NSM CITY ES 160 Hilfe, Laufwerk dreht erst nach 45 Minuten

Nach dem Einschalten der NSM CITY ES 160 und Eingabe der Plattennummer erfolgt der Suchlauf, das Laufwerk wird korrekt positioniert, die Platte wird zugeführt und eingespannt, der Tonarm setzt auf, der Motor dreht aber nicht. Nach ca. 45 Minuten eingeschalteter Box fängt der Motor langsam zu drehen an und nach weiteren 15 Minuten hat der Motor die richtige Geschwindigkeit erreicht. Während der gesamten Einschaltdauer der Box läuft dann der Motor einwandfrei. Nach dem Ausschalten der Box und ca. einer Stunde Pause und erneutem Einschalten beginnt das Problem erneut.
Hat jemand eine Idee zur Problemlösung ?

Verharzt und wenn du lang genug wartest dann ist der Motor irgendwann Abgeraucht weil der durch nicht drehen nicht gekühlt wird .

Vielen Dank für den Tipp. Sollte ich das Laufwerk zerlegen und schmieren ?
Ich besitze das Service-Manual und brauche verschiedene Schmiermittel. Hast du eine Idee, wo ich diese Schmiermittel (NSM Schmiermittelsatz 106299) bekommen könnte?

NSM hat Ende der 80er Jahre die Produktion von Vinyl Spielende Musikboxen eingestellt . Die Singel Produktion endete etwa 94 in der Bekannten Form . Etwas später dürfte sich auch das Thema Service dafür erledigt haben . Damals wuste schon niemand was das für Schmiermittel genau waren und Heute gibt es das Zeuch einfach nicht mehr .

Das ganze Laufwerk zu zerlegen halt ich an dieser Stelle nicht für Zielführend wenn nur der TT Motor nicht arbeitet . Der silberen TT Motor hat zwei Problemstellen . Nummer eins ist der Lagerpunkt selber . Der Motor wird nur mittels Federkraft an den Plattenteller ran gezogen . Daher darf diese Feder oberhalb des Motors auch nicht gekürzt oder gelängt werden . Dieser Lagerpunkt sitzt bei den meisten elektronischen Laufwerken angefangen von der E Technik bis zur ES-IV Technik völlig fest . Oft hilft hier nur Wärme und Diverse Krichmittel wie Sprühöle bzw. Rostlöser um den Lagerbolzen zu entfernen und neu zu Fetten . Der Motor schwenkt aber nur im Abspiel Zustand Richtung Teller . Somit kann man nur im Abspiel Zustand testen ob das ganze Leichtgängig ist . In normal Position ist das ganze Mechanisch Blockiert damit die Achse vom Motor sich nicht bei längerne Stillstand in das Gummi vom Teller drückt .

Problem zwei ist der Motor selber . Die Sintherlagerbuchsen Verharzen und lassen sich nur durch zerlegen und Reinigen überhaupt wieder zum vernünftigen Drehen überreden . Hier liegt aber auch die Tücke . Zum einen kannst du den Opischen Zierdeckel rechts über den Motoren entfernen um zu schauen ob der Motor wenn er kalt ist überhaupt dreht . Wahrscheinlich ehr nicht was mich auch zu der vorher Getroffenen Aussage verleitet . Der Motor versucht zu Drehen die Wicklung wir die ganze Zeit unter Spannung gehalten und wenn die Wicklung dann lange genug warm geworden ist löst sich auch das verharzet Öl in den Sintherlagern und der Motor beginnt zu Drehen . Dieser Zustand ist aber dauerhaft für die Wicklung schädlich da sich durch die Fehlende Drehbewegung das am Außenläufer angegossene Lüfterrad nicht mitdreht . Den Motor zu zerlegen ist eine Kunst für sich . Ich hab dies aber auch schon ausführlich Beschrieben muste mal ein bisschen die Suche Bemühen ( bei der Forensuche den Zeitraum der Suche Beachten ) auch mal im Archiv schauen ob er dort reinkopiert wurde . Wichtig an dieser Stelle im Motor liegt ein Fließ was man nicht raus bekommt und auch nicht Zerstören sollte . Es muss halt gereinigt werden und wieder mit passendem Sintherlageröl getränkt werden sowie auch die Lager . Ich will hier nicht Verschweigen das wenn man da zu grob rangeht diesen Motor auch zerstören kann und alle Unterlegscheiben und Ringe in passender Reihenfolge wieder auf die Achse müssen sonst dreht der nie wieder Vernünftig . Je nach eigenen Fähigkeiten würde ich das ggf. machen lassen weil diese Motoren auch nicht an jeder Ecke zu bekommen sind .

