Wurlitzer Schellack Mod. 600 (Tasten)

Hallo,
Meine Wurlitzer Schellackbox Mod.600 mit Tastatur spielt seit kurzem immer die gleiche Platte ab.
Es wurden alle Tasten gelöscht .
Egal welche Taste ich wähle, es wird immer der gleiche Titel abgespielt.
Wer weiß wie ich den Fehler beheben kann.
MFG Günter

Hallo Günter
Alle Teile, die sich bewegen gut ölen, damit alles "flutscht".Und kein dünnflüssiges Öl verwenden !
Gruß Axel

Wird die Taste, die gewählt wurde nach dem Finder der Platte wieder gelöscht ( = gerade gestellt ) ?

Wenn die gedrückter Taste gelöscht wird, dann könnte die Mechanik mangels klemmen.

Guten Morgen Axel,
Zu Deiner Frage:
Es wird immer die 19 gespielt, egal ob die Taste gewählt wurde oder nicht.
Wenn keine Auswahl gedrückt wird ,wird auch die 19 gespielt
Es wird nach dem Abspielen der Platte auch keine Taste wieder gelöscht.
Es wird wohl was festhängen in der Mechanik, da die Maschine nicht nach oben oder nach unten
zur nächsten Platte fährt.
Ich habe die Rückwand hinten abgenommen, ich weiß aber nicht was ich von Hand bewegen soll.
Die Maschine ist auch sehr sauber und auch gut geölt.
Ich hoffe Du hast eine Lösung.

Grüße Günter

Hallo Günter
Wenn immer die Tast 19 gespielt wird und die Tast 19 niedergedrückt bleibtund nicht wieder gerade gesetzt wird, dann muss die Mechanik immer die 19 spielen.
Was passiert, wenn Du die Taste 19 mit der Hand wieder gerade stellst ?

Hallo Axel,
Ich habe alle tasten gerade gestellt.
Es spielte wieder die 19,
Ich habe dann hinten an der Mechanik die verstellbaren Teile von Hand betätigt wo es möglich ist.
Ich dache es hat sich gelöst, aber es ist das gleiche Problem,
es wird nun nur die Taste 22 anstatt 19 immer wieder gespielt und auch nicht gelöscht.

hallo Axel,
Ich denke die Mechanik sitzt fest.
Das Sternrad ist nicht frei, ist eingerastet wenn die Maschine im Ruhe Zustand ist.
2 Fotos schicke ich dazu.

Noch ein Foto

Hallo Günter,

Die Schelllack Mechaniken kann man gut am Motor mit der Hand durchdrehen. Ich denke, da siehst du am einfachsten, wo die Mechanik hängt.
In der Tat, das Sternrad muss frei sein, sonst kann sich keine neue Wahl ergeben. Wie Axel schon schreibt, danach solltest du alle beweglichen Teile auf Leichtgängigkeit prüfen. Was mit der Zeit sind noch dazukommt sind Lagerspiele oder festsitzende Ablaufrollen. Die können dir auch die Party verderben. Hier ist vor allem das Lager der Hauptwelle im Mechanikrahmen oval gelaufen und die Kugel im „Herzrad“ - wenn das bei Dir vorhanden ist. Das ist zwar alles Wissen aus 1015/ 1100, aber ich denke die Mechaniken sind grob gleich.

Viele Grüße Jens

Hallo Günter, hallo Jens

Wenn die Wurlitzermechaniken die letzte Platte gespielt haben schwenkt die Platte ja in den Plattenturm zurück, aber dann trudelt der Motor aus. Das Sternrad wird da nicht ganz freigegeben.
Wenn der Motor erneut startet, dann erst wird das Sternrad komplett frei gegeben.

