Wurlitzer 2100

Hallo zusammen,
ich besitze eine Wurlitzer 2100, die jetzt lange Zeit unbenutzt stand. Bis dahin funktionierte sie jahrelang einwandfrei. Nun habe ich sie wieder angestellt, dabei zeigte sich, dass die Arme, die die Schallplatten nach oben zum Abspielteller bringen sollen, nicht mehr funktionieren. Kennt jemand das Problem und hat vielleicht eine Lösung? Das wäre super!
Vielen Dank für Hinweise und herzliche Grüße
cherusker

Die Arme funktionieren immer. Entweder rechts oder links. Die werden unten am Kork hängen bleiben. Wenn das vorher auch funktioniert hat tippe ich auf Ölmangel , und zwar unter dem Korb an den schwarzen verschlüssen die das klackern verursachen. Oder oben am arm das die guide tips verbogen sind.
Gruß Rainer

Vielen Dank lieber Rainer für die Tipps,
ich werde das ausprobieren.
Herzliche Grüße,
Wolfgang

Quote
heinzelmänchen
Die Arme funktionieren immer. Entweder rechts oder links. Die werden unten am Kork hängen bleiben. Wenn das vorher auch funktioniert hat tippe ich auf Ölmangel , und zwar unter dem Korb an den schwarzen verschlüssen die das klackern verursachen. Oder oben am arm das die guide tips verbogen sind.
Gruß Rainer

Hallo Rainer,
ich bin da noch nicht weiter gekommen. Welches Teil meinst Du mit "Korb"? Die Mechanik ist gefettet, die Guide tips sind auch nicht verbogen. Ich habe aus dem Manual eine Explosionszeichnung angehängt. Vielleicht kannst Du mir da den "Korb" markieren.
Vielen Dank und herzliche Grüße, Wolfgang

Hallo Wolfgang

Rainer meinte mit "Korb" das Plattenmagazin.
Wenn beide Hebearme ganz unten sind, was sie im Ruhezustand sein sollten, dann kann man das Plattenmagazin frei in eine Richtung drehen. Funktioniert das Bei Deiner 2100 ?

Die beiden Hebearme werden durch Zugfedern nach oben gezogen und über eine Kurvenscheibe, auf der ein Kugellager läuft über eine schwarz brünierte Parallelogramm - Mechanik unten gehalten.

Grüße Axel

Hallo Wolfgang

Hier noch ein Bild von der schwarz brünierten Parallelogramm - Mechanik, die die Hebearme zum Anheben der Platte freigibt ( Kugellager verlässt dabei den Nocken ).
Beide Hebearme werden über die dicken Zugfedern re. und li. unter dem Mechanikboard nach oben gezogen, aber nur ein Arm trifft einen Plattenschlitz und hebt die entsprechende Platte hoch, der andere Hebearm trifft genau einen Steg des Plattenmagazins und arretiert dadurch das Plattenmagazin.

Das angehängte Bild zeigt zwar eine Mechanik der Wurlitzer 1900, aber die 2100er ist genauso konstruiert.

Axel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.21 22:06.

Hallo Axel,
vielen Dank für Deine Informationen! Ich kann jetzt schon sagen, dass ich das Plattenmagazin nicht mehr drehen kann, nachdem ich eine Platte gewählt habe. Ich werde weiter dran arbeiten...
Herzliche Grüße,
Wolfgang

Hallo Wolfgang

Wenn Du das Plattenmagazin nicht mehr von Hand drehen kannst, dann befindet sich die Mechanik nicht mehr in Ruhestellung.

- Hattest Du nach der "Wiederinbetriebnahme" Deiner 2100 ein Lied gewählt ?
- Wurde die Wahl auch eingeschrieben ( Einschreibmotor läuft kurz und das hört man als Geräusch nachdem die zweite Taste bei einer Wahl gedrückt wurde ) ?
- Begann sich dass Plattenmagazin zu drehen um die gewählte Platte zu suchen ?
- Blieb das Plattenmagazin dann stehen, aber die Platte wurde nicht angehoben ?
- Ist der Sucharm, der die Pins am Selector überfährt, an einem gesetzten Stift "hängen geblieben" und ist danach nichts mehr passiert ?

Versuche das mal abzuklären, damit man weiß, wie weit die Mechanik ihre Schrittkette durchlaufen hat.

Grüße Axel

Hallo Axel,

passt zwar nicht zum Thema, aber ich habe eine Frage zu deinem Bild: Wie bekommst du die Metallteile so schon blank. Bei mir ist da immer eine graue Oxidschicht drauf, die sich nur mechanisch entfernen lässt, was meist nicht gut für den (Zink?) Rostschutz ist.

Danke und Gruß Jens

Hallo Axel, bis auf den letzten Punkt kann ich alles bestätigen. Beim letzten Punkt weiß ich nicht genug von der Mechanik.
Ich glaube, so langsam nähern wir uns dem Problem.
Danke und herzliche Grüße,
Wolfgang

Hallo Wolfgang

Unten an Deiner Mechanik hängt ein großer Metallkranz aus dem kleine Stifte herausstehen.
Bei jeder getätigten Wahl springt ein Stift etwas heraus und der Sucharm, der sich mit dem Plattenmagazin dreht, sucht nach einem hochgesprungenen Stift. Steht ein Stift heraus, bleibt der Sucharm an ihm "hängen", das Plattenmagazin stoppt und der Hauptantriebsmotor wird umgepolt und die beiden Hebearme bewegen sich nach oben, einer trifft einen Plattenschlitz, der andere einen Steg des Plattenmagazins ( wie oben schon beschrieben ).

