NSM ES II Platterspielermotor

Hallo zusammen,

aktuell habe ich bei einem Plattenspielermotor aus einer City II das Problem, dass er nach ca. 1 Woche Stillstand schwergängig wird.
Der Motor ist nun schon mehrfach zerlegt, gereinigt und neu geölt worden. Inzwischen habe ich ihn sogar in Spiritus gebadet, mit Spiritus getränkte Schnürsenkel durch die Lagerstellen gezogen ... nichts hilft. Zuerst läuft alles prima, nach einer Woche Stillstand ist er wieder schwergängig.
Kennt jemand dieses Problem und weiß, wie man es beseitigt? Lassen sich die Lagerbuchsen wechseln?
Mir war übrigens aufgefallen, dass der frisch gebadete Motor nach Karosseriespachtel riecht. Mit dem Verfliegen des Alkohols verschwand auch dieser Geruch.

Grüße
Jens

Hallo J,
sicher lassen sich die Lager wechseln, wenn man sie denn hat.
Eventuell hilft es die Lager (nur die Lager) in heißem Öl zu baden damit sie sich voll saugen können.
Generell bleibt die Frage, liegt es überhaupt an den Lagern?
Gruß PitinWHV.

Schwierig , die Lager sind Sintherlager also nicht einfache Messingbuchsen . Diese einzeln zu bekommen ist das erste Problem . Das nächste Problem besteht darin diese aus dem Motor zu bekommen . Du kannst sie ja nicht nach Innen drücken dann bekommst du sie nie mehr raus . Außerdem befindet sich im inneren ein Filzfließ welches als Öllager dient und das ist auch noch im Weg . Die neuen Lager müssen mit einem speziellen Werkzeug eingebaut werden damit man sie nicht staucht . Also alles in allem sehr Aufwendig und nur schwer zu Bewerkstelligen .

Du kannst die Lager immer wieder warm machen und ausputzen bzw. Spülen . Damit bekommt man einen großen Teil des alten Öls wieder raus . Neu Ölen dann mit Sintherlageröl . Das ist die eine Geschichte . Die andere ist beim Zusammenbau der Gummiring und dieser Sprenigring Verschnitt . Den verbiegt man schnell und der klemmt dann mit dem Gummiring zusammen zu sehr so das die Welle sich bremmst . Weglassen geht aber auch nicht sonst hat das ganze zu viel Spiel . Probier mal Vorsichtig der Achse von hinten und vorne ein paar Schläge zu verpassen ohne den Motor zu zerlegen ob er dann funktioniert . Wenn ja liegt dein Problem darin begraben . Nur ist das ganze Heikel weil du natürlich die Achse verbiegen kannst .

Hallo Swen,

am Wochenende habe ich sowohl neue Lager bestellt (in der Bucht) als auch die alten per Austreiber von der Gegenseite her sanft ausgeklopft. Danach fand ich dann das braun/schwarze, stinkende Filzfließ, das vermutlich die ewige Quelle für den Lager-Klebstoff war. Inzwischen ist das Fließ deutlich heller, mit frischem Öl getränkt und alles zum Test bis nächste Woche wieder zusammengebaut. Die alten Lager hatten an der Kante etwas gelitten und wurden minimal nachgearbeitet. Wenn es bis nächste Woche nicht wieder klebt, war das Fließ der Übeltäter.

Nächstes Wochenende sind dann die neuen Lager dran und ggf. Ersatz für das Fließ.
Entweder besorge ich mir noch einen passenden Einpress-Dorn oder drehe 'was ähnliches in der Firma. Provisorisch ging der Einbau auch mit einer M4-Zylinderschraube als Dorn. Wichtig ist, dass man nicht schräg ansetzt und die Stirnfläche nicht punktuell zermatscht sondern flächig drückt.
Das Hauptproblem beim Zusammenbau sind die fehlenden Anschläge für die Lagerbuchsen. Die auf der Rückseite werde ich so einbauen, dass die aufliegende Scheibe gerade nicht am Stator schleift, sondern nur auf der Buchse aufliegt. Die vordere Buchse gehört so tief, dass das Paket aus den diversen Scheiben davorpasst und der Seegerring nichts verklemmt. Sitzt das Lager zu tief, gibt's zuviel Spiel und der Seegerring schleift. Sitzt es zu hoch, wird die Gummischeibe geklemmt und alles geht schwer.... doofe Konstruktion. Am besten, ich organisiere mir ein paar Passscheiben und gleiche zu großes Spiel nachträglich aus.
Auszieher für solch kleine Lager, um zu großes Spiel durch leichtes Ziehen zu korrigieren, habe ich bisher nirgends gefunden. Kennt jemand eine Quelle dafür? Der Wellendurchmesser ist nur 4mm; Werkzeug gibt's ab 5mm

Ich werde weiter berichten ...

Viele Grüße
Jens

Hallo J,
das Forum wartet gespannt auf den weiteren Bericht,
Gruß PitinWHV.

Hallo,

die Lager sind gewechselt, das Fließ in heißem Öl gewaschen und alles wieder zusammengebaut.
Der Dauertest steht zwar noch aus, aber bisher lässt sich alles noch ganz leicht drehen.
Es sieht also bisher so aus, als wäre der Schmodder im Fließ und in den Lagern gewesen.

Viele Grüße
Jens