AMI-H Kondensatoren AVC

geschrieben von - posted by Hefter 
AMI-H Kondensatoren AVC
06.12.21 18:26
Hi Ihr guten Geister des Forums,
ich hänge (wieder einmal) an einer Kleinigkeit fest, die ich trotz intensiver Suche nicht gebacken kriege.

Die in einem externen Gehäuse untergebrachte AVC des Verstärkers R148 scheint nicht sauber zu arbeiten, ich vermute einen oder mehrere Kondensatoren als Ursache.
Bis auf einen Elko (F3864 laut Parts-Catalog, wo er nur mit Capacitor Electrolytic benannt wird) sind alle Bauteile klar. Im angehängten Bild zeigt der Bleistift drauf. Er hat nur die am Bild zu sehende Beschriftung, sonst steht da nichts drauf.

Hat jemand von Euch eine Idee, welche Kapazität und Spannungsfestigkeit dieser Elko haben sollte? Im Schaltplan ist die AVC nicht detailliert abgebildet, ich habe im Service-Manual der AMI H außer im Parts-Catalog nirgends weitere Infos finden können.

Der Elko auf der Rückseite dieser Platine ist ja im Parts-Catalog mit 20uF und 450V angegeben, der ist also auch klar.

Zur Sicherheit: Die Papierkondensatoren kann man durch normale MPK ersetzen, oder sind da spezielle Typen nötig? Ich meine die roten und grünen Kondensatoren am Bild

Danke für jegliche Hilfe!

Grüße
Hefter


Re: AMI-H Kondensatoren AVC
06.12.21 19:44
Hallo Hefter,

ich würde 10uF mit 50V DC interpretieren. Die "Papierkondensatoren" kannst Du durch normale Folienkondensatoren ersetzen. Da kann man zwar eine Wissenschaft draus machen, aber in der Regel sollte das kein Problem sein. Ich würde aber nur tauschen, wenn sehr weit aus der Kapazität. Ich würde erstmal messen.

Gruß Jens
Re: AMI-H Kondensatoren AVC
07.12.21 21:08
Hallo Jens,
da hätte ich aber auch selber draufkommen können (Schäm). Gemessen hat der Elko 12uF, also haarscharf in der Toleranz.

Ich will jetzt keinen Krieg der Kondensatortausch-Befürworter und -Gegner heraufbeschwören. Ich hatte eigentlich vor sowohl beim Verstärker (der übrigens natürlich ein R145 ist, ich habe mich in meiner vorangegangenen Nachricht nur vertippt) als auch beim AVC eine komplette Kondensatorkur durchzuführen und auch alle Widerstände zumindest durchzumessen. Kondensatorkur deshalb, weil die AMI seit etwa 5 Jahren nicht mehr eingeschalten war und ich vermeiden will, dass die durchwegs originalen Kondensatoren dann bei häufigem Spielen in den nächsten Wochen/Monaten den Geist aufgeben. Bei den Röhren bin ich auch unschlüssig, weil ich kein Messgerät dafür habe.
Der Verstärker funktioniert zwar, aber die max. Lautstärke ist doch eher bescheiden und ich bin der Meinung, dass der Klang (subjektiv) nicht besonders sauber ist trotz neuer Nadel. Das KÖNNTE mit Kondensatoren/Röhren oder Widerständen, die nicht mehr so tun wie sie sollten, zusammenhängen.

Überleben Kondensatoren/Elkos/Röhren mehr als 60 Jahre in Musikboxen (trotz möglicherweise widrigster Begleitumstände wie Lagerung bei Minusgraden in feuchten Kellern "geparkt" neben einem Ofen, jahrelanges Herumstehen im Freien oder sonstigen Bedingungen, die die Musikboxen im Laufe der Jahre unter Umständen miterleben mussten?

Ich werde die Komponenten durchmessen und je nach Anzahl der defekten Kondensatoren entscheiden, ob ich punktuell tausche oder gleich eine vollständige Kondensatorkur durchführe. Bei den Röhren werde ich alle tauschen und schauen, ob das am Klang etwas ändert und dann vielleicht durch hin- und her-tauschen die defekten Röhren ausfindig machen.

Jedenfalls nochmals Danke für Deinen Hinweis uf den Elko-Wert, die Aufschrift habe ich einfach komplett falsch interpretiert!

Grüße
Hefter
Re: AMI-H Kondensatoren AVC
08.12.21 08:12
Hallo Hefter,
durchmessen aller Teile macht wenig Sinn. Abgesehen davon, dass man einige Teile für eine korrkete Messung einseitig ablöten muss, zeigen sich manche Bauteilfehler erst bei erhöhter Temperatur oder unter Spannung.
Versuch doch erst mal den Fehler einzugrenzen.
- Muting abstecken/abklemmen
- AVC abstecken und Pin2/3 brücken
- Signal am Eingang einspeisen um TA auszuschliessen
- Lautstärkepoti abklemmen (R145 läuft so mit voller Lautstärke)
Gruss
Jürgen
Re: AMI-H Kondensatoren AVC
09.12.21 20:37
> Gemessen hat der Elko 12uF, also haarscharf in der Toleranz.

Raus damit, Fehlmessung durch Leckstrom.
Re: AMI-H Kondensatoren AVC
09.12.21 22:16
Hallo Leute,
zuerst vielen Dank für die Kommentare, die haben mir sehr geholfen.
Der Verstärker läuft wieder wie es sein soll.

Mit der von Jürgen vorgeschlagenen Methode zur Eingrenzung des Problems waren Klang und Lautstärke nach wie vor nicht zufriedenstellend. Also habe ich das Innenleben des R145 genauer unter die Lupe genommen.
Nach dem Durchmessen von ein paar Kondensatoren und Elkos, die allesamt mehr oder weniger an der Toleranzgrenze waren (oder einige sogar teilweise recht weit darunter/darüber) habe ich mich dazu entschlossen, alle Kondensatoren des R145 zu tauschen.
Außerdem habe ich 2 Widerstände gefunden, die anstelle von 150k nur mehr knapp 100k hatten, diese also ebenfalls getauscht.
Der Klang und die Lautstärke waren danach um Vieles besser, aber immer noch nicht optimal. Nachdem ich die 12AX7 und die beiden 12AU7 noch getauscht habe ist der Klang nun so, wie ich mir das vorstelle. Die 5U4G und die beiden 6L6 habe ich zwar auch noch ersetzt, das hatte aber keinerlei Auswirkungen.

Ach ja, in der AVC habe ich die beiden Elkos auf Marcs anraten hin getauscht, die anderen Kondensatoren und die Widerstände sind scheinbar /zumindest messtechnisch) noch in Ordnung.

Bezüglich der AVC ist es seltsam, dass es da scheinbar keinen Schaltplan davon gibt. Ich habe 2 "threads" gefunden hier, die sich damit beschäftigen, allerdings beide ergebnislos. Anscheinend wird die AVC, wenn sie Probleme macht, einfach durch die Brücke der (in den Schaltplänen des R14 nicht einmal eingezeichneten) AVC-Buchse zwischen den Kontakten 2 und 3 einfach ersetzt.
Sollte sich jemand doch die Mühe gemacht haben einen Schaltplan der AVC zu erstellen, ich hätte da schon Interesse daran.

Danke nochmals an alle, die mit guten Tipps mitgeholfen haben, dass die AMI wieder so klingt, wie sie soll!

Grüße
Hefter
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