Aber aus der Parkstellung, nach dem Spielen der letzten Platte, kann man den Hauptmotor gut mit der Hand weiterdrehen ( natürlich Spannung von der Box nehmen ! ) und den kompletten Abspielzyklus händisch durchdrehen.
Bei dieser Aktion könnte man evtl. erkennen, wo die Mechanik stecken bleibt.
Wie schon gesagt, alle aneinander gleitende oder aufeinander verschiebbare Metallteile sollten gut geölt und leichtgängig sein.
Wenn das Sternrad durch Drehen der Kardankupplung mit der Hand frei ist, kann man auch mal die herzförmige Scheibe, auf dem das Sternrad sitzt, mit der Hand durchdrehen.

Da Du eine Keyboard - 600 hast, würde ich auch mal die Spieleanzeige ( vorne mittig von einer Gliederkette angetrieben ) aushängen. Diese Spielenzeige kann durch Schwergängigkeit auch den Wahlablauf beeinflussen.

Servus Axel

Hallo Axel, Hallo Jens,
Danke erst einmal für Euro Hilfe und Reparatur Lösungen.
Ja ,ich habe den Motor von Hand gedreht bis das Sternrad frei war.
Die Herzförmige Scheibe , die auf der Welle sitzt ist von Hand sehr schwer zu drehen,
ist nicht leichtgängig wie es sein sollte.
Habe es mit Kraft gedreht ,aber es wird nicht besser.
Ich habe den Motor soweit von Hand gedreht bis der Plattenaufleger raus gefahren ist.
Die Box dann gestartet, Platte wurde dann normal zurückgesetzt.
Die herzförmige Scheibe drehte nur ganz langsam und schwergängig noch oben, dann Stillstand und es fing an zu
klackern (Richtung Motor).
Habe dann sofort abgeschaltet.
Die Maschine ist gut geölt, aber die Schwergängigkeit ist nicht behoben.
Der Fehler wahrscheinlich nicht so einfach zu beheben.
Meine W 600 ist mit Tastatur und hat keine Kette.
Grüße Günter

Hallo Günter

Dann hast Du eine W 600 mit runder Tastatur vorne mittig ?
Die hat diese Spieleanzeige nicht.

Wenn sich die herzförmige Scheibe nur sehr schwer mit der Hand drehen lässt, ist das kein optimales Zeichen ....
Wenn Dein Hauptantriebsmotor sich so "abmühen" muss, dass er so in der Drehzahl herunter gebremst wird, dass der Fliehkraftschalter im Motor "klackert", dann solltest Du den Motor überhaupt nicht mehr unter Stromsetzen, denn wenn der Fliehkraftschalter im Motor nicht kurz nachdem Start wirklich öffnen kann, dann ist ein Durchbrennen der geschalteten Hilfswicklung nur eine Frage von Sekunden. Und ist diese Hilfswicklung "im Jenseits" startet der Motor nie mehr.
Das neu Wickeln lassen so eines Motors, wenn man überhaupt jemanden findet, der diese Sträflingsarbeit machen würde, kostet ganz schnell 500 €.

Folglich rate ich Dir den Motor auszubauen und alle weiteren Tests mit einer drehzahlgeregelten Bohrmaschine ( richtige Drehrichtung GANZ wichtig !!!! ) durchzuführen.

Wenn die Mechanik so schwergängig ist, dann leidet auch das große Pertinaxzahnrad extrem unter dieser Last, denn im "worst case" fräst Dir die kleine Metallschnecke einige Zähne des Pertinaxzahnrades ab und dann muss so gut wie die gesamte Mechanik zerlegt werden um ein neues Pertinaxzahnrad einbauen zu können ......

Ich empfehle deshalb den Ausbau der gesamten Mechanik ( 4 Schrauben und Lösen von ein paar Hebelverbindungen ) aus dem Gehäuse und alle weiteren Arbeiten / Versuche auf einem von allen Seiten gut zugänglichen Lagerbock durchzuführen.

Grüße aus der Nähe von Regensburg
Axel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.04.25 10:00.

