Prüfschallplatte

geschrieben von - posted by al5040 
Prüfschallplatte
03.02.19 20:04
Hallo miteinander,

ich beziehe mich auf diesen Thread:

https://forum.jukebox-world.de

Da wurde ja das Thema kurz angeschnitten. Gibt es diesbezüglich etwas Neues?

Ich habe in einem Manual etwas über Wurlitzer-Prüfplatte 7 PAL 4890 gelesen mit Pegelton 250 Hz, 0 dB und 250 Hz, -10 dB. Außerdem würden wohl die Prüfplatten WUR 1, WUR 3 und WUR 4 einen Pegelton 1 kHz, +2 dB enthalten.

Weiß jemand, wie lang diese Töne sind?
In obigen Thread ist ja ein Liste mit fertigen Prüftönen vorhanden. Aber ich frage mich, wie ich mit einem 10 sek-Ton die Verstärkung und Balance richtig einstellen soll. Das stelle ich mir sehr knifflig vor. So eine Schallplatte ist ja keine CD, wo ich per Taste zwischen den Titel hin und herspringen kann.

Vielleicht sollte man nicht versuchen, alles auf einer Schallplatte unterzubringen?

Viele Grüße
André
Re: Prüfschallplatte
06.02.19 21:45
Hallo André,
leider fehlt die Zeit, daß wir uns in absehbarer Zeit um eine Testschallplatte kümmern können.
Wir behalten es aber im Blick und werden bei Gelegenheit mit Pallas Kontakt aufnehmen.

Viele Grüße - Oliver Stamann
Re: Prüfschallplatte
07.02.19 07:14
Die Zeiten kann ich nächste Tage mal stoppen. Ich habe diese Platte.

Pallas dürfte eine gute Wahl sein, die haben, neben anderen Mess- und Prüfplatten, auch die von Wurlitzer gepresst.

Bei ebay sind derzeit übrigens 2 drin, allerdings für 159,99€! Die gab es mal hier im Shop für einen Bruchteil dieses Preises.


Die endgültigen Längen der einzelnen Töne müßte man mit dem Presswerk abstimmen, da sollte noch massig Spiel nach oben sein, vor allem auf der A-Seite kommt. Das in dem Thread waren Beispieltöne, die ich damals eher aus Spaß erstellt habe, kein fertiges Master für eine reale Platte.
Man muß dabei aber eben bedenken das 1 Minute 1kHz bei 0dB deutlich mehr Platz benötigen als eine Minute Stille.
Bei Musik schneidet man dann halt etwas leiser oder bearbeitet die Dynamik. Bei Meßtönen geht das natürlich nicht.

Klar könnte man auch mehrere Platten pressen, nur kostet das ganze natürlich auch mehr, bei einer Kleinauflage ist das nicht zu verachten. Eine Auflage von 300 oder 500 Platten sehe ich da als reel an, um sie innerhalb von ein paar Jahren an den Käufer zu bringen. Darunter steigen die Kosten extrem an denn das teure ist das erstellen der Presswerkzeuge.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.19 12:33.
Re: Prüfschallplatte
07.02.19 20:10
Hallo Marc,

ja, die Prüfplatten bei ebay habe ich gesehen. Der Preis ist wahnsinnig hoch.

Eigentlich brauche ich momentan nur etwas, womit ich die Verstärkung und die Balance meines Verstärkers so einstellen kann, wie es im Manual beschrieben ist. Ich habe wegen der 250 Hz Töne bei 3 Vinyl-Cut Läden angefragt, ob sie in der Lage wären, das zu schneiden. Leider bis jetzt noch keine Antwort. Nicht mal eine Rückfrage.

Dass so eine richtige Pressung länger dauert, ist mir klar, aber dann hätte man was Richtiges.

Ich meine, ich könnte ja auch bei Pallas nachfragen, wahrscheinlich haben die ein Archiv und können evtl. nachvollziehen, wie die Wurlitzer-Prüfplatten damals hergestellt wurden. Ich könnte die Herstellung zur Not auch vorfinanzieren, aber erstens hat das mehr Gewicht, wenn die Stamanns anfragen und zweitens fehlt mir die Expertise, was man wirklich sinnvollerweise auf so eine Platte presst.

