Wurlitzer 1100 Motor

geschrieben von - posted by Frank-Sinatra 
Wurlitzer 1100 Motor
21.06.17 06:57
Hallo zusammen,

ich überhole gerade den Motor meiner Wurlitzer 1100 und mir ist aufgefallen, das die grosse Scheibe auf derrechten Seite der Welle etwa 2mm Spiel hat. Sie lässt sich nicht abziehen, aber deutlich hin und her schieben.

Ist das normal und so gewollt, oder müsste sie fest sein?

Gruss Kai


Re: Wurlitzer 1100 Motor
21.06.17 07:26
Hallo Kai

So ein "Innenleben" eines 1100er Motors habe ich ja noch nie gesehen .....

Ich kenne nur Läufer, die etwas länger sind und dann auf der Abtriebsseite ein metallenes Lüfterrad besitzen.
Dieses Lüfterrad ist normalerweise fest mit dem Läufer auf der Welle verbunden.
Ich habe mal ein Bild eines 850A Motors angehängt, der aber normalerweise identisch mit dem 1100er Motor ist
(Hersteller : Emerson).

Bei Deinem Bild sieht es so aus, als wenn diese "Aluscheibe" (?) das Lüfterrad sein soll.
Wenn diese "Scheibe" tatsächlich Luft durch den Motor treibt bzw. treiben soll, dann muss sie fest mit der Motorwelle verbunden sein.

Servus Axel


Re: Wurlitzer 1100 Motor
21.06.17 09:40
Hallo Axel,

danke für deine Antwort!

Dieses "Lüfterrad" scheint tatsächlich aus Aluminium zu sein und hat diese 2mm axiales Spiel.
Es lässt sich allerdings auf der Achse NICHT drehen, somit wäre die Luftzufuhr wohl gewährleistet.

Ich sehe allerdings auch keinen Befestigungspunkt, keine Madenschraube o.ä. daher wurde es wohl draufgepresst oder mit Hilfe von Kälte/Wärme draufgetrieben

Der Motor ist ein Raytheon, im Anhang noch ein paar Fotos.


Vielleicht meldet sich ja noch jemand, dem ein solcher Motor untergekommen ist.

Gruss Kai


Re: Wurlitzer 1100 Motor
21.06.17 09:41
Und noch ein letztes Foto.


Re: Wurlitzer 1100 Motor
21.06.17 11:49
Servus Kai,

Ich hatte diese Raytheon-Motoren schon des Öfteren bei einer W1100 in der Hand und restauriert. Auch bei früheren Modellen waren diese bei uns schon verbaut.

Diesen Alu-Ventilator (auch wenn er nicht wirklich "ventiliert smiling smiley ) darf sich auf der Achse nicht bewegen - weder drehen, noch auf und ab.
Der Alu-Ventilator hat eine Madenschraube dort wo die Achse hindurchführt. Im Anhang mal ein Foto, wo Du diese Madenschraube genau siehst.

Viele Grüße,
JukeboxChrisi tongue sticking out smiley

[www.juke-para.de]


Re: Wurlitzer 1100 Motor
21.06.17 12:02
Hallo Christian,

danke für deine Antwort!

Na da habe ich mir ja selbst ein Ei gelegt....
Habe ich die Madenschraube eventuell komplett übersehen, weil dort noch "Schmodder" drauf ist? Das wäre ja maximal peinlich! Da muss ich heute abend gleich nachsehen, bevor ich den Rest des Motors zerlege.

Falls ich wirklich gepfuscht und nicht richtig geguckt habe, gebe ich beim nächsten Treffen ein Entschuldigungskaltgetränk aus.

Spricht eigentlich irgendetwas dagegen, den Läufer und die Kupferwicklungen nach vollständiger Demontage mit Kontakt 60 und Kontakt WL einzusprühen, um den ganzen Dreck komplett herauszuwaschen? So bin ich bei meinen Rock-Ola Motoren verfahren und habe sie damit wieder sehr schön sauber bekommen.

Gruss Kai
Re: Wurlitzer 1100 Motor
21.06.17 23:09
Hallo zusammen,

Hier das Update:
Die von Christian gezeigte Madenschraube gibt es bei mir tatsächlich nicht. Offenbar ist meine Scheibe einfach nur aufgepresst.

Gruss Kai
Re: Wurlitzer 1100 Motor
22.06.17 15:28
Zwischen den Emerson und den Raytheon Motoren scheint es aber noch einen weiteren kleinen Unterschied zu geben:
Die von Emerson laufen 1140 rpm, die von Ratheon "nur" 1100 rpm!

Gruss,
Thierry
Re: Wurlitzer 1100 Motor
01.07.17 15:05
Hallo zusammen,

ich hatte heute Zeit mich weiter dem Motor zu widmen.

Die Lüfterplatte ist auf eine Verzahnung auf der Welle des Läufers gepresst und hat dort nicht mehr ordentlich Halt gehabt. Deshalb liess sie sich zwar nicht drehen, aber auf und ab schieben.