Hallo Axel,
Danke für Deine weiteren Empfehlungen,
das die Maschine ausgebaut werden muss ,damit habe ich schon gerechnet.
ist erst mal nicht schön, da die Box im Wohnzimmer steht.
Werde es aber im laufe dieser Woche machen.
Vielleicht erkennt man dann etwas mehr, warum die Welle mit der herzförmigen Scheibe fest sitzt.
Gruße Günter

hallo Axel, hallo Jens,
Ich habe die Mechanik ausgebaut und es noch mal versucht die Welle von Hand zu drehen.
Der Fehler ist das Pertinaxsegment, es blockiert die Welle.
Es hat zu viel Spiel. Wenn ich das Segment von Hand in das kleine Zahnrad drücke , dann
kann ich die Welle von Hand leicht drehen, so wie es sein sollte.
Kann ich das Pertinax Segment einstellen ( An einer Schraube ?
Die Zahnung der beiden Räder muss näher zusammen kommen.
Ich hoffe es geht.
Gruß Günter

Ein Foto

Foto 2

Foto 3

Hallo Günter

Ja, das Pertinax - Zahnsegment lässt sich einstellen bzw. der Abstand zwischen Zahnsegment und dem kleinen Messingzahnrad.

Am Drehpunkt des Pertinax - Zahnsegmentes befindet sich eine Lagerung, die mit einer Schraube gesichert ist.
Das Teil um welches sich das Pertinax -Zahnsegment dreht ist ein Exzenter.
Löst man die Sicherungsschraube, ich glaube 11er oder 13er Schlüsselweite, kann man dieses Exzenterteil drehen und dadurch den Abstand Pertinax - Zahnsegment zum kleinen Messingzahnrad einstellen.

Beim Wiederfestziehen der Sicherungsschraube darauf achten, dass sich der Exzenter nicht evtl. mit dreht und dann der eingestellte Abstand sich wieder verändert.

Viel Erfolg
Axel

hallo Axel,
Ich kann das Segment mit der Schraube nicht einstellen.
Das Segment sitzt zu tief, es sind nur die unteren 2 Zähne im dem kleinen Zahnrad eingerastet.
Das Segment muss wohl höher sitzen.
Kann ich es drehen, wenn die Schraube gelöst wird oder muss der Rahmen gelöst werden.?
Vielleicht ist das Segment aus der Verzahnung rausgesprungen.

Gruß Günter

Hallo Günter

Dieses Zahnsegment dient dazu, dass der Abtasthebel hinter der Tastatur eine 23/24 Umdrehung, also fast 360 Grad Drehung ausführt. Das Zahnsegment ist in der Grundstellung evtl. nur mit zwei Zähnen an dem kleinen Messingzahnrad, aber durch einen Nocken und eine Rolle wird es angehoben und läuft mit all seinen Zähnen am kleinen Messingzahnrad entlang und dreht dieses eben fast um 360 Grad.

Angehängt ein Bild eines Zahnsegmentes aus einer Wurlitzer 1015 ( bei der 600 war es aus Pertinax, später aus Metall)
mit all seinen Befestigungsteilen.
Rechts das Zahnsegment, links daneben die Schraube, die zum Einstellen gelockert werden muss, darunter der kupferne Rollenhebel, der das Zahnsegment von einem Nocken angetrieben anhebt und darunter die große Exzentermutter, mit der der Abstand zwischen Zahnsegment und kleinem Messingzahnrad eingestellt werden kann.

Servus Axel

Bild vergessen .....

hallo Axel,
Ich wollte mich noch mal für die vielen Infos zur Einstellung des Zahnsegments bedanken.
Es funktionierte aber leider nicht.
Ich hatte die Schraube mehrfach verstellt, ich konnte die Welle dann von Hand circa bis zur Hälfte drehen,
dann wurde es schwerer und es klickte einmal kurz.
Habe die Welle dann zurück gedreht bis zu den 2 Zähnen, dieses war sehr leicht drehbar.
hatte mehrere Versuche gemacht, die Schraube noch mal leicht verstellt.
habe dann kurz eingeschaltet, die Welle drehte bis zur Hälfte Zahnrad, dann klackerte es wieder .
habe dann schnell abgeschaltet.
Ich weiß nicht wo der Fehler ist, muss die Einstellung der Schraube gemacht werden, wenn die Mechanik
in eine bestimmte Lage steht?