Viele Grüße
André
Re: Prüfschallplatte
07.02.19 20:54
Wie ist eigentlich klar, ein Tongenerator und ein Mischpult reichte damals aus, man hört sogar das die Töne für den Aufsetzpunkt (schnell und langsam) per Hand erzeugt wurden.
Nur selbst wenn die Matritzen noch im Archiv stehen dürfen die davon keine neuen Platten pressen, um eine Neuproduktion kommt man also nicht rum.
Dauern wird das ganze eh, die verbliebenen Presswerke sind zu 100% ausgelastet.
Was die Finanzierung angeht, ich denke schon daß das machbar ist. Grob gesagt kann man bei 500 Platten, inkl. Label und Hülle, so mit 1000 - 1200€ rechnen. Bei so einer Prüfplatte wird man mit etwas höheren kosten rechnen können, da der Schnitt, zumindestens bei der Seite mit den Tests für den Aufsetz- und Abschaltpunkt, ja doch etwas mehr Aufwand bedeutet als bei einer Musikproduktion.
Das gilt evtl. auch für die Pressung selbst, denn auch da kommt es auf Präzision an. Ein minimal verschobenes Mittelloch ist beim Gleichlauftest z.B. schon meßbar.
Ich hab aus Spaß mal meinen Technics nachgemessen, da war der Unterschied zwischen dem Original Zentrierstück, das sehr eng sitzt und bei einigen Platten nicht passt, und einem aus dem Zubehör (Edelstahl gedreht, in der Form der Jukeboxzentrierstücke), das minimal kleiner ist, meßbar.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.19 21:10.
Re: Prüfschallplatte
18.02.19 19:38
Mir hat nun ein Vinyl-Cutter eine Single geschnitten. Drauf ist sind die Pegeltöne 1000 Hz 0 dB, 250 Hz 2 dB und 250 Hz -10 dB.

Damit habe ich den Verstärker eingestellt. Zum Einen war die bestehende Verstärkung generell zu hoch und dass der eine Kanal etwas leiser ist, als der andere, hatte ich schon beim Hören festgestellt.

Desweiteren habe ich über Ebay noch verschiedene Prüfschallplatten von TELDEC und Deutsche Grammophon bekommen. Eine enthält auch einen Track zur Einstellung des Aufsetz- und Abhebepunktes mit gesprochenen Durchmesserangaben, wie sie auch auf der 7 PAL 4890 zu finden sein müssen. Damit lässt sich gut arbeiten.

Gut finde ich auch Links- / Rechtsüberprüfung und Test auf richtige Lautsprecherpolung.

Für die Feststellung von Gleichlaufschwankungen wird eine Frequenz von 3150 Hz nach DIN verwendet. Auf diese Frequenz ausgelegt muss es auch extra Messgeräte gegeben haben. Wobei ich hierbei schon die Sinnhaftigkeit in Frage stelle. Wenn ich die Platte laufen lasse, sehe ich schon optisch, dass der Tonarm ein bisschen hin und herwandert. Und akustisch hört man auch keinen reinen gleichmäßigen Sinus-Ton. Muss man hier was tun? Ich meine, eine Jukebox ist doch schon von Haus aus keine Hifi-Anlage?

Als Drittes habe ich mal eine E-Mail an Pallas geschickt und gefragt, ob eine Neuauflage einer Art 7 PAL 4890 möglich wäre, wie hoch die Kosten wären und der ungefähre Zeitrahmen. Mal sehen...

Viele Grüße
André
Re: Prüfschallplatte
19.02.19 07:15
Quote
al5040
Eine enthält auch einen Track zur Einstellung des Aufsetz- und Abhebepunktes mit gesprochenen Durchmesserangaben, wie sie auch auf der 7 PAL 4890 zu finden sein müssen.
Sind da nur schnelle, langsame und ein dauerhafter Piepton.
Quote

Für die Feststellung von Gleichlaufschwankungen wird eine Frequenz von 3150 Hz nach DIN verwendet. Auf diese Frequenz ausgelegt muss es auch extra Messgeräte gegeben haben. Wobei ich hierbei schon die Sinnhaftigkeit in Frage stelle. Wenn ich die Platte laufen lasse, sehe ich schon optisch, dass der Tonarm ein bisschen hin und herwandert. Und akustisch hört man auch keinen reinen gleichmäßigen Sinus-Ton. Muss man hier was tun? Ich meine, eine Jukebox ist doch schon von Haus aus keine Hifi-Anlage?
Liegt die Platte denn zentriert? Die Zentrierstücke bei den Jukeboxen sind oft zu klein, um das auflegen zu erleichtern.
Falls ja, hast du eine Fehlpressung erwischt. Die Platte darf keine Seitenauslenkung habe.
Quote

