Verstärker - Wie gehe ich am besten vor?

Hallo liebe Jukebox Freunde,

Ich stehe bei meiner W1100 jetzt vor dem Verstärker und frage mich wieder: Wie gehe ich vor?
Die Box hatte mal Wasser bekommen, wobei der Verstärker vermutlich über der Wasserlinie war. Ansonsten war es eine Mäuse Wohnung und Tonnen von Staub lagern sich überall ab. Der Verstärker sieht im Verhältnis noch ganz manierlich aus. Der Rost am Chassis und an den Trafos hält sich noch in Grenzen, ist aber schon gut vorhanden.
Jetzt die Gewissensfrage: mit der Zahnbürste und viel Alkohol alle Flachen und Kontakte reinigen, Elkos und Koppelkondensatoren ersetzen und dann langsam in Betrieb nehmen und dann weiter schauen oder:
Alles auseinander löten, dass Chassis vermutlich neu verzinken lassen und alles was neu besser ist ersetzen?

Gruß Jens

Hallo Jens,
ich würde das erst mal gründlich reinigen und dann weitersehen. Hängt ja auch davon ab, wie der Rest der Box nach der Überholung aussehen soll. Ein "Hochglanzverstärker" in einer Box mit Patina passt genauso wenig wie ein alt aussehender Verstärker in einer Box die auf neu gemacht wird.
Gruss
Jürgen

Wenn der Verstärker so lange Feuchtigkeit ausgesetzt war würde ich die Widerstände mit wechseln . Bei der ersten in Betriebnahme / Probelauf solltest du die Heizspannung im Auge behalten . Hintergrund ist das diese beim einschalten höher ist ( damit die Röhren schneller warm werden ) und erst wenn die 6L6 Betriebstemperatur haben runtergschaltet wird auf 6,3V . Gern ist bei Wasserleichen das Relais kaputt bzw. die Kontakte nicht in Ordnung wodurch die Röhren dann keine Heizung mehr bekommen .

Beim Optischen Zustand stimme ich Jürgen da voll zu . Zu neu ist nix wenn der Rest Patina hat und stark Patiniert passt nicht wenn der Rest Hochglanz ist .

Hallo Jürgen, Swen,

Danke für eure Antworten!
Vermutlich ist das wie die Restauration eines Oldtimers. Das Abschrauben des ersten Blechs endet in der Regel mit der vollständigen Demontage des ganzen Fahrzeuges...
Wenn ich die Kondensatoren und Widerstände tausche, dann bin ich auch schnell bei Röhrensockeln und Buchsen, dann noch die Trafoschalen entrosten, morsche Kabel raus,... und schwups habe ich einen neuen Verstärker.
Das Zeitrelais für die Heizspannungsumschaltung werde ich vorher durchmessen, damit die Röhren nicht dauerhaft mit 9V sich zu Tote glühen.

Bezüglich der Optik werde ich aber eure Hinweise beherzigen. Das Holz musste ich zwar fast vollständig im unteren Bereich erneuern, aber die vernickelten Metallteilen konnte ich durch Polieren wieder ganz gut in Glanz bringen. Das wirkt nicht wie überrestauriert, ist aber gut Wohnzimmer tauglich und lässt den alten Glanz erahnen. So langsam gefällt mir die 1100 richtig gut, fast besser als die 1015.

Gruß Jens

Nee die Röhrensockel brauchste nicht Tauschen die alten sind besser als der heutige Mist . Vor allem bekommste die nicht in der Form . Einige Sockel haben in der mitte nämlich die Bezeichnung drauf z.B. SPK für Speaker oder 5U4 für die Gleichrichterröhre . Bin mir jetzt nicht Sicher ob der Verstärker für die 1100 das auch noch hat aber bei den für 500 und 600 war das so . Das Relais hat mit unter Kontaktprobleme somit überwache die Heizspannung mittels Meßgerät .