Grüße Günter

Hallo Günter

Wenn sich die Mechanik dreht und dann "klackert", dann vermute ich, dass da irgendwo Zahnräder "überspringen", was gar nicht gut ist.
Sollte sich das große Pertinaxzahnrad gleich nach dem Hauptmotor nicht mehr gedreht haben, dann ist evtl. das große Pertinaxzahnrad hinüber, wie weiter oben schon beschrieben ( kapitaler Schaden ).

Deine Problembeschreibungen sind für mich nicht wirklich aussagekräftig und verständlich ....
Von welcher "Welle" sprichst Du hier ? : "ich konnte die Welle dann von Hand circa bis zur Hälfte drehen"

Könntest Du mal ein aussagekräftiges Bild machen, wenn Du die Welle bis zur Hälfte gedreht hast "
Ich kann laut Deinen Beschreibungen nicht nachvollziehen, was Du genau ausprobierst und verstehe nicht, wo Deine Mechanik stecken bleibt.

BITTE !!! Lass die Maschine auf gar keinen Fall mehr mit Motorkraft laufen. Du machst damit noch mehr kaputt !

Servus Axel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.25 08:54.

hallo Axel,
Ja, der Fehler ist aus der Ferne wirklich schwer zu finden ohne die Mechanik vor Ort selbst zu sehen.
Die Welle ,die ich von Hand gedreht habe ist die Welle wo auch das Pertinaxzahnrad sitzt.
Dieses konnte ich nur bis circa zur Mitte von Hand drehen, wenn ich weiter drehe geht es immer
schwerer bis gar nicht mehr
Habe es dann zurück gedreht, dieses ging super leicht, so wie es sein sollte,
Die Einstellschraube mehrfach verstellt, es wurde nicht besser.
Es sind auch keine Zähne weggebrochen vom Pertinaxzahnrad.
Es sitzt wohl ein anderes Maschinenteil fest, dieses sich mit bewegt ,wenn die Welle gedreht wird,
Ich weiß aber nicht welches es ist.
Das Klacker Geräusch ist praktisch genau dann hörbar wenn das kleine Messingrad in der Mitte vom Pertinaxrad steht,
da kommt die Maschine dann zum Stillstand.
Ich habe die Reparatur erst mal abgebrochen, werde es im Winter noch mal versuchen, oder wenn
ich weiß wie ich das Problem lösen kann.
Viele Grüße Günter

Hallo Günter

Wenn Du an der Welle drehst, die vorne die Tastatur abfragt und an deren hinterem Ende das kleine Messingzahnrad und auf der Rückseite der Mechanik die "herzförmige" Scheibe sitzt, dann hast Du nicht verstanden wie die Mechanik arbeitet.

Nicht die Welle "treibt" das Pertinaxzahnsegment" an, sondern das Zahnsegment wird durch einen Nocken auf der Hauptwelle über einen Rollenhebel ( kupferfarben ) angehoben und das Pertinaxzahnsegment dreht das kleine Messingrad und damit diese Welle, an der Du mit der Hand drehst.

Das ist so, als wolltest durch Drehen der Hinterräder bei einem aufgebockten Auto den Motor durchdrehen ....

Falscher "Lösungsansatz", was Du hoffentlich nachvollziehen kannst.....

Baue den Hauptmotor aus, ersetze ihn durch eine drehzahlregelbare Bohrmaschine ( korrekte Drehrichtung, wie der originale Hauptmotor !! ) und treibe die Mechanik von der Motorseite aus an und nicht" an deren Ende".

Nur so kannst Du bei BEHUTSAMEN Vorgehen evtl. das Problem in Deiner Mechanik erkennen.

Alles andere ist meiner Ansicht nach nicht zielführend.

Gutes Gelingen und bitte nichts mit Gewalt
Axel