AMI i 200 knackt beim Wählen

Hallo zusammen

Meine Ami i 200 läuft dank Helmut, Charli49 und anderen hilfreichen guten Selen.

Jetzt hat sie noch folgende Marotten.

Fehler:
1. Platte ist aufgelegt und dreht
2. Keine Ton wird gespielt
3. Resetknopf geht nicht

Tip von Helmut
Ursache:
1. Stift wurde nicht zurück geschlagen
2. Motor ist festgefahren
Lösung:
1. Stift manuell zurück setzen
2. Motor manuell lösen
3. Reset drücken
Funktioniert wieder.

Frage 1:
Wo liegt die Ursache dafür? Diesen Fehler macht die AMI relativ oft.

2. Ich glaube sie knackt bei allem was sie macht (sofern eine Platte abgespielt wird.) Man hört den Pulsgenerator oder den Pulskonverter wenn die Kontaktfedern über die Kontaktstellen gleiten knackt es leise bei jedem Kontakt (welcher es genau ist kann ich nicht sagen). Mit Abstand am lautesten ist das Schlagen der Stifte hinten. Das kracht richtig.

Weil ich dachte, dass die Störsignale über das Tonabnehmerkabel eingefangen und zum Verstärker gelangen, habe ich als ersten Versuch das neue, abgeschirmte Tonabnehmerkabel mit einem zusätzlichen Abschirmschlauch versehen und mit der Abschirmung des Tonabnehmerkabels verlötet. Ergebnis: keine Verbesserung. Aber gar keine!

Ich habe dann im Forum danach gesucht und bin fündig geworden.

Zitat von Charly49 Antwort.
"In den meisten Fällen kommt das Krachen als Hochfrequenz über die Leitung zum Lautstärkeregler in den Verstärker. Abhilfe gibt es. Man lötet einen 10K Widerstand in die Leitung vom Koppelkondensator zum Gitter (Pin 7) des 2. Systems der ersten 12AU7. Das ergibt zusammen mit der Gitterkapazität einen Tiefpass, wodurch ein Großteil der Störung eliminiert wird"

Nur ist das bis auf den "10k Widerstand" für mich Fachchinesisch.

Frage 2:
Vielleicht kann mir Charly49 das so erklären, dass ich das möglicherweise ausprobieren könnte? Oder wenn es für mich zu komplex ist, dass ich damit zum Verstärker Restaurator meines Vertrauens gehen könnte.

Frage 3:
könnte ev. ein zusätzlicher Abschirmschlauch über der Lautstärkenregler Leitung etwas bringen?

Frage 4: ich habe auch von Freilaufdioden gelesen. Damit würde man die Störung am Ort der Entstehung eliminieren. Das erscheint mir logisch. Gibt es da bestimmte Werte?

Fragen über Fragen

Grü..knack..sse...knack

Pe..knack ..ter

Servus Peter,

Zu deiner Frage 1 :

Die Ursache für den Fehler liegt in der nicht anziehenden Reset Spule. Der Stromlauf zu diesen Spulen hat irgendwo an den zahlreichen Kontaktpunkten zu hohen Widerstand und der Strom reicht für die Spulenbetätigung nicht aus. Der entsprechende Stoppswitch kann nicht entspannen und umschalten das zeigt die genannten Symptome. Soviel ich aus dem langen tread mit dir weiss hat deine Ami noch die Sicherheitsabschaltung für die Resetspulen. Dieser Kontakt ist ein NC der nur bei Betätigung der Reset Spule öffnet. Vermutlich schließt er dann häufig nicht gut und du hast den Fehler. Ich habe im langen tread ein Bild gepostet das die unwirksam genachten Unter brecher zeigt. Also entweder putzen, unwirksam machen oder damit leben.


Zu den anderen Fragen wegen der Kracherei sind die Verstärkerspezialisten hier im Forum gefragt, da weiß ich zu wenig drüber.

Lg
Helmut

Hallo Helmut
Danke für die Antwort.

Ich habe den langen Thread gelesen.
Das würde dann heissen, dass diese beiden Kontakte immer geschlossen bleiben?
Du hattest ganz am Schluss des langen Thread ein Bild eines "zurecht gebogenen" Reset Switch gepostet. Etwa so?

Mit der Flachzange grüsst
Peter

Hallo P,
10k Widerstand = 10.000 Ohm Widerstand.
Frage 4: Als Freilaufdioden haben sich Dioden aus der 1N4... Reihe (z.B. 1N4007) bewährt.
Gruß PitinWHV.

Hallo PitinWHV.
Danke für Dein Antwort.

Grüsse
Peter

Hallo Peter,

Die Kontakte auf meinem Bild sind einfach verlötet worden und fertig. Das ist auch die Methode die Charly49 gemeint hat, in einem seiner Beiträge.


