NSN City II

Hallo,

bin neu hier im Forum bin 51 Jahre alt und von Beruf Produkt Manager in der Dentalbranche. Normalerweise repariere ich hobbymäßig Bandmaschinen, Tapedecks, Verstärker usw. aus der Analogzeit. Durch Zufall bin ich jetzt an eine NSM City II gekommen.
Bestandsaufnahme war wie folgt:

Mechanik komplett verharzt,
Audioteil verzerrt,
Riemen verhärtet
NSM Beleuchtung geht nicht

Die Mechanik habe ich wieder tadellos in Schuss bekommen, den Antriebsgummi habe ich auch getauscht, sowie die Ausgangselkos gewechselt. Mein Problem ist, dass die Platte zu langsam läuft. Der Motor hat irgendwie keine Kraft.
Woran kann das liegen?
Habe ich da was falsch eingestellt?

Wer kann mir hier weiter helfen?
Desweiteren funktioniert die NSM Beleuchtung nicht. Der Stecker liegt lose im Gerät. Ein entsprechendes Gegenstück konnte ich nicht finden.

Die Sicken der Lautsprecher sind ok, was kann man anstellen, damit das Ding besser klingt? Werde mir auf jeden Fall noch die anderen Elkos im Verstärkerteil und Netzteil vornehmen.

Bestückt ist die Box mit einem Shure Abnehmer. Gibt des da noch Ersatznadeln?

Fragen über Fragen.

Schaltplan für die NSM liegt vor.

Vielen Dank schon mal an alle die helfen.

Viele Grüße
Frank



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.12.19 21:44.

Hallo F,
zum Motorproblem:
wurden auch die "drehenden" Mechanikteile (z.B. Plattentellerachse) entsüfft und neu geölt?
Gruß PitinWHV.

Ich kann nicht sagen ob es noch Irgendwo Original Shure Nadeln gibt jedefalls nicht bei NSM . Nachbauten gibt es aber z.B. beim Betreiber des Forums . Ich sag aber mal so die Original Nadeln von Shure mit Shure Schriftzug bzw. NSM oder aufgedruckter Bestellnummer klingen meiner Meinung nach um längen Besser . Aber was nicht mehr ist ist halt nicht mehr und so kann man froh sein wenn es Überhaupt noch was an Ersatzteilen in unserer Wegwerfgesellschaft gibt .

Hallo Pitinwhv, Swen,

die drehenden Mechanikteile sind alle gereinigt und neu geölt. Das Problem tritt auf, wenn die Nadel aufgesetzt hat. Dann kann ich den Motor ganz leicht stoppen und er dreht dann auch nicht mehr an. Solange die Platte geladen wird, ist mehr Kraft auf dem Motor. Ich habe auch gesehen, die Relais haben zum Teil ganz schlechte Kontakte. Da gibt es jetzt erstmal neue.

Die Nachbauten habe ich bereits im Netz gefunden. Werde mir welche besorgen, mal schauen, wie es dann ist. Kommt ja noch eine Elkokur dazu. Vor allem die Tantalelkos.

Viele Grüße
Frank

Hallo Frank, sehr sicher ist die Achse des Spielmotors auch verharzt. Muss also auch gereinigt werden. Es ist aber schon etwas schwierig, die Achse vom Motor selbst abzuziehen, da ist u.a. ein sehr kleiner und außerdem empfindlicher -bricht schnell- Seegering zu lösen. Dann aber ist alles sehr leicht zu reinigen. Gruß Michael

Hallo F,
gibt es inzwischen erwähnenswerte Fortschritte in der Sache?
Gruß PitinWHV.