Vielen Dank für die umfangreiche Erläuterung. Ich habe jetzt einmal den optischen Zierdeckel des Motors entfernt. Der Spielmotor dreht, man kann auch sehen, dass die Achse, die den Plattenteller bewegen soll dreht, nur findet keine Kopplung an den Plattenteller statt. Meinst du mit deiner Erläuterung des festsitzenden Lagerpunktes den markierten Teil des beigefügten Fotos ?

Genau , das ist der Punkt . Schraube von links Lösen dabei nach Möglichkeit nicht vernudeln und Sprengring von rechts entfernen . Dann Achse nach rechts also Richtung Motor raus ziehen ( lol , als wenn das so einfach wäre bei dem Fett ) . Dabei die Feder und die sehr dünnnen Unterlegscheiben nicht im Laufwerk verlieren .

Die Achse ist jetzt draußen (hab über eine Stunde benötigt) und gereinigt, Feder und Scheiben sind mir nicht ins Laufwerk gefallen. Jetzt möchte ich die Achse wieder einsetzen. Was für ein Fett sollte ich dafür benutzen ?

Hallo F,
Arla Kjaergarden ungesalzen streichzart,
kleiner Scherz, kein Fett, ein Tropfen Öl reicht völlig.
Gruß PitinWHV.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.21 09:26.

Ich rechne eigentlich mit seriösen Antworten.

Hallo Fritzi,

an dieser Stelle gehe ich immer so vor:
A) Welche Fette sind gerade vorhanden?
Welches davon verharzt nicht?
C) Welches ist so fest, dass es nicht bei Erwärmung heraustropft?
D) Welches ist so weich, dass sich die Teile noch bewegen?

Ich habe bisher ein relativ festes Silikonfett und ein Universalfett (dunkelbraun, ca. 30 Jahre alt, bisher unveränderte Konsistenz) an dieser Stelle verwendet. Beides geht einwandfrei.
Nimm einfach das, was da ist und nicht wegläuft ...

Grüße
Jens

Fast jedes Öl, abgesehen von Salatöl, ist besser als altes verharztes. Die Hersteller haben die Sorten, bei unveränderter Mechanik, alle paar Jahre gewechselt. Ein Tropfen Maschinenöl oder 10W40 wirkt da oft Wunder, weißes Universalfett auch.

Also da muss ich widersprechen 10W40 fängt an zu Kleben . Frag mich nicht wieso aber in Rock-Ola Motoren ist das so ziemlich das schlimmste was man benutzen kann .

Ich verwende seit einigen Jahren ein sehr weiches weisses Fett von Molykote Typ DX mit dem ich bis jetzt keine schlechte Erfahrung gemacht habe . Meine Slotmachine läuft damit seit Jahren sehr gut und da wird der einwandfreie Lauf der Walzen vom Rechner überwacht . Aber der Langzeit Test läuft noch , in 5 Jahren kann ich mehr sagen .

Ich hab aber auch schon WD 40 oder ähnliches dort verwendet wenn nichts anderes vorhanden war .

