Holzklötzchen hinter Pilaster W2100?

Hinter den Pilastern bzw. bei den unteren Fassungen (li+re) der Leuchtstoffröhren liegend, fand ich kleine Holzklötzchen mit ca. 4cm Länge (siehe Bild). In den Unterlagen finde ich nichts dazu und ich sehe im Moment keinen sinnvollen Einsatzzweck dafür. Das längliche könnte vielleicht dazu dienen um das Kabel in der Nut fest zu klemmen aber bei den dreieckigen Stückchen fehlt mir die Phantasie.

Ich bitte um eine Antwort, sollte jemand den Einsatzzweck kennen.

Vielen Dank im voraus
Robert

Hallo Robert

Diese Holzklötzchen dienten dazu bei angeschraubtem Chrom ( rechts und links außen an den Glassäulen entlang ),
diese beiden Chromteile im unteren Bereich "in Position" zu drücken.
Der größere Klotz wurde dabei zwischen die Innenseite des Chromteiles und des Holzblockes an dem die untere Neonröhrenfassung angeschraubt ist, eingeschlagen ( deshalb ist der kleine Holzblock auch unten "angespitzt" ).
Dadurch wurde das Chromteil etwas nach außen gedrückt und schloss beim Anbau der unteren Chromkappen ( "Schuhe" ) schöner mit der Kontur dieser rechten und linken Chromkappen ab.

Schraubt man beim Zerlegen die beiden langen Chromteile rechts und links außen an den Glassäulen einfach ab, fallen diese Holzklötze heraus.

Servus Axel

Guten Morgen Axel,
vielen Dank für die prompte Antwort. Dann werde ich versuchen sie wieder bestimmungsgerecht einzusetzen.

Übrigens habe ich gestern erstmals versuchte die Box ans Netz zu nehmen. Positiv betrachtet könnte man formulieren, dass immerhin das Licht funktioniert und nach Münzeinwurf der Tastenmagnet anzieht und äußerst positiv sehe ich auch, dass die "Bücher" das tun, was sie tun sollen. Weiters werde ich jetzt das Manual intensiver studieren müssen........

Gruß
Robert

Hallo Robert

Das "spezielle Spielzeug" an der 2000 und 2100 sind ja die "Bücher".
Falls diese noch unrestauriert sind, solltest Du diesem Feature etwas mehr Aufmerksamkeit schenken, denn sie sollten gut geschmiert und vor allem korrekt justiert sein.
Meist hat auch ein Ausschaltfunken ( wenn der Büchermotor sich durch die rückwärtige Schleiferkonstruktion selbst die Spannung wegschaltet ) das Ende einer Leiterbahn "weggefressen" und somit stimmt der Abschaltpunkt nicht mehr genau
( diese Schleiferplatinen gab es hier mal im Shop zu kaufen ... ).

Zur richtigen Justierung :
Die Bücherseiten werden ja durch unten angebrachte Stifte in drei sich drehenden Ringen mitgenommen und dadurch umgeblättert.
Die Ringe mit ihren Mitnehmerlöchern sollten in jeder möglichen Endstellung so stehen, dass das Buch mit seinen Stiften ( es muss natürlich auch so aufgeschlagen sein, dass die Stiftstellung der Lochstellung entspricht ) einfach "hineinrutscht" und dabei nicht die Stifte die Mitnehmeringe in eine Position "drücken". Dann befänden sich die Ringe, die ja von sehr kleinen Zahnrädern bewegt werden immer unter mechanischer Spannung, was den kleinen Zahnrädern nicht gut tut.
Wenn die Bücher nicht richtig funktionieren haben häufig die kleinen Zahnräder der Mitnehmerringe "Zahnausfall" bzw. sind abgewetzt.

Viele Grüße
Axel

Hallo Axel,
vielen Dank deine hilfreichen Informationen und Tipps!!

