AMI R-145 Verstärker / Amplifier: Widerstandswerte der Trafos

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei meinen R-145 Verstärker zu überholen.
Musste leider feststellen, dass mein Primärtrafo wohl nicht mehr das tut, was er soll.

Habe ihn jetzt mal ausgelötet und durchgemessen und wäre dringend an Vergleichswerten oder Möglichkeiten zur Reparatur / Ersatz interessiert.

Primärtrafo (also der, an dem der Netzstecker angeschlossen ist)
Primäseite:
zwischen Black und Black-Yellow: max. 20 Ohm
zwischen Black und Black-Red: max. 20 Ohm
(im eingebauten Zustand war es noch deutlich weniger)

Sekundärseite:
Wicklung, die zu den Pins 2 und 8 der 5U4G Röhre gehen: 0,6 Ohm
Wicklung, die zu HUM Balance gehen: 0,8 Ohm
Wicklung zwischen Mittelabgriff und den Pins 4 und 6 der 5U4G Röhre gehen: 83 und 78 Ohm


Sekundärtrafo (also, der an dem die Lautsprecher angeschlossen werden)
Ausgangseite (alles im eingebauten Zustand gemessen, ggf. muss ich da nochmal was ablöten...):
Klemmleiste zw. 5 und 6: ca. 2 Ohm
Klemmleiste zw. 6 und 7: ca. 2 Ohm
Klemmleiste zw. 7 und 8: ca. 2 Ohm
Klemmleiste zw. 8 und 9: ca. 15 Ohm

Eingangseite (den Mittelgriff (RED) habe ich zur Messung mit GND verbunden (d.h. den 40MFD/475V Kondensator gebrückt)
Mittelabgriff (red) zu Pin 4 der 6L6 Röhren (brown-yellow / blue-yellow): jeweils etwa 50 Ohm
Mittelabgriff (red) zu Pin 3 der 6L6 Röhren (brown / blue): 164 und 130 50 Ohm

Wie gesagt, bräuchte ein Einschätzung, ob die Werte noch im zulässigen Bereich sind oder Tipps für Ersatz/Reparatur!

Danke & Grüße!
Hannes



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.19 19:38.

Hallo Hannes

Die Widerstandswerte sagen nicht allzu viel aus. Wichtig wären die Spannungswerte im Betrieb. Um Einflüsse der gesamten Schaltung auszuschalten, kannst Du alle Röhren, einschließlich Gleichrichterröhre 5U4 entfernen (für die Überprüfung des Netztrafos) und die Spannungen messen.

Im Übrigen würde ich Dir dringend empfehlen, nicht herumzubasteln, wenn Du nicht über die nötigen Kenntnisse verfügst. Die Reparatur durch einen Fachmann ist meistens billiger, weil nur die defekten Teile ausgetauscht werden und keine zusätzlichen Schäden (wie es immer wieder vorkommt bei Reparaturversuchen) verursacht werden.

Viele Grüße - charly49

Hallo,

so ähnlich sind wir beim Testen auch vorgegangen.
Ich habe alles erstes die Röhren abmontiert, dann alles sauber gemacht und dann über Weihnachten die relevanten Kondensatoren getauscht. Ein Elko war ausgelaufen und die anderen in der Jukebox waren auch schon fällig. Also ausgelötet, nochmal mit dem ESR durchgemessen, um wirklich Ausschuss festzustellen und dann neue eingelötet.
Das war vermutlich der zweite Schritt vorm ersten, aber ich mach das ja nicht jeden Tag und fällig wären sie ohnehin gewesen.
Letzte Woche wollten wir mit 0,01 V Sinustestsignal den Verstärker mal durchmessen.
Ok, das war wohl auch schon wieder ein Schritt zu früh. Wir sind aber zunächst an der Testsignalerzeugung gescheitert. Da war das SNR des Freuquenzgenerators/Signalverstärkers zu groß...
Dann wollten wir zumindest die angegeben Soll-Gleichspannungen an den verschiedenen Röhrenpins durchmessen. Unser Plan war da natürlich auch erstmal alles ohne Röhren zu testen und dann nach und nach diese einzubauen.
Beendet wurde unsere Messreihe dann durch die 2A-Sicherung die beim erstmaligen Einschalten gekommen ist.
Da kam dann der Trafo das erstmal ins Blickfeld.
Wie gesagt, hätte man auch gleich zuerst prüfen können...
Aber mein Kollege meinte auch, dass bei ca. 125 V und 2 A Absicherung der Innenwiederstand des Trafos wohl mehr 62,5 Ohm sein sollte, grob abgeschätzt.

