Rock Ola Regis legt A-Seiten 5 mal hintereinander auf

Hallo zusammen

Ich habe bei einer Regis 120 gerade das Problem, dass sie die gewählten A-Seiten jeweils 5-mal hintereinander auflegt und erst danach dann weitersucht. Also die Platte wird gefunden, vom Gripper aufgelegt, abgespielt, wieder zurückgelegt und gleich nochmals genommen, aufgelect, abgespielt etc. bis sie 5-mal gespielt hatte und dann geht es weiter. Jede A-Seite wird immer 5-mal gespielt. Diese Anzahl variiert nicht. Wenn ich B-Seiten wähle, dann wird diese, so wie es sein muss, jeweils 1-mal gespielt, vom Greiffer zurückgelegt und dann wird nach einer weiteren B-Seite gesucht.
Die Löschspulen sind OK und die Selector Pins werden zurückgestellt.
Wenn ich den Ablauf anschaue, dann kommen für mich die Mikroschalter 1-3 nicht in Frage, weil sonst auch bei den B-Seiten dasselbe Problem sein sollte. Ich verstehe jedoch nicht ganz, woran es noch liegen könnte. Könnten die Odd/Even Switches (beispielsweise für die Selection Levers) hier noch ein Problem darstellen? Aber irgendwie wären diese ja dann auch nicht einfach defekt, sondern so halb, weil nach 5mal abspielen der Platte legt der Greiffer zurück und der Suchbeginn startet, als wäre nix gewesen….

Ich stehe gerade etwas aufm Schlauch, aber vielleicht hat noch jemand von Euch mir einen guten Input?

Vielen Dank und lg

Dan

Hallo Dan,
ich könnte mir folgendes dazu vorstellen: Der Greifer kann ja nur loslaufen wenn die Interlock Trip Spule bestromt wird. Sobald der Greifer in der Endposition ist, schaltet Micro#1 die -28V auf den Magazinmotor und damit auch auf die Interlock Trip Spule.(siehe Sequenz 10). Nur wenn der andere Anschluss der Spule in diesem Moment auf Masse liegt, zieht die Trip Spule an und der Greifer legt erneut die gleiche Platte auf. Ich vermute mal, dass die A-Seiten Hebel nicht vollständig zurückgestellt werden und noch Kontakt zu den "Carriage Contacts" haben und so die Trip Spule erneut anziehen kann. Warum funktioniert es reproduzierbar nach 5X ??? wieder - gute Frage. Entweder werden die Hebel duch mehrmaliges Anprechen der Reset Coil immer weiter zurückgestellt oder der Magazinmotor macht bei jedem kurzen Schliessen von Micro#1 einen kleinen Ruck und bewegt dadurch den Carriage Contact etwas weg vom Hebel.
Gruss Jürgen



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.24 07:24.

Hallo Jürgen

Vielen Dank für Deine Antwort und für mich absolut nachvollziehbaren Erklärungen. Ich hatte auch sowas zu Beginn in Verdacht, aber es sah halt bisher immer so aus, dass die Löschung korrekt arbeitet. Auch die korrekte Spannung kommt an die betreffende Löschspule, sobald gelöscht werden sollte.
Aber es stimmt schon, es muss was bei den A-Seiten anders sein, als bei den B-Seiten.
Ich werde jetzt mal die beiden Plunger tauschen. Also jetziger A-Seite Plunger ist dann neu auf der B-Seite. Und der Plunger von der B-Seite kommt auf die A-Seite. Ich hatte es auch schonmal bei einer anderen Regis, dass die Feder beim Plunger beschädigt war. Könnte ja auch sein, dass die Feder des aktuellen A-Seite Plungers eben einen Tick zu kurz ist und fähig ist, den Selection Lever zwar ein bisschen zurückzudrücken, jedoch bis zum 5. Mal dann eben nie vollständig.
Wenn nach dem Tausch dann der Fehler gewandert ist, haben wir eine heisse Spur. Wenn nix passiert, dann müssten wir evt. die Spulen auch noch wechseln, obwohl die Spulen eigentlich messtechnisch in Ordnung zu sein scheinen.

Vielen Dank auf jedenfall nochmals für die heisse Spur,

Lg

Dan



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.24 20:36.

