Wahlpins Rock Ola 1448 werden nicht gesetzt

Geschätzte Forumsmitglieder,


Wie schon geschrieben, bin ich bei der Inbetriebnahme meiner von mir restaurierten Rock Ola 1448. Für einen "Frischling" in Bezug auf Musikboxen, ist es fast klar, dass man immer wieder in die Situation kommt, wo man fachliche Hilfe oder Denkanstösse braucht.

Jetzt bin ich soweit, dass ich Platten abspielen kann (Platten werden mit Mechanik, die ich händisch bewege aufgelegt)
Die Motoren werden momentan beide überholt und sind somit nicht verfügbar. Bevor sie zur Überholung gekommen sind, konnte ich testen, dass die Umschaltung sowie auch das Auflegen funktionieren müsste.

So weit so gut, doch jetzt kam dann das Problem, dass keine Anwahl per Tastur, sondern nur das Setzen der Pins per Hand möglich war. Wenn ich die Plattentrommel per Hand auf die gesetzten Pins gestellt habe, wurde der Korbmotor gestoppt und der Greifermotor in Bewegung gesetzt.

Für mich als Laien schon fast die Besteigung des K2!
Sogar die Rückstellung der Pins mit dem Solenit funktioniert. )

Nach Lesen im Internet, diesem Forum, der Betriebsleitung war mir klar, dass der Doppelelko in der Krediteinheit (ich hoffe, dass sie wirklich so heißt) zu erneuern ist.
Den Doppelelko habe ich gewechselt und voller Erwartung die Tasten gedrückt, doch leider die Ernüchterung, dass sich nichts tut.

Also wieder weitergelesen - ja, der gesamte Selector wurde zerlegt, ja/nein, die Tastatur gereinigt, aber nicht zerlegt.

Weil ich nicht aufgeben will, habe ich mich wieder durchs Internet gewühlt und dann für mich den Hinweis gefunden, dass es an der verstellbaren Platte des Rest Coils liegt, der vermutlich zuviel Abstand hat.

Jetzt habe ich den Abstand verstellt und siehe da die Tastur schaltet. Man kann jede Taste drücken, jedoch werden keine Pins gesetzt.
Man hört deutlich wie Schaltungen (oder ??) im Selektor stattfinden, aber die Pins nicht angezogen werden.
Komischerweise sind keine Pins in Spielstellung aber das Plattenteller läuft jetzt die ganze Zeit und ich kann es auch nicht abstellen.

Ich habe natürlich auch schon darüber nachgedacht, dass es vielleicht, wie hier oft zitiert an Resten von Stahlwolle sein könnte. Leider weiß ich nicht einmal noch ob ich überhaupt Stahlwolle verwendet habe.
Was mich auch etwas irretiert ist, dass es bei dato nie dieses Problem gegeben hat, wenn ich die Pins per Hand gesetzt habe.

Die Pins wurden beim Zerlegen gründlich gereinigt und sind leichtgängig. Vor der Anwahl ohne Tasten ist der Plattenteller bei jedem gesetzten Pin angelaufen u. auch wieder zum Stillstand gegekommen sobald man den Pin wieder in Grundstellung gebracht hat.

Für meine Begriffe bin ich schon weit gekommen u. daher möchte auch noch die letzten Hürden ohne Beiziehung eines Profis schaffen. Es geht mir absolut nicht ums Geld oder Eitelkeit, nein mir gehts darum, dass ich es irgendwie selber schaffen möchte.

Selber erarbeitet ist immer mehr wert, als nur selber bezahlt!

Vielleicht kann mir wer einen kleinen Hinweis geben, damit ich wieder eine Stufe auf meiner Jukeboxleiter raufsteigen kann.

Ich bedanke mich schon jetzt bei euch, dass ihr eure Zeit investiert u. euer erarbeitetes Wissen an Laien weitergebt.

Danke und herzliche Grüße Christian



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.23 14:57.

Noch ein Update:

ich habe jetzt noch das einzelne Kabel, das vom Selector rausgeht getrennt und dann bleibt das Plattenteller stehen. Das würde nach meinen Recherchen auf eine Verbindung mit eventuell vorhandener Stahlwolle hinweisen.

Obwohl ich jetzt gesucht habe, finde ich leider nicht mehr wie man die Stahlwolle ausbrennen kann. (Netzgerät regelbar bis 30 Volt, max.? Amp.
Wo wird dann Plus und Minus angeschlossen. Minus vermutlich an diesen Draht den ich unterbrochen habe.

Was mir eigenartig vorkommt, dass der Plattenteller vorher (bis zum Zeitpunkt, dass die Wahltasten nicht funktioniert haben) immer abgeschaltet hat wenn man die Pins mit der Hand in die Ruhestellung gebracht hat.


Danke für eure Antworten.

Gruß Christian



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.23 19:04.

Soviel ich mich erinnern kann, beim 27 Volt Netzteil den Minus an den Selektor, mit den Plus gaaaanz kurz auf die Leitung vom Selektor tupfen.
Wenn es funktioniert, kann sein, dass du das immer wieder mal machen musst, bis alle Drähtchen der Stahlwolle verglüht sind.

Grüße Franz.
Eine Signatur kann ich mir von meiner Rente leider nicht leisten!!

Hallo Franz,

Danke für die rasche Hilfe. Jetzt muss schauen, dass ich so ein Netzteil bekomme.

Gruß Christian

Hallo Christian

Es braucht kein Netzteil. Die Spannung ist ziemlich egal.
Benötigt wird eine Stromstärke die ausreicht, dass das ganz dünne Stahlwolledrähtchen verglüht.
Es geht auch ein Akku von einem Akkuschrauber etc., eine Auto oder Motorradbatterie.

Gruß
Roland

Hallo Roland,

Danke für diesen Hinweis. Das werde ich bei Gelegenheit versuchen. Ich hoffe, dass es was bewirkt und es tatsächlich an solchen Stahlwollfasern liegt.
Ich werde natürlich alle Anschlüsse abstecken damit wirklich nur der Selektor mit Strom versorgt wird!

Danke nochmals!

Gruß Christian

So heute habe ich mit dem Akku meines Schlagschraubers, das Ausbrennen eventuell vorhandener Stahlwollfasern getestet.
Tatsächlich war nach dem ersten Versuch der Stromkreis unterbrochen u. das Plattenteller drehte sich nicht mehr.
Nach zwei oder dreimaligen Setzen von Pins, wa das Problem wieder da.

Um jetzt wirklich auf Nummer sicher zu gehen, habe ich den Selector ausgebaut und total zerlegt.

Auf den Kontaktbahnen konnte ich zwar nichts finden, jedoch waren fast auf jedem Gruppenrelais Stahlwohlreste zu finden.
Weiters habe ich eine Drahtverbindung gefunden wo eine blanke Stelle war.
Jetzt wird der Selector noch einmal komplett gereinigt, alles so gut wie möglich poliert und Drahtverbindungen, die nicht vertrauenswürdig aussehen getauscht.

Ich hoffe, dass ich dann wieder ein Stück weiterkomme.

Danke für eure Hinweise und Hilfe.

Gruß Christian