Tatsächlich ist es so, dass bei den "Büchern" der rechten Seite die Aufnahmelöcher bei den schwarzen Drehscheiben sowohl im Ruhezustand als auch im betätigten Zustand jeweils in einer Reihe stehen, bei den linken "Büchern" ist dies nicht der Fall, die Bohrung der mittleren Scheibe geht im betätigten Zustand nicht soweit wie die anderen. (Wobei mir auch noch nicht klar ist, was im Allgemeinen als "links" und "rechts" bezeichnet wird, beim Zerlegen habe ich die Teile mit Verstärkerseite und Münzseite angeschrieben)
Ich denke das liegt daran, dass die kleine "Zahnstange" der einzelnen Scheiben einen anderen Kontaktpunkt an den kleinen Zahnrädern hat als die anderen beiden. Ich glaube durch Zerlegen der Achse mit den drei Zahnrädern könnte man den Punkt neu einstellen, das hoffe ich zumindest ;-)
Vielleicht wurde das einmal falsch zusammengebaut oder, was für mich wahrscheinlicher erscheint, ist der mittlere Ring einen Zahn "gesprungen", was wohl einen Verschleiß nahelegt?
Ich konnte zunächst aber keine Abnutzung erkennen, werde mir das unter der Lupe nochmals ansehen. Ich habe gesehen, dass die "Zahnstangen" nicht genau mittig am Zahnrad laufen, vielleicht könnte man sie umdrehen um in einen verschleißfreien Bereich zu kommen, aber erstmal schaue ich genau ob Verschleiß erkennbar ist.

Derzeit versuche ich aber gerade mit Hilfe des Manuals den Mechanismus zu verstehen, der die Greiferarme motiviert hinauf zu gehen und auch wieder hinunter, letzteres tut er gerade nicht.

Noch kurz zur Information: Ich habe viele, viele Stunden lang die Box gereinigt und teilzerlegt (über den Ausbau des Selectors und die Zerlegung der Tasten habe ich mich noch nicht getraut). Teilzerlegt vorallem deswegen, da ich mir nicht selbst einen Fehler einbauen wollte, der vielleicht ursprünglich nicht dagewesen ist.
Bevor ich nie Box jetzt ans Netz nahm, habe ich alle Kontakte (von Relais, Schalter,...) mit dem Ohmmeter im Ruhe- und Arbeitszustand durchgemessen (nicht die Buchstaben und Zahlenspulen). Da waren tatsächliche einige, die erst nach Bearbeitung das taten was sie sollten. Ebenso habe ich alle Relais an Spannung gelegt und geprüft ob sie tatsächlich anziehen.

Danke nochmals für deine fundierten Auskünfte, sobald sie läuft, werde ich mich auch um die Feinheiten kümmern, etwa die "Bücher".

Gruß
Robert

Hallo Robert

Es liest sich so, als wenn Du Dich gut mit Deiner Maschine beschäftigst und eben nicht einfach mal den Stecker in die Steckdose drückst und wartest, wo evtl. "der Indianer namens FEHLER sitzt und Rauchzeichen gibt".
Das finde ich sehr lobenswert, denn so gehen nicht alle hier im Forum vor und es wird wahrscheinlich an den alten Maschinen so manches zerstört, was nicht nötig wäre.

Der Hebemechanismus der Plattenarme sind zwei stark gespannte Federn, die eine Art Parallelogramm - Mechanismus vorspannen.
Diese schwarz eloxierte Hebemechanik ( mit einem Kugellager versehen ) wird über eine, auf der senkrechten Mechanikhauptachse befindliche, Kurvenscheibe, auf der jenes Kugellager entlangläuft, normalerweise nieder gehalten.
Wird die Hebemechanik freigegeben, ziehen die beiden Federn beide Hebearme nach oben, aber nur einer trifft einen Plattenschlitz und hebt eine Platte an, der andere trifft auf einen Plattenmagazinsteg und arretiert damit das Plattenmagazin.
Dann wird die gewählte Platte gespielt und wenn diese gelöscht wird ( Tonarmschalter oder Resetknopf an der Rückseite des Verstärkers ) sollte der Mechanikmotor wieder starten und jene Kurvenscheibe weiter gedreht werden und die schwarze Hebemechanik die Hubarme wieder in ihre Ruheposition nach unten ziehen.