Hier angehängt zwei Bilder einer 2100 Mechanik .... da kannst Du den großen Kranz mit den Stiften sehen ..... die Mechanik steht darauf .....
Und man sieht auch den Sucharm, der nach gesetzten Stiften drehend sucht ( solange sich das Plattenmagazin dreht natürlich ).


Hallo Jens

Ich putze die Mechaniken, natürlich alle Einzelteile, also wirklich komplett zerlegt bis zur letzten Schraube, mit Tegee Reiniger.
Hartnäckige Verkrustungen löse ich mit Bremsenreiniger an.
Und dann muss man die Teile natürlich gut mit Wasser nachspülen.

Und ich kaufe wirklich niemals "angegammelte" Jukeboxen, die ein "schlechtes Leben" hatten.
Bei solchen oxidieren schon mal die Oberflächen der Gussteile und dann würde nur noch Glasperlenstrahlen helfen ....

Ich versuche immer die besten Originalzustände zu bekommen, fast egal was sie kosten, denn eine gute Ausgangsbasis zahlt sich meiner Ansicht nach immer aus. Man muss nur zerlegen, alles säubern und wieder zusammensetzen. Ganz selten sind bei "guten" Boxen irgendwelche mechanische Dinge ausgeschlagen oder zu ersetzen.

Und bei "guter Ausgangsbasis" muss man auch nicht neu verchromen, neu vernickeln, nicht die Gehäuse neu lackieren.
Zum Schluss hat man eine Jukebox, der man das Alter noch ansieht, die dadurch einen gewissen Charme ausstrahlt, die aber picobello sauber ist und die wieder zuverlässig läuft.


Viele Grüße
Axel

Hallo Jens

Hier nochmal zwei Bilder von der schon oben gezeigte 1900er Mechanik ...... als ich den "Dönerspieß" bis unten hin "abgefieselt" hatte ..... vorher und nachher ...... nur mit Tegee Reiniger ..... und eben eine gute Ausgangsbasis ...... was vermutlich das Wichtigste für ein gutes Ergebnis ist.

Servus aus Bayern
Axel

Hallo Axel,

Danke für Deinen Ausführungen. Bis zur letzten Schraube arbeite ich mich in der Regel auch durch, alles andere wird auch nichts, wenn man grundlegend aufarbeiten will. Nur bei Nietverbindungen schrecke ich etwas zurück. Was aber wohl der entscheidende Unterschied ist, der "beste Originalzustand" ist es bei mir leider nicht. Ich habe da eher so ein Mitleidsgen in mir und widme mich meist hoffnungslosen Fällen. Das ist unterm Strich oft auch nicht billiger aber die Herausforderung ist größer und der vorher/ nachher Effekt am Größten ... Den Tip mit dem Tegee Reiniger werde ich mal ausprobieren, bist jetzt bin ich mit Breff immer ganz gut klar gekommen - außer bei oxidierten Metalloberflächen eben.

Jetzt schleiche ich mich aber aus dem Thema und hoffe Wolfgangs 2100 läuft bald wieder.

Gruß Jens

Hallo Axel,
vielen Dank für Deine Hinweise! Sobald ich weiter bin, melde ich mich wieder.
Herzliche Grüße,
Wolfgang

Hallo Axel,
vielen Dank für Deine Hinweise! Sobald ich weiter bin, melde ich mich wieder.
Herzliche Grüße,
Wolfgang

Hallo Axel,
vielen Dank für Deine Hinweise! Sobald ich weiter bin, melde ich mich wieder.
Herzliche Grüße,
Wolfgang

Hallo Axel,
vielen Dank für Deine Hinweise! Sobald ich weiter bin, melde ich mich wieder.
Herzliche Grüße,
Wolfgang

Hallo Axel, ich habe gerade gesehen, dass meine Wurlitzer ein Modell 2104 und nicht 2100 ist, ich weiß nicht, ob das Änderungen im Mechanismus beinhaltet. Zwischendurch konnte ich das Plattenmagazin drehen, jetzt ist es wieder fest eingerastet. Sonst bin ich nicht weiter gekommen. Kann der Arm auf dem Foto (roter Pfeil) eine Bedeutung haben?
Herzliche Grüße,
Wolfgang

Hallo Wolfgang

Im Prinzip arbeiten 2104 und 2100 mechanisch gleich.

Der von Dir markierte Arm ist der Sucharm, der die gesetzten Pins nach einer getätigten Wahl absucht.
Das hatte ich Dir weiter oben doch schon versucht zu erklären.

Hast Du nie in Deine Jukebox hineingeschaut und beobachtet, wie die Abläufe sind, als sie noch funktioniert hat?
Dann müssten wir hier nicht bei "Adam und Eva" beginnen, die mechanischen Vorgänge abzuklären.

Was heißt "zwischendurch konnte ich das Plattenmagazin drehen" ???
Kannst Du das, was Du gemacht hast oder was mit der Mechanik passiert ist bitte präziser erklären.
Einfach so, würde ich behaupten, lässt sich das Plattenmagazin nicht drehen um dann wieder "fest einzurasten".

Wenn der Sucharm an einem gesetzten Pin wirklich fest gefahren sein sollte, dann drücke den Sucharm mit Pin mal nach unten, damit der gesetzte Pin wieder zurück gesetzt wird.
Wenn Du das gemacht hast, sollte meiner Meinung nach das Plattenmagazin wieder in eine Richtung drehbar sein und die Mechanik still stehen ( kein Motor läuft ), natürlich nur wenn nicht weitere Pins hochstehen.
Drücke bitte alle hochstehenden Pins zurück ( die Pins schauen in nach unten verrasteter Position natürlich ein Stück aus dem Metallring.

Grüße Axel