedreht wodurch man auch die Störungen lauter macht - wird demnächst überholt.

Falls jemand das Problem kennt und bereits gelöst hat, bitte gerne melden dann müssen wir das Rad nicht neu erfinden.

Gruss Jürgen


Re: Wiegands M-40
06.07.25 19:39
Hallo Jürgen,
Als nächstes werde ich das Tonsystem überholen lassen von der Fa. HSE in Ansbach. Anscheinend können die auch Antriebsrollen neu gummieren… bei dieser Box stimmt nämlich die Laufgeschwindigkeit auch nicht ganz…
Danke für Deine immer hilfreichen Tips und ich melde mich wieder wenn alles eingebaut ist…

VG
Hele
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