Hallo Pitin WHV,

sor ichtig weiter bin ich noch nicht. Die Elkos in der Vor und Endstufe sowie im Netzteil sind gewechselt, Jetzt brummt sie nicht mehr. Allerdings bin ich mit dem Spindelmotor kein Stück weiter. Die Achse hatte cih ausgebaut und gereinigt und mit etwas Sinterlageröl versehen. Läuft wie geschmiert. Was ich beobachtet habe ist, im Moment in dem der Schlitten losfährt dreht der Spindelmotor wunderbar, das ist auch der Fall wenn die Platte geladen wird. Da dreht sich auch der "Plattenteller" mit. Ist die Platte fertig geladen und die Nadel setzt auf, hält der Motor an. Während der Schlitten fährt, messe ich ca. 46 V am Spindelmotor. wen die Platte fertig geladen ist, messe ich nur noch 39 V am Spindelmotor und der Motor bleibt stehen. Selbst wenn ich Ihn vom "Plattenteller" manuell entkoppele, dreht der Motor nicht mehr an. Wird die Platte zurück ins Fach gelegt, dreht der Spindelmotor wieder. Das Fahrtrelais habe ich gewechselt es ist auch die ganze Zeit angezogen, also eigentlich müsste der Motor die entsprechende Spannung bekommen. Den Richtungsschalter des Spindelmotors habe ich auch getestet, keine Auffälligkeiten.

Im Moment komme ich nicht so richtig weiter.

Viele Grüße
Frank

Ich habe jetzt mal R102 am Spindelmotor ausgelötet. Laut Plan sollen da 22 Ohm verbaut sein. Bei mir war es ein 56 Ohm Widerstand. Der R102 soll nur bei 50 Hz verbaut werden. Ich habe die 22 Ohm eingebaut. Der Spindelmotor dreht jetzt auch wenn die Platte geladen ist, allerdings viel zu langsam. Dann habe ich den R102 ganz ausgebaut. Der Motor läuft jetzt schneller, aber immer noch viel zu langsam. Die Spannung am Spindelmotor ist jetzt konstant 46 V. Viel bleibt da nicht mehr, entweder ist es der Spindelmotor selbst, oder doch noch was mit der Achse.

Viele Grüße
Frank

Hallo F,
viel bleibt wirklich nicht mehr, was ist mit C210/R220?
Gruß PitinWHV.

PS.
Prüfen Sie doch bitte mal die Kapazität von C210.
Soweit ich mich erinnere ist das der Phasenschieber für den Motor.
Wenn C210 zu wenig Kapa hat ist der Motor schlapp und läuft bei Belastung zu langsam.
Gruß PitinWHV.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.19 16:38.

Hallo PitinWHV,

den C210 habe ich gewechselt. Verbaut war ein 4,4µF Kondensator. Jetzt ist wie laut Plan ein 4,7F verbaut. R220 ist laut Plan ein 22 Ohm, verbaut ist bei mir ein 220 Ohm. Der ist ok. Ich könnte den Phasenschieber auch von der Kapazität her vergrößern oder den R220 verkleinern.
Bringt das was?
Den Motor habe ich nochmal zerlegt und nochmals gereinigt. Auch das Gegenlager zum vermeintlichen Plattenteller habe ich zerlegt. Hier war noch einiges an verharztem Fett. Jetzt läuft es besser , aber immer noch einen Tick zu langsam.

Wo könnte ich den so einen Spindelmotor herbekommen?

Viele Grüße
Frank

Hallo F,
in meinem Plan hat R220 -10 Ohm-, einfach mal ausprobieren, sollte dann gut sein.
Gruß PitinWHV.

stimmt, bei mir sind es auch 10 Ohm im Plan. Ich werde es versuchen.

Viele Grüße
Frank

So, ich denke ich habe es. Die NSM Beleuchtung geht, hier habe ich mir mit einem Stecker eines Computernetzteils beholfen. Die entsprechende Steckleiste habe ich unter dem Fahr-Relais gefunden.
Die Geschwindigkeit passt jetzt auch. Habe den Motor nochmals zerlegt. Die Achse war doch etwas korrodiert, das habe ich überpoliert. Als ich dann mit einem Qtip in den Motor gefahren bin, kam so ein kleiner Filz heraus. Ich denke so eine Art Dauerschmierung. Den Filz habe ich draußen gelassen, den hätte ich sowieso nicht mehr lagerichtig in den Motor bekommen. Geschmiert habe ich mit Sinterlageröl von meiner Revox A77.

Ich werde ihr noch eine bessere Fequenzweiche verpassen, mal schauen, ob das am Klang was verbessert.

Vielen Dank an alle die geholfen haben.
Allen hier im Forum frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Ein paar Bilder habe ich angehängt.

Viele Grüße
Frank