Wer kann meine Rock Ola 449 reparieren?

Hallo,

wer kann mir meine Rock Ola 449 reparieren, da ich mit der alten Technik absolut überfordert bin?

1. sind heute zwei Sicherungen des Netzteiles durchgebrannt, jedoch brennen neue immer wieder sofort durch, daher macht sie momentan garnix mehr....

2. bevor obiges Problem aufgetreten ist spielte sie immer beide Plattenseiten, obwohl nur eine angewählt wurde (aber das ist mir momentan garnicht wichtig, da sie ja kein mux mehr von sich gibt)

Also wer könnte mir helfen, komme aus Solingen...

Gruß

Jens

Hallo,

ich komme aus der Nähe von Montabaur und könnte dir helfen.Kannst du vielleicht das Netzteil und Verstärker einzeln ausbauen ? Würde dir die Geräte komplett überholen.Oder hast du ne Möglichkeit mit der Box rüber zu kommen ? Mache das jetzt schon einige Zeit und besitze selber eine Rock Ola Musikbox. Gruss Martin

Nix für ungut, aber ich bin der Meinung, dass man das Gerät als Ganzes prüfen sollte. Wenn da Sicherungen durchfliegen, muss ja nicht das Netzteil schuld sein, immerhin erzeugt es doch Spannung. Es werden bestimmt andere Komponenten der Auslöser für die Kurzschlüsse sein, z.B. ein klemmender oder sehr schwergängiger Motor oder wie bei mir letztens die Hilfsspule am Wahlkranz, wo dann Daniel Reuß die richtige Vermutung hatte.Es könnte ja was mit den Auslösemagneten für die Plattenwahl zu tun haben, da die Box ja vorher beide Seiten registriert hat.Eine detaillierte Fehlerbeschreibung könnte hier weiterhelfen, was tut die 'Box noch, was nicht.
Gruß Werner

Hallo,

ja Werner du hast recht.Es sind auch öfters Motoren wenn das Fett verharzt ist.Deswegen habe ich auch geschrieben das man die komplette Box überprüfen sollte.Ansonsten sind ja allgemeine Arbeiten an der Box zu tun. Mal abwarten ob sich jemand meldet.Solingen ist von mir aus etwa 100km.

Gruss Martin

also erstmal vielen Dank für euer Interesse an meinem Problem. Mir ist es leider nicht möglich, die Jukebox zu transportieren, daher wäre es toll, wenn mir jemand aus der Nähe behilflich sein könnte.
Eben habe ich nochmal ein paar neue Sicherungen hereingetan und nachdem ich einen Titel angewählt hatte, fing die Box an den Titel zu suchen und das wars dann auch schon - Sicherung ist wieder durchgehauen. Ich versteh es echt nicht, vor ein paar Tagen lief sie noch einwandfrei...

Außerdem waren in der Box ursprünglich im Netzteil Sicherungen bis zu 20A drin, aber auf dem Netzteil stehen viel kleinere Amperezahlen, um den Dreierbereich...

Gruß

Jens

Hallo Jens,

versuche es bitte nicht nochmal mit neuen Sicherungen.Warscheinlich sind die Motoren etwas verharzt.Sie tun sich schwer und ziehen deswegen einen hohen Strom. Dann löst die Sicherung aus.Es kann aber auch am Netzfilter usw liegen.. Wie gesagt ist Ferndiagnose kaum möglich.Hoffe das sich jemand aus der Nähe findet.Ansonsten kannst dich ja nochmal melden.Wenn noch nie etwas an der Box gemacht worden ist, wäre es ratsam eine Komplettüberholung durchzuführen.

Gruss Martin

Und erst recht keine falschen Sicherungen einsetzen! Ein defekter Gleichrichter oder ein durchgebrannter Netztrafo ist dann vorprogrammiert! Im Extremfall kann es durch sowas sogar zu einem Brand kommen!

Wenn da falsche Sicherungen drin waren dann besteht das Grundproblem wohl schon länger.

Hallo Jens , damit man den Fehler mal Einkreisen kann Beschreibe doch mal welche Sicherungen wegfliegen . Wenn es die Motoren sind sollte nur die 1,6 A träge kommen und die müßte ein Automat sein ( ist schon länger her ) . Wo war denn bitte die 20 A drin ? Ist diese auch durchgebrannt ?

Gruß Swen

HI,

also es brennen folgende Sicherungen durch:
- 1,6 A Select System
- 3,0 A DC Power
Die 20 A Sicherung steckte zuvor in einer von diesen beiden drin (weiß leider nciht mehr in welcher)

Gruß
Jens

die 1,6 A -Sicherung Select-System ist für den Einschreibe-Vorgang und den Gripper-Motor, und ein nicht gewarteter Grippermotor zieht zuviel Strom. Die Powersicherung ist unter anderem für den Korb-Motor zuständig, also wird der auch schwergängig sein.

Nabend leute,

ich habe da auch eine Frage zu.
Mein Grippermotor lief neulich auch richtig fest. Ich bin dann erstmal mit Feinpflegeöl von außen rangegangen und habe ihn von hand wieder gängig bekommen.
Frage:
Da sind `ne menge Schrauben am Motor, kann ich da etwas aufmachen und den Motor noch besser warten?
Wie sieht das mit dem Schneckengetriebe aus?
Ich möchte den Motor ungern kaputtmachen.