Leider war die ganze Prozedur nicht erfolgreich. Ich hab die gereinigte und geschmierte Achse wieder eingesetzt, Spielmotor dreht; aber die Achse des Spielmotors treibt den Plattenteller nicht an. Drücke ich mit den Fingern leicht gegen den Hebel des Spielmotors fängt der Plattenteller zu drehen an; aber die Platte "leiert". Schaue ich von der rechten Seite auf den Spielmotor, so fällt auf, dass der Motor neben der Rotation auch noch eine leichte Bewegung (horizontal) macht.

Wie ist der Spielmotor linksseitig befestigt ? Befindet sich auf der Achse, die den Plattenteller dreht, ein Sprengring ? Kann man den Spielmotor (Rotor) einfach nach rechts herausziehen (das ist bei mir der Fall) ?

Quote
Marc
Fast jedes Öl, abgesehen von Salatöl, ist besser als altes verharztes. Die Hersteller haben die Sorten, bei unveränderter Mechanik, alle paar Jahre gewechselt. Ein Tropfen Maschinenöl oder 10W40 wirkt da oft Wunder, weißes Universalfett auch.

Hello Marc,
that suits one of Murphys lays: Any oil is better than no oil.
Regards Silko.

Nein , kann man normal nicht und sollte man auch nicht . Da sitzt in dem Sinne kein Sprengring sondern ein winzig fummeliger Federstahlring . Der wird mit einer Spezialzange für diese Ringe entfernt und sie gibt es in zwei Varianten . Die eine drückt sich auseinander die andere zusammen je nach Verwendungszweck . Vielleicht kennst du die vom Antriebswellengelenk beim Auto in groß . Muss man da meist rausbauen um die Staubschutzmanschette zu wechseln .

Ich muss mal schauen ob ich sowas noch im Schrank habe dann mach ich mal nen Foto davon . Auch was da sonst noch so auf der Motorwelle an Scheiben und Ringen drauf sitzt .

Dieser Ring fehlt definitiv. Am rechten Ende der Achse befinden sich 2 Scheiben. Da ich diesen Ring nicht entfernt habe, lief das ganze System wohl bereits mehrere Jahre ohne den Ring. Es würde mir aber einleuchten, wenn das der Fehler sein könnte.
Sollte ich versuchen, einen neuen Motor zu bekommen ?

Das wird nicht so einfach werden . Die laufen halt gern mal zu langsam wodurch der Posten NOS Motoren der vor ein paar Jahren mal aus dem NSM Fundus aufgetaucht ist mittlerweile weitgehenst durch ist . Im Klartext fast jeder muss seinen Motor jetzt Wohl oder Übel Reparieren . Somit muss um an so einen Motor zu kommen jedesmal ein Laufwerk geschlachtet werden . Ich würde mir so einen Ring besorgen die gibt es bestimmt irgendwo zu kaufen . NSM hat die ja auch nicht selber gedängelt .

Von links nach rechts :

Plastikring zur Abdeckung ( kann man evt. drauf Verzichten )
Federstahlhaltering
Pertinaxscheibe
U-Scheibe
Gummischeibe
U-Scheibe
Motor
U-Scheibe
Gummischeibe
Außenläufer

Ich kann leider nicht sagen ob diese Reihenfolge so Richtig war da es ein Motor aus dem Ersatzteilfundus ist . Der kann auch schonmal offen gewesen sein und ob dabei dann wieder alles an seinen Platz kam ?

Hallo F,
Federstahlhaltering = Sicherungsring für Wellen DIN 471.
Seriös genug?
Gruß PitinWHV.

Hallo pitinwhv,

Arla Kjaergarden = unseriös
Sicherungsring für Wellen DIN 471 = seriös

Viele Grüße Fritzi

Das Problem ist gelöst. Fehlender Federstahlring und fehlende Scheiben auf der Achse des Spielmotors war die Ursache für den fehlerhaften Lauf des Spielmotors.
Vielen Dank an alle Experten (vor allen an Swen), die dazu beigetragen haben, dass meine Jukebox wieder läuft.