Bild 1 zeigt jene Kurvenscheibe auf der Mechanikmittelachse
Bild 2 zeigt denselben Bereich, aber schon mit wieder aufgesetzter Hebemechanik ( schwarz eloxierter Parallelogramm - Mechanismus )

Vielleicht helfen die Bilder zur Fehlereinkreisung.

Viel Erfolg bei der Ursachenforschung !

Servus aus Bayern
Axel

Vielen Dank für die Bilder und die Erklärungen, das hilft natürlich sehr.
Die Greifarme habe ich millerweile am Paralleogramm ausgehängt und mit Leimzwingen vorübergehend gegen die Federspannung unten fixiert. Die Plattengreifer hatten sich im Karussell verfangen. Glücklicherweise gang dabei nichts kaputt, nur das Karussell musste ich zur "Befreiung" der Plattengreifer erneut zerlegen.

Ich versuche jetzt einmal im automatisierten Ablauf so weit zu kommen, bis sich die Greiferarme bewegen sollten.

Mittlerweile werden schon die richtigen Pins geschlagen und der Selectormotor fährt auch wieder das Stückchen zurück um den Zahlen-Pin wieder freizugeben. Die Getriebekappe des Selectormotors musste ich öffnen, da an den Geräuschen zu vernehmen war, dass da drin alles ziemich trocken sein musste. Durch das kleine Loch flüssiges Öl einfüllen, erschien mir zu wenig.

Weiter passiert im Moment noch nichts, obwohl die Override-Switches betätigt sind. Aber das macht eigentlich nichts, das Fehlersuchen ist gut um die Abläufe zu verstehen und macht ja auch Spass. Das Override-Relay im Verstärker zieht an, sobald ich die Box einschalte, ich denke das hat's was. Sollte ja, glaube ich zumindest im Moment, über die Override-Kontakte am Selector oder über Transferswitch kommen. Aber damit beginne ich mich gerade erst zu beschäftigen......

Mithilfe den vielen hier getätigten (und teilweise im Archiv gesammelten) Aussagen versuche ich mich weiter vor zu hanteln. Das Manual habe ich auch da, ebenso wie das Wurlitzer Kompendium von "Dr. know it all".

Vielen Dank nochmals für deine Hilfe! Ich werde versuchen die W2100 zum Laufen zu bringen, möglichst ohne deine/eure wertvolle Zeit in Anspruch zu nehmen. Sollte das partout nicht gelingen, dann wäre ich natürlich sehr dankbar, wenn ich hier Tipps von dir und den anderen Spezialisten bekommen würde.

Gruß aus Wien
Robert

Hallo Robert

Wie ich lese, bist Du aus Wien.
Dort gibt es einen "alten Fuchs in Sachen Jukebox", den Du vielleicht mal kontaktieren könntest, falls es bei Deiner Fehlersuche zu einem "Stau" kommen sollte. Er hat schon einige W 2100 restauriert.

Peter Hirschl ( er hat zur Zeit ein Inserat im Anzeigenmarkt "AMI G Abdeckung" ).

Viele Grüße aus Bayern
Axel

Danke Axel,
ich habe gestern Peter angerufen und wir haben nett geplaudert. Tatsächlich hat er schon 3 Stück W2100 restauriert, eine hat er noch.

Der Vollständigkeithalber möchte ich noch erwähnen, dass meine W2100 mittlerweile nicht nur korrekt selktiert, sondern jetzt auch schon die richtige Platte auflegt und auch wieder zurückstellt. Das Greifarm-Probleme habe ich auch im Griff, ein Greifarm (bzw der kleine Bolzen der Greifer) ging nicht exakt in den "Schlitz" in Ruhestellung.
Vorgestern kam mein Paket von "Stamann", ich werde demnächst die Nadel einbauen und schauen ob der Verstärker nach der Reparatur tatsächlich spielt.

Danke nochmals für deine Unterstützung!
Robert