Frage zu Münzeinwurf und Wahlautomatik

geschrieben von - posted by Nikolausius 
Frage zu Münzeinwurf und Wahlautomatik
18.11.19 16:47
Hallo beisammen,

ich bin seit kurzem stolzer Besitzer einer AMI Lyric 100-m, die im grossen und Ganzen recht gut funktioniert.
Die Musicbox wird mit Schilling betrieben (1 Schilling und 5 Schilling Münzen).

Einziges Problem: Wenn ich eine 1 Schilling Münze einwerfe, wird diese zwar angenommen aber der Wahlmechanismus wird meistens nicht ausgelöst (Licht "Bitte wählen" leuchtet nicht, es kann nicht gewählt werden). Das hat bis vor einigen Tagen noch halbwegs funktioniert.

Mit 5-Schilling-Münzen funktioniert alles einwandfrei.

hat hier jemand einen Tipp?

Vielen Dank im Voraus!

Nikolaus
Re: Frage zu Münzeinwurf und Wahlautomatik
18.11.19 19:54
Kenn die AMI zwar nicht, aber die Münzprüfer sollten alle gleich funktionieren.
Jede Münze die durch den Prüfer geht betätigt meiner Meinung nach einen eigenen Kontakt. Z.B. 1Schilling=1Spiel, 5Schilling=6Spiele
Je nach Einstellung für die Kredition.

Mit freundlichen Grüßen
Markus
Re: Frage zu Münzeinwurf und Wahlautomatik
18.11.19 21:22
Servus Nikolaus, hallo Markus,

… dass ein Spiel damals nur einen Schilling gekostet hat, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenne aus dieser Zeit die Preiseinstellung eigentlich nur mit zweimal 1 Schilling für ein Spiel, also Preis für ein Spiel zwei Schillinge. Ausschließen kann ich aber einen Preis von 1 Schilling für ein Spiel nicht, dann müsste die Box aber an einem Ort mit extrem geringer Kaufkraft aufgestellt gewesen sein!

Wenn bei der Box für ein Spiel der Einwurf von zwei 1-Schilling-Münzen erforderlich war, könnte hierbei auch der Fehler liegen.

Um nun für ein Spiel zwei 1-Schilling-Münzen verlangen zu können, musste jede zweite eingeworfene 1-Schilling-Münze am Münzkontakt vorbei in die Kasse geleitet werden. Damit dies möglich ist, hat der Münzprüfer kurz vor dem Münzausgang einen Umlenkhebel (Pendel), welcher jede zweite Münze am Kontakt vorbeilenkt. Dieser Mechanismus ist sehr störanfällig. Da kann es durchaus sein, dass mehrere Münzen am Münzkontakt vorbeigelenkt werden und nur ab und zu mal eine Münze auf den Kontakt gelenkt wird. Am besten mal die Frontabdeckplatte abschrauben, den Münzprüfer absolut senkrecht halten und dann testen. Meisten kann der Fehler durch Reinigung behoben werden. Falls aber die Münze nicht in die Kasse, sondern in den Rückgabeschacht fällt, muss die Prüfung über den Amboss justiert werden, was aber nicht ganz einfach ist!

Laut Archiv hat die Lyric-M kein Dualkreditwerk (Dual-Price-Kredit-System zum Bezahlen von EP-Singles). Nur wenn die Box sowas hat, oder wenn tatsächlich ein Spiel nur einen Schilling gekostet hätte, dann müsste ein Münzprüfer vorhanden sein, der jede 1-Schilling-Münze auf den Münzkontakt leitet. Die Funktionsweise ist also nicht bei allen Münzprüfern gleich!

Als Fehlerursache wäre aber auch ein Problem beim Münzkontakt möglich, etwa durch Verschmutzung etc. Natürlich muss auch die 1-Schilling-Münze den Münzkontakt immer schön betätigen (treffen). Eventuell muss auch im Kreditwerk der Additionsmechanismus überprüft werden.

Mit etwas Geduld müsste aber dieser Fehler einfach zu beheben sein – viel Erfolg!

Freundliche Grüße aus Niederbayern

Michael
Re: Frage zu Münzeinwurf und Wahlautomatik
20.11.19 23:37
Hallo Nikolaus

Ich würde vermuten, daß der 1 Schilling - Münzkontakt gereinigt und eventuell justiert werden muß. Möglich ist auch, daß die Additionsspule und/oder die Stop - Spule für einen Creditschritt angeschmort ist. Das würde sich bei 1 Schritt als erstes bemerkbar machen, weil die beiden Spulen in Serie geschaltet sind. Für 6 Schritte ist nur die Additionsspule aktiv.

@Michael: Bis in die späten 60er Jahre kostste 1 Spiel tatsächlich 1 Schilling, für 5 Schilling gab es 6 Spiele. Für die Umstellung auf 2x1 Schilling mußte nicht zwangsläufig ein Münzprüfer mit Wippe verwendet werden, AMI - Boxen kann man auch elektrisch umstellen. Die Modelle H bis J (ausgenommen Modelle mit Wahlrad) können 1 oder 2 Schritte abbuchen, ab dem Modell K können 1, 2 oder 3 Schritte abgebucht werden (auch bei der Lyric mit Wahlrad).

Viele Grüße - charly49
Re: Frage zu Münzeinwurf und Wahlautomatik
21.11.19 18:35
Servus Karl (charly49),

… dass die genannten AMI-Boxen elektrische Schrittzähler bei der wertkleinsten Münze hatten, war mir bisher nicht bekannt, vielleicht auch deshalb, weil ich nie eine AMI-Box hatte.

Ich hab noch ein paar ATS-Münzprüfer aus Rock-Ola Tempo-Boxen, frühe 60er-Wurlitzer-Boxen und aus der Rock-Ola 429, die haben aber alle den Pendelmachanismuss. Aber vielleicht waren die Boxen so viele Jahre aufgestellt, dass dann der 1-Schilling-Preis für ein Spiel einfach zu billig war und darum der Münzprüfer gewechselt wurde.

Soweit ich mich erinnere, war der Stroh-Rum das Einzige was bei den Ausflügen ins schöne Nachbarland etwas billiger war als bei uns, sonst war’s immer sehr teuer! Dass auch der Preis für die Musik aus der Jukebox in Österreich deutlich billiger war als bei uns, ist mir auch neu. Ab etwa 1966/67 wurden bei uns teilweise sogar 30 Pfennige für ein Spiel verlangt (je nach Aufstellort), das waren ja dann sogar etwa 100 % mehr als in Österreich!

Vielen Dank für deine Erklärungen!

Freundliche Grüße aus Niederbayern

Michael
Re: Frage zu Münzeinwurf und Wahlautomatik
21.11.19 19:50
Egal ob 30 Pfenning oder ein "Alpendollar", man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen dass mit solchen Preisen auch Geld mit der Box verdient wurde smiling smiley
Gruß...Jürgen
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