Ich habe sie ganz vorsichtig heruntergeklopft und, um einige Zähne versetzt, wieder aufgesetzt. Jetzt ist sie wieder ordentlich fest.

Wenn ich den Motor jetzt laufen lasse, und wieder abschalte, höre ich auch das leise "klack" mit dem der Flihkraftschalter wieder zusammenfällt, aber bei der Messung mit dem digitalen Multimeter bin ich unsicher. Vielleicht kann da jemand nochmal sagen ob das was ich gemessen habe, in Ordnung ist:

Digitales Multimeter
Eingestellt auf "AC"
Drehwahlschalter in der Ampere Skala auf "20"

Wenn ich den Motor einschalte zeigt er ganz kurz, vielleicht eine Sekunde lang, einen Wert von 3,xx.
Dieser Wert variiert, es sind auch mal 2,x
und läuft danach dann konstant mit 1,18.

Ist das so in Ordnung? Ich habe gedacht er müsste ganz am Anfang gut 10A ziehen...

Gruss Kai
Re: Wurlitzer 1100 Motor
01.07.17 15:57
Hallo Kai,

Die Werte passen - zumindest mit einem digitalen Multimeter gemessen. Der hohe Strom fließt nur kurz und da das digitale Multimeter sehr träge ist, kommt es nicht "hinterher". Und dann schaltet die Fliehkraftkupplung um. Der zweite Wert mit ca. 1,1A passt.
Um den ersten Wert vernünftig messen zu können müsstest Du ein analoges Meßinstrument verwenden.

Viele Grüße,
JukeboxChrisi tongue sticking out smiley

[www.juke-para.de]
Re: Wurlitzer 1100 Motor
03.07.17 08:34
Hallo Christian,

vielen Dank für deine Bestätigung!
Dann schreibe ich ein analoges Messgerät mal mit auf den Wunschzettel....

Gruss Kai
Re: Wurlitzer 1100 Motor
03.07.17 21:15
Hallo Kai

Auch ein analoges Messgerät kann dem sehr kurzzeitigen hohen Anlaufstrom kaum korrekt folgen, weil die Stromspitze wirklich sehr sehr kurz ist. Ein Freund und Studienkollege von mir, der Frequenzwandler für mich baut(e), hat vor mehr als 20 Jahren die Daten eines Emerson - Motors mit einem Speicheroszilloskop aufgezeichnet und hat dabei eine Stromspitze von knapp über 10 A dokumentiert. Ein "normales" Messgerät, auch ein analoges, besitzt ja einen gedämpften Zeiger, wird diesen Höchstwert nicht anzeigen können.
Aber ein Zeigermessgerät ist einfach schöner, finde ich.

Weiter gutes Schaffen an der 1100 !

Servus Axel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.17 05:30.
Re: Wurlitzer 1100 Motor
04.07.17 07:17
Hallo Axel,

danke für deine Antwort!
Die Arbeiten die ich im Moment machen kann, neigen sich dem Ende entgegen.
Aktuell steht noch ein wenig Chrom polieren auf dem Plan (wobei die Chromsockel unter der Box ziemlich am Ende sind). Die nächsten zwei Wochen kann ich am Gehäuse leider nicht weitermachen, aber danach geht es in den Endspurt.

Eines habe ich noch vergessen: Der Gabel-Förmige Schalter der in die hintere Hälfte des Motors geschraubt ist, hat um die Kontake eine Art Filzring. Muss dieser auch geölt werden oder anderweitig behandelt werden?

Gruss Kai
Re: Wurlitzer 1100 Motor
04.07.17 22:51
Hallo Kai

Ist schon "eine Strecke", eine 1100 komplett zu restaurieren.....
Aber die erste macht am meisten Spaß.

Ich würde dem Filz schon etwas Öl gönnen.

Bei Deinem Besuch bei mir vor ein paar Wochen hatten die Jukeboxen in meinem oberen Jukebox - Wohnzimmer nach dem Umzug ja nur erst mal geleuchtet ..... jetzt machen die 1015 und die 850A schon wieder Musik. Langsam wird`s schon ....
Zur Zeit wird die 1080 bearbeitet, damit sie ihren Dienst wieder aufnimmt. Vielleicht ertönt morgen Abend schon mal ein erstes Lied.

Viele Grüße in den Norden
Axel
Re: Wurlitzer 1100 Motor
05.07.17 06:44
Hallo Axel,

danke für deine Antwort.
Ich werde mir den Motor dann heute nochmal schnappen und ihm einige Tropfen Öl an den Filzringen verabreichen.

Die 1100 ist definitiv eine andere Hausnummer als die Überholung der 60s Rock-Olas.
Ich bin sehr gespannt, ob ich die Mechanik auf Anhieb wieder zusammenbekomme ohne allzuviele graue Haare zu bekommen.

Ich freue mich zu hören, das bei dir schon die ersten Schellacks wieder laufen. Vielleicht hätten wir dich etwas später besuchen sollen, dann wäre das Wohnzimmer sicher NOCH eindrucksvoller gewesen.

Gruss Kai
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