Kontrollier auch mal die Carriage Kontakte. Vielleicht ist das Kunststoffteil ausgeleiert und der A-Kontakt steht dadurch etwas schief? Oder die ganze Einheit steht schief?
Gruss Jürgen

Hallo Jürgen

Wir haben die Unterseite des Carriage Units überprüft und nichts „Verdächtiges“ gefunden. Dann haben wir die Plunger „ausgekreuzt“, was dazu geführt hatte, dass das Phänomen jetzt auf der A sowie der B Seite ist. Allerdings auch nicht mehr konstant 5 Mal, mal 2-mal, dann 3-mal etc.
Aber ich bin nach wie vor überzeugt, dass es mit dem Zurücksetzen der Selection Levers nicht klappt oder nur so halb bzw. e das rst nach mehrmaligen Versuchen.
Ein weiterer Verdacht ist nun, dass die Selection Levers selber zu schwergängig sind. Es ist allerdings noch schwierig, diesen Zustand zu beschreiben bzw. zu wissen, was denn zu schwergängig sein könnte. Also mir ist klar, dass die Energie des Plungers auch nicht unendlich sein kann und diese sich an einem schwergängigen Selection Lever allenfalls „die Zähne ausbeisst“.
Wie kriegt man schwergängige Selection Levers wieder gängig, ohne die Selector Drum zerlegen zu müssen bzw. die Horrostories von anderen in Echt erleben zu müssen, wenn man die Selector Drum überholen muss?

Lg

Dan

Hallo Dan

Eine Zerlegung des Selectors ist doch kein Horror, sondern ganz normaler Restaurationsalltag .....

Ich gebe zu, dass ich im Winter 1983, als ich meinen ersten Selector zerlegen musste, auch Respekt vor dieser Arbeit hatte und auch insgesamt ( mit einigen Frust - Pausen ) zwei Tage benötigt hatte, aber beim zweiten Selector ging die Arbeit schon locker von der Hand und war in ca. 4 Stunden erledigt.

Also einfach komplett überholen und man hat für viele Jahre Ruhe .....

Viel Erfolg
Axel

Hallo Dan,
Thema Energie der Löschspule - hast du schon alle Kontakte im Strompfad der Spulen gereinigt bzw. geprüft? Micro#2, A/B Schalter, Schleifkontakte, Kontakt "G" am Interlock Relais, auch mal in den Gesamtplan schauen nach den Steckverbindern und Masseverbindungen. 28V supply ok, auch unter Last ? Im Moment des Zurücksetzens ist der Strombedarf am höchsten weil auch noch der Grippermotor läuft.
Ansonsten gutes Gelingen beim Überholen des Selektors.
Gruss Jürgen

Hallo Dan

Wenn die Stifte am Selector gesetzt werden kannst du dir die Arbeit mit dem Zerlegen sparen.
Die Löschspulen haben sicher mehr Kraft als die Spulen im Selector welche die Stifte "setzen". Selbst schwergängige Stifte die von Hand "gesetzt" wurden drücken die Löschspulen ohne Probleme zurück.

Plunger und die Hülsen der Löschspulen wurden gereinigt?
Spannung sagt nicht immer alles aus, speziell wenn sie mit einem hochohmigen DMM gemessen wurde.
Für die Leistung der Spulen ist auch der Strom wichtig. Übergangswiderstände können hier oft ein Spielverderber sein.

Um elektische Fehler auszuschließen würde ich einige Wahlstifte von Hand nach außen schieben und an die Löschspulen mittels einer externen Spannungsquelle (Netzteil) 28 Volt anlegen. Wenn die Stifte dabei zurückgesetzt werden liegt es nicht an den Löschspulen und die Suche geht weiter.

Gruß
Roland

Hallo zusammen

Ersteinmal danke an Euch Alle für die wie immer guten Tipps...
@Axel: Danke für die Motivation. Irgendwann wird es das erste Mal sein und der Berg ist zu Beginn immer am Höchsten.
@Jürgen und Roland: Die Plunger und die Hülsen der Löschspulen wurden gereinigt und ja, es war zu Beginn enorm schmutzig und schwerfällig. Nach der Reinigung verhält es sich optisch wieder so, wie es "sollte". Der ganze Carriage-Block wurde gereinigt. Aber scheinbar fehlt doch die Kraft, den Plunger mit der nötigen Intensität "wegzuschiessen". Bei den -28Volt erhalte ich bei der Betätigung der Löschspule an der Spule -26Volt. Also nicht ganz die 28, aber unter Last ist das vermutlich tolerierbar, sie bleibt kostant und bricht nicht kurz zusammen oder so (zumindest mit dem Multimeter gemessen nicht, aber das hat ja auch eine gewisse Trägheit).
Ich werde die Teile im Strompfad noch auf Übergangswiderstände prüfen und melde mich wieder.

