Tastatur-Zungen-Pest bei Rock Ola u. Rowe Anfang 70er. Welche Modelle sind betroffen?

Hi Fans
Habe gerade ziemlichen Ärger eine Tastatur der Rowe AMI MM 6 wieder betriebssicher zu machen.
Die eingenieteten Zungen auf der Pertinax-Platte brechen im Betrieb und beim Antipsen mit Werkzeug einfach ab.Sicher sind die Tastaturen oft in schlechtem Zustand und unsachgemäß mit irgendwas eingesprüht worden. Aber gerade die Modelle ab 1970 von Rock Ola (z.B. Modell 445) und Rowe (Cadette-Violetta, MM 6) scheinen da schlechteres Material eingebaut zu haben (dünneres Blech oder schlechtere Legierung). Mich würde interessieren, welche Modelle diese Probleme aufweisen. Auch von der Seeburg Magnastar !974 und den Rock Olen 467 und 461 Princess Console gibt es Horror-Geschichten...
Euer Bernhard alias ebd



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.15 21:33.

Hallo Berhard

Ich denke, das hat nichts mit Zungen-Pest oder schlechtem Material zu tun. Das passiert nur, wenn besonders eifrige Leute die Tastenblöcke zerlegen (damit sie auch innen schön glänzen) und beim Zusammenbauen nicht ganz genau aufpassen. Auf dem Bild ist deutlich zu sehen, daß die Kontaktfedern nicht korrodiert, sondern verbogen bzw. gebrochen sind. Weil ich schon öfters solche Schäden gesehen habe, empfehle ich ausdrücklich, die Tastenblöcke NUR dann zu zerlegen, wenn es unbedingt erforderlich ist, z. B. wenn ein Kontakt gebrochen ist. Alle anderen Fehler kann man durch intensive Reinigung, wie ich bereits mehrmals beschrieben habe, beheben.

Viele Grüße - charly49

Danke Karl für deinen Beitrag, aber da liegst du, denke ich, falsch.

Die Zungen habe ich umgebogen, um sie als defekt zu markieren. Du ritzt die Zungen mit dem Schraubenzieher an und wenn sie nicht zurückfedern (meistens die Äußere) dann sind sie Schrott. Irgendwann hätten sie die Tastatur lahmgelegt.
Bei meiner MM 6 Tastatur waren zwei Blöcke extrem geschädigt (die Hälfte aller Doppelzungen). Der dritte Block war ohne Beanstandung. Nur Schieber putzen, fertig. Mein Verdacht geht dahin, dass die Qualitätsprüfung beim Hersteller der Zungen ab 1970 schlechter wurde. Vor 1970 kriegt man die Zungen bei Rock Ola, Rowe, Seeburg nicht kaputt, die federn alle einwandfrei. Es sei denn, wie du schon sagtest, man beschädigt sie durch rohe Gewalt. Anbei ein Foto meiner Reparatur bei der Buchstabentafel. Die vorher gezeigte defekte Zahlen-Tafel konnte ich ersetzen durch eine aus einer R 74 (1975) Tastatur. Diese Zungen waren wieder einwandfrei (sind mit einem rötlichen Schutzlack überzogen).

Bitte schreibt eure Erfahrungen. Ich hatte noch eine Meldung Tastatur Wallbox R.O. 504 mit desolater Tastatur..

Viele Grüße Bernhard

Servus

Also das man die Zungen vor 70 nicht kaputt bekommt , das bezweifle ich .
Ich hab hier 3 Stück Seeburg Lpc 480 Tastaturen und bei jeder sind einzelne Segmente zerstört , seltsamer Weise die am optisch schlimmsten ist , hat den besten technischen Zustand . Wobei alle drei scheinbar feucht gelagert wurden bzw die Maschine in denen sie verbaut waren .

Aber ich glaube auch das ein zerlegen nur um den Schmutz zu entfernen kontraproduktiv ist .
Mfg Eric

Ich hatte letztens eine 445 Tastatur in der Hand wo eine Seite völlig in Ordnung war und die andere hatte rund 10 defekte Kontakte . Das jemand so eine Tastatur nur einseitig mit irgendwelchen Mittelchen zu Leibe rückt halte ich mal für ziemlich unwahrscheinlich . Ich dachte mir nur da alle Kontakte genau im 90 Grad Winkel gebrochen waren ob es nicht vielleicht an der Stanze bzw. der Form für die Kontakte lag .

Hi Fans
Nach fast 20 Stunden Arbeit mit der MM 6 Tastatur, inklusive aller Tests... würde ich sowas als nicht ungeübter Schrauber keinem Laien zumuten wollen. Also, wenn im Bereich der Tastatur solche "Krümel" wie auf dem Foto auftauchen: Hände weg von der Box oder auf Nachbesserung pochen. Zur Reparatur Fachmann/frau suchen!
Viele Grüße Euer Bernhard alias ebd