Dual Widerstände in Rock Ola 424

Nachdem meine royale Princessin 424 auf dem rechten Kanal nicht mit mir korrespondieren will, habe ich nach Erhalt des Manuals den Verstärker abgeschraubt und mal reingeschaut. Im Internet gibt es zudem auf englisch eine ziemlich gute Anleitung, wie man grob ein paar Bauteile prüfen kann.
Mir ist gleich aufgefallen, dass an einem der beiden großen Keramik-Widerstände Schmorspuren erkennbar sind- da muss aus irgendeinem Grund sehr große Hitze entstanden sein.
Außerhalb am Gehäuse sieht man die Schmorspuren massiv.
Laut Manual hat der betreffende Widerstand die Bezeichnung Dual 250 Ohm 10 Watt Standee Resistor.
Sowas hab ich bisher noch nicht gesehen, wenngleich ich kein gelernter Elektroniker oder dergleichen bin.
Im Internet hab ich gestöbert, allerdings bin ich nicht fündig geworden, um Ersatz zu besorgen.
Ersatz brauch ich auf jeden Fall, denn der Widerstand ist hin, so wie das aussieht.
Klar, wenn ich den neuen Widerstand dann eingebaut hätte heisst das ja noch lange nicht, dass die Ursache damit behoben ist, aber das würde ich ja dann sehen.
Hat jemand nen Rat, wo es diesen Dual Widerstand gibt, oder was zu tun ist ?
Und nicht schimpfen, ich hab das Handwerk nicht gelernt, vielleicht ist es ja total einfach und ich besorg mir 2x 250 Ohm, also nix dual weil gibt es nicht mehr, und schalte die dann einzeln?
Hab mal zwei Bilder beigelegt, auf Bild 2 kann man recht gut die Verschmorungen erkennen.

Gruß aus Rheinhessen
Peter



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.09.18 16:31.

Hallo Peter,

ich bin auch kein Princess Spezialist, aber vielleicht ein paar allgemeine Hinweise. Bevor Du den Widerstand tauscht, prüfe ihn doch vorher. Hier reicht ein einfaches Multimeter, die haben in der Regel auch eine Widerstandsprüfung/ Messung. In der Größenordnung ist das in der Regel ein langer Draht, der entweder durch ist und damit der Widerstand gegen unendlich geht, oder er ist noch in Ordnung. Ein paar Ohm mehr oder weniger sind hier normal. Für eine korrekte Messung musst Du einen der beiden Drähte ablöten.
Ein Widerstand, der "abgefackelt" ist, sieht eigentlich viel dramatischer aus, die Schmorspuren an den Drähten könnten auch vom zu langen Anlöten stammen. Zudem werden die Widerstände im ganz normalen Betrieb sehr heiß, so dass sich über die Jahre automatisch "Wärmespuren" ergeben.
Das weitere, was mir einfällt: Ein durchgebrannter Widerstand deutet eben oft auf eine andere Ursache hin - ein zu hoher Strom, der durch ein anderes defektes Bauteil erzeugt wird. Das Austauschen des Widerstandes beseitigt damit die Ursache nicht und führt zum erneuten durchbrennen. Da muss man sich mal die Schaltung ansehen, woher der Strom kommen kann.

Viel Glück, Jens

Hallo Peter

für mich sehen die Widerstände völlig normal aus. Es gibt welche, die sehen viel mehr verschmort aus und sind trotzdem in Ordnung. Diese Widerstände werden auch äußerst selten kaputt. Klarheit liefert nur ein Multimeter, wie Jens schon schrieb.

Abgesehen davon solltest Du den Verstärker auf jeden Fall durch einen Fachmann überholen lassen. Es muß der Ruhestrom der Endtransistoren gemessen und gegebenenfalls eingestellt werden. Der Vorgang ist zwar im Servicemanual beschrieben, aber nicht ganz einfach durchzuführen. Im schlimmstgen Fall können dabei die Transistoren oder (was noch schlimmer ist, weil sie nicht mehr erhältlich sind) die Baretterlampen zerstört werden.

Viele Grüße - charly49

Danke an Jens und Charly49 für die Infos/ Tipps.
Ich werde den Widerstand mal frei löten und messen, ansonsten scheint es wirklich besser zu sein, hier nen Verstärkerfachmann ausfindig zu machen. Anhand des Manuals hatte ich die Hoffnung, da selbst ein Stück weiter zu kommen, auch was das Justieren des Ruhestroms betrifft.
Schade.
Ich füge noch ein Bild an, das die Audio Distribution Unit oberhalb besagten Keramik-Widerstandes zeigt, nur so zur Info.
Man kann schön sehen, wie der Rußverlauf ist.
Ich kannte das in dieser Ausprägung bisher nur wenn ein Bauteil abgeraucht ist. Für mich unvorstellbar dass bei diesen Spuren kein Schaden entstanden sein soll.
Und für den Fall des Falles- wo könnte man solch einen Doppel-Widerstand her bekommen ?

Viele Grüße,
Peter

Hallo,
das sind nur die Spuren jahrelanger Wärmeentwicklung im Kneipendunst und -staub.
(Solche Spuren sieht man auch oft über älteren Heizkörpern im Haus.)

Viele Grüße Michael