Lg

Dan

Hallo Dan,

wenn du schon den Carriage Block ausgebaut hast, warum hast du dann nicht gleich den Selector mit ausgebaut.?
Hinter dem Selector sind Schleifkontakte, die auch schon mal nach über 60 Jahren Probleme machen und
eine Reinigung und Einstellung vertragen könnten.
Fang einfach oben mit dem Überholen oder erneuern der Microschalter an und arbeite dich über den Selector bis
zur Relais Box durch. Da wirst du sehen, dann funktioniert die Box auch wieder wie sie soll.

Gruß,
Bernhard

Wenn den Löschspulen die kraft fehlt, wurde ich den Gleichrichter im Netzteil verdächtigen.

Grüße Franz.
Eine Signatur kann ich mir von meiner Rente leider nicht leisten!!

Da gehe ich ja davon aus, das Netzteil, Verstärker und LR als erstes überholt bzw. geprüft wurden!

Quote
mchould
Bei den -28Volt erhalte ich bei der Betätigung der Löschspule an der Spule -26Volt. Also nicht ganz die 28, aber unter Last ist das vermutlich tolerierbar, sie bleibt kostant und bricht nicht kurz zusammen oder so (zumindest mit dem Multimeter gemessen nicht, aber das hat ja auch eine gewisse Trägheit).
Ich werde die Teile im Strompfad noch auf Übergangswiderstände prüfen und melde mich wieder.

Hallo Dan, die Frage ist wo genau hast du gemessen? Ich vermute mal du hast nur die -28V Seite der Spule gemessen und die Masse irgendwo anders angeschlossen? Wenn direkt an beiden Spulenkontakten gemessen wurde, dann zeigt ein Wert von 26V dass das Netzteil (Gleichrichter) auch unter Last funktioniert und es auch keinen nenneswerten Spannungsabfall an den beteiligten Kontakten im Stromkreis der Löschspule gibt. Bei einer Wahl oben am Selektor kommt man eigentlich gut ran. Sobald der Korb stoppt auf "Off" schalten und das Messgerät anschliessen. Dann auf "Operate", der Greifer legt die Platte auf, mit Beginn des "slowing cycles" wenn Micro #2 schaltet wird die Löschspule bestromt, sobald das Interlock Relais schaltet und der Greifermotor stoppt wird der Strom über Kontakt "G" unterbrochen. Das dauert etwa 1/2 Sekunde. Ein DMM mit manueller Bereichswahl ist da schnell genug, Zeigermessgerät oder DMM mit automatischer Bereichswahl eher zu langsam, Oszi geht natürlich auch. Ansonsten bleibt nur den Widerstand jedes Schalters, Steckverbinders und Masseverbindungen im Stromkreis zu messen, das ist allerdings auch nicht 100% aussagekräftig weil der Messstrom viel niedriger ist als unter realen Bedingungen.
Gruss Jürgen

Hallo zusammen

@Jürgen: Ich habe über der Spule gemessen.
Ich bin jetzt den Microswitches im betreffenden Kreis nachgegangen. #2 und #5. Ich habe den MS2 ohmisch gemessen und interessanterweise bleibt ein klares Toggeln zwischen Hochohmig und Durchgang bei der Schalterstellung, welche ich gemessen habe aus. Also der Schalter bleibt geschlossen, egal ob ich ihn drücke oder nicht. Das ist ja mal sicher nicht ideal, aber es ist schon interessant, dass dann die Prozesse dennoch praktisch alle funktionieren und sich das eigentlich nur darin zeigt, dass der gleiche Titel mehrmals geladen wird. Ich werde den MS#2 mal tauschen und dann schauen, wie es sich verhält.

Lg Dan

Wenn #2 ständig geschlossen ist läuft das Auflegen die ganze Zeit im "slowing cycle". Die Löschspule wird sofort beim Bremsen des Korbs und Starten des Greifers bestromt. Vielleicht ist der Abtaster zu diesem Zeitpunkt noch nicht 100% in der richtigen Position. Bin gespannt ob der neue Micro das Problem löst.
Gruss Jürgen