Scheibenwechsel Seeburg AY

Einen schönen guten Morgen in die Runde,

ich bin gerade dabei, bei meiner Seeburg AY, die beiden Scheiben zu wechseln. Beim Zerlegen des Rahmens habe ich festgestellt das zum Einsetzen der Scheiben eine Dichtmasse verwendet wurde die natürlich inzwischen völlig ausgehärtet ist.
Hat jemand eine Idee welche Art Dichtmasse hierfür verwendet wurde? Könnte man herkömmliche Scheibendichtmasse z.B. aus dem Automobilbereich verwenden oder einfach Silikon? Ist es überhaupt nötig eine Dichtmasse zu verwenden?

Beste Grüße
Robert

Hallo Robert

Vergiss KFZ-Scheibendichtmasse- und kleber, aber auch Silikon.

Ich verwende knetbare Dichtmasse die im KFZ-Bereich verwendet wird.

ZB: [www.korrosionsschutz-depot.de]

Ist von der Konsistenz ähnlich wie Plastilin, welches auch geeignet sein sollte.
Muss nicht um die ganze Länge herum sein. Im Abstand von ca. 20 cm ein 2 cm langes Stück genügt.
Ohne ist die Scheibe zu locker und fängt durch die Vibrationen vom Gehäuse an zu klappern.

Gruß
Roland

Hallo Roland,

vielen Dank für Deine Antwort!
Das sieht interessant aus, aber ist diese Dichtmasse nicht ein bisschen zu hart? Sie müsste ja eigentlich etwas flexibel sein um sich ggfs. verteilen zu können wenn man alle 4 Teile des Scheibenrahmens zusammenschraubt.

Mal schauen, vielleicht hat ja jemand anderes noch einen Vorschlag.

Beste Grüße
Robert

Hi Robert, also mir fällt da spontan aus dem Automobilbereich die dauerelastische Klebedichtunsmasse ein. Die ist auf Butylbasis. Der große Vorteil davon ist, das überschüssige ggf. austretende Masse mit einem Butylklumpen abgetupft werden kann. Aber vielleicht hat ja hier noch ein Alter Hase eine bessere Idee. Gruß Dennis

Da bin ich auch gelandet nach einigen Fehlversuchen mit Schaumstoff- oder Gummidichtungen. Das Zeug gibt's auch auf Rolle mit 2mm oder 3mm Durchmesser als "Butylband" oder "Butylrundschnur". Es ist etwas klebrig und haftet so gut auf der Scheibe oder am Profilrahmen und drückt sich dann bei der Montage auf das Spaltmass zusammen. Man darf nur nicht dran ziehen bei der Montage, sonst wirds ungleichmäßig dick.
Gruss Jürgen

Jürgen und Robert, ich meine das aus der Kartusche, nicht das von der Rolle. Das könnt ihr dünn in die Profile reindrücken und dann die Scheiben reinlegen. Das ist anfangs sehr weich und härtet dann zu Butyl aus. Und wie gesagt, das austretende Material könnt ihr mit einem harten Butylklumpen prima rückstandslos abtupfen. Gruß Dennis

Hallo Robert,

wir empfehlen unseren Kunden i.d.R., die Kanten der Glasscheiben mit ein oder zwei Lagen schwarzem Gewebeisolierband zu schützen - 19 mm Breite ist meist ausreichend.
So bleiben die Scheibenrahmen sauber, und ein späterer Ausbau ist problemlos möglich.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Butyl ist der Werkstoff und wird nicht erst beim aushärten zu Butyl.
Es gibt Kleber und Dichtstoffe auf Butylbasis.
Kleber sind u.a. die von Jürgen erwähnten Butylschnüre.
Diese werden im KFZ-Bereich z.B. zum befestigen der inneren Abdeckungen unter den Türverkleidungen auf den Türen verwendet. Früher war das simple Folie heute Formteile. Das Zeug klebt richtig gut (soll es ja auch).

Daneben gibt es auch Butyl Knetmasse. Diese klebt nur ganz leicht und kann in der Hand geknetet werden.
Egal auf welcher Basis die Knetmassen sind, sie sind die bessere Wahl.
Denn alles was klebt bringt man bei einer Demontage nur ganz schwer auseinander und auch die Verarbeitung ist nicht so angenehm. Wer schon mal eine geklebte Frontscheibe beim Auto getauscht hat, der weiß was ich meine.
Wenn die an den 4 Ecken noch an jeweils 2 cm klebt hat man keine Chance die rauszudrücken.
Nicht wie in manchen Actionfilmen wo eine Scheibe im Ganzen mit einem Bein während der Fahrt ganz easy rausgehauen wird. Wenn das so einfach wäre hätten carglass und co. ihre helle Freude und ein Scheibentausch käme wesentlich günstiger.

@ Robert
Ich empfehle grundsätzlich nichts, was ich nicht schon selbst erprobt und für gut befunden habe.
Ja, die Masse ist relativ zäh wird aber durch die Handwärme und das Kneten schnell weicher.
Die Konsistenz ist dann etwas zäher wie ein (gekauter) Kaukummi. Vorher ist der ja auch fester.
Ich restauriere seit über 20 Jahren Jukeboxen und habe in den letzten 40 Jahren schon einige Oldtimer komplett restauriert. Dadurch habe ich einen guten Übeblick über die Entwicklung der diversen Materialen.

Butyl Knetmasse:

Anwendung EGOFORM - formbare Dichtmasse / Dichtknete hellgrau 1kg
Einfach benötigte Menge einkomponenten Dichtknete vom Strang schneiden, weich und formbar kneten und an die zu dichtende Stelle aufbringen.

siehe:[www.fugendichtband24.de]

Wenn du nur die eine Scheibe hast, ist für dich ein kleines Gebinde ohnehin die bessere Wahl.
Ich habe diese 1 Kg Dose, weil ich sie im KFZ-Bereich benötige.

Gruß
Roland

Hallo Roland, die Schnüre die ich verwendet habe sind nur leicht klebrig wie Knetmasse, laut Datenblatt ist das "Butylkautschuk", ich glaube das ist das gleiche Zeug das du verwendest nur eben ausgerollt. Vielleicht gibt's solche Schnüre auch als Kleber, das wäre natürlich keine so gute Idee.
Gruss Jürgen

Hallo zusammen,

zuerst einmal vielen Dank an alle für die Tipps und Ratschläge!!!!!
Vom Prinzip klingt das alles recht gut. Ich denke das man, individuell, je nach Box und Scheibe, unterschiedlich vorgehen kann/muss. Bei der AY sitzen die beiden Scheiben relativ stramm in den Rahmenteilen da die Scheibenstärke fast identisch ist mit der Führungsschiene. Primär geht es um die horizontale und vertikale Bewegung der Scheibe. Ich würde es tatsächlich zuerst einmal mit einem Gewebeisolierband versuchen, wie von Oliver vorgeschlagen. Zum einen habe ich es griffbereit und zum anderen gefällt mir der Gedanke das man alles problemlos wieder zerlegen kann. Sollte das nicht gehen würde ich mal die Knetdichtmasse vom Korrosionsschutzdepot ausprobieren. Die Reste davon kann ich dann bei der Restauration meines Volvo Amazon aufbrauchen

Ich werde berichten wie ich vorgegangen bin. Wird aber ein bisschen dauern da die nächsten Tage ziemlich durchgeplant sind.

Nochmals vielen Dank und beste Grüße
Robert