AMI H Gleichrichterdiode(n) in der Junction Box

Hallo!
Diesmal geht es um eine AMI-H (120) und einen defekten Gleichrichter:
Die Sicherung in der Junction-Box, die den Trafo absichert, brennt durch (auch bei abgestecktem Konnektor F880). Elko und Widerstand haben korrekte Werte, die beiden Dioden des Gleichrichters haben Richtungsunabhängig faktisch 0 Ohm/Durchgang, also defekt.
Im Servicemanual ist für den "Rectifier" nur die Teilenummer (F-5113) angegeben, im Schaltplan steht auch nur ein mystischen "Fullwave Rectifier", ich finde nirgends einen Hinweis auf die Werte, die nötig sind.
Was wäre als Ersatz für die beiden Dioden am Sinnvollsten (Originalteil gehe ich davon aus, dass man nicht mehr bekommt)?
Ich hätte hier ein paar Dioden der Type P1000J 8X7,5 TC herumliegen. 600V ist etwas oversized, aber da die Gleichspannung mit 8A abgesichert ist gehe ich davon aus, dass der Strom doch ziemlich hoch werden darf, den die Dioden abkönnen müssen.
Oder sollte man lieber andere Dioden verwenden (und wenn ja, welche)?

Grüße
Hefter

Hallo Hefter,

8A ist der AC Eingang, die beiden DC Kreise sind mit 1 und 1,6 A abgesichert. Man kann die Gleichrichtung natürlich mit SiliziumDioden machen. Spannungsanstieg hab ich immer vernachlässigbar gehalten.

Ich nehme statt der Dioden immer eine Brücke, (auf dem Foto 25 A 200V, weniger reicht aber auch) Ich nutze zwar in diesem Fall nur zwei Dioden der Brücke, aber der Gleichrichter lässt sich ordentlich montieren, kostet nicht viel und ich habe keinen Drahtigel im Netzteil.

Grüße Helmut



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.03.21 15:16.

Servus Helmut,
ich lach' mich gerade zu Tode. Ich habe an insgesamt 4 Stellen versucht, die korrekte Absicherung zu finden:
- Am Netzteil Gehäuse klebt bei der Beschriftung der DC-Sicherungen auf einer ein eingetrockneter Ölfleck gerade auf dem /10 vom Text 8/10 A ist, die andere Beschriftung ist total verkratzt und nicht lesbar.
- Am Schaltplan vom Manual ist der Schrägstrich auch nur bei genauem Hinschauen zu sehen, bei Kunstlicht eigentlich gar nicht.
- Am Schaltplan, der innen am Gehäuse klebt fehlt die linke, obere Ecke, wo die Stromversorgung gezeichnet ist.
- Es waren bei beiden DC-Sicherungen 8AT verbaut (die hat wahrscheinlich jemand in grauer Vorzeit völlig falsch getauscht und vielleicht ist das auch der Grund, dass der Gleichrichter sich jetzt verabschiedet hat).

Ich habe mich auch gewundert, dass da so eine hohe Absicherung für die paar Bauteile notwendig sein soll, aber ich dachte mir, Spulen sind ja meist ziemliche Stromfresser, also wird das schon passen.

Gut also, dass ich hier nachgefragt habe und noch besser, dass Du in Deiner Antwort die korrekten Werte gleich angegeben hast.
Danke dafür!!
Und jetzt geht's ans "Aufarbeiten" des Netzteils.

Grüße
Hefter

Hallo Hefter, noch ein Nachtrag, auf meinen beiden JunctionBoxen steht neben den DC Sicherungen jeweils 1 A, ich nehme aber für die Motoren gerne 1,6 A. Die Trafosicherung innen ist 2 A. Angeblich ist die deshalb innen, weil wenn die fliegt ist sicher innen was zu richten.
Mit 800 mA sind die Spulen im Kreditgerät abgesichert, allerdings nicht immer, gibt auch welche ohne extra Sicherung.

Gruss Helmut

Servus Helmut (noch einmal),
die Aufarbeitung der Junction-Box ist soweit fertig. Sicherungen sind jetzt auch die richtigen drinnen: 1,6A bei rotem und 1A bei weißem Kabel. Als DC-Spannung messe ich knapp 27V (ohne jegliche Last, also alle Stecker abgesteckt, außer die 110V Zuleitung natürlich).

Bevor ich jetzt alles einschalte: sind die 27V DC (Leerlaufspannung) in Ordnung? Ich finde im Manual keinen Hinweis darauf, wie hoch dieses Spannung tatsächlich sein sollte.

Ich hoffe, das ist jetzt meine letzte Frage und ich kann Dich danach in Ruhe lassen. Danke jedenfalls für Deine Unterstützung!

Grüße
Hefter

Hallo Hefter,

27VDC ist ein guter Wert mit Silizium Dioden. Abhängig von der Kapazität des Elkos und der anliegenden Wechselspannung kann die Leerlauf-Spannung schon mal auf 30-32 VDC gehen. Ist aber nicht kritisch.

Die Trafos sind soviel ich weiss auf Sek. 22 - 0 - 22 bei Prim. 110VAC ausgelegt. Mit den alten SelenGleichrichtern erreichte man unter diesem Bedingungen 24VDC.

Grüße Helmut

Hallo nochmal,
Die AMI-H120 läuft!!!
Alle Sicherungen sind nun auf den richtigen Werten, die Junction-Box tut wieder wie sie soll.
Die Antwort hat etwas gedauert, weil ich noch einige andere Dinge reparieren/einstellen musste wie z.B. den stark verbogenen Schleifer des Puls-Generators zu justieren oder die beiden Stepper im Puls-Converter so einstellen, dass sie auch wirklich steppen und nicht auf "A" bzw. "1" hängen bleiben.
Offen sind nur noch 2 Themen:
1. Umbau auf 230V Leuchtstoffröhren (da einer der 3 Ballaste exakt 0 Ohm hat und ich daher gleich alles auf unsere Netzspannung umbaue inkl. Einschaltrelais um die Zuleitung komplett abzutrennen.
2. Das Playmeter dürfte von einer H-200 stammen, da stimmt die Beschriftung nicht, diese geht durchgehend von "A" - "K", das sollte doch aber von "F" - "B", dann 2 Leer-Felder (2x 10 Positionen), gefolgt von "C" - "E" und zum Abschluss noch 2 Leer-Felder sein. Da wird wahrscheinlich ein lackierter Papierstreifen mit den richtigen Buchstaben ausreichen müssen, ich habe dieses Anzeigerad noch nirgends angeboten gesehen.

Eine aller letzte Frage habe ich aber doch noch:
Eine Spule, "Playmeter-Solenoid" ist defekt (kein Widerstand messbar, also unendlich Ohm). Gibt es diese irgendwo als Ersatz und wenn es nur die "nackte" Spule als Ersatzteil gibt, muss man die Messinghülse (die anscheinend eingepresst ist, um den Metall-"Käfig" der das Solenoid umgibt, dann am Playmeter-Rahmen anzuschrauben), aufbrechen oder bekommt man die Spule irgendwie anders aus dieser "Ummantelung"?
Es wäre schön, wenn auch das Playmeter wieder funktionieren würde, aber unbedingt notwendig ist es nicht.

Ich bedanke mich auf jeden Fall bei allen, die mir weiter geholfen haben, besonders natürlich bei Helmut. Tolle Sache!!

Grüße
Hefter