Idee war dann noch, dass die Kabel irgendwo einen Kurzenschluss haben und dazu habe ich den Trafo nun ausgebaut und so durchgemessen.

so der Stand bisher...

vielleicht hat einer von den Fachmännern noch einen Trafo rumliegen oder Tipps zur Reparatur
von mir aus auch gern als PN



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.19 15:14.

so, habe jetzt nochmal mit einem Minimalaufbau gemessen:
- Trafo Primärseite mit der 2 A-Sicherung abgesichert
- alle Enden offen/abgelötet

zwischem dem Mittelabgriff (das sind bei mir zwei Leitungen die aus dem Trafo kamen und zusammen geerdet wurden, einmal rot-gelb und einmal lila oder so - haben bei mir beide die Nr. 10 im Bild bekommen)
und den Leitungen zu den Pins 4 und 6 der 5U4G gehen, messe ich 355 V A.C.
also eigentlich nur zwischen rot-gelb und 4/6, nicht zwischen lila und 4/6

je nachdem ob ich auf der Primärseite den B-Y oder B-R anschließe sind es mal 330 mal 355 V

also das scheint schon mal zu gehen...

die 400 V D.C. an Pin 2 und 8 der 5U4G liegen ja nur so an, wenn der Trafo etc. komplett in die Schaltung integriert ist, d.h. an den Drähten, die zu der dazugehörigen Wicklung gehören müsste ich daher eine A.C. Spannung messen
das sind die beiden gelben die im Bild oben rechts und links rausgehen, da messe ich nur etwa 5 V A.C.

genauso bei den beiden grünen, die zum regelbaren Widerstand von HUM Balance gehen

bei den Messungen hat es mir schon drei, vier Sicherungen durchgebrannt, konnte aber noch nicht genauer eingrenzen bei welcher Messanordnung...

die gelben und grünen Leitungen sind recht weit außen von der Spule, eigentlich ist da nur die Pappe drüber...
vielleicht schau ich da nochmal drunter...

Hallo Hannes

Der Netztrafo dürfte in Ordnung sein, nach Deinen Meßwerten zu schließen. Lediglich die Spannung an den grünen Drähten sollte etwa 6,3 Volt Wechselspannung sein, nicht 5 Volt wie an den gelben.

Deine Angabe, daß ihr "an der Testsignalerzeugung gescheitert seid, weil der SNR des Frequenzgenerators/Signalverstärkers zu groß ist", verstehe ich überhaupt nicht. SNR ist die Abkürzung für "Signal to Noise Ratio", auf deutsch "Signal/Rauschverhältnis" oder auch "Störabstand" genannt. Es ist ein signifikanter Meßwert in der Hochfrequenz- und Funktechnik, wird aber auch als Qualitätskriterium für die Beurteilung von Tonquellen und Verstärkern verwendet. Für die Verwendung eines Tongenerators zur Funktionsprüfung eines Verstärkers ist er völlig unerheblich. Abgesehen davon haben selbst sehr preisgünstige Tongeneratoren einen mehr als ausreichenden SNR - Wert.

Daraus schließe ich, daß Deine Fachkenntnisse eher bescheiden sind und für eine fachgerechte Reparatur des Verstärkers nicht ausreichen. Ich wiederhole daher meine Empfehlung, den Verstärker durch einen Fachmann reparieren zu lassen, bevor größerer Schaden entsteht.

Viele Grüße - charly49

abschließendes Update zu meiner Problematik, vielleicht hilft es ja noch jemand anderem hier

dank der sehr hilfreichen und netten Unterstützung eines Forummitgliedes konnte ich typische Anfängerfehler (z.B. Röhrenverstärker niemals ohne angeschlossene Lautsprecher betreiben) vermeiden und den Fehler weiter eingrenzen und eigentlich mehr durch Zufall finden

im Verdacht war ja ein Kurzschluss im Primärtrafo
nach dem immer wieder mal die Sicherung rausgeflogen ist und beim Testen der erste Satz verbraucht war, hatte ich neue Sicherungen gekauft und der Fehler war weg!

Es lag also an den Sicherungen, die Charge war wohl eher superflink, als flink.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.19 20:27.