Grüsse "Kaptain"Martin

Hallo 63er...,

zerlege den Greifermotor durch Entfernen der beiden Motorkohlen (schwarze Schraubkappen an der Seite), damit auf die Einbaulage achten und Lösen der Schrauben an der Unterseite. Untere Kappe vom Gehäuse entfernen und Anker (Läufer) vorsichtig herausziehen. Dabei darauf achten, dass die Kupferwicklungen des Ankers nicht beschädigt werden und dass die Abstandsscheiben nicht verloren gehen. Jetzt die beiden Schrauben am Getriebe lösen und Getriebe vom Gehäuse entfernen. Teste mal, ob das Getriebe leichtgängig ist, indem Du am Zahnrad drehst. Zahnrad muss sich gleichmässig bewegen lassen. Wenn ja, lass das Getriebe zu. Gehäuse und Bodendeckel vom Kohlstaub und Dreck befreien. Dies am besten mit einer 100% Lösung Isopropanol (bekommst Du in der Apotheke) reinigen.
Jetzt zum Anker: Befindet sich ein Kugellager auf dem Anker? Ist dies leichtgängig? Wenn nein, das Lager (nicht den kompletten Anker) mit Bremsenreiniger (Autobedarf) mehrfach einsprühen, bis der Dreck raus ist. Das Lager muss sich dann wieder leicht drehen können. Wenn nein, müsste es neues Lager drauf. Dies gibt es hier bei Stamann´s. Leider lässt sich das alte Lager nur sehr schwer von der Achse lösen. Und dies solltest Du nicht tun, wenn Du Laie bist.
Achse des Ankers und Abstandsscheiben ebenfalls reinigen.
Am Ende des Ankers befindet sich eine Kupferbahn, die mehrfach geteilt ist. An dieser wird der Strom über die Motorkohlen auf den Anker übertragen. Ist die Bahn stark eingelaufen? Wenn nein, Glück gehabt. Wenn ja, macht es der Motor nicht mehr allzu lange. Sind die Teilungen der Kupferbahn mit Kohlestaub und Dreck zu (eigentlich immer)? Reinige diese Teilungen mit Isopropanol und Wattestäbchen. Oder vorsichtig mit einer Nadel ohne die Bahn zu beschädigen. Wenn zusätzlich die Bahn Riefen hat, Anker in eine Bohrmaschine einspannen, dabei Achse nicht beschädigen!!! Anker muss zentriert sitzen, darf also nicht pendeln. Dann mit sehr (!) feinen Schleifpapier (Körnung größer 600) die Kupferbahn abziehen. Danach kontrollieren, ob keine Kupferteilchen in den Teilungen sitzen.
In umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.
Kontrollieren, ob Achse sich leicht drehen lässt. Dazu an der Rändelung der Achse, die aus dem Bodendeckel ragt, drehen.

Motor prüfen, indem Du ihn an die Box anschliesst und ohne ihn festzuschrauben einfach mal drehen lässt.

Wenn er rund und recht leise läuft, müsste er auch nach dem Einbau das tun, wozu er gebaut ist.

Gruß

Ulrich

Am unteren Ende vom Motor kann man das Statorschild mit 2 Schrauben lösen und abziehen, aufpassen, das keine Lagerringe oder ein Lager verschwinden, die Kohlebürsten entfernen und die Pertinax-Platte abschrauben. Danach kann man den Rotor rausziehen und alles schön reinigen, auch das Statorgehäuse und die Dauermagneten nicht vergessen.Den Deckel vom Schneckengetriebe würd ich auch aufmachen und sehen, ob das Kunststoff-Zahnrad noch intakt ist und da noch Fett dran ist.Sollte normalerweise aber sein, ansonsten bettel ich immer nen Aufzugsmonteur an und lass mir etwas umfüllen.Beim wiedereinsetzen des Rotors braucht man etwas Kraft, damit die Magnete den Rotor nicht ablenken.Beim einsetzen der Kohlebürsten auf die Rundung achten, damit se am Kollektor gut anliegen.Die Motorachse darf kein Längsspiel haben, sonst zieht se sich beim laufen hoch und verklemmt.So, das sollte erstmal reichen. Viel Spass dabei

Hallo Leute,

vielen Dank für die ausfürliche Beratung. Besser kann es doch in einem Forum nicht laufen. oder?

Grüsse Martin

Hallo Martin
ich weiß nicht ob es für meinen Beitrag schon u spät ist, aber ich hatte die letzten Tage kaum Zeit mal die Bilder von den Motoren "hervorzukramen".
Hier ein paar Bilder vom unrestaurierten und restauriertem Innenleben zweier Rock-Ola Motoren (Greifer- und Magazinmotor). Die Bilder entstanden kürzlich bei einer Tempo 2/200 Restauration, die ich für einen guten Bekannten durchführe.
Vielleicht helfen Sie Dir und lassen Dich Mut fassen die Motoren selbst richtig gründlich zu überholen.
Ganz wichtig ist das Ölen der Sinterbronzelagerfilze und das Neufetten der Kugellager und der Schneckengetriebe. Dazu muß allerdings vorher alles wirklich sauber gereinigt sein.
Neues Fett auf altes draufzuschmieren ist keine gute Lösung.

Viel Erfolg
Axel

und noch drei Bilder......

Super Axel,

die Bilde helfen mir bestimmt. Leider komme ich in der nächsten Zeit nicht zum Basteln.
Aber ich greife auf Eure Tips gern zurück.

Wie ich schon einst sagte: So muß ein Forum funktionieren.

vielen Dank,

Martin der 63er

Hallo

Also wirklich super Forum , muss auch mal ein Lob an alle aussprechen für die detallierte Beschreibung und den Super Fotos von Axel ,sollte man vielleicht ins Archiv stellen .
Gruß
Michael

PS:Man sieht sich in Crailsheim.