Grüße!
Helmut

Hallo Peter

Zu Deiner Frage 1: Die beiden Kontakte sind unnötig und nur eine Störungsquelle. Die Kontakte müssen dauerhaft geschlossen sein. Man kann daher die Anschlüsse mit einem Stück Draht verbinden. Man kann auch die Drähte abzwicken, abisolieren, verdrillen und gemeinsam an einen er Kontaktanschlüsse löten. Dadurch erspart man sich das Isolieren der Verbindungsstelle.

Wenn der Fehler trotzdem wieder auftritt, liegt es sehr wahrscheinlich daran, daß die Seitenumschalt - Spulen nicht betätigt werden. Dann passiert folgendes: Die Seitenumschaltung steht z. B. auf A. Wenn nun eine B - Seite gefunden wird, wird die die A - Seite der Platte aufgelegt. Der Greifermotor läuft nun so lange, bis der Wahlpin gelöscht ist und der Mikroschalter in die Ruhestellung zurückkehrt. Wenn die Platte aufgelegt ist, wird auch die A - Seite gelöscht. Nachdem aber der Stopschalter für die A -Seite nicht betätigt ist, sondern der für die B - Seite, bekommt der Greifermotor weiterhin Strom und läuft fest.

Die Ursache ist in den meisten Fällen ein Kontaktfehler in den Camshaft Switches (die Kontaktsätze hinter dem Tonarm) oder in den Transfer Switches (die Kontaktsätze am rechten hinteren Rand des Chassis). Es kommt auch vor, daß der gemeinsame Plunger für die beiden Seitenumschaltspulen verschmutzt oder verölt ist und sich nur sehr zäh betätigen läßt. Der Plunger sollte sauber und vor allem absolut fettfrei sein.

Zu Deiner Frage 2: An den Pin 7 der 12AU7 sind zwei Bauteile angelötet. Ein 1M Widestand, der dort angelötet bleibt und ein 20nF Kondensator. Dieser wird abgelötet und der besagte 10K Widerstand in Serie dazu eingeschaltet. In manchen Fällen wird das Geräusch leide nicht völlig eliminiert, aber doch so leise, daß es nicht mehr stört.

Zu Deiner Frage 3: Ein zusätzlicher Abschirmschlauch bringt erfahrungsgemäß nichts. Man müßte den ganzen Lautstärkeregler in ein separat geerdetes hochfrequenzdichtes Gehäuse setzen. Ich weiß nicht, ob sich dieser Aufwand lohnt.

Zu Deiner Frage 4: Von Freilaufdioden halte ich nicht viel. Wenn Du es versuchen willst, ist zu beachten, daß sie richtig angeschlossen werden. Die Dioden müssen in Sperrrichtung liegen, das heißt, die Kathode (die Seite mit dem Ring) muß an den Pluspol der Spannung, sonst gibt es einen Kurzschluß. Außerdem muß die Diode so nahe wie möglich an der Spule montiert werden, wenn sie überhaupt eine Wirkung haben soll.

Viele Grüße - charly49

Hallo charly49

vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen.

Zu Antwort 2 habe ich noch eine Frage.
Ich nehme an dass 12AU7 eine Röhre im Verstärker ist?

Zu Antwort 3:
Ist mit "ganzer Lautstärkenregler" nur das Poti oben gemeint oder noch zugehörige Bauteile im Verstärker?
Sorry für die möglicherweise dummen Fragen...bin halt kein "Elektroniker."

Den Lötkolben vorwärmend

Peter

Hallo Peter

Du hast richtig geraten, die 12AU7 ist eine Verstärkerröhre. Es gibt zwei davon auf dem Verstärker. Gemeint ist die am hinteren Rand des Verstärkers sitzende.

Es ist nur das Poti gemeint und zwar ohne den Cancel - Knopf. Es ist aber nicht ganz einfach, ein HF - dichtes Gehäuse zu bauen. Ich würde mir die Arbeit nicht antun, zumal der Erfolg nicht garantiert ist.

Viele Grüße - charly49

Hallo charly49

Dann werde ich das mit dem Widerstand versuchen. Muss dieser noch eine bestimmte Watt Zahl haben?

Beim Morgen Espresso

Peter

Hallo zusammen

und schon wieder der selbe Fehler mit festgefahrenem Motor und nicht zurück geschlagenem Pin wie Anfangs beschrieben...... und schon wieder bei " in the Summertime von Mungo Jerry" hmmm...-das stimmt was mit Mungo Jerry nicht.

Es lag daran, dass der zugehörige Pin wegen einer schlechten Blattfeder so leicht geleitete, dass er beim Pin setzen so weit hineingeschlagen wurde, dass er nur noch in der hinteren Bohrung geführt wurde, leicht verkantete und dann blockierte und nicht zurückgeschlagen werden konnte. Nachbiegen der Blattfeder war die Lösung.

in Form gebracht

Peter

Ja, Peter auch das gibts. Gratuliere dir, dass du den Fehler selbst lokalisiert hast. Aus der Enfernung denkt man oft nicht an solche Sachen. Die kleinen Phosphorbronzefedern können auch eingerissen sein, dann hilft das nachbiegen nur temporär.

Grüße Helmut