Als Drittes habe ich mal eine E-Mail an Pallas geschickt und gefragt, ob eine Neuauflage einer Art 7 PAL 4890 möglich wäre, wie hoch die Kosten wären und der ungefähre Zeitrahmen. Mal sehen.
Das wird aus rechtlichen Gründen scheitern, die alte Matritze gehörte ja Wurlitzer, sofern die Teile überhaupt noch existieren.
Re: Prüfschallplatte
20.02.19 08:39
Hallo Andre,

deine Frage zum Gleichlauf "muss ich was tun?" lässt sich nicht so leicht beantworten.

Eine Messung mit der Prüfschallplatte (und dem zugehörigen W&F Messgerät bzw. PC Software) hilft nicht wirklich weiter, da es für den Gleichlauf keine Spezifikation in den Jukebox Manuals gibt. Wäre es ein HIFI Spieler könnte man sagen alles über der DIN Norm (0.2%) ist ein Fehler und sollte behoben werden, wo ein Jukebox Player mit dieser Messung landen würde weiss ich leider nicht.

Ich würde es davon abhängig machen ob dich bei "deiner" Musik in der Box ein Gleichlaufproblem stört oder nicht. Das wird ja in der Regel Pop, Rock und Schlager sein, da ist der Gleichlauf nicht ganz so wichtig wie bei Klassik.

Ich habe neulich in einer "jede Platte 2€ Aktion" die Braun Stereo Prüfplatte A2 gekauft. Neben den üblichen Testtönen sind darauf auch einzelne Passagen von Tasten- , Blas- und Streichinstrumenten in unterschiedlichen Tonlagen zu hören. Auf meiner Box (RO1484) höre ich weder bei den Testtönen noch bei den Instrumenten ein Leiern obwohl auch bei mir die Platte nicht 100% zentriert ist. Das nur als Anhaltspunkt, so schlecht sind die kleinen Jukebox Player gar nicht.

Weitere Messmöglichkeiten für Drehzahl und Gleichlauf wurden hier "ausgiebig" diskutiert smiling smiley
[forum.jukebox-world.de]

Gruss…Jürgen


Re: Prüfschallplatte
20.02.19 10:37
Quote
al5040
Auf diese Frequenz ausgelegt muss es auch extra Messgeräte gegeben haben.

Gab und gibt es. Ich habe dieses hier: [www.radiomuseum.org]
Re: Prüfschallplatte
21.02.19 17:12
Hallo miteinander,

also meine Schallplatte zur Messung der Gleichlaufschwankungen hat eine Seitenauslenkung, ist also für den Zweck für den sie gemacht wurde, nicht zu gebrauchen. Das stört mich aber nicht wirklich. Die Sache mit der Handy-App werde ich mal probieren.

Auf der Platte mit den Durchmesserangaben sind gar keine Pieptöne, sondern nur die gesprochenen Durchmesser. Das erste was ich höre ist 168, dann geht es in 2er Schritten bis 160. Bei 135 beginnt die Ansage wieder und geht in 5er Schritten abwärts. Das letzte was ich höre ist 105.

So ist es übrigens auch im Wurlitzer Manual beschrieben. Von Pieptönen steht da nichts. Sind Pieptöne besser? Interessant ist auch, dass man im Hintergrund so ganz leise Klopftöne hört.

Dass man keine exakte Kopie der 7 PAL 4890 machen kann, ist mir klar. Deshalb schrieb ich ja: eine Art. Ich habe auch schon eine Antwort von Pallas erhalten. Es sind keine Unterlagen von damals mehr da, die Mindestauflage wäre 300 Stück und man müsste als erstes mit dem Schneidstudio sprechen. Man hat mir auch angeboten, mal zu telefonieren. Das werde ich nächste Woche mal machen.

Weiß jemand, wie das mit dem Schneiden genau funktioniert? Wie wird der Vorschub eingestellt? Ist der immer gleich? Kann man das Schneiden vorher simulieren, um zu sehen, ob der Durchmesser zu den Ansagen passt?

Viele Grüße
André
Re: Prüfschallplatte
27.02.19 19:20
Hier mal ein Video von der Prüfschallplatte mit den Durchmesserangaben:

[www.youtube.com]

Die Klopfgeräusche sind auf der Platte drauf und kommen